Profilbild von SaintGermain

SaintGermain

Lesejury Star
offline

SaintGermain ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SaintGermain über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2022

Aphasie, Japan und Spiele

VR – virtual reality
0

Der Gamedesigner Julian Mailen muss sein Leben umkrempeln, denn seine Eltern haben einen schweren Autounfall. Seine Mutter stirbt und sein Vater, einst ein erfolgreicher Feinkostladenbesitzer, leidet an ...

Der Gamedesigner Julian Mailen muss sein Leben umkrempeln, denn seine Eltern haben einen schweren Autounfall. Seine Mutter stirbt und sein Vater, einst ein erfolgreicher Feinkostladenbesitzer, leidet an Aphasie und Gedächtnisstörungen und muss fast alles wieder neu lernen. Julian zieht zu seinem Vater und versucht die Rehabilitation seines Vaters, was sich aber als sehr schwierig erweist. Doch dann erinnert sich Julian an seine Kindheitserinnerungen mit seinem Vater und bastelt zusammen mit seinem japanischen Freund und Arbeitskollegen Akuma an etwas, das seinem Vater vielleicht helfen könnte.

Das abstrakt gehaltene Cover gefällt mir sehr gut.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Der Plot hinter der Geschichte ist spannend und hervorragend gewählt.

Die ganze Story hat auf meinem E-Reader gerade mal 119 Seiten - und das ist wohl der größte Fehler an dem Buch. Und aus genau diesem Grund ist auch der Titel des Buches nicht wirklich passend, denn irgendwie wirkt das Buch nur als Einstieg in ein Buch um das es um VR gehen wird. Hier spielt es doch eher eine untergeordnete Rolle. Auch das Ende ist sehr offen gestaltet. Manche Passagen sind auch nicht einfach zum schnell lesen gedacht, was mich aber nicht störte. Dafür aber, dass manche Szenen/Themen zu kurz abgehandelt werden.

Sollte es eine Fortsetzung geben und dieses Buch wäre nur das Prequel, wäre es definitiv besser, denn zu viele Fragen bleiben unbeantwortet.

Fazit: Als Prequel sehr gut, ansonsten aber unausgegorene Geschichte, die trotzdem sehr interessant ist. 3,5 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2022

Mord ist ihr Hobby

Meine wunderbare Frau
0

Millicent und ihr (namenloser) Ehemann haben eigentlich ein schönes und erfolgreiches Leben. Mit ihren zwei Kindern leben die Immobilienmaklerin und der Tennislehrer vor sich hin. Allerdings haben sie ...

Millicent und ihr (namenloser) Ehemann haben eigentlich ein schönes und erfolgreiches Leben. Mit ihren zwei Kindern leben die Immobilienmaklerin und der Tennislehrer vor sich hin. Allerdings haben sie ein dunkles Geheimnis: Nachdem beide jeweils einen anderen durch Notwehr getötet haben, entführen sie Frauen und töten sie. Allerdings muss sich immer Millicent um die Morde kümmern, da die Tochter immer dann krank wird. Während sie also tötet, schreibt er Briefe an einen Journalisten, wo er sich als jemand ausgibt, der vor einigen Jahren einige Frauen in der Gegend getötet hat.


Das Cover des Buches passt zwar zum Buch, ist aber nicht wirklich aufregend.

Der Sprecher Matthias Hofer macht seine Sache wirklich gut. Er hat eine angenehme Stimme, der man gerne zuhört bedingt auch durch seine Betonungen und dass er bei jedem Charakter seine Stimme etwas verstellt.

Der Schreib- bzw. Erzählstil der Autorin ist ebenfalls sehr gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Auch der Plot ist an sich nicht schlecht gewählt, allerdings schweift die Erzählung immer wieder in die Vergangenheit ab, was oftmalig dann etwas langwierig wird. Das Ende ist vorhersehbar, es gibt eigentlich keine Überraschungen in dem (Hör-)Buch, auch wenn der Spannungsbogen teilweise sehr gut ist. Allerdings flacht er immer wieder stark ab, sodass man das Hörbuch sicher auch neben anderen Tätigkeiten hören kann, da man teilweise nicht viel verpasst.

Ausgezeichnet fand ich auch, dass die Story aus der Sicht des Ehemanns erzählt wird, dessen realen Namen man eigentlich nicht kennt. Oder heißt er Quentin, wie er sich im Epilog nennt?

Durch die Sprecherstimme bin ich allerdings etwas mehr auf den Hörbuch-Trip aufgesprungen, da mich dieser Sprecher wirklich überzeugte. Mit einer besseren Story wäre es einfach super.

Das Debütbuch der Autorin kann ich so leider nicht empfehlen, den Sprecher allerdings schon.

Fazit: Etwas langweiliges und langwieriges Buch ohne Überraschungen, das hauptsächlich durch den Sprecher aufgewertet wird. 3,5 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2022

Der schnelle Weg in die Bundesregierung

Deutschland 2.0
0

Fridays for Future begeistert nicht nur die Jugend, während die Grünen (geschweige die anderen Parteien) kaum etwas davon umsetzen. Daher beschließen ein paar Jugendliche direkt in die Politik einzusteigen ...

Fridays for Future begeistert nicht nur die Jugend, während die Grünen (geschweige die anderen Parteien) kaum etwas davon umsetzen. Daher beschließen ein paar Jugendliche direkt in die Politik einzusteigen und zwar nicht mit einer eigenen Partei, sondern mitten unter den Grünen. So kommt es, dass sie direkt in die Regierung vordringen.

Das Cover ist sehr gut gemacht und zeigt auch gleich um was es in dem Buch geht.

Der Schreibstil des Buches wäre an sich gut, allerdings bleiben die Protagonisten alle sehr verschwommen, was sicher auch in der Kürze des Buches verwurzelt ist (auf meinem Reader sind es 45 Seiten). Da hilft auch nicht, dass am Anfang des Buches die Jugendlichen einigermaßen gut beschreiben werden, wobei auch hier die Illustrationen positiv hervorstechen.

Auch nicht ganz verständlich ist, dass die deutschen Politikernamen leicht abgehandelt wurden (sodass man sie aber erkennt), während internationale Politiker wie Trump oder Johnson mit ihrem echten Namen genannt werden.

Die größten Probleme des Buches sind aber auch noch anderswo zu finden. Zum einen ist das Buch irgendwie fast zu rasant (wie schon geschrieben), dass die Charaktere nur sehr mangelhaft in Szene gesetzt werden können und die Handlung eigentlich nur so durch einen durchrauscht.

Zum anderen - und dabei muss ich sagen, dass die Idee und der Plot des Buches an sich sehr interessant wären und auch gut gewählt - liegt es daran, dass der Autor den gleichen Fehler macht, den er bei den Politikern anprangert. Denn auch er sieht alles sehr einseitig. Keine Frage, dass der Umweltschutz einen hohen Stellenwert haben muss, wenn unsere Erde noch lange bewohnbar sein soll. Dabei vergisst er aber, dass das heutige Leben durch Wirtschaftskrisen bedingt durch Banken, Corona und nicht zuletzt auch den Ukraine-Krieg nur schwer leistbar ist - dabei spricht der Autor auch Corona selbst an.

So ist es schön und gut, wenn die Jugendlichen (und damit auch der Autor) fordern, dass fossile Brennstoffe massiv verteuert werden sollen und Benzin und Diesel bei Fahrzeugen abgeschafft werden sollen. Wie soll man dann aber in die Arbeit kommen (vor allem auf dem Land)? Elektro-Autos sind meiner Meinung nach nicht die Lösung, zu einem durch ihren Preis, ihre Reichweite und v.a. mit der Entsorgung der Akkus, die uns wahrscheinlich vor ein mindestens ebenso großes Problem stellen werden. Und das größte Problem ist dann natürlich der Strom, den man dazu braucht. Woher nehmen wir den? Aus Atomkraftwerken, wie Frankreich und die EU fordern? Ist das dann Umweltschutz und zerstören wir so die Erde nicht noch schneller? Man denke nur an Tschernobyl oder Fukushima. Und dann ist da natürlich auch noch der radioaktive Müll über den sich unsere Nachfahren sicher auch nicht freuen werden. Zudem ist - wie schon kurz angesprochen - auch alles eine Frage des Preises. Die Normalbevölkerung ist froh, wenn sie sich Nahrung und Heim noch einigermaßen leisten können, hier dann noch alles zu verteuern, würde erst recht zu Arbeitslosigkeit führen.

Es ist schade, denn insgesamt ist das Buch sehr gut angelegt, aber es hätte nicht zu einseitig werden sollen und daher ist das Hauptproblem in diesem Buch, dass es so wenig Seiten hat.

Fazit: Zu kurz geraten und daher einseitig und ohne echten Charaktere. 3,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2021

Entführt in Mexiko

Der Schatten von Tulum
0

Jake Friedman ist ein erfolgreicher Investment-Banker für Lateinamerika und Mexiko. Er ist glücklich verheiratet und trotz seiner 55 Lebensjahre noch sehr ehrgeizig. Als er für eine Geschäftsreise nach ...

Jake Friedman ist ein erfolgreicher Investment-Banker für Lateinamerika und Mexiko. Er ist glücklich verheiratet und trotz seiner 55 Lebensjahre noch sehr ehrgeizig. Als er für eine Geschäftsreise nach Mexiko muss, wird er entführt. Zuerst glaubt er, dass das alles mit seinem Beruf zu tun hat, doch schon bald glaubt er, dass es mit seiner Vergangenheit zu tun hat, als er als junger Mann als Harry Simms einige Zeit in Mexiko verbrachte.

Das Cover des Buches ist unscheinbar und für das Genre nicht wirklich ansprechend, obwohl es natürlich perfekt zu Mexiko passt. Aber es ist eher ein Cover für ein Sachbuch. Das Buch selbst ist mit Einband und Schutzhülle hochwertig.

Der Schreibstil des Autors ist an und für sich gut; Orte und Charaktere werden ausreichend dargestellt. Teilweise wirkt der Schreibstil etwas nüchtern.

Die Handlung wechselt zu Beginn zwischen Gegenwart und Vergangenheit; später dann zwischen Jakes und Sharons Gegenwart hin und her. Dies erhöht teilweise die Spannung, die aber nie ihren Zenit erreicht - auch aufgrund wirklich fehlender Überraschungen. SO bleib ich zwar interessiert an dem Buch dran, konnte aber leicht Lesepausen einlegen, denn ich musste nicht unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Einem Genre zuzuordnen ist das Buch nicht. Zu Beginn dreht sich vieles um Finanzen und um den Road-Trip in Jakes Jugendjahren; mit der Entführung kommen kurz Krimi- /Thrillerelemente hinzu und dann ist eher die Mystik im Vordergrund. Keines dieser Genres wird aber wirklich ausgereizt (auch die Liebesgeschichte nicht). So wirkt das ganze Buch irgendwie kunterbunt zusammengewürfelt, obwohl sich die Handlung natürlich als roter Faden durchs Buch spannt.

Interessant ist hingegen die historische Komponente, die einen sehr guten Einblick hinter die Kulissen Mexikos vermittelt. Hier wurde auch hervorragend recherchiert.

Fazit: Interessanter, komplexer Roman, der aber seine Chancen nicht optimal nützt. 3,5 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2021

Justin Schmälzle 2 - Schnaps und eine Moorleiche

Schwarzwälder Morde
0

In Bad Wildbad ist derzeit nicht viel los. Kommissar Justin Schmälzle und sein Postenkommandant Harald Scholz langweilen sich. Doch dann wird eine Moorleiche gefunden - doch diese ist schon vor langer ...

In Bad Wildbad ist derzeit nicht viel los. Kommissar Justin Schmälzle und sein Postenkommandant Harald Scholz langweilen sich. Doch dann wird eine Moorleiche gefunden - doch diese ist schon vor langer Zeit ermordet worden. Aber dann wird der Investor einer Ferienanlage ins Bein geschossen. Hauptverdächtiger ist der Inhaber der Schnapsfabrik.

Das Cover ist wunderschön gelungen, allerdings hat die Axt nichts mit dem Buch zu tun und ist daher nicht wirklich passend. Ebenso geht es mir mit dem Titel, denn es gibt nur einen Mord.

Der Schreibstil der Autorin ist gut; Charaktere und Orte (die alle übrigens auch in echt existieren - nur die Handlung ist erfunden) sind ausgezeichnet beschrieben. So fällt einem auch nicht auf, dass es bereits der 2. Teil der Reihe ist (für mich im Übrigen war es der erste).

Es handelt sich um einen typischen Regionalkrimi, wie er derzeit in Mode ist. Primär mag ich dieses Genre mit der Mischung aus Spannung und Humor sehr gerne. Bei diesem Buch ist allerdings der Humor nur sehr fragmentär vorhanden. Auch die Spannung könnte definitiv höher sein.

Sehr gut gefallen hat mir, dass zwischen den Ermittlungen immer kurze Kapitel aus der Zeit der Moorleiche kommen. Zudem sind auch die beiden Kommissare definitiv lesenswert und noch um einiges ausbaubar, denn Potential besitzen sie definitiv.

Insgesamt wirkt das Buch aber auch gut recherchiert, auch wenn die Polizei hier meist Wikipedia als Hauptquelle nimmt.

Am Ende gib es dann noch ein Rezept für eine vegane Schwarzwälder-Kirsch-Torte.

Fazit: Interessante Ermittler, die im Genre des Regional-Krimis aber stärkere Konkurrenten haben. 3,5 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere