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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2021

Rasante Geschichte, welche inhaltlich doch anders als erwartet war

Schwarze Sterne
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Mit seinem Kriminalroman „Schwarze Sterne“ entführt uns Autor Thomas Baum erneut in seine österreichische Heimat. In die Geschichte baute er dabei gekonnt, regionale Besonderheiten ein, zum Glück nimmt ...

Mit seinem Kriminalroman „Schwarze Sterne“ entführt uns Autor Thomas Baum erneut in seine österreichische Heimat. In die Geschichte baute er dabei gekonnt, regionale Besonderheiten ein, zum Glück nimmt der Dialekt aber nicht überhand, so dass ich stets alles gut verstehen konnte. Obwohl es sich bereits um den vierten Band einer Reihe handelt, fand ich mich als Quereinsteigerin des weiteren super zurecht. Somit kann das Buch auch wunderbar ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ein wenig schwer fällt mir die Bewertung des Krimis dennoch, denn inhaltlich ging es nicht nur um die Cyber-Attacken welche im Klappentext im Mittelpunkt stehen. Gerade dieses Thema, hatte mich ursprünglich neugierig gemacht.

Nach und nach gerät der Fokus im Verlauf der Handlung dann aber auf andere Geschehnisse, welche für das Genre für mich nichts Besonders waren. Hier wurde in meinem Augen definitiv Potenzial verschenkt. Anderseits schaffte es der Autor von Anfang bis zum Ende mich gut zu unterhalten, was vor allem an seinem ausgezeichneten Schreibstil und dem hohen Erzähltempo lag. Auch häufige Perspektivwechsel sorgten durchaus für Spannung. Am Ende liegt dieser Kriminalroman für mich im guten Mittelfeld, weswegen ich ihn auch mit 3 ½ Sternen bewerte.
Mein Fazit: Fans von Regionalkrimis und kultigen Ermittlern, haben hier sicherlich ihren Spaß. Inhaltlich bewegt sich die Geschichte aber in gewohnten Bahnen des Genres und konnte mich nicht sonderlich überraschen.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Kurzgeschichten aus einer anderen Zeit

Die tristen Tage von Coney Island
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Von 1871 bis 1900 lebte der Schriftsteller und Kriegsberichtserstatter Stephen Crane. In „Die tristen Tage von Coney Island“ wurde nun eine erlesene Auswahl unterschiedlichster Werke Cranes versammelt. ...

Von 1871 bis 1900 lebte der Schriftsteller und Kriegsberichtserstatter Stephen Crane. In „Die tristen Tage von Coney Island“ wurde nun eine erlesene Auswahl unterschiedlichster Werke Cranes versammelt. Um die Geschichten in diesem Buch richtig einordnen zu können, ist es allerdings wichtig zu wissen, wann diese geschrieben wurden, denn Manches wirkt in der heutigen Zeit durchaus befremdlich. Als Besonderheit wurden sogar einige Kurzgeschichten erstmalig ins Deutsche übersetzt. Die einzelnen Erzählungen sind tatsächlich in Stil und Thema sehr unterschiedlich und haben mich deswegen auch nicht alle gleich stark angesprochen. Einigen wirkten wie reine Kriegsberichte und nicht wie Kurzgeschichten, mit diesen konnte ich sehr wenig anfangen. Auch Cranes beißender Zynismus und sein Hang zu Übertreibungen, muss man mögen um die Geschichte schätzen zu können. Dennoch gab es für mich auch Highlights, weswegen mein Urteil gemischt ausfällt. Für Fans von Stephen Crane ist diese Sammlung sicherlich ein absolutes Muss. Wer sich noch nie mit diesem bedeutenden amerikanischen Schriftsteller befasst hat, lernt hier auf jeden Fall einiges über ihn, sowie das damalige Zeitgeschehen. Im Nachwort gibt es nämlich jede Menge Infos rund um sein Schaffen. Mein Fazit: Für die stellenweise herausfordernde Lektüre, mit einigen Highlights, vergebe ich 3 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Turbulente Geschichte mit offenem Ende

Endlich wieder Meer
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Der Roman „Endlich wieder Meer“ der Autorin Christiane Franke ist ganz anders als das Cover und der Klappentext vermuten lassen. Gehofft hatte ich auf eine ruhige Geschichte zum wohlfühlen und entspannen. ...

Der Roman „Endlich wieder Meer“ der Autorin Christiane Franke ist ganz anders als das Cover und der Klappentext vermuten lassen. Gehofft hatte ich auf eine ruhige Geschichte zum wohlfühlen und entspannen. Zur Ruhe kamen im Verlauf der ereignisreichen Handlung, dann aber weder die Charaktere noch ich. Ständig passierte etwas Neues und auch die zahlreichen Nebenhandlungen sorgten für Spannung und Unruhe. Das Setting an der Nordsee und auch in der Steiermark gefielen mir im Gegensatz dazu sehr gut. Hier wurden authentisch zahlreiche lokale Besonderheiten, insbesondere der Kulinarik, in die Handlung eingebaut. Ansonsten gab es für meinen Geschmack deutlich zu viel Drama und auch das Thema „Betrug“ war mir viel zu präsent und sorgte für ein ungutes Gefühl. Dabei hatte die Geschichte durch ihre spannende Konstellation durchaus Potenzial. Dies ging für mich allerdings spätestens am Ende verloren, als nur wenige der zahlreichen Handlungsstränge aufgelöst wurden. Vieles bleibt offen und unausgesprochen stehen. Positiv hervorgetan hat sich dafür zum Glück der Schreibstil. Dieser las sich leicht und flüssig und ist definitiv ein Pluspunkt. Im Gesamten gebe ich diesem spannungsgeladenen Roman 3 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Toller Schreibstil, Handlung zu überfrachtet

Wir für uns
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„Wir für uns“ von Barbara Kunrath ist ein Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen zwei Frauen. Jede der Beiden steht vor einem ganz neuen Lebensabschnitt und so war es toll ihre Annäherung ...

„Wir für uns“ von Barbara Kunrath ist ein Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen zwei Frauen. Jede der Beiden steht vor einem ganz neuen Lebensabschnitt und so war es toll ihre Annäherung und wachsende gegenseitige Unterstützung im Verlauf der Handlung mit zu erleben. Das Setting war dabei lebensnah beschrieben und auch die Charaktere waren authentisch. Der Schreibstil las sich angenehm und passte zur Geschichte. Was mir allerdings nicht gefiel waren die zahlreichen schwierigen Themen, welche noch zusätzlich zum Hauptplot in die Handlung eingebaut wurden. So erschien mir die Geschichte einfach zu überladen, vor allem da einige Themen langsam aufgebaut wurden es dann aber nicht ins „Ziel“ geschafft haben bzw. am Ende nur sehr kurz aufgelöst wurden. Zum Beispiel hat eine Protagonistin große Probleme mit der Homosexualität ihres Sohnes, worüber sie sich auch mehrmals scharf äußert. Alles kein Problem, wenn es dazu noch eine reflektierte Perspektive gegeben hätte und manche diskriminierenden Aussagen nicht einfach unkommentiert blieben. Für mich blieb darum vor allem am sehr einfach gehaltenen Ende des Buchs, ein ungutes Gefühl zurück. Da die Geschichte aber sprachlich durchaus etwas zu bieten hatte und auch die Hauptthemen „Trauer“ und „ungeplante Schwangerschaft“ gelungen umgesetzt wurden, bewerte ich diesen Roman mit 3 ½ Sternen.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Könnte es wirklich soweit kommen?

Systemfehler
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Das Thema um welches es im Thriller „Systemfehler“ von Wolf Harlander geht, ist aktuell und betrifft uns alle. So war es wirklich spannend für mich mal genauer darüber nachzudenken, welche Prozesse heute ...

Das Thema um welches es im Thriller „Systemfehler“ von Wolf Harlander geht, ist aktuell und betrifft uns alle. So war es wirklich spannend für mich mal genauer darüber nachzudenken, welche Prozesse heute alle vom Internet abhängig sind und was ein flächendeckender Ausfall für uns bedeuten würde. Das entworfene übergeordnete Szenario fand ich dabei durchaus realistisch und erschreckend. Im Gegensatz dazu wirkt das Verhalten einzelner Protagonist:innen allerdings nicht immer logisch. Tendenziell waren es einfach etwas viele Perspektiven, aus welchen berichtet wurde. So wirkten die einzelnen Personen teilweise schlecht ausgearbeitet und nicht authentisch. Besonders negativ aufgefallen sind mir zum Beispiel manche Szenen im Krankenhaus, hier wurde was medizinische Details betrifft, unzureichend recherchiert. Der Schreibstil liest sich gut, wirkte aber distanziert. Dies liegt auch an den immer wieder eingeschobenen Erklärungen zu technischen Details, welche sich nicht gut in den übrigen Text einfügen. Zu Beginn baute sich die Spannung nur langsam auf, dann zog allerdings das Erzähltempo ordentlich an, so dass die Erzählung zum Ende hin nochmal richtig fesselnd wurde. Auch wenn sich der Thriller gut lesen lies, habe ich von anderen Autoren schon deutlich bessere bzw. realistisch anmutendere Bücher gelesen. Für mich blieb „Systemfehler“ deshalb im guten Mittelfeld seines Genres und bekommt von mir 3 ½ Sterne.

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