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Veröffentlicht am 09.08.2021

Spannender SciFi – Reihenauftakt

Der dunkle Schwarm
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Worum geht’s?
In nicht allzu ferner Zukunft können Menschen ihre Gehirne in sogenannten Hives miteinander verbinden und so auf das Bewusstsein Anderer zugreifen. Für Programmiergenie Atlas ist das gleich ...

Worum geht’s?
In nicht allzu ferner Zukunft können Menschen ihre Gehirne in sogenannten Hives miteinander verbinden und so auf das Bewusstsein Anderer zugreifen. Für Programmiergenie Atlas ist das gleich doppelt profitabel: Tagsüber arbeitet sie für einen der größten Entwickler der Welt, nachts verdient sie ihr Geld mit dem Verkauf von illegal abgezweigten Erinnerungen. Als dann aber die Mitglieder eines kompletten Hives urplötzlich und ohne ersichtlichen Grund sterben, stolpert Atlas mitten in ein Machtgeflecht ungeahnter Größe, das nicht nur sie in Lebensgefahr bringt.


Meine Meinung
Science Fiction ist mitunter ein leicht gewöhnungsbedürftiges Genre, das nicht jedem Leser liegt – mit dieser Geschichte kann man aber selbst als Genreneuling eigentlich kaum etwas falsch machen.

Was mich neben der Thematik an diesem Buch wirklich angesprochen hat, war der tolle Schreibstil. Der Handlung an sich konnte man so ausgesprochen gut folgen, was dem Lesefluss enorm zuträglich war und ein hohes Lesetempo ermöglicht hat. Ziemlich cool fand ich außerdem, dass das Serienformat des Hörbuchs in die Aufteilung der Kapitel übernommen wurde. In Buchform war das zwar zunächst etwas ungewohnt, im Lesefluss gestört wurde ich dadurch aber nicht.

Mit Atlas als Protagonistin hatte ich dann allerdings ehrlich gesagt so meine Schwierigkeiten, da sie und ihre Gedanken für mich einfach nicht wirklich greifbar waren. So gut wie die Welt auch beschrieben wurde, ein wenig mehr Fokus hätte vielleicht doch auch auf den Figuren liegen sollen, damit die insgesamt von ein wenig mehr Tiefe hätten profitieren können.

Insgesamt macht aber insbesondere das Ende dieses ersten Teils Lust auf eine Fortsetzung, die dann auf jeden Fall das Potenzial hätte, die kleineren Defizite dieser Geschichte auszugleichen und den Protagonisten noch mehr Raum zur Entfaltung zu geben.


Fazit
Für mich war Der dunkle Schwarm auf jeden Fall ein toller Reihenauftakt, der zwar noch ein kleines bisschen Luft nach oben gehabt hätte, aber trotzdem unglaublich neugierig auf eine Fortsetzung in Staffel zwei macht.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2021

Spannend konstruiert

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Worum geht’s?
Als seine Verlobte knapp eine Woche vor ihrer Hochzeit spurlos verschwindet, ist Hendrik am Boden zerstört und kurz davor, zu verzweifeln. Das Smart Home System zeigt keinerlei Spuren eines ...

Worum geht’s?
Als seine Verlobte knapp eine Woche vor ihrer Hochzeit spurlos verschwindet, ist Hendrik am Boden zerstört und kurz davor, zu verzweifeln. Das Smart Home System zeigt keinerlei Spuren eines Einbruchs, und die Polizei geht davon aus, dass Linda ihn verlassen habe. Kurzerhand macht er sich auf eigene Faust daran, seine Verlobte zu finden und ahnt noch nicht, wie nah ihm die eigentliche Bedrohung dabei ist.


Meine Meinung
Thriller, die sich hauptsächlich auf so ein intimes Umfeld wie das eigene Zuhause beziehen haben meiner Meinung nach irgendwie immer eine besonders bedrohliche Atmosphäre, die – für mich persönlich zumindest sehr erfolgreich – mit dem eigenen Sicherheitsgefühl spielen. Auch bei Die App habe ich das Setting als sehr gelungen und der Stimmung zuträglich wahrgenommen.

Der Schreibstil war für meinen Geschmack an manchen Stellen fast ein wenig zu leiernd, insgesamt bin ich aber wirklich schnell durch das Buch durch gekommen und habe dabei eigentlich von Anfang an in einen guten Lesefluss finden können.

Protagonist Hendrik fand ich in seiner Verzweiflung eigentlich ziemlich authentisch dargestellt, auch wenn es mir insgesamt doch ein wenig an charakterlicher Tiefe bei den Figuren gefehlt hat. Wirklich überrascht hat mich das bei einem Thriller irgendwie nicht so richtig, da die manchmal etwas vernachlässigte Charakterentwicklung größtenteils durch den Spannungsbogen wieder ausgeglichen werden kann.

Auch bei diesem Buch konnte mich die durchgehend aufrecht erhaltene Spannung dazu bringen, die Geschichte gar nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Die Atmosphäre und die Handlung haben es dabei bis kurz vor Schluss geschafft, nicht zu übertreiben und durch geschickt gestreute Hinweise mein Interesse hoch gehalten. Leider muss ich aber zugeben, dass mir das Ende dann doch nicht so gut gefallen hat, wie ich mir das gewünscht hätte. Hier wurde einfach etwas zu viel gewollt, was auf so wenigen Seiten dann einfach etwas zu hektisch für meinen Geschmack war und außerdem nicht mehr hundertprozentig glaubwürdig klingen konnte.


Fazit
Die App ist ein wirklich spannender Thriller mit einer packenden Atmosphäre, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Mir war der Plottwist am Ende vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, im Großen und Ganzen wurde mir die Geschichte dadurch aber nicht vermiest.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2021

Zwischen Zukunftsplänen und Kochtöpfen

Soul Food
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Worum geht’s?
Seit Emoni mit vierzehn Jahren schwanger wurde, dreht sich ihr Lebensmittelpunkt um ihre Tochter Emma. Als sich dann in ihrem letzten Jahr auf der Highschool die wichtigen Entscheidungen ...

Worum geht’s?
Seit Emoni mit vierzehn Jahren schwanger wurde, dreht sich ihr Lebensmittelpunkt um ihre Tochter Emma. Als sich dann in ihrem letzten Jahr auf der Highschool die wichtigen Entscheidungen häufen, weiß sie weder vor, noch zurück. Einzig beim Kochen kann sie alles um sich herum vergessen und Dinge erschaffen, die andere völlig verzaubern. Doch eine Zukunft in der Küche scheint nicht die nötige Sicherheit zu bieten, die sie ihrer Tochter und ihrer Großmutter zuliebe gerne hätte.


Meine Meinung
Diese Geschichte entspricht wirklich voll den Assoziationen, die der Titel bei mir hervorgerufen hat und lässt den Leser für kurze Zeit einmal richtig abtauchen.

Die einzelnen Kapitel sind wirklich sehr kurz gehalten, was mir persönlich einen schnellen Einstieg und einen unglaublichen Lesefluss ermöglicht hat. Trotzdem hat man beim Lesen nicht das Gefühl, übertrieben schnell durch das Buch hetzen zu müssen sondern kann sich in einem angemessenen Tempo mit den Charakteren und ihren Problemen beschäftigen.

Emoni hat mir als Protagonistin wirklich gut gefallen, da sie absolut authentisch wirkt und als Charakter nicht nur auf ihre Rolle als junge Mutter allein reduziert wurde. Als Leser hat man es leicht, mit ihr mitzufühlen und sie auf ihrem Weg begleiten zu wollen. Hin und wieder hätte ich mir zwar noch ein wenig mehr Einblick in ihre Gedanken gewünscht, aber im Großen und Ganzen fand ich sie als Protagonistin sehr gelungen.

Was mich tatsächlich sehr positiv überrascht hat, war die Einbindung der Thematik „Kochen“ in die Geschichte. Kulinarische Krimis haben mir beispielsweise bisher noch nie wirklich gefallen, da der Kochaspekt meiner Meinung nach meistens zu breitgetreten wurde und der eigentlichen Handlung den Fluss genommen hat. Hier war das aber überhaupt nicht der Fall, und selbst wenn man sich nicht unbedingt fürs Kochen begeistern kann, möchte man hier dann doch ganz gerne mit Emoni in der Küche stehen oder zumindest probieren, was sie so alles zaubern kann.


Fazit
Soul Food ist eine wirklich schöne Geschichte über Familie, Zusammenhalt, Freundschaft und die Träume einer jungen Frau, die sich durch nichts aufhalten lässt. Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen und mich in einer kurzweiligen Wohlfühlbubble verweilen lassen.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2021

Eine süße Liebesgeschichte für zwischendurch

Heartbreaker
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Worum geht’s?
Sawyer Carlyle lebt für seine Firma und widmet ihr all seine Energie. Begriffe wie Freizeit oder Privatleben kommen in seinem Vokabular nicht vor, und mit den Verkupplungsversuchen seiner ...

Worum geht’s?
Sawyer Carlyle lebt für seine Firma und widmet ihr all seine Energie. Begriffe wie Freizeit oder Privatleben kommen in seinem Vokabular nicht vor, und mit den Verkupplungsversuchen seiner Mutter kann er noch weniger anfangen. Als sein kleiner Bruder eine Stelle als persönlicher Puffer für ihn ausschreibt, hält Sawyer das zunächst für einen Scherz – bis Clover Lee vor ihm steht und nicht nur ihn, sondern auch seine Mutter mit ihrer Art sprachlos zurück lässt. Kurzerhand stellt er sie ein, ohne dabei zu ahnen, dass Clover so viel mehr als nur eine Schutzwand zwischen ihm und seiner Mutter sein könnte.


Meine Meinung
So ein kleines bisschen habe ich vor dem Lesen der Geschichte ja schon mit einer ordentlichen Klischeekeule gerechnet. Dementsprechend positiv überrascht war ich daher, als die gar nicht so ausgeprägt ausgefallen ist, wie ich zunächst befürchtet hatte.

Wirklich gut gefallen haben mir zunächst der Schreib- und Erzählstil. Beides lässt sich unglaublich flüssig verfolgen, weshalb man das Buch tatsächlich innerhalb kürzester Zeit beenden kann. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft allerdings den einen oder anderen Übersetzungsfehler, der im Gesamteindruck zwar nicht so schlimm hervorsticht, mich aber doch ab und an aus dem Lesefluss gebracht hat.

Die beiden Protagonisten fand ich sehr sympathisch, wobei sich insbesondere Clover in meinen Augen sehr positiv hervorgetan hat. Sie ist ein witziger Charakter mit kleinen aber liebenswerten Macken, die weniger Klischees bedient als befürchtet und mir wirklich gut gefallen hat. Auch Sawyer mochte ich meistens sehr gerne, wobei man über manche seiner Aktionen nur den Kopf ob so viel Blindheit schütteln konnte.

Ein kleines bisschen gestört haben mich eigentlich bloß der etwas hektische Anfang und das Ende. Hier hätte man sich ruhig ein oder zwei Seiten mehr Zeit lassen können, da entscheidende Situationen Schlag auf Schlag erfolgten und ich mich dadurch durchaus ein wenig gehetzt gefühlt habe. Abgesehen davon konnte mich die Geschichte aber auf jeden Fall für einige Stunden gut unterhalten.


Fazit
Egal, ob man sich aus einer Leseflaute befreien oder einfach nur kurz ein Buch beenden möchte, Heartbreaker lässt sich da auf jeden Fall einschieben. Die sympathischen Charaktere und der erfrischende Schreibstil lassen den Leser mit wirklich hohem Tempo durch die Geschichte fliegen, was mir definitiv sehr gut gefallen hat.

Dafür vergebe ich klare viereinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Spannendes Konzept überzeugend umgesetzt

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Worum geht’s?
In ihrem True – Crime – Podcast beleuchtet Elle Castillo ungelöste Kriminalfälle und ist damit sogar ziemlich erfolgreich. Ihr neuster Fall bringt sie jedoch an Grenzen, an die sie niemals ...

Worum geht’s?
In ihrem True – Crime – Podcast beleuchtet Elle Castillo ungelöste Kriminalfälle und ist damit sogar ziemlich erfolgreich. Ihr neuster Fall bringt sie jedoch an Grenzen, an die sie niemals stoßen wollte: Der Countdown Killer, ein äußerst planvoll vorgehender Serienmörder, war knapp zwanzig Jahre nicht mehr aktiv. Als Elle sich aber in ihrem Podcast mit dem Fall beschäftigt, verschwinden erneut junge Mädchen – Und auch vor Elles Umfeld macht der Täter nicht halt.


Meine Meinung
Die Idee, einen True – Crime – Podcast in einen Thriller einzubinden, fand ich direkt ansprechend. Auch abseits der Literatur verfolge ich solche Formate sehr gerne und war daher natürlich umso gespannter darauf, wie mir die Umsetzung in einem Buch gefallen würde.

Der Countdown Killer konnte mich in dieser Hinsicht auf jeden Fall sehr positiv überraschen. Die Wechsel zwischen eigentlicher Handlung und den Transkripten des Podcasts haben mich nicht aus dem Lesefluss gebracht, sondern immer wieder Informationen eingestreut, die die Spannung hoch gehalten haben.

Protagonistin Elle habe ich persönlich als sehr authentisch wahrgenommen, ich konnte wirklich mit ihr mitfühlen und hatte nicht das Gefühl, einer unnahbaren Pappfigur gegenüber zu sitzen.

Gut gefallen hat mir auch der Schreibstil, der sich wirklich flüssig weglas und ein sehr hohes Lesetempo ermöglicht hat.

Mein einziger Kritikpunkt betrifft eigentlich bloß den letzten Teil des Buches. Hier war mir eine wichtige Verbindung recht früh ersichtlich, was den Überraschungseffekt zum Ende hin kaputt gemacht hat. Auch einige noch offene Fragen haben mich doch gestört, auch wenn das meinen Gesamteindruck nicht negativ überwogen hat.


Fazit
Auch wenn die Geschichte meiner Meinung nach zur Auflösung hin ein wenig nachgelassen hat, konnte mich das Buch an sich wirklich überzeugen. Das Konzept True – Crime – Podcast – Thriller hat auf jeden Fall Potenzial, und zumindest ich würde mich auf jeden Fall freuen, noch mehr solcher Geschichten zu lesen.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

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