Schöne Liebesgeschichte die zum Nachdenken anregt
From Lockdown to LoveWenn man den Titel hört, hat man schon eine Ahnung, worum es gehen könnte. Während Corona und des Lockdowns finden sich zwei Personen und deren Geschichte wird erzählt. Das wäre die kürzeste Zusammenfassung ...
Wenn man den Titel hört, hat man schon eine Ahnung, worum es gehen könnte. Während Corona und des Lockdowns finden sich zwei Personen und deren Geschichte wird erzählt. Das wäre die kürzeste Zusammenfassung der Welt – und würde der Geschichte auch nicht gerecht werden. Doch das wird keine „normale“ Rezension, denn dieses Buch kann man nicht richtig zusammenfassen, man muss es einfach lesen.
Die Protagonisten Runa und Talvi müssen zuerst auf die Schule/Uni verzichten und lernen alles nur noch im Homeschooling und dann wird auch noch das soziale Leben eingeschränkt und alle Geschäfte geschlossen, doch das ist noch nicht alles.
Begegnen tun sich die beiden in einem Tatoo- und Piercingstudio, einige Wochen bevor der erste Lockdown anfängt. Und die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, was die Denkweise über Corona angeht.
So wie es bei uns auch die letzten 1,5 Jahre war, ist es auch in der Geschichte. Die einen nehmen die Krankheit viel zu ernst, halten sich an alle Regeln, verschlimmern es teilweise sogar noch, andere sehen ein, dass die Krankheit existiert, wollen von ihrem normalen Leben aber keinen Abstand halten und dann gibt es auch die ganz krassen, die sagen, dass alles wäre nur erfunden und halten sich an absolut null Vorschriften.
Mit den drei Arten von Menschen müssen wir uns auch in der Geschichte rumärgern.
Runa und Talvi lernen sich kennen und lieben, doch Corona macht es Ihnen nicht einfach. Die beiden müssen lernen, auf den jeweils anderen einzugehen, denn sie haben unterschiedliche Ansichten, wie man mit Corona umgehen sollte. Auch dank Runas Eltern, die das alles sehr ernst nehmen.
Ihre Tante Hella schießt den Vogel allerdings irgendwann ab und hat sogar fast ein Menschenleben auf dem Gewissen …..
Ich muss sagen, in der Geschichte bin ich nicht selten den Tränen nahe gewesen. Ja, wir haben das alle erlebt, die ganze Welt kann sich in verschiedenen Stellen in der Geschichte wiederfinden.
Ich habe auch ganz oft beim Lesen dagesessen und zu mir gesagt „Genau das hast du auch das ganze letzte Jahr über regelmäßig gedacht“ oder „Genau das hätte ich sein können“ oder „Den Satz kenn ich – hab ich auch schon gesagt“. Es war teilweise erschreckend, weil man damit erst nochmal vor Augen geführt bekommen hat, wie unrecht man manchen Menschen vielleicht sogar getan hat.
Es ist eine schöne Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Erwachsenen, die aber auch ganz gewaltig zum Nachdenken anregt.
Und mein kleines Highlight ist das Ende. Denn der Leser darf selbst entscheiden, wie die Geschichte der beiden endet.