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Veröffentlicht am 05.08.2021

Der Weg aus der Armut

Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 1)
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Sarah lebt mit ihrer großen Familie in Soho, einem ärmlichen Viertel von London. Gemeinsam mit ihrer Mutter arbeitet sie in einer Näherei. Als Lady Sudbury in dem Atelier eine Brosche und ihre Handschuhe ...

Sarah lebt mit ihrer großen Familie in Soho, einem ärmlichen Viertel von London. Gemeinsam mit ihrer Mutter arbeitet sie in einer Näherei. Als Lady Sudbury in dem Atelier eine Brosche und ihre Handschuhe liegen lassen hat, läuft Sarah hinter der Dame her, um ihr die Sachen zurückzugeben. Zum Dank erhält sie eine Belohnung. Doch das Geld wandert in die Hand ihres Vaters. Im weiteren Verlauf der Bekanntschaft bietet Lady Sudbury Sarah eine Anstellung als Gesellschafterin an. Sarah saugt das Wissen, das ihr Lady Sudbury vermittelt wie einen Schwamm auf und lernt, dass man durch Bildung mehr sein kann als das Leben einen vorgegeben hat. Nach und nach wird sie zu einer Expertin für wertvolle Gegenstände und beginnt im Auktionshaus Varnham‘s zu arbeiten. Sarah muss sich gegen Neider behaupten und darf sich keinen Fehler erlauben, so dass sie immer wieder schwerwiegende Entscheidungen fällen muss.

Das Buch liest sich wunderbar leicht und flüssig. Ein Verzeichnis der handelnden Personen am Anfang rundet die Geschichte ab. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Seiten fliegen nur so dahin. Schnell war ich in die Geschichte eingetaucht und konnte mich sehr gut in die Lage von Sarah versetzen. Die Lebenssituation der Familie zur damaligen Zeit war nachvollziehbar, gleichzeitig spürte man wie alle unter den rabiaten Vater zu leiden hatten. So war es verständlich, dass Sarah die Chance nutzt, als man ihr die Möglichkeit gab, das Elternhaus zu verlassen. Doch als der erste Weltkrieg ausbricht und die Männer in den Krieg ziehen, bekommen die Frauen die Gelegenheit sich zu beweisen. So steigt Sarah von der Schreibkraft zu einer Expertin für wertvolle Antiquitäten auf. Beim Lesen erhält man wie nebenbei noch einige interessante Details über die Arbeit in Auktionshäusern, aber auch die Liebe kommt in dem Roman nicht zu kurz.

Dieser Band endet offen, so dass man auf die Fortsetzung gespannt sein darf.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Spannende Unterhaltung mit Urlaubsfeeling

Gischtgrab
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Im Dunsumer Watt wird die Leiche eines Mannes gefunden. Seine Arme und Beine sind mit Ketten an Holzpfählen gebunden, die tief im Watt verankert waren. Hark Hansen erkennt in dem Toten Arndt Halvorsen. ...

Im Dunsumer Watt wird die Leiche eines Mannes gefunden. Seine Arme und Beine sind mit Ketten an Holzpfählen gebunden, die tief im Watt verankert waren. Hark Hansen erkennt in dem Toten Arndt Halvorsen. Seine Frau hatte ihn angezeigt, weil sie sich von ihm bedroht fühlt. Kollegen von der Kripo aus Flensburg unterstützen ihn, allen voran Kerrin Iwersen, die auf Föhr geboren ist.

Auch mit diesem Band konnte mich Stefanie Rogge wieder begeistern. Wie schon in dem vorherigen Band ist der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen. Das Privatleben von Kerrin Iwersen spielt wieder eine Rolle. Die Mischung zwischen Kriminalfall und Privatleben ist ausgewogen und gelungen. Da ich die Insel Föhr sehr gut kenne, fand ich die Nordsee-Atmosphäre wunderbar und hatte sofort die Schauplätze vor Augen. Die Spannung ist von Beginn an gegeben und reißt zu keinem Zeitpunkt ab, sie steigert sich am Ende zu einem tollen Finale. Der Krimi bot mir nicht nur fesselnde Unterhaltung, sondern vermittelte mir auch noch ein wenig Urlaubsfeeling.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Reise ins Mittelalter

Das Spiel der Ketzerin
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Überraschend kommen die Ritter des Deutschen Ordens auf die Burg Erkenwald und überreichen dem Vorsteher des Hauses eine Pergamentrolle. Graf Erkenwald ist in Ungnade gefallen und deshalb überlässt der ...

Überraschend kommen die Ritter des Deutschen Ordens auf die Burg Erkenwald und überreichen dem Vorsteher des Hauses eine Pergamentrolle. Graf Erkenwald ist in Ungnade gefallen und deshalb überlässt der Kaiser dem Deutschen Orden die Burg. Der Ritter Konrad von Westerburg hatte geplant die Grafentochter Alida zu töten, nur knapp entgeht sie dem Anschlag. Hilfe sucht sie beim jüdischen Kaufmann Salomon ben Isaak in Coellen. Der Jude gibt Alida als seine Tochter aus. Gemeinsam machen sie sich auf dem Weg zum Kaiser, denn Alida will den Kaiser von der Unschuld ihres Vaters überzeugen. Wird ihr das gelingen? Denn schon bald werden sie von ihren Verfolgern eingeholt.

Auch mit ihrem neuesten historischen Roman konnte mich Manuela Schörghofer wieder von Beginn an begeistern. Der Schreib- und Erzählstil ist dabei sehr packend und gleichzeitig flüssig. Die Protagonisten wirken lebendig und authentisch, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Die Handlung selbst ist sehr abwechslungsreich und ausführlich beschrieben. Neben Spannung und mal etwas zum Schmunzeln, kommt auch die Liebe nicht zu kurz, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ein Verzeichnis der handelnden Personen sowie historische Figuren, damalige sowie heutige Orts- und Flussbezeichnungen und ein Glossar, das bestimmte Begriffe erläutert, runden die Geschichte ab.

Mir hat es viel Freude bereitet Alida auf ihrem Weg zu begleiten. Wer gerne historische Romane liest und spannende Geschichten mit einer starken Protagonistin liebt, dem empfehle ich gern dieses Buch.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Liebe zur Besatzungszeit

Wenn die Hoffnung erwacht
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Nora besucht 1947 gemeinsam mit ihrer Freundin Hedi eine deutsch-amerikanische Silvesterfeier ohne Wissen ihrer Eltern. Sie möchte das Leben ein wenig genießen. Hier lernt sie den amerikanischen US-Officer ...

Nora besucht 1947 gemeinsam mit ihrer Freundin Hedi eine deutsch-amerikanische Silvesterfeier ohne Wissen ihrer Eltern. Sie möchte das Leben ein wenig genießen. Hier lernt sie den amerikanischen US-Officer William kennen und lieben. Heimlich treffen sich die beiden. Nora wird schwanger und als sie Willam davon erzählt, will er ihren Vater sofort um ihre Hand bitten. Doch bevor es dazu kommt, wird William überraschend abkommandiert. Nun muss sie ihrem Vater die Schwangerschaft gestehen. Er ist wütend und lässt sie spüren, was er von ihr hält. Doch als Nora ein Gespräch belauscht und erfährt, was ihr Vater plant, bleibt ihr nur noch die Flucht mit ihrem Kind.

Der angenehme Schreibstil ist sehr gefühlvoll und hat es mir schnell ermöglicht in die Geschichte abzutauchen. Sehr gut wurde die damalige Besatzungszeit beschrieben. Auf der einen Seite sehnten sich die Menschen danach das Leben zu genießen, gleichzeitig waren die Wohnverhältnisse teilweise sehr beengt. Die Lebensmittelmarken reichten nicht aus, um den Hunger zu stillen. Es gab Zuzugsbeschränkungen in den Städten. Auf der anderen Seite war auch die Aufbruchsstimmung spürbar.
Die Protagonistin Nora ist mir ans Herz gewachsen. Ich habe sie auf ihren Weg begleitet und mit gefiebert.

Die Bücher von Lilli Beck schaffen es immer wieder mich zu berühren und in vergangene Zeiten zu entführen, deshalb eine klare Leseempfehlung für diesen Roman.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Die Suche nach der Wahrheit

Feuer in der Hafenstadt
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Nachdem ich bereits die Bände 2 bis 4 der historischen Kriminalromane um den Kapitän Hauke Sötje mit Begeisterung gelesen habe, war ich erfreut, dass nun der erste Band, der vor vielen Jahren unter dem ...

Nachdem ich bereits die Bände 2 bis 4 der historischen Kriminalromane um den Kapitän Hauke Sötje mit Begeisterung gelesen habe, war ich erfreut, dass nun der erste Band, der vor vielen Jahren unter dem Namen „Fortunas Schatten“ erschienen ist und nicht mehr erhältlich war, nun wieder neu aufgelegt wurde.

Kapitän Hauke Sötje ist aus England in seine Heimat an die Elbe zurückgekehrt, um sich das Leben zu nehmen. Obwohl er von einem englischen Gericht freigesprochen wurde, fühlt er sich schuldig am Tod seiner Mannschaft. Er will nur noch herausfinden, warum ihm damals eine falsche Depesche geschickt wurde. Graf von Lahn will Hauke bei seiner Suche unterstützen, im Gegenzug soll Hauke aufdecken, wer die neugegründete Glückstädter Heringsfischerei zum Scheitern bringen will.

In diesem gut recherchierten historischen Kriminalroman konnte ich eintauchen in vergangene Zeiten. Geschickt hat Anja Marschall die spannende Kriminalgeschichte mit historischen Fakten verwoben, unterstrichen wurde dieses noch durch die jeweiligen Kapitelanfänge. Hier liest man Originalauszüge aus der Zeitung Glückstädter Fortuna aus dem Jahre 1894. Diese passten oft zum jeweiligen Kapitel und ließen mich einige Male schmunzeln. Die Handlung wurde abgerundet durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil, wunderbar gezeichneten Charakteren und bildhaften Beschreibungen.

Bis zum Schluss ließ der historische Krimi Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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