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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2021

Zum Ende rasant mit überraschenden Wendungen

Dein dunkelstes Geheimnis
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Immer wieder möchte Kathryn von ihrem Vater wissen, wo er die Leiche ihrer besten Freundin Elsie versteckt hat. Doch auch nach 25 Jahren schweigt er eisern. Auf den Jahrestag genau verschwindet die kleine ...

Immer wieder möchte Kathryn von ihrem Vater wissen, wo er die Leiche ihrer besten Freundin Elsie versteckt hat. Doch auch nach 25 Jahren schweigt er eisern. Auf den Jahrestag genau verschwindet die kleine Abigail - auf dem gleichen Grundstück! Ein Zufall? Kathryn begibt sich auf Spurensuche, zurück in ihre alte Heimat auf einer walisischen Insel. Doch sie ist bei den Bewohnern nicht willkommen.

Der Thriller wird hauptsächlich aus der Sicht von Kathryn erzählt. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihr Seelenleben, auch in Bezug auf diese schwierige Thematik. Kathryn wirkt sehr labil, was auch irgendwie verständlich ist und doch vergisst sie dabei all die Menschen die ebenfalls unter dieser Last leben müssen. Daher ist ihr Selbstmitleid an manchen Stellen zu überzogen. Allgemein entwickelt sich der Thriller auch erst auf den letzten fünfzig Seiten zum Psychothriller. Davor konnte ich als Leser viel spekulieren, um am Ende dann doch falsch gelegen zu haben. Die Beschreibungen der Insel und ihrer Bewohner ist sehr gut gelungen. Die Landschaft wirkt düster und karg, die Bewohner misstrauisch und eigen. Der Schreibstil ist flüssig, an manchen Stellen aber ziemlich sexualisiert (besonders Maggie Grant!). Das passte nicht wirklich in das Gesamtkonzept, verkörpert vermutlich aber Grants taffen Polizeicharakter. Zum Schluss frage ich mich dennoch was aus dem einen oder anderen Protagonisten geworden ist.

Dein dunkelstes Geheimnis ist ein gut durchdachter Psychothriller mit dem einen oder anderen Pageturner. Bis zum Nervenkitzel vergehen aber viele Seiten voller Spekulationen und Schuldzuweisungen. Dass bis zum Schluss nichts in Stein gemeißelt ist, spiegelt Jenny Blackhurst vollkommen wider.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 23.08.2021

Humorvolle Dialoge und tollpatschige Charaktere

Morgen schreib ich dir ein Happy End
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Miles ist ein waschechter New Yorker, während Zoey gerade erst aus L.A. hergezogen ist. Beide treffen sich immer wieder in ihrem Lieblingscafé aufeinander. Es folgen heftige Auseinandersetzungen um Gratisgebäck ...

Miles ist ein waschechter New Yorker, während Zoey gerade erst aus L.A. hergezogen ist. Beide treffen sich immer wieder in ihrem Lieblingscafé aufeinander. Es folgen heftige Auseinandersetzungen um Gratisgebäck und Tische. Was beide nicht wissen, sie arbeiten für zwei unabhängige Datingportale und wurden nun auf das gleiche Pärchen angesetzt. Während ihrer unbewussten Chats, lernen sie dabei völlig andere Seiten kennen.

Ich muss gestehen die ersten Kapitel gehen ziemlich quälend von statten. Es tauchen unzählige Namen und Datingportale auf dass man glatt den Überblick verliert. Das ändert sich im Verlauf, so bald die Fronten geklärt sind und ab da vergeht der Rest der Geschichte wie im Flug. Letztlich ist von Anfang an klar, wie sich die Geschichte entwickeln wird und doch ist der Weg dahin ziemlich tollpatschig und amüsant erzählt. Ich habe während der Chats und Dates unzählige Male lachen müssen. Ich finde Miles und Zoey sehr sympathisch, auch wenn ich nicht immer mit ihren Handlungsweisen einverstanden bin (besonders zum Ende hin). Auch die E-Mails ihrer beiden Chefs (vor allem Clifford!) waren lustig und originell, da sie quasi der Einstieg zu fast jedem Kapitel waren. Ich persönlich fand den Lesefluss etwas gestört als SMS Chats zu lesen waren. Sie hoben sich (trotz anderer Schriftart) nicht wirklich vom Rest ab, aber vielleicht liegt das auch nur an der E-Book Version! Die Danksagung muss ich auch noch erwähnen, da sie mal komplett was anderes war!

Morgen schreib ich dir ein Happy End ist eine wirklich witzige Liebesgeschichte. Die humorvollen Dialoge (und E-Mails) ziehen sich durch das gesamte Buch und verlieren nie ihre Wirkung. Trotz kleiner Mängel, kann ich das Buch nur empfehlen da es sich wunderbar zum Abschalten des Alltags eignet und für einen Moment alle Sorgen vergessen sind!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2021

Raues Kentucky und wortkarge Bewohner

Unbarmherziges Land
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Mick Hardin kehrt für einen kurzen Heimaturlaub in seine alte Heimat in Kentucky zurück. Er stellt fest, dass vieles noch wie Früher ist und doch alles anders ist. Nach kurzer Zeit bittet ihn seine Schwester ...

Mick Hardin kehrt für einen kurzen Heimaturlaub in seine alte Heimat in Kentucky zurück. Er stellt fest, dass vieles noch wie Früher ist und doch alles anders ist. Nach kurzer Zeit bittet ihn seine Schwester Linda, und Sheriff der Kleinstadt, um Hilfe bei einem Mordfall. Mike wird in einen Strudel aus Familien, Macht, Drogen und Geld hineingezogen und muss sich nebenbei seinen eigenen Problemen stellen.

Der Krimi ist hauptsächlich aus der Sicht von Mike erzählt. Ab und an kommen auch andere Charaktere der Kleinstadt zu Wort und geben zum Teil neue Rätsel auf. Die Geschichte ist für einen Krimi relativ kurz und doch bin ich erstaunt wie viel Informationen zu den einzelnen Protagonisten erarbeitet wurden. Allen voran Mike und Linda! Ich kann die Hassliebe der beiden zu ihrem Heimatort gut nachvollziehen. Ehrlicherweise besticht die Geschichte weniger durch Spannung als viel mehr dem Drumherum. Die Beschreibungen vom rauen, weiten Kentucky ist sehr gut gelungen. Auch die wortkargen, von Rache getriebenen Bewohner waren sehr gut gezeichnet und haben mich sogar ein wenig erschüttert. Thema: Selbstjustiz! Die Auflösung hat mich fast ein bisschen enttäuscht, wenn sie auch schlüssig war. Trotzdem mochte ich den bildhaften Schreibstil, die Charaktere und die gesamte Szenerie. Mir scheint das Ganze nicht wirklich abgeschlossen und so hoffe ich auf eine Fortsetzung, in welcher Form auch immer.

Unbarmherziges Land ist kein Krimi der den Leser durch eine fesselnde Handlung packt. Viel mehr ist es das Leben und Miteinander auf dem Land was einen so fasziniert. Denn hier kann man wirklich sagen: jeder ist zu einem Mord fähig!

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Humorvolle Liebesgeschichte, aber zum Ende hin schwächer

Sleepless in Manhattan
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Sadie arbeitet als Kolumnistin bei einem Magazin und ist für die Dating Rubrik, aber auch Weihnachtspost zuständig. Mitten im Jahr erhält Sadie einen verzweifelten Hilferuf der zehnjährigen Birdie. Sie ...

Sadie arbeitet als Kolumnistin bei einem Magazin und ist für die Dating Rubrik, aber auch Weihnachtspost zuständig. Mitten im Jahr erhält Sadie einen verzweifelten Hilferuf der zehnjährigen Birdie. Sie wünscht sich einen Hund, Socken und eine neue Freundin für ihren Daddy. Sadie erfüllt ein paar ihrer Wünsche und fühlt sich mit der Kleinen verbunden, auch weil beide früh ihre Mutter an Krebs verloren haben. Als Sadie beschließt Birdie zu besuchen, trifft sie auf ihren attraktiven Vater Sebastian und ist plötzlich die Hundetrainerin der Familie...

Anfangs dachte ich die Geschichte ist nur aus der Sicht von Sadie erzählt, doch es gibt auch Kapitel aus der Sicht von Sebastian und diese wurden an den genau richtigen Stellen eingeflochten. Gerade zu Beginn ist die Geschichte unglaublich witzig, besonders die Szenen als Sadie als französische Hundetrainerin überzeugen will. Ich habe Tränen gelacht! Die Beziehung zwischen Sadie und Birdie ist sehr liebevoll und authentisch dargestellt. Gerade Birdie wirkt für ihre Alter ziemlich schlau und reif. Sebastian konnte ich nicht wirklich greifen, er wirkt oft steif und blieb bis zum Schluss recht blass. Ich wurde einfach nicht warm mit ihm und sein Verhalten wirkte an manchen Stellen ziemlich kindisch! Das letzte Drittel wurde leider immer vorhersehbarer und wirkt von "Zufällen" und "Schicksalsmomenten" überladen. Bei jeder kleinen Andeutung wusste ich genau in welche Richtung es gehen wird. Leider hatte ich jedes Mal recht! Damit wirkt alles etwas unglaubwürdig und ich hätte mir mehr überraschendere Momente gewünscht. Das Ende ist zu detailliert erzählt und raubt mir als Leser ein bisschen die Phantasie. Der Schreibstil ist wie immer sehr flüssig und humorvoll und ich habe das Buch im Nu verschlungen.

Sleepless in Manhattan ist eine süße Liebesgeschichte mit kleineren Schwächen. Über weite Strecken amüsant und mitfühlend, flacht die Geschichte zum Ende hin immer mehr ab. Trotzdem fühlte ich mich bestens unterhalten und hatte schöne Lesestunden!

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Idyllische Kleinstadt mit kleinen Makeln

Gezeitenflüstern
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Roy und Corrie McAfee erhalten noch immer mysteriöse Nachrichten. Eines wissen sie bereits mit Sicherheit: der Unbekannte will ihnen nicht Schaden! Zu aller Freude der beiden zieht ihre Tochter Linette ...

Roy und Corrie McAfee erhalten noch immer mysteriöse Nachrichten. Eines wissen sie bereits mit Sicherheit: der Unbekannte will ihnen nicht Schaden! Zu aller Freude der beiden zieht ihre Tochter Linette nach Cedar Cove um im neuen Gesundheitszentrum zu arbeiten. Linette erlebt derweil ein Date, dass sie aus der Fassung bringt.

Auch der fünfte Band der Cedar Cove Reihe birgt wieder eine Menge Überraschungen. Grundsätzlich geht es in diesem Band um die Familie McAfee und ihre Vergangenheit. Die Auflösung ihrer Probleme ist sehr überraschend, hat mich aber nicht restlos überzeugt. Den Grund der Nachrichten habe ich nicht verstanden und es hätte auch andere Mittel der Aufmerksamkeit geben können. Das Ganze war dann doch zu locker und zu einfach verarbeitet. Auch anderweitig ist wieder einiges los in der Stadt. Ich finde schön wie die Autorin wichtige Ereignisse (Thanksgiving, Weihnachten) immer aus der Sicht eines anderen Bewohners erzählt. Dadurch vergeht sie Zeit im Buch ziemlich schnell, es kommt selten zu Überschneidungen und man verpasst keine wichtige Lebensphase. Allerdings stören mich trotzdem die kurzen Zusammenfassungen aus den Vorbänden. Letztlich sollte klar sein, dass man solche Reihen lieber von Anfang an lesen sollte.

Gezeitenflüstern bietet eine große Portion Unterhaltung. Neue Charaktere, neue Lieben, neues Leben, große und kleine Verbrechen und Erbschleicher. Für eine idyllische Kleinstadt ohne Kriminalität, ist in Cedar Cove doch eine ganze Menge geboten.

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