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Veröffentlicht am 06.09.2021

Eine Freundschaft zweier sehr unterschiedlicher Menschen über Jahrzehnte festgehalten.

Bilder meiner besten Freundin
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Beatrice Rossetti und Elisa Cerruti freunden sich in der 9. Klasse ihres altsprachlichen Gymnasiums in der Hafenstadt T an, genießen ihre Fahrten auf ihren Rollern entlang den Sandstränden mit Blick auf ...

Beatrice Rossetti und Elisa Cerruti freunden sich in der 9. Klasse ihres altsprachlichen Gymnasiums in der Hafenstadt T an, genießen ihre Fahrten auf ihren Rollern entlang den Sandstränden mit Blick auf Elba. Während Eli Bücher, die Literatur liebt seit frühester Kindheit, sucht Bea den Flitter, liebt Kleider, Mode, Kosmetik und die digitalen Medien. In einem ersten gemeinsamem Blog im Internet, ‚Bea & Eli’ genannt, posiert Bea als Schönste in toller Pose entsprechend herausgeputzt, stets fotografiert von Eli, der Streberin, der Unsichtbaren, die sich immer als Loser sieht. Über weitere Jahrzehnte wird deren Entwicklung verfolgt.
Während Bea als Egoistin, als schönes Miststück glänzt, Beziehungen zerstört und nur an Erfolg und Kleider denkt, sinniert Eli darüber, dass es interessanter und bewegender ist, wer wir sind, als das, was wir um jeden Preis scheinen wollen. Nie sollte jemand nach seinem Äußeren beurteilt werden.
Während Bea schließlich die Diva, die Reichste, Schönste, Berühmteste, die Siegerin, nur Schein ist, bleibt Eli die Unsichtbare, die Universitätsassistentin mit Sohn, ein Niemand, aber mit einer Familie, bei der das Gute zählt, das man sich gegeben hat.
Und pötzlich verschwindet die berühmte Influencerin Bea von der digitalen Bühne. Die ganze Welt glaubt, sie hinter den vielen Photos zu kennen.
Ein Plädoyer für die Literatur, die das Leben festhält in Worten, die eine Bedeutung, die Wahrheit in sich tragen.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Paris und die Liebe zwischen Intellektuellen – schöne Sommerlektüre!

Kein Wort mehr über Liebe
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Zwei Familien, 2 Liebhaber, alle um die vierzig, in Paris als Psychologe, Schriftsteller, Anwalt, Arzt tätig , genießen ein scheinbar perfektes Leben. Doch als die zwei Ehefrauen sich neu verlieben, bröckelt ...

Zwei Familien, 2 Liebhaber, alle um die vierzig, in Paris als Psychologe, Schriftsteller, Anwalt, Arzt tätig , genießen ein scheinbar perfektes Leben. Doch als die zwei Ehefrauen sich neu verlieben, bröckelt die Familienharmonie. Mit den ersten Zweifeln an der neuen Liebe verfliegt jedoch auch der angenehme Rausch dieser Gefühle wieder.
Im Text sind teils melancholisch untermalt auch Gedanken zum Schreiben an sich verflochten mit Fakten zur Psychoanalyse, Mikrochirurgie des Auges, zur Intellektuellenszene. Der Schreibstil ist leicht, locker, virtuos und angenehm.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Persönliche, familiäre Gründe führen zu menschlichen Katastrophen.

ABGRÜNDE - Gier
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Die Journalistin Molly und der Kameramann Adam von Channel News wollen eine mehrteilige Reportage über die Obdachlosigkeit in Boston zusammenstellen. Ein Obdachloser, Malcolm X, erzählt diesem Duo eine ...

Die Journalistin Molly und der Kameramann Adam von Channel News wollen eine mehrteilige Reportage über die Obdachlosigkeit in Boston zusammenstellen. Ein Obdachloser, Malcolm X, erzählt diesem Duo eine absolut absurd klingende Geschichte über das rätselhafte Verschwinden von mehreren Personen über einen längeren Zeitraum bereits.
Gleichzeitig werden innerhalb von wenigen Tagen mehrere seltsame Verbrechen, Morde an jungen Frauen begangen und müssen von Detektiv Forrest Waterspoon aufgeklärt werden. Während der Ermittlungen vereinen sich Anhaltspunkte aus der korrupten Vergangenheit mit der Realität der absurden Gegenwart.
Letztendlich klärt sich alles auf, wenn auch nicht zu einem 100 % - igen ‚Happy End‘ für alle Beteiligten.
Auf mehreren Ebenen verlaufen diverse Aktionen aus der Gegenwart mit erklärendem Rückblick auf die zeitlich teils weit zurückliegende Vergangenheit verschiedener, nicht immer human agierender Akteure. Da deren Zahl nicht gering ist, könnte der Leser vielleicht den Überblick der Zusammenhänge verlieren.
Der Spannungsbogen ist trotz manch kurzer Wiederholung (geschuldet dem Springen von Zeit und jeweiligem Ort) bis zum Schluss fesselnd, auch die überraschende Aufklärung zum Namen des ‚Professors‘.
Das Cover, in Schwarz-Weiß-Tönen gehalten, stellt ein im Wald befindliches Massengrab mit einem Schädel und wirr umher liegenden menschlichen Knochen dar.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Die Macht von furchtbaren Erinnerungen und Ängsten, die Leben zerstören – spannungsgeladen präsentiert.

Sag mir, wer ich bin
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Sally aus Montreal, hält sich mit sechszehn Jahren in Paris auf, um ihre Französisch-Sprachkenntnisse zu verbessern. Nach einer brutalen Beinahe-Vergewaltigung durch einen jungen Franzosen, wacht sie in ...

Sally aus Montreal, hält sich mit sechszehn Jahren in Paris auf, um ihre Französisch-Sprachkenntnisse zu verbessern. Nach einer brutalen Beinahe-Vergewaltigung durch einen jungen Franzosen, wacht sie in einem Pariser Krankenhaus nach mehrtätigem Koma auf. Körperlich wieder gesundet, kehrt sie in ihre Heimat zurück mit der von großer Angst geprägten Überzeugung, dass dieser Angreifer sie auch dort finden und töten wird. Doch vielleicht kommt sie ihm zuvor?
In den folgenden Jahren studiert sie, heiratet sogar den verwitweten besten Freund ihres Vaters, geplagt von Pein, nirgends einen sicheren Ort zu finden. Jahre später erkennt sie auf einer Party ihren vermeintlichen, ehemaligen Angreifer, und es entwickelt sich ein elendes, sehr gefährliches Drama mit überraschendem Ausgang.
Interessant in diesem Roman ist auch die Geschichte der kulturell, sprachlich und konfessionell geteilten Stadt Montreal, den Konflikten zwischen französisch- und englischstämmigen Kanadiern.
Nachvollziehbar ist für mich die hier porträtierte, zerstörerische Wirkung einer Vergewaltigung, die das sexuelle Verhalten nicht nur des Opfers für das ganze Leben entscheidend prägt, sondern auch alle Beteiligten in diesem Umfeld mehr als erschöpft.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Dieses Buch regt zum Nachdenken über wichtige Familienprobleme an.

In diesen Sommern
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In kurzen Ausschnitten werden Erinnerungen von Teresa präsentiert in einem neutralen Schreibstil ohne überschwängliche Emotionen, obwohl dazu Grund genug vorhanden wäre bei zunehmendem Alkoholkonsum des ...

In kurzen Ausschnitten werden Erinnerungen von Teresa präsentiert in einem neutralen Schreibstil ohne überschwängliche Emotionen, obwohl dazu Grund genug vorhanden wäre bei zunehmendem Alkoholkonsum des Vaters. Angst um jedes Familienmitglied sticht heraus, ebenso Hilflosigkeit, was selbst der Polizei nach einem Anruf durch ihr NICHT-Erscheinen bestätigt werden muss. Auch eine Anzeige einer vorsätzlichen Körperverletzung wird nicht gestellt, denn es gibt auch positive Erinnerungen. Es ist schließlich ein Elternteil, das man ehren soll, wie uns z.B. die römisch-katholische Kirche im 5. Gebot lehrt.
Ich denke, besonders als ältestes Kind in einer Familie mit problematischem Elternteil wird man sehr schnell erwachsen, versucht zu beschützen und zusammenzuhalten. Man lernt schon beim Frühstück auf feine Signale zu achten und weiß sofort, wie der ganze Tag werden wird – das ist ein immenser Druck, den man zu oft alleine ertragen muss. Denn wem könnte man sich unbeschadet anvertrauen!?
Die Ursachen bis zu ihren Anfängen der Alkoholsucht des Vaters findet man hier nicht, dazu ist Teresa zu sehr mit der eigenen Problembewältigung mit Blick auch auf ihre Mutter und ihren Bruder beschäftigt, die alle scheinbar relativ unbeschadet nach der Trennung vom Vater aus dieser Konstellation erwachsen.
Das Cover zeigt eine doppeltbelichtete Aufnahme mit einem geradeaus weisenden Waldweg mit abgestelltem Fahrrad im Sommer als farblich blassen Hintergrund, während im linken Vordergrund in sommerlichem Grün zwei niedrige Gebäude mit einem Holzzaun abgebildet sind – insgesamt eine ländlich idyllische, ruhige, farblich warme, einladende Szenerie für einen aktiven Sommerurlaub.

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