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Veröffentlicht am 17.11.2021

Wo kommt denn eigentlich die Zahnfee her?

Zahnfee
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Jedes Kind kennt sie, die Zahnfee, die sich um die ausgefallenen Milchzähne kümmert und ein Geschenklein oder eine Münze zurücklässt. Aber wo kommt die kleine Fee eigentlich genau her und wie kam sie auf ...

Jedes Kind kennt sie, die Zahnfee, die sich um die ausgefallenen Milchzähne kümmert und ein Geschenklein oder eine Münze zurücklässt. Aber wo kommt die kleine Fee eigentlich genau her und wie kam sie auf die Idee, Zähne zu sammeln? Das erfahren wir in "Lunette, die Zahnfee – Die wahre Geschichte" geschrieben von Robin Cruise und illustriert von Valeria Docampo. Die Geschichte über die kleinen Fee Lunette wird von wunderbar magischen Bildern begleitet und findet ihren Weg nicht nur in Kinderherzen.

Die Autorin und die Illustratorin:
Robin Cruise hat neben ihrem Zwillingsbruder noch drei weitere Geschwister. Die Autorin lebt in Seattle/Washington, wo sie in den Wäldern stets Ausschau nach dem Feenvolk hält. Ihre Geschichten sind voller Wärme und Familienidylle.
Valeria Docampo stammt aus Buenos Aires/Argentinien. Sie studierte Grafikdesign und lebt inzwischen in Lyon/Frankreich. Ihre Zeichnungen fangen alltägliche Dinge, die sichtbar sind, ein, aber auch Geräusche und Düfte möchte sie in ihren Illustrationen darstellen.

Inhalt:
„Eine Geschichte voller Magie & Wunder
Viele Erzählungen und Legenden ranken sich um die Zahnfee … Woher kommt sie, wer ist sie und warum liebt sie es, Zähnchen von Kindern auf der ganzen Welt zu sammeln? Die wahre Geschichte blieb für sehr, sehr lange Zeit verborgen. Doch nun erzählt Lunette sie dir. Vielleicht sorgst du dich ein wenig darüber, einen deiner Zähne zu verlieren. Genau deshalb möchte Lunette dir zeigen, dass mit ein klein wenig Mut magische und wundervolle Dinge geschehen können.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist in einem Nachthimmelblau gehalten und durch ein rundes Guckloch erhalten wir einen Blick in die magische Welt der Feen, welche in diesem Buch die Hauptrolle spielen. Darum herum windet sich der Titel des Buches in einer Art Banner oder Schärpe. Die goldenen Elemente verleihen dem Buch zusätzlich etwas Märchenhaftes.

Die Geschichte beginnt gleich mit Lunette, die im Feenreich sitzt und die anderen Feen sehnsuchtsvoll bestaunt. Denn alle scheinen ein Talent zu haben. Nur Lunette selbst, hat keines. Obwohl sie in vielen Dinge gut und geschickt ist, glaubt sie, dass das alles nicht reicht. Die Feenkönigin möchte ihr helfen und stellt ihr ganz wunderbare Fragen, die auch den Leser über sich selbst nachdenken lassen. Doch erst als Lunette den Menschenjungen Lucas trifft, wird der Fee klar, welches ihr Talent ist. Sie hat Mitgefühl und will Lucas helfen, ihm die Angst davor nehmen, seinen ersten Wackelzahn zu verlieren. Und durch das gegenseitige Versprechen der beiden findet Lunette ihre Berufung. Jeder von ihr eingesammelte Zahn verleiht einem Stern am Himmel sein Funkeln. Und so hilft Lunette nicht nur den Kindern, sondern erschafft auch einen magisch funkelnden Himmel voller Sterne über dem Mondscheintal.

Die großflächigen Illustrationen sind mit kräftigen Farben versehen und halten einige Details parat. Wir tauchen mitten hinein in die magische Welt der Feen. Diese ist voller liebenswerter Lebewesen, denn die Feen leben auch mit der Tierwelt in harmonischen Einklang. Die Zeichnungen sind groß, erstrecken sich manchmal sogar über zwei Seiten hinweg. Auf jeder Doppelseite befindet sich sowohl etwas umfangreicherer Text, als auch eine raumgreifende Illustration.

"Lunette die Zahnfee" ist ein magisches Buch über die Welt der Feen, über Träume und Ängste und darüber seinen Weg im Leben zu finden und dabei Gutes zu tun. Die wundervollen Illustrationen neben dem liebenswert formulierten Text bringen Kinderaugen zum Leuchten. Ein ganz wunderbares Buch für alle, die die Zahnfee kennenlernen möchten und vielleicht auch ein wenig Angst vor dem ersten Wackelzahn haben.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2021

Auftakt einer neuen magischen Trilogie aus der Feder von Kerstin Gier!

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Als ich erfuhr, dass es endlich eine neue Reihe von Kerstin Gier geben sollte, war ich begeistert. Zuletzt habe ich euch vor drei Jahren ihr Buch "Wolkenschloss" vorgestellt. Als ich ihr neues Buch "Vergissmeinnicht" ...

Als ich erfuhr, dass es endlich eine neue Reihe von Kerstin Gier geben sollte, war ich begeistert. Zuletzt habe ich euch vor drei Jahren ihr Buch "Wolkenschloss" vorgestellt. Als ich ihr neues Buch "Vergissmeinnicht" schließlich in der Hand hielt, schmolz ich regelrecht dahin. Schon die Optik ist hinreißend und detailreich und passt so gut zu der Autorin und ihren bisher bereits erschienenen Büchern. Aber auch die Story ist wieder absolut spannend und magisch, wenn auch irgend wie ganz anders. Ich tappte lange im Dunkeln, habe immer noch nicht alles erschließen können und bin nun so gespannt auf die Folgebände, welche leider noch ein wenig auf sich warten lassen (Band 2 erscheint 2022, Band 3 erscheint 2023). Kerstin Gier hat wieder eine mitreißende, witzige und mysteriös-magische Geschichte erschaffen, die so komplex ist, dass man sie nicht so leicht durchschaut.

Die Autorin:
Kerstin Gier (geboren 1966) veröffentlichte 1995 ihr erstes Buch. Inzwischen sind einige Jugend-, Frauen- und Liebesromane entstanden, welche große Erfolge feiern. Die Edelsteintrilogie ("Rubinrot" 2009, "Saphirblau" 2010 und "Smaragdgrün" 2010) wurde bereits verfilmt. Auch ihre Silbertrilogie ist ein internationaler Bestseller.

Inhalt:
„Er ist cool, smart und beliebt. Sie entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur – wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in schlechten Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Matilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist unheimlich liebevoll und detailreich gestaltet. Vor schwarzem Hintergrund finden wir hier florale und verschnörkelte Muster, einen Totenschädel mit Flügeln, magische Wesen mit Flügeln und den Mond. Inmitten dieser nächtlichen Atmosphäre prangt der Titel, darunter auf einem Banner verwoben in die Blumen der Untertitel. Fährt man mit den Fingern über den Umschlag, so kann man die floralen Muster in das Papier geprägt spüren. Der Schnitt ist blau gefärbt und entfernt man den Schutzumschlag, so scheinen wir in das Weltall mit all seinen Planeten und Sternen zu schauen, die vor einem blauen Hintergrund erscheinen. Auch das Vorsatzpapier ist mit einem Mandala versehen und scheint einen ins Buch hineinzuziehen.

Kerstin Gier hat einen unheimlich mitreißenden Erzählstil. Sie erzählt die Geschichte in der ich-Form abwechselnd aus Quinns und Matildas Perspektive. Ich habe die beiden und auch einige Nebenprotagonisten sofort ins Herz geschlossen. Quinn der nach außen hin so cool wirkt, ist eigentlich ein Softie, während Matilda gar nicht das bibeltreue Mädchen von nebenan, sondern eine regelrechte Rebellin ist. Die beiden führen unheimlich tolle Dialoge und ich musste bei vielen Episoden herzhaft lachen. Hin und wieder lief aber auch die ein oder andere Träne, denn trotz der magischen Geschichte hat de Story unheimlich tiefsinnige Momente. Wie Quinn mit seinem geschwächten Körper nach dessen Unfall umzugehen lernt, und wie Matilda ihren eigenen Weg versucht zu beschreiten, trotz der oftmals übergriffigen Familienmitglieder, war sehr berührend beschrieben.

Ab und zu hat mich die Story an die Silber-Trilogie erinnert und auch die Edelstein-Trilogie findet Erwähnung im Buch. Und dennoch ist "Vergissmeinnicht" so ganz anders als die beiden genannten Reihen. Es war erfrischend zu sehen, dass der männliche Charakter mal nicht von allem eine Ahnung hat und alles in die Hand nimmt. Hier ist Mathilda ebenbürtig und genauso am Fortgang der Story beteiligt wie Quinn. Allerdings muss ich sagen, dass die Liebesgeschichte der beiden noch nicht so episch und unsterblich wirkt, wie man es von anderen Charakteren der Autorin kennt. Die Beziehung der beiden ist noch ausbaufähig und ich bin gespannt, welchen Weg die beiden noch einschlagen müssen und was dort alles für Abenteuer auf sie warten.

"Vergissmeinnicht" ist ein schöner Auftakt, der einen in eine ganz neue Welt voller Mythen und Magie entführt. Wir lernen tolle Charaktere kennen. Es gibt aber auch ein paar wirklich ätzende Protagonisten, die wiederum oft für Lacher sorgen und das Zusammenspiel von Quinn und Matilda unterstreichen. Obwohl ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe und wirklich Spaß an der Geschichte hatte, ist hier noch ein klein wenig Luft nach oben, weshalb ich 4,5 von 5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Eine geheimnisvolle Welt voller magischer Wesen in den Wäldern der Rocky Mountains!

Willa of the Wood – Die Geister der Bäume
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Über die beiden Cover der Reihe könnte ich ewig schwärmen. Sie sind so farbgewaltig und fangen die Atmosphäre so wunderbar ein. Im ersten Band spielt Willa, das naturverbundene Mädchen mit ihrer außergewöhnlichen ...

Über die beiden Cover der Reihe könnte ich ewig schwärmen. Sie sind so farbgewaltig und fangen die Atmosphäre so wunderbar ein. Im ersten Band spielt Willa, das naturverbundene Mädchen mit ihrer außergewöhnlichen Haut, die Hauptrolle. Im zweiten Band treffen wir sie und einige weitere Charaktere des ersten Bandes wieder, aber auch neue kommen hinzu, wie das Mädchen mit den Weizenblonden Haaren. Hier geht ein großes Lob an Max Meinzold und den Fischer Verlag, denn ihnen ist es gelungen das bereits sehr schöne Originalcover um Längen zu überragen.
Noch perfekter wäre es gewesen, wenn der Fischer Verlag noch die unbeschnittenen Buchseiten der Originalausgabe übernommen hätte, denn das spiegelt den natürlichen und ursprünglichen Charakter der Geschichte nochmals wieder.

Robert Beatty schafft es, einen mit seinen Geschichten völlig in den Bann zu ziehen. Dabei lässt er historische Ereignisse einfließen und verwebt sie mit seinen magischen Ideen zu wunderbaren mystischen Geschichten, die mich absolut berühren konnten. "Serafina Black" hat mich noch ein ganz klein wenig mehr in den Bann gezogen, doch auch Willa bin ich gerne durch den Wald gefolgt und habe ihre Abenteuer voller Begeisterung begleitet.

Die Naturverbundenheit Willas beschreibt Robert Beatty sehr bildhaft und so werden die Bewegungen und Geräusche des Waldes äußerst detailreich und regelrecht zauberhaft beschrieben, sodass man selbst der Natur sehr nahe rückt und Willas Beweggründe immer nachvollziehen kann.

Willa hat auf ihrem Weg zur Rettung der Wälder in den Nebelbergen einige Abenteuer zu bestehen. Sie bekommt Hilfe aus der Tierwelt und auch Hilfe aus der Welt der Menschen, ob Siedler, Indianerstamm oder einst magisches Volk. Dabei werden viele Ebenen verwoben. Während dich hin und wieder geahnt habe, wie es weitergeht und wie alles miteinander zusammenhängt, ist das Ende des zweiten Bandes etwas sehr besonderes, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Der Schluss hat mich zutiefst berührt und mit Tränen in den Augen zurück gelassen, doch er ist gleichzeitig wundervoll und absolut schlüssig und gelungen.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Altersangabe ab 11 Jahren etwas zu niedrig angesetzt wird. Die Leser müssen hier mit einigen aufregenden und dramatischen Szenen rechnen und auch der Tod spielt eine tragende Rolle in der Reihe. Ich würde es daher eher Kindern ab 11 empfehlen, wenn diese damit gut zurecht kommen und die Geschichte nicht zu nah an sich ran kommen lassen. Für empfindsamere Charaktere ist es vielleicht eher ab 12 oder 13 Jahren geeignet.

"Willa of the Wood – Das Geheimnis der Wälder" und "Willa of the Wood – Die Geister der Bäume" sind bezaubernde Bücher. Nicht nur ihre Cover sind wunderschön anzusehen, auch die Geschichte um das besondere Mädchen Willa, welches nirgends so richtig dazu gehört und trotzdem zum Bindeglied der Menschen wird, ist berührend und zieht den Leser in den Bann.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Umweltthemen und Nachhaltigkeit kindgerecht in einer spannenden Geschichte verpackt!

Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli
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Einen Kinderroman, in welchem es um Nachhaltigkeit geht, muss ich natürlich lesen. Nachhaltigkeit liegt meiner Familie und mir sehr am Herzen und wir versuchen immer wieder, uns zu bessern und unseren ...

Einen Kinderroman, in welchem es um Nachhaltigkeit geht, muss ich natürlich lesen. Nachhaltigkeit liegt meiner Familie und mir sehr am Herzen und wir versuchen immer wieder, uns zu bessern und unseren ökologischen Fußabdruck so gering für möglich zu halten. Nicht immer klappt das, aber es ist schon ein großer Schritt, wenn man sich mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Damit kann man gar nicht früh genug anfangen und so habe ich mich natürlich sehr darüber gefreut, als mir Alexandra Wagner ihr Buch "Magische Welt der Dinge – Antons geheime Reise mit Paul Pulli" zur Rezension anbot. Hier erfahren wir in kindgerechter Weise, welch irrwitzig langen Weg ein Pullover von der Baumwollpflanze bis in den eigenen Kleiderschrank zurücklegt und was das alles für Probleme verursachen kann.

Die Autorin und die Illustratorin:
Alexandra Wagner studierte Kommunikationswissenschaft und war als Journalistin und TV-Redakteurin tätig. Inzwischen arbeitet sie selbstständig als Texterin im Online- und Content-Marketing. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.
Sabine Marie Körfgen ist seit 2009 freiberufliche Illustratorin für Kinder- und Jugendbücher. Zuvor absolvierte sie eine Ausbildung als Mediengestalterin für Print- und Digitalmedien und lernte an verschiedenen Kunstschulen und Akademien. Sie lebt mit ihrer Familie in Mönchengladbach.

Inhalt:
„»Wo kommt eigentlich mein Lieblingspulli her«, will Anton eines Abends wissen. Er ahnt nicht, dass diese unscheinbare Frage sein Leben verändern wird. Denn damit erweckt er den Superhelden auf seinem Pulli zum Leben. Eine fantastische und abenteuerliche Reise beginnt.

Kinderbuch ab 8 Jahren, das Wissen über die Herstellung von Bekleidung und deren Auswirkungen auf Menschen und Umwelt vermittelt, erzählt als Superhelden-Geschichte.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auf dem Cover sehen wir sofort den kindlichen Helden Anton, aus der Geschichte. Er trägt Pyjamahose und Kapuzenpulli mit einem Superhelden vorn abgedruckt. Beide nehmen die gleiche Pose ein und Anton schwebt in der Nacht inmitten von Sternen und dem Mond. Aber mit der Vorderseite ist es nicht getan, denn auf der Rückseite sehen wir ein afrikanisches Mädchen inmitten von Baumwollpflanzen stehen. Im Vergleich zur Vorderseite ist die Rückseite sehr hell gehalten und fängt den Alltag des Mädchens sehr gut ein. Die Kombination aus Tag und Nacht über die Buchdeckel verteilt, hat mir besonders gut gefallen.

Alexandra Wagner schlägt einen leichten Ton an und wirft den Leser ziemlich schnell mitten in die Geschichte hinein. Denn Anton liegt im Bett und soll schlafen. Doch seine Frage, die eigentlich an die Mutter gerichtet ist, bringt eine regelrechte Lawine von Ereignissen mit sich. Denn der Superheld Paul, welcher auf Antons Pulli abgedruckt ist, wird zum Leben erweckt und beide machen sich auf den Weg, rückwärts durch die Entstehungsgeschichte von Antons Lieblingspulli. Dabei dürfen sie natürlich nicht von den Menschen entdeckt werden.

Zwischen den verschiedenen Etappen lernt Anton außerdem ein paar Superhelden-Moves und hat selbst Superheldenkräfte. So springen beide durch die einzelnen Produktionsstätten, sprechen mit Maschinen und am Ende sogar doch auch mit einem Mädchen, welches mehr zu den Arbeitsbedingungen der Baumwollpflücker erzählen kann. Dabei fließen auch immer wieder kleine Umweltthemen ein, wie die Verschmutzung des Flusses Buriganga in Bangladesch oder die Mikroplastikpartikel, welche beim Waschen der Kleidung vom Stoff gelöst werden und unser Wasser belasten.

Während die Beschreibungen der einzelnen Arbeitsschritte im Großen und Ganzen gut verständlich waren viel es und lediglich an zwei Stellen etwas schwer, der Beschreibung der einzelnen Maschinen und deren Arbeitsweise zu folgen, zumal sie ja in umgekehrter Reihenfolge beschrieben werden. Wie also aus dem Faden ein Tuch gewebt wird und wie genau die Druckmaschine funktioniert, konnten wir nicht zu 100 Prozent nachvollziehen. Aber das brachte keine weiteren Probleme mit sich, denn trotzdem versteht man, worum es geht. Ganz allgemein gesehen fanden wir die Idee, die Herstellung eines Pullovers rückwärts abzuspulen sogar ziemlich außergewöhnlich und sehr gut gelungen.

"Magische Welt der Dinge – Antons geheime Reise mit Paul Pulli" ist ein schönes und wertvolles Buch, welches für Kinder ab 6 Jahren zum Vorlesen oder ab 8 Jahren zum Selbstlesen geeignet ist und wichtige Punkte im Bereich der Herstellung von Bekleidung aufgreift, auf Probleme für Umwelt und Menschen hinweist und gleichzeitig zeigt, dass es neben den schlechten Methoden auch gute Ansätze gibt. Dennoch müssen sich noch viele Dinge ändern, um sowohl unserer Umwelt als auch uns Menschen zu helfen. Wir freuen uns schon auf weitere Bände der Reihe.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Erste Leseerfahrungen für die ganz Kleinen durch Lesebilderbücher!

Tafiti - Nur Mut, kleine Fledermaus!
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Zur Einstimmung auf die Schule kommen die Bilderbücher zum Lesenlernen sehr gut an, denn hier haben die Kinder das Gefühl, bereits selbst mitzulesen, wenn sie die im Text abgebildeten kleinen Illustrationen ...

Zur Einstimmung auf die Schule kommen die Bilderbücher zum Lesenlernen sehr gut an, denn hier haben die Kinder das Gefühl, bereits selbst mitzulesen, wenn sie die im Text abgebildeten kleinen Illustrationen benennen und so die Geschichte miterzählen. Hier gibt es inzwischen eine Menge an Büchern, wie zum Beispiel die Leselöwen, die Bildermaus und den Bücherbär. Stellvertretend für die Vielzahl an Büchern möchte ich euch "Tafiti – Nur Mut, kleine Fledermaus!" von Julia Boehme und Julia Ginsbach vorstellen.

Die Autorin und die Illustratorin:
Julia Boehme studierte Literatur- und Musikwissenschaft und arbeitete anschließend als Redakteurin beim Kinderfernsehen. Bereits als Kind wollte sie Schriftstellerin werden, verfolgte dies aber eine ganze Weile gar nicht mehr, bis sie sich eines Tages darauf zurück besinnte. So kam es dazu, dass sie nun Kinderbuchautorin ist und sich ständig neue Geschichten ausdenkt.
Julia Ginsbach (geboren 1967) studierte Musik, Kunst und Germanistik. Inzwischen ist sie als freie Illustratorin tätig und lebt mit ihrer Familie in Norddeutschland.

Inhalt:
„Tafiti und Pinsel gehen zusammen durch dick und dünn!
So ein Mist! Die leckeren Früchte hängen einfach zu hoch. Der kleine könnte doch hochfliegen und ein paar Früchte vom Baum pflücken, findet Tafiti – aber Rusha will nicht fliegen. Tafiti und Pinsel versuchen, Rusha Mut zu machen. Doch erst als King Kofi kommt, flattert Rusha endlich los – in letzter Sekunde! Und er hilft Tafiti und Pinsel, den Löwen auszutricksen. Am Ende gibt es leckeren Obstkuchen für alle!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover hat uns total verzaubert. Es sprüht vor Freude und guter Laune und zeigt gleich alle wichtigen Charaktere in diesem Buch. Tafiti hockt auf einem Ast und scheint sich die Flügel der Fledermaus Rusha genauer anzuschauen. Pinsel stemmt sich am dicken Baumstamm empor und zeigt einen freundlichen Gesichtsausdruck. Der abgebildete Baum mit den gelben, reifen Früchten spielt auch eine besondere Rolle. Außerdem sehen wir schon vor weißem Hintergrund die kleinen Illustrationen, die mitten in den Text hinein gewoben sind und dem Kind das Gefühl geben, mitzulesen.

Die Schrift ist allgemein groß gewählt und die Zeilen haben einen weiten Abstand, so wie man es von guten Erstleserbüchern her kennt. Das Lesen ist also auch für Anfänger oder ungeübte Leser leicht und gut zu bewältigen. Die kleinen Illustrationen im Text dienen dazu, auch Nicht-Lesern das Gefühl zu geben, mitlesen zu können. So kann dieses Buch nicht nur von erwachsenen und Nicht-Lesern gelesen werden, sondern auch von Erstlesern, leseschwachen Kindern und Nicht-Lesern in allen möglichen Kombinationen. Die Kinder haben also eine ganze Zeit lang etwas von dem Buch und können daran wachsen und ihre Lesefertigkeiten entwickeln.

Der Text ist einfach formuliert und lässt sich flüssig vor- oder selbst lesen. Lediglich den Sprachfehler, der beim Löwe eingewoben ist, empfand ich persönlich als weniger gut. Zum Einen zeigt er zwar, dass nicht jeder perfekt ist, zum Anderen könnte er dem jungen Leser aber auch fehlerhafte Wörter vermitteln, sodass gegebenenfalls Falsches eingeprägt wird. Hier ist es ganz wichtig, dass ein Erwachsener oder ein Kind, welches bereits gut lesen kann, zugegen ist, wenn sich ein Erstleser an das Buch setzt. Für mich ist der Sprachfehler also eigentlich eher überflüssig sowie hinderlich und dem Buch hätte es ohne ihn sicherlich besser getan.

Schön finde ich die Themen des Buches. Hier werden Angst, Mut, Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Zusammenhalt thematisiert und gekonnt in eine leichte Geschichte eingewoben. Während die Fledermaus dazu motiviert wird, endlich selbst zu fliegen, werden die Kinder indirekt dazu motiviert, lesen zu lernen oder zumindest Interesse an Geschichten zu entwickeln.

"Tafiti – Nur Mut, kleine Fledermaus!" ist ein schönes Lesebilderbuch mit niedlichen Charakteren, die einem gleich sympathisch sind. Die Geschichte ist mit wichtigen Themen gespickt und motiviert nicht nur zum Lesen, sondern auch zum richtigen Handeln. Wir werden sicherlich noch weitere Bücher über Tafiti und seinen Freund Pinsel lesen.

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