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Veröffentlicht am 23.03.2022

Ein neuer Fall für ein ausgezeichnetes Ermittlerteam

Wo niemand dich rettet
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Stephen Berry möchte seinem Leben ein Ende setzen, als er von einem Sozialarbeiter° gerettet wird. Doch einige Tage später wird Berry tot aufgefunden, innerhalb kürzester Zeit vermehren sich die Selbstmorde ...

Stephen Berry möchte seinem Leben ein Ende setzen, als er von einem Sozialarbeiter° gerettet wird. Doch einige Tage später wird Berry tot aufgefunden, innerhalb kürzester Zeit vermehren sich die Selbstmorde und wecken immer mehr Aufmerksamkeit der Ermittler. Handelt es sich um einen Zufall oder steckt mehr hinter den vermeintlichen Selbstmorden? Ava Turner und Luc Callanach machen sich auf die Suche nach Zusammenhängen.

Wo niemand dich rettet ist der 5. Teil der Reihe um das Ermittlerteam Ava Turner und Luc Callanach von Helene Fields. Der Band lässt sich auch einzeln lesen, jedoch würde ich empfehlen, die vorherigen Bänder zuerst zu lesen, um die Handlungen der Charaktere besser nachvollziehen zu können. Leider passt das Cover so gar nicht mehr zum Rest der Reihe.

Auch in diesem Teil werden zwei Straftaten zeitgleich geklärt, wobei der Ermittlerfokus auf die Suizide gelegt wird. Deren Tätersuche spannend dargestellt wurde und geschickt den Verdacht auf andere gelenkt hat, auch wenn ich den Täter vermutet hatte, konnte mich der Fall überzeugen.

Luc Callanach wird einmal mehr von seiner Vergangenheit eingeholt und wir erfahren noch mehr aus seiner Kindheit, was ihm auch im fünften Band noch mehr Tiefe verleihen kann.
Diesen Zugewinn habe ich bei Ava Turner etwas vermisst, sodass ich einige Handlungsweisen nicht vollends nachvollziehen konnte, dennoch bleibt sie eine Sympathieträgerin.
Generell empfand ich die Gruppendynamik der Abteilung in diesem Fall besonders gut gelungen.

° Im Klappentext hat sich an dieser Stelle ein Fehler eingeschlichen.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Tödliche Besessenheit

Die Puppenmacherin
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Die Puppenmacherin Josephin Maurer konnte einem grausamen Mörder entfliehen. Karl Junker, der als Täter identifiziert wurde, ist mittlerweile verstorben. Doch ein Jahr später kommt es zu einem Mord, der ...

Die Puppenmacherin Josephin Maurer konnte einem grausamen Mörder entfliehen. Karl Junker, der als Täter identifiziert wurde, ist mittlerweile verstorben. Doch ein Jahr später kommt es zu einem Mord, der Ähnlichkeiten zur Entführung Maurers aufweist. Die Tote wurde mit Bauschaum umgebracht. Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den zwei Frauen? Kopiert der Täter Karl Junker oder ist dieser fälschlicherweise für tot erklärt worden?

Die Puppenmacherin ist der zweite Teil einer Reihe um den Berliner Kommissar Nils Trojan. Es ist zu empfehlen, dass man diese Reihe chronologisch liest.
Max Bentow wirft einen mit der ersten Seite mitten ins Geschehen. Sein Schreibstil weist ein enormes Tempo auf, das durch die kurzen Kapitel und den ständigen Perspektivwechsel unterstützt wird und lässt einen kaum das Buch aus der Hand nehmen.

Mit Nils Trojan hat Max Bentow einen Kommissar erschaffen, der vollkommen nahbar wirkt. Sein Erscheinungsbild, seine Probleme, seine Wünsche – all das könnte auch auf den Mann von nebenan zutreffen. Nils Trojan würde nicht – wie viele andere Kommissare aus Thrillern – aus der Masse ausbrechen, sondern in und mit ihr untergehen. Dieser Aspekt macht Trojan zu einem absoluten Sympathieträger.

Die Puppenmacherin Josephin Maurer hat noch ein Jahr nach ihrer Entführung psychische Probleme und leidet weiterhin unter Ängsten. Dies lässt sie daran zweifeln, dass sie ihre Umgebung richtig wahrnimmt und so stellt Jospehin ein kleines Hindernis für Nils Trojan dar.

Der Spannungsbogen ist durchgängig auf einem hohen Niveau, für mich persönlich besonders als der Täter näher eingeführt wird und man auch seine Vergangenheit kennenlernt.

Lediglich die Entwicklung von Jana Michels (von Band 1 zu diesem) war für mich ein kleiner Störfaktor.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Highlight der Reihe

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Brad Galloway ist ein internationaler Rockstar, der in Berlin ein Konzert vor über 22.000 Fans gibt. Auf der Bühne bekommt Galloway einen Umschlag überreicht, dessen Inhalt ihn erstarren lässt. Am nächsten ...

Brad Galloway ist ein internationaler Rockstar, der in Berlin ein Konzert vor über 22.000 Fans gibt. Auf der Bühne bekommt Galloway einen Umschlag überreicht, dessen Inhalt ihn erstarren lässt. Am nächsten Tag wird seine Leiche im Gästehaus der Polizei gefunden.
Tom Babylon und Sita Johanns beginnen die Ermittlungen und beginnen eine Reise in die Vergangenheit, auf der Suche nach der „Hornisse“.

Mit Hornisse veröffentlicht der Autor Marc Raabe den dritten Teil der Reihe, um das Ermittlerduo Tom Babylon und Dr. Sita Johanns. Das Beachten der Reihenfolge würde ich jedem empfehlen!

Marc Raabes Schreibstil ist packend wie immer, mit der ersten Seite befindet man sich direkt im Geschehen und auch die Charaktere kann man sich sehr gut vorstellen. Ihre Verhaltensweisen sind nicht immer nachzuvollziehen, aber absolut stimmig.
Der Thriller wechselt, wie auch seine Vorgänger, die Perspektive und die Zeitebenen.

Durch Zeitangaben und verschiedene Schreibarten, die Vergangenheit ist kursiv gedruckt, wird den Lesenden nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell die Zeit klar. Für mich hat der Wechsel daher keinerlei Probleme dargestellt.

Tom Babylon arbeitet beim LKA Berlin und vermisst seine kleine Schwester Viola, die im Alter von zehn Jahren spurlos verschwunden ist. Die Suche nach ihr hält weiterhin an, obwohl er als Vater und Ehemann mittlerweile auch privat sehr eingespannt ist.

Ich stehe Babylon immer noch skeptisch gegenüber, seine Vergangenheit ist tragisch, aber dennoch erwarte ich mir von ihm langsam eine Entwicklung in der Persönlichkeit und somit eine Verhaltensänderung in manchen Belangen. Das Hoffen auf diese Entwicklung ist für mich aber auch jedes Mal ein Anreiz den nächsten Teil zu lesen.

Dr. Sita Johanns steht Tom Babylon auch dieses Mal wieder bei den Ermittlungen zur Seite. Johanns ist für mich die absolute Sympathieträgerin in der Reihe, sie hat ein gutes Gespür und ist ein wichtiger Bestandteil des Ermittlerteams.

Der Galloway-Fall ist für mich sehr spannend dargestellt. Wer die Reihe kennt, der kann erahnen, worauf es am Ende hinausläuft und dennoch schafft es Marc Raabe, dass ich mit jeder Seite mitfiebert habe und gespannt auf die Umsetzung war. Für mich eine absolute Meisterleistung! Der Part der Vergangenheit war zudem der bisher spannendste und ich fand die Emotionen die damals (1989) geherrscht haben müssen, sehr gut umschrieben!

Dennoch muss ich leider wieder kritisieren, dass es am Ende wieder darauf hinausläuft, dass alles miteinander zusammenhängt. Ziehe ich dann noch die ganzen Verbindungen der ersten zwei Teile in Betracht, dann möchte man fast meinen, dass es keine Menschen außerhalb des LKA Berlins gibt. Als Einzelband hätte ich mich damit noch anfreunden können, mit den Vorgängern wird es aber langsam zu viel und ich hoffe, dass der nächste Teil nicht eine weitere Verbindung zum Vorschein bringt.

Das Ende lässt einen gespannt auf den nächsten Teil warten!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Ein gelunger Auftakt der Tom-Babylon-Reihe

Schlüssel 17 (Tom-Babylon-Serie 1)
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Die Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss wird in der Kuppel des Berliner Doms gefunden. Um ihren Hals befindet sich ein Schlüssel mit der Zahl 17. Ein Schlüssel, der Tom Babylon weit in die Vergangenheit zurückwirft. ...

Die Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss wird in der Kuppel des Berliner Doms gefunden. Um ihren Hals befindet sich ein Schlüssel mit der Zahl 17. Ein Schlüssel, der Tom Babylon weit in die Vergangenheit zurückwirft. Mit der Psychologin Sita Johanns versucht Babylon den Fall zu lösen und seine Schwester zu finden.

Mit Schlüssel 17 veröffentlich der Autor Marc Raabe den ersten Teil vom Ermittler Tom Babylon.

Marc Raabes Schreibstil ist angenehm zu lesen und bringt einen sehr schnell mitten ins Geschehen. Dabei wechselt der Thriller die Zeitebenen und berichtet, neben den aktuellen Fällen, auch genauer über Tom Babylons Vergangenheit und den (möglichen) Zusammenhängen zum aktuellen Fall.

Durch Zeitangaben und verschieden Schreibarten, die Vergangenheit ist kursiv gedruckt, wird dem Leser nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell die Zeit klar und der Wechsel bietet keinerlei Probleme.

Tom Babylon arbeitet beim LKA Berlin und vermisst seine kleine Schwester Viola seit vielen Jahren. Von seiner Seite ist sie allerdings nie gewichen und so beschäftigt ihr Verschwinden ihn noch heute und beeinflusst seinen Alltag stark. Die Suche nach seiner Schwester und die psychologischen Auffälligkeiten machen ihn zu einem interessanten Charakter, der sein Potenzial für weitere Bände hier schon andeutet. Wirkt er auf mich nicht immer sympathisch, so ist er doch höchst interessant. Das gilt auch für die Psychologin Dr. Sita Johanns. Ihre Vergangenheit wurde noch nicht so stark beleuchtet und weckt dadurch noch mehr Interesse für den Folgeband.

Ein sehr guter Start einer Thriller-Reihe, interessante Hauptcharaktere und ein spannender Fall machen Lust auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Ein klasse Ermittlerteam mit spannenden Fällen

Die perfekte Sünde
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Die Leiche einer Frau wird am Stadtrand von Edinburgh gefunden, Teile ihrer Haut fehlen. Als eine weitere Frau verschwindet, finden DCI Ava Turner und DI Luc Callanach eine Puppe, die aus der Haut des ...

Die Leiche einer Frau wird am Stadtrand von Edinburgh gefunden, Teile ihrer Haut fehlen. Als eine weitere Frau verschwindet, finden DCI Ava Turner und DI Luc Callanach eine Puppe, die aus der Haut des ersten Opfers genäht wurde. Zeitleich werden im Stadtzentrum immer mehr Obdachlose angegriffen und verstümmelt, haben diese beiden Fälle etwas miteinader zutun oder handelt es sich um mehrere Täter? Das MIT beginnt zu ermitteln.

"Die perfekte Sünde" ist der vierte Teil aus Helen Fields Reihe um DI Luc Callanach und DCI Ava Turner. Wie in den Vorgängerbüchern auch arbeitet das Ermittlerteam rund um DCI Ava Turner an zwei Fällen - besonders ist in diesem Teil, dass es möglicherweise Zusammenhänge zwischen den Fällen gibt.
Die kurzen Kapitel, der Perspektivenwechsel und Helen Fields Schreibstil sorgen für ein schnelles lesen und ziehen einen direkt in den Bann.

Besonders gut ist es Helen Fields gelungen die Perspektiven der Opfer zu zeigen. Bereits mit dem ersten Opfer Zoey Cole entwickelt man so viele Sympathien und bangt jede Sekunde mit (obwohl man durch den Klappentext bereits weiß, was sehr schnell passieren wird)!

Die Chemie und Konstruktion des Ermittlerteams ist ihr hervorragend gelungen. Auch noch im vierten Teil schafft sie es alle Charaktere nicht kaputt zu schreiben und sie so handeln zu lassen, dass es glaubwürdig und realistisch wirkt. Selbst die weniger sympathischen Ermittler sind aus diesem Team einfach nicht wegzudenken, weil die Konstellation und die Interaktion wunderbar dargestellt wird!

Aber auch für diesen Teil würde ich die Empfehlung aussprechen, dass man erst die Vorgänger liest. Jeder Teil ist in sich wieder abgeschlossen, allerdings hat Die perfekte Sünde auch einen langen Part, der den Fokus mehr auf die Beziehungen der Ermittler zieht und durch seine Vorgänger könnte dieser deutlich interessanter sein.
Außerdem werden auch wieder alte Bekanntschaften aufgenommen, die in diesem Teil zwar eingeführt werden, aber natürlich nicht die ganze (Vor-)Geschichte erzählen.

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