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Veröffentlicht am 26.07.2021

Beckett übertreibt mit James Bond-Manier

Die Verlorenen
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Meine Meinung:

Kurz vorweg: Es handelt sich hier zwar um den ersten Teil einer Reihe - ich werde diese Reihe aber nicht weiter verfolgen. Der Fall in diesem Buch ist grundlegend in sich abgeschlossen. ...

Meine Meinung:



Kurz vorweg: Es handelt sich hier zwar um den ersten Teil einer Reihe - ich werde diese Reihe aber nicht weiter verfolgen. Der Fall in diesem Buch ist grundlegend in sich abgeschlossen. Es gibt zwar Handlungsstränge, die theoretisch weiter gehen können und man weiß auch, dass der Autor die Hintergründe weiter nutzen wird, aber meiner Meinung nach, kann man die Reihe auch gut nach dem ersten Band beenden.

Simon Beckett ist mir bereits bekannt. Seine David Hunter Reihe habe ich zwar nie beendet, weil er mich da irgendwie im Laufe der Zeit verloren hatte, aber ich fand seine Bücher immer faszinierend, brutal und außergewöhnlich. Ich habe mich daher auf diese Reihe gefreut und wirklich recht viel erwartet. Ich wurde leider auf ganzer Linie enttäuscht.

Jonah Colley ist Polizist in einer Spezialeinheit. Er wird in eine Situation hineinbugsiert, die auch im Klappentext schon gut beschrieben wird. Der Beginn ist daher sehr spannend. Es geht direkt los und man befindet sich sofort im actionreichen Geschehen. Erst ist man als Leser noch völlig gehyped, weil man gar keine Ahnung von den vielen losen Enden hat und richtig Lust bekommt, mitzurätseln und zu ermitteln... Leider merkt man schnell, dass Jonah nicht ermittelt und es viel zu viele offene Stränge gibt, die man als Leser einfach gar nicht verknüpfen kann. Dadurch muss man der Geschichte einfach folgen und kann sich selbst keinen Reim auf die Geschehnisse machen. Dazu kommt, dass Jonah für mich als Polizist völlig ungeeignet ist. Er bringt sich unvorsichtig und unbedacht in völlig dämliche Situationen, er spricht nicht mit Leuten, er nutzt seine Kontakte nicht (scheinbar hat er nicht mal wirklich welche - und das als Polizist in einer Spezialeinheit?!). Dieser Umstand ist wirklich extrem nervig. Wäre Jonah einfach nur ein typischer Familienvater mit Bürojob würde einem dieser Punkt überhaupt nicht negativ aufstoßen. Durch seinen Beruf erwartet man allerdings sehr viel mehr von ihm und bekommt im Endeffekt nur heiße Luft.

Leider merkt man auch, dass Beckett ganz viele irre Thrillerideen hat, die er aber einfach alle in diesem Thriller unterbringen will. Dadurch leidet die Authentizität extrem. Mich haben einige Szenen und das Gehabe einiger Figuren sehr an gewisse Mission Impossible oder James Bond Filme erinnert - allerdings ohne eleganten Protagonisten....

Im Großen und Ganzen hatte ich erst wirklich richtig Bock auf die Geschichte, mochte die Action und den Fall an sich; im Verlauf hat mich Beckett aber völlig verloren und teilweise musste ich grinsend den Kopf schütteln, weil es so lächerlich und wirr wurde. Wirklich schade!



Fazit:



Für mich möchte Herr Beckett hier einfach zu viel: Wilde Actionszenen, viele lose Enden, die am Ende ein wirres großes Ganzes geben. Ein Protagonist, der gerne wie James Bond wäre, aber dafür einfach nicht authentisch und vorallem nicht professionell genug ist. Die Atmosphäre hat mich leider gar nicht gepackt. 2 Sterne!

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Nicht ganz zu Ende gedacht?!

Abgeschnitten
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Meine Meinung:

"Abgeschnitten" ist eigentlich ein Teil einer Reihe rund um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld. Ich habe nur diesen einen Teil der Reihe gelesen und habe nicht das Gefühl, dass man die ...

Meine Meinung:



"Abgeschnitten" ist eigentlich ein Teil einer Reihe rund um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld. Ich habe nur diesen einen Teil der Reihe gelesen und habe nicht das Gefühl, dass man die anderen Bücher kennen muss. Da mich "Abgeschnitten" nicht überzeugt hat, werde ich diese Bücher auch nicht weiter verfolgen.

Ich habe einerseits das Buch gelesen, einen Tag später allerdings auch den Film zum Buch gesehen. Da der Film in gewisser Weise sehr nah am Buch ist (lediglich das Ende unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt), bezieht sich meine Rezension im Grunde sowohl auf das Buch als auch auf den Film.

Grundlegend hat mich "Abgeschnitten" wirklich in seinen Bann gezogen. Es war spannend, teilweise sehr blutig und brutal, dabei aber sehr interessant. Die Arbeit des Rechtsmediziners ist meiner Meinung nach einfach spannend und bietet eben viele Möglichkeiten, den Leser/Zuschauer richtig zu gruseln und zu ekeln. Das wurde hier wirklich gut ausgenutzt.

Der Verlauf der Geschichte als auch das Ende sind aber - sowohl im Film als auch im Buch - nicht ganz logisch. Ich finde sehr gut, dass im Film ein Aspekt des Ende verändert wurde, um den Zuschauer nicht zu verwirren. Im Buch sind die Geschehnisse nämlich wirklich nochmal eine Spur wirrer und dadurch eher unglaubwürdig - das wurde im Film durch die Veränderung etwas abgefangen. Im Buch konnte man die Ereignisse nämlich gut voneinander trennen, in einem Film hätte man das wahrscheinlich nicht so gut gekonnt. Dennoch wirkt die Auflösung eher unrund und unlogisch. Man wird zwar durch die Atmosphäre immer auf einem guten Level der Spannung gehalten, man kann sich aber manche Sachen nicht so richtig gut erklären, auch wenn man eine Erklärung geboten bekommt. Hier wurde sich ein bisschen um Kopf und Kragen geschrieben, glaube ich :)


Fazit:



"Abgeschnitten" bietet sowohl im Film als auch im Buch eine wunderbar spannende, teilweise eklige Atmosphäre, überzeugt aufgrund des wirren und teils unlogischen Endes aber nicht auf ganzer Linie. 2 Sterne!

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Doch noch ein Folgeband...

Dornenpakt
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Meine Meinung:

Ich dachte ehrlich gesagt, dass die Dornenreihe mit dem 4. Band beendet sei... Falsch gedacht - plötzlich fiel mir die Buchverlosung auf Lovelybooks ins Auge. Da musste ich doch gleich ...

Meine Meinung:



Ich dachte ehrlich gesagt, dass die Dornenreihe mit dem 4. Band beendet sei... Falsch gedacht - plötzlich fiel mir die Buchverlosung auf Lovelybooks ins Auge. Da musste ich doch gleich mein Glück versuchen :)

Hier haben wir nun also den 5. Teil der Reihe. Ich war wirklich überrascht - auch wenn die Geschichte von Diesel noch nicht erzählt war (und meiner Meinung nach auch dringend noch ein Band zu Decker folgen sollte) - dachte ich wirklich, dass die Reihe beendet ist. Ich bin auch nicht sicher, ob ich Folgebände hier eine gute Idee finde. Wenn ich ehrlich bin, mag ich diese Aneinanderreihung unendlicher Folgen gar nicht - Karen Rose macht das aber ziemlich gerne :/ Das spricht dafür, dass auch dieser 5. Teil nicht der letzte sein wird....

Auch wenn ich mich irgendwie gefreut habe, wieder in dieses Universum zurückzukehren, wurde ich schnell ernüchtert. Diesel mochte ich als Figur immer gerne und auch sein Interesse an Dani war in den letzten Bänden immer deutlicher geworden. Aber gerade deshalb war alles in diesem 5. Band einfach nur ganz krass vorhersehbar und quasi vorbestimmt. Der Fokus liegt zwar viel mehr auf der Gehörlosigkeit, was ich total gut, sehr einzigartig und absolut spannend wahrgenommen habe, aber der Rest dümpelt leider nur vor sich hin und ist oft übertrieben kitschig.

Irgendwie will ich natürlich, dass es weitergeht, weil ich echt gerne Deckers Geschichte lesen würde, aber ich habe in diesem Buch einfach gemerkt, dass ich Karen Rose manchmal ziemlich anstrengend finde. Auch wenn sie gute Ansätze hat und gute Themen integriert, die ihr persönlich auch wichtig sind und die sie scheinbar in ihren Büchern verarbeitet, hat sie einen Hang zur emotionalen Überdramatik. Dabei sind die Dialoge oft sehr unrealistisch und viel zu sentimental dargestellt. Ich weiß nicht - ich war hier einfach nicht begeistert und mich konnte diese Geschichte nicht so recht mitreißen.



Fazit:



Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, dass Karen Rose ihre Reihe doch noch nicht beendet hat. Ich dachte immer, der 4. Band sei der Letzte. Scheint nicht so. Der 5. Band "Dornenpakt" konnte mich aber einfach nicht überzeugen. Die Geschichte rund um Dani und Diesel integriert zwar total wichtige Themen und sensibilisiert für diese, aber es ist vieles auch einfach sehr vorhersehbar und übertrieben kitschig. Ich kann nicht mehr als 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Für mich leider zu seicht

To all the boys I’ve loved before
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Meine Meinung:

Das Buch habe ich eigentlich nur begonnen, weil es eben einfach auf dem SUB lag und ich den Film nicht beginnen wollte, bevor ich nicht das Buch gelesen habe. Und was ist passiert als ...

Meine Meinung:



Das Buch habe ich eigentlich nur begonnen, weil es eben einfach auf dem SUB lag und ich den Film nicht beginnen wollte, bevor ich nicht das Buch gelesen habe. Und was ist passiert als ich das Buch dann angefangen habe? Es hat mich in eine Leseflaute gestürzt... Ich habe dann schnell entschieden, dass ich das Buch abbrechen werde.

So viel kann ich dann im Endeffekt leider nicht zu der Geschichte sagen, aber bis zum Mittelteil bin ich gekommen. Auch wenn ich die Charaktere alle irgendwie auf ihre Art und Weise total niedlich und liebevoll fand, war mir die Geschichte an sich einfach zu vorhersehbar und zu seicht. Ich glaube, dass ich vielleicht schon aus dem Alter raus bin. Ich dachte zwar Jugendbücher kann ich noch ganz gut lesen, aber zu seicht-jugendlich-emotional-kitschig dürfen sie dann eben doch nicht sein ;) Und das kriegen wir bei "To all the Boys i've loved before" schon sehr aufs Butterbrot geschmiert. Die Reihe geht wohl ohne mich weiter und wer weiß, ob ich mir jemals den Netflix-Film anschauen werde...



Fazit:



Für mich leider viel zu seicht und zu jugendlich rosarot. Ich habe das Buch zwar nicht zu Ende gelesen und glaube auch, dass es für junge Teens sicherlich eine schöne Liebesgeschichte ist, aber ich bin dann aus dem Alter vielleicht doch schon raus. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Wenn Frauen nicht mehr sprechen dürfen...

Vox
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Meine Meinung:

Was wäre, wenn Frauen nicht mehr sprechen dürften? Was wäre, wenn Frauen nicht mehr arbeiten dürften? Was wäre, wenn Frauen nur noch eine Haushälterrolle einnehmen dürften? Was wäre, wenn ...

Meine Meinung:



Was wäre, wenn Frauen nicht mehr sprechen dürften? Was wäre, wenn Frauen nicht mehr arbeiten dürften? Was wäre, wenn Frauen nur noch eine Haushälterrolle einnehmen dürften? Was wäre, wenn Frauen keine eigene Meinung haben dürften?

Manchmal hat man ja wirklich Angst davor, dass die Welt wieder in Extreme abdriftet und viel zu selten wird dies auf so drastische Art und Weise in Büchern wiedergegeben. "VOX" hat mich rein von der Idee total überzeugt: Es ist traurigerweise vorstellbar, sehr nah - vorallem wenn man selbst eine Frau ist, gesellschaftskritisch, aber vielleicht auch ein bisschen überdramatisiert (aber wer weiß das schon).

Doch trotz allem, hat mich dieses Buch einfach nicht mitgerissen. Christina Dalcher versucht einem diese Thematik auf sehr sachliche Art näher zu bringen. Die Protagonistin erlebt viele Dinge, die für viele Menschen auch sehr nachvollziehbar sind. Diese Dinge kommen aber auf emotionaler Ebene einfach gar nicht beim Leser an. Ich habe nicht mitgefiebert und ich habe Jean in keinster Weise irgendwie positiv oder negativ beurteilt. Für mich war sie einfach nur eine Figur, die etwas erlebt und davon erzählt. Dadurch wurde das Ganze sehr sachlich und zu erzählerisch. Das ist wirklich schade, weil die Autorin ein Thema nutzt, welches sehr ergreifend sein könnte. Ich weiß nicht, ob hier vielleicht Absicht dahinter steckt und sie vorallem die generelle Möglichkeit solcher Geschehnisse und die Kritik an der Gesellschaft fokussieren wollte, aber ich glaube, dass sie doch durch noch mehr Subjektivität und noch mehr Gefühl mehr hätte daraus machen können.



Fazit:



Eine sehr gesellschaftskritische Geschichte, die insbesondere Feminismus, Demokratie und Gleichberechtigung thematisiert. Leider wurden die Thematiken für mich viel zu sachlich und erzählerisch dargelegt. Ich hätte mir hier viel mehr Gefühl und viel mehr Subjektivität gewünscht, damit einem das Ganze nahe geht und somit noch mehr im Gedächtnis bleibt. Ich kann daher leider nur 2 Sterne vergeben.

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