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Veröffentlicht am 28.07.2021

Wunderbar emotionale Schreibweise

What if we Trust
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Hope kann es nicht fassen, als auf einer Party plötzlich Scott Plymouth vor ihr steht, denn sie erkennt in ihm den maskierten Sänger PLY, für den sie seit ihrer Teenagerzeit schwärmt. Seit Jahren schreibt ...

Hope kann es nicht fassen, als auf einer Party plötzlich Scott Plymouth vor ihr steht, denn sie erkennt in ihm den maskierten Sänger PLY, für den sie seit ihrer Teenagerzeit schwärmt. Seit Jahren schreibt sie Fan-Fiction über ihr Idol, inzwischen hat sogar ein großer Verlag Kontakt mit Hope aufgenommen, um die Geschichte in Buchform zu veröffentlichen. Doch Scott macht auf ziemlich unfreundliche Weise klar, dass er anonym an der Uni studieren und seine Ruhe vor allen Fangirls haben möchte. Zu dumm, dass er und Hope in einem Schreibkurs zur Partnerarbeit eingeteilt werden....

What if we Trust" von Sarah Sprinz ist der letzte Band der Trilogie "University of British Columbia", der mich von der ersten bis zur letzten Zeile begeistert hat. In jedem der Bücher steht ein anderes Paar im Mittelpunkt, so dass dieser Roman unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann - noch schöner finde ich es allerdings, die Reihe komplett und chronologisch geordnet kennen zu lernen, da viele Figuren in allen drei Bänden auftauchen und die jeweiligen Protagonisten Laurie, Emmett und Hope in einer WG zusammen wohnen. So kannte und mochte ich Hope schon aus den Vorgängerbüchern und habe mich gefreut, nun auch ihre Geschichte lesen zu dürfen.

Scott hat es mir zunächst nicht einfach gemacht, ihn in mein Herz zu schließen, anfangs verhält er sich sehr schroff und abweisend, erst nach und nach habe ich gemeinsam mit Hope hinter seine Fassade blicken können. Der wunderbare Schreibstil der Autorin hat mich regelrecht durch die Handlung gleiten lassen, auch der Hintergrund und die Nebenfiguren waren umfassend beschrieben, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte und beim Lesen tief in der Geschichte versunken war. Sarah Sprinz hat ein sensibles Thema sehr feinfühlig in das Leben ihrer Figuren eingewoben, was ihren Roman für mich zu einem äußerst emotionalen Leseerlebnis gemacht hat, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Wie schon die beiden Vorgängerbände hat mich dieses Buch emotional durch alle Höhen und Tiefen der Protagonisten mit genommen und auf ganzer Linie begeistert. Dafür spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 28.07.2021

Fortsetzung mit Gänsehaut-Faktor

Bloom
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Kaum ist das Herbizid gefunden, das gegen die schwarzen Pflanzen wirkt, wird die Erde von einer neuen Invasion heim gesucht. Bei einem weltweiten Regenguss fallen Insekteneier vom Himmel, aus denen furchterregende ...

Kaum ist das Herbizid gefunden, das gegen die schwarzen Pflanzen wirkt, wird die Erde von einer neuen Invasion heim gesucht. Bei einem weltweiten Regenguss fallen Insekteneier vom Himmel, aus denen furchterregende Kreaturen schlüpfen. Doch noch ehe das Team um Dr. Weber die neuartigen Insekten untersuchen kann, werden Anaya, Petra und Seth festgenommen und in einen unterirdischen Bunker gebracht, wo sich zu ihrem Erstaunen noch andere Jugendliche befinden, die alle ähnliche körperliche Veränderungen wie die drei Freunde aufweisen. Unter Anleitung des gruseligen Dr. Ritter dokumentieren Wissenschaftler die neuen Fähigkeiten der Teenager und die fortschreitende Entwicklung ihrer außerirdischen Merkmale, doch als Anaya telepathischen Kontakt zu einer Außerirdischen bekommt, weiß sie nicht mehr genau, auf welcher Seite sie eigentlich steht.

Bloom - Sie schlüpfen auch in deiner Stadt" von Kenneth Oppel ist der zweite Teil einer Trilogie, die mich genau so begeistert hat, wie der Vorgängerband. Die Protagonisten Anaya, Petra und Seth waren mir bereits im ersten Buch ans Herz gewachsen und ich habe sie auch in dieser Geschichte gern begleitet. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den drei Hauptfiguren, so dass ich beim Lesen einen guten Einblick in ihre verschiedenen Emotionen und Entwicklungsschritte bekommen habe. Dabei konnte ich mich gut in ihre Ängste hinein versetzen und manche Reaktion besser verstehen, besonders bei Petra, die ihre Furcht häufig durch zickiges Verhalten kaschiert.

Den Schreibstil habe ich als äußerst spannend empfunden und ich mochte das Buch bis zur letzen Seite kaum aus der Hand legen, auch den Hintergrund fand ich umfassend und authentisch beschrieben. Die Handlung spulte sich beinahe wie ein Film vor meinem geistigen Auge ab und ich kann mir gut vorstellen, dass die Buchtrilogie als Vorlage für einen Kinostreifen dient, die spannende Mischung aus Fantasy und Teeniehorror würde ich mir gern auf einer Leinwand ansehen. Da es noch einen weiteren Band geben wird, endet auch dieser Roman mit einem Cliffhanger, wem das nicht gefällt, der sollte sich noch etwas gedulden und dann die komplette Reihe hintereinander weg lesen.

Fazit: Kenneth Oppel hat auch im zweiten Band seiner Bloom-Trilogie eine gelungene Mischung aus Grusel- und Fantasyelementen geschaffen, die Spannung hat sich konstant durch die gesamte Geschichte gezogen, so dass ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe und auch für dieses Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 23.07.2021

Warmherzige, ruhig erzählte Geschichte

Be My Tomorrow
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Um ihre Graphic Novel zu veröffentlichen, in der Zelda ein Trauma ihrer Jugend verarbeitet, setzt die junge Frau alles auf eine Karte und reist nach New York - doch kein Verlag gibt ihr eine Zusage. Als ...

Um ihre Graphic Novel zu veröffentlichen, in der Zelda ein Trauma ihrer Jugend verarbeitet, setzt die junge Frau alles auf eine Karte und reist nach New York - doch kein Verlag gibt ihr eine Zusage. Als sie auf Beckett trifft, dem trotz zwei Jobs am Monatsende noch Geld für die Miete fehlt, beschließen sie, sich seine Wohnung zu teilen, schon bald darauf beginnt es zwischen ihnen zu knistern. Aber auch Beckett trägt eine Last aus seiner Vergangenheit und glaubt, dass er keine Chance auf Glück verdient hat.

"Be My Tomorrow" von Emma Scott hat mich schnell in seinen Bann gezogen - ehrlich gesagt habe ich es von der Autorin nicht anders erwartet. Ihre Figuren tragen regelmäßig traumatische Erfahrungen mit sich, so auch Zelda und Beckett in diesem Roman. Die typische emotionale Schreibweise ließ mich an der Seite der Protagonisten durch die Handlung gehen, ich habe mit den Beiden gefühlt, gefiebert und gelitten. Auch ihre Freunde und Familie fand ich lebendig beschrieben, ich konnte sie mir Alle bildlich vorstellen. Einigen Abschnitten des Buches war eine Seite aus Zeldas Graphic Novel vorangestellt, dieses Stilmittel hat mir gut gefallen, besonders da die ausgewählte Szene immer an die aktuelle Handlung angepasst war.

Ein großes Thema in der Geschichte war Schuld und Vergebung, beide Hauptfiguren trugen einen tiefen Schmerz mit sich und konnten sich lange nicht mit den daraus resultierenden Schuldgefühlen auseinander setzen. Erst durch die zarten Gefühle, die zwischen ihnen aufkeimen, können sie beginnen, die Vergangenheit zu verarbeiten. Ich fand dieses Buch ruhig erzählt, im Vergleich mit anderen Werken der Autorin war mein Verbrauch an Taschentüchern deutlich niedriger. Und dennoch hatte der Roman seinen besonderen Zauber, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat. Die geruhsame Entwicklung der Liebesgeschichte inmitten eines eher düsteren Viertel New Yorks hat mir Wohlfühlatmosphäre mit gebracht, so dass ich das Leseerlebnis als sehr angenehm empfunden habe. Deshalb spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die ruhig erzählte Geschichte hat mir sehr gefallen und mich emotional in ihren Bann gezogen. Die zarte Entwicklung zwischen den Protagonisten hat mein Herz erwärmt, so dass ich dieses Buch gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 23.07.2021

Süße Geschichte über Mädchenfreundschaft und erste Schwärmereien

Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter
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Keiko ist schon ewig mit Audrey und Jenna befreundet, doch die Harmonie, die ihr so wichtig ist, beginnt langsam zu bröckeln. In der 7. Klasse soll für die Freundinnen alles anders werden, immerhin dürfen ...

Keiko ist schon ewig mit Audrey und Jenna befreundet, doch die Harmonie, die ihr so wichtig ist, beginnt langsam zu bröckeln. In der 7. Klasse soll für die Freundinnen alles anders werden, immerhin dürfen sie zum ersten Mal am Herbstball ihrer Schule teilnehmen. Für Audrey steht fest, dass es das wichtigste Ereignis des Jahres sein wird und dass sie sich alle schnellstmöglich einen Freund suchen müssen, der sie zum Ball begleitet. Doch Jenna möchte sich nicht herum kommandieren lassen und Keiko muss sich Gedanken machen, was sie selbst eigentlich braucht um glücklich zu sein.

"Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter" von Debbi Michiko Florence ist eine wunderbare Geschichte für Kinder ab 11 Jahren. Im Mittelpunkt steht dabei die Mädchenfreundschaft, die für Keiko bisher so selbstverständlich war und sich nun plötzlich verändert. Mir hat gefallen, dass die Handlung auf sehr einfühlsame Weise aus Keikos Sicht geschildert ist, ich bin selbst Mutter einer Tochter im entsprechenden Alter und habe die Protagonistin mit ihren kleinen und großen Sorgen als sehr authentisch empfunden. Probleme mit und zwischen den Eltern werden eben so thematisiert wie erste Schwärmereien, meiner Meinung nach beschreibt die Autorin treffend, was Mädchen zu Beginn der Pubertät umtreibt. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, passend zum Alter der Zielgruppe.

Mir hat es Spaß gemacht, Keiko auf einem kleinen Stück ihres Weges zu begleiten und dabei mit zu erleben, wie sich ihr Focus nach und nach verändert und sie sich selbst weiter entwickelt. Deshalb spreche ich gern eine Leseempfehlung für diese unterhaltsame Teenagergeschichte aus.

Fazit: Keiko schlägt sich mit alltäglichen Problemen eines heran wachsenden Mädchens herum, es hat mir gefallen, ihre Emotionen und ihre Entwicklung im Handlungsverlauf zu beobachten. Das Buch ist eine wunderbare Lektüre für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren und ich empfehle es gern weiter.

Veröffentlicht am 22.07.2021

Spannender Regionalkrimi mit einem Ausflug in die deutsche Geschichte

Stille Havel
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Toni Sanftleben wird zu einem Leichenfund in den Park Sanssouci gerufen, das Mordopfer war Kunstsachverständiger und seine Aufzeichnungen deuten auf ein auffälliges Interesse an dem Gemälde einer geheimnisvollen, ...

Toni Sanftleben wird zu einem Leichenfund in den Park Sanssouci gerufen, das Mordopfer war Kunstsachverständiger und seine Aufzeichnungen deuten auf ein auffälliges Interesse an dem Gemälde einer geheimnisvollen, verschleierten Frau hin. Außerdem findet Toni sehr viele Aufnahmen einer alten Havelvilla und eines Firmengeländes, beide Gebäude befinden sich im Besitz der selben Familie. Doch ist in diesen Nachforschungen tatsächlich das Motiv für den Mord zu finden?

"Stille Havel" von Tim Pieper ist der vierte Fall um KHK Toni Sanftleben, ein Protagonist, der mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist. Jeder der Havel-Krimis beinhaltet einen abgeschlossenen Fall, so dass die Bücher auch einzeln, unabhängig voneinander gelesen werden können. Allerdings finde ich persönlich es schöner, auch das private Leben des Ermittlers immer mehr kennen zu lernen, so dass ich empfehle, die Reihe in chronologischer Ordnung zu lesen. Im Lauf der Bücher ist Tonis Entwicklung deutlich spürbar und es macht mir Freude, ihn bei seinen Fällen zu begleiten. Die Figuren in seinem Umfeld sind ebenfalls umfassend und realistisch beschrieben, sie alle empfinde ich als "echte" Personen, so dass ich emotional tief in die Handlung eingetaucht bin.

Wie ich es inzwischen von Tim Pieper kenne, legt er eine Vielzahl von Spuren, was mich gedanklich zu den unterschiedlichsten Vermutungen geführt hat, dennoch bin ich von der Auflösung des Falles wieder überrascht worden. In jedem seiner Bücher arbeitet der Autor mit Rückblenden, die dem Leser einen kleinen Einblick in die Gedanken des Täters und auch einige Episoden aus dem Leben des Opfers zeigen. Dieses Mal gibt es sogar Abschnitte, die bis in die Zeit des zweiten Weltkriegs zurück reichen und mir einige geschichtlich Informationen vermittelt haben. Dabei habe ich jeden einzelnen Handlungsstrang als sehr spannend empfunden, ich mochte den E-Reader kaum aus der Hand legen, bis am Ende sämtliche Fäden miteinander verknüpft waren.

Auch die Liebe zur Region ist in jedem Kapitel spürbar, immer wenn ich einen der Havel-Krimis lese, bekomme ich Lust, die Gegend einmal im Rahmen eines Urlaubs kennen zu lernen. Damit vereint der Roman mehr, was ich erwartet habe, eine äußerst spannende Handlung, Teilhabe an den persönlichen Entwicklungen des Ermittlers, regionales Flair und sogar einen faszinierenden Ausflug in die deutsche Geschichte. Dieses Leseerlebnis, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat, empfehle ich mit Freude weiter.

Fazit: Wieder einmal hat Tim Pieper einen wunderbaren Regionalkrimi geschaffen, der mich bis zum Ende blendend unterhalten hat, so dass ich für den Roman eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche.