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Veröffentlicht am 13.08.2021

Punchy vor!

Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)
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Nachdem im vorhergehenden Band Ella ihren Großvater gefunden hatte, gehen die Freunde nun daran diesen aus seinem Gefängnis zu befreien. Doch dazu müssen sie in die 80er Jahre zurückreisen. Und wie das ...

Nachdem im vorhergehenden Band Ella ihren Großvater gefunden hatte, gehen die Freunde nun daran diesen aus seinem Gefängnis zu befreien. Doch dazu müssen sie in die 80er Jahre zurückreisen. Und wie das so mit Zeitreisen ist, gibt es viel zu beachten, will man die Zeitlinie nicht verändern.
In den 80ern angekommen erlebt die ganze Gruppe den Flüsterwald und deren Bewohner, wie sie sie gar nicht kannten. Doch genau an dem Tag, an dem Lukas und seine Freunde ankamen kommen auch alle Ereignisse in Gang, die zu der Welt führen, die die Kinder heute kennen.

Im dritten Band liegt der Fokus zunehmend auf der Handlung an sich, immerhin sind alle Charaktere mittlerweile gut eingeführt. Und obwohl der Aufhänger, die Befreiungsaktion des Professors wieder bei den menschlichen Charakteren liegt, rückt der Fokus in diesem Band mehr auf die Bewohner des Flüsterwaldes, speziell auf Felicitas und ihre Familie. Dadurch werden zum Teil neue Handlungsströme ausgelöst, aber auch das Verständnis für Felicitas Charakter erhöht. Super toll, super spannend!
Mein persönlicher Favorit, Punchy war auch „voll in Action“. Und obwohl ich gar kein Katzenmensch bin – Punchy würde ich nehmen.

Auch wenn es den für Andreas Suchanek so typischen Cliffhanger am Ende des Kinderbuches nicht gibt, hat der Autor es doch geschafft die Leseneugier und damit Lesefreude auf den nächsten Band bei mir zu generieren.
Zum Glück, gab es die Neuigkeit vom Autor, dass es bis Band 8 weitergeht!

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Halle an der Saale am Ende des 17. Jahrhunderts

Das Saturei-Medaillon
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Im Nachlass der verstorbenen Anna, Magdalenes Amme, wird ein wertvolles Amulett gefunden. Doch wie kann es sein, dass sich etwas derartig Wertvolles im Besitz einer Magd befindet? Und so muss erst einmal ...

Im Nachlass der verstorbenen Anna, Magdalenes Amme, wird ein wertvolles Amulett gefunden. Doch wie kann es sein, dass sich etwas derartig Wertvolles im Besitz einer Magd befindet? Und so muss erst einmal vermutet werden, dass Anna es wohl unredlich erworben hatte. Doch Magdalene kann sich das nicht vorstellen; Anna war immer ein herzensguter Mensch gewesen. Und so beginnt sie in der Vergangenheit von Anna nach einer Erklärung zu suchen.

Halle am Ende des 17. Jahrhundert. Authentisch und sehr lebensnah durch die Autorin beschrieben, wird der Leser mit auf Zeitreise genommen und erhascht einen Blick auf das Leben des sich entwickelnden Bürgertums. Sitten- und Moralvorstellungen der Zeit werden gekonnt in diese schon etwas ins detektivisch gehende Geschichte eingeflochten, so dass die Charaktere Farbe und Glaubwürdigkeit in ihren Handlungen gelangen.
Ein paar Probleme hatte ich mit dem Eheproblem zwischen Magdalene und ihrem Mann Georg. Die Darstellung des Nebenherlebens und der Probleme, die sich aus dem Unvermögen der beiden nicht miteinander reden zu können ergaben, war mir einfach zu lang geschildert. Gerade Magdalenes Gedankengänge konnte ich nicht nachvollziehen. Sie erschien mir bisweilen zu sehr wie ein kleines, egozentrisches Mädchen, was ansonsten so gar nicht zu ihrem Charakter innerhalb dieses Buches passt.

Wer Halle kennt kann die Ortsbeschreibungen der Autorin Christina Auerswald recht gut nachvollziehen. Ich muss zugeben, dass ich direkt ein wenig Sehnsucht nach der Stadt bekommen habe.
Und gelernt habe ich auch wieder etwas, denn bisher kannte ich die Bezeichnung Saturei für das Sommer-Bohnenkraut nicht.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir zuerst noch die ersten beiden Bände der Magdalene-Reihe besorgen, oder gleich mit dem vierten Band fortsetzen soll. Eines ist aber gewiss, aus der Reihe werden weitere Bücher Einzug bei mir halten.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Body and Soul

Schwarzer Mond über Soho
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Ich muss zugeben, ich mag es, wenn die Handlung komplex wird. Bisweilen musste ich kurz nachdenken, um den Überblick zu behalten, denn in diesem Kriminalfall kamen doch recht viele Protagonisten vor.
Peters ...

Ich muss zugeben, ich mag es, wenn die Handlung komplex wird. Bisweilen musste ich kurz nachdenken, um den Überblick zu behalten, denn in diesem Kriminalfall kamen doch recht viele Protagonisten vor.
Peters Ausbilder Thomas Nightingale und seine Kollegin Lesley spielen diesmal nur in der 2. Reihe mit. Doch ich gehe davon aus, dass gerade um Lesley herum sich noch so einiges entwickeln wird.
Über die Handlung der übernatürlichen „Jazz-Killer-Mordserie“ erhält der Leser viel mehr Einblick in den Hintergrund von Peter und wird mit seinen Eltern vertraut gemacht.
Und ich muss gestehen, dass ich erst jetzt, im zweiten Abenteuer von Peter mitbekommen habe, dass er zur farbigen Bevölkerungsgruppe Großbritanniens gehört. Das war mir im ersten Band überhaupt nicht bewusst geworden. Aber ich finde es cool. Das Bild von Peter wird dadurch stimmiger für mich.
Hm, und es scheint jetzt endlich ein Hauptgegner für die magische Abteilung des Yards in Erscheinung zu treten – vielversprechende Spannung!

Ansonsten – gelobt sei Ben Aaronovitch’s Humor. Ich hoffe, dass er auch in allen folgenden Bänden erhalten bleibt.

Für Fantasy Liebhaber mit einem Hang zu britischem Humor denke ich, ist auch dieser Band aus der Peter Grant – Reihe eine vielversprechende Lektüre.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Auf der Suche nach dem Ich

Das Mädchen und der flüsternde Wald
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„Janka, die Bärin“ nennen die meisten Dorfbewohner das 12jährige Mädchen, ein Findelkind, das etwas außerhalb lebt und eine unglaubliche Körperkraft besitzt. Und obwohl Janka gerne zum Dorf gehören will, ...

„Janka, die Bärin“ nennen die meisten Dorfbewohner das 12jährige Mädchen, ein Findelkind, das etwas außerhalb lebt und eine unglaubliche Körperkraft besitzt. Und obwohl Janka gerne zum Dorf gehören will, zieht sie der umliegende Wald an.
Es ist, als ob er sie rufen würde. Aber vielleicht liegt das ja auch nur an den den vielen Geschichten, die ihr der Holzfäller Anatoly ständig erzählt. Zumindest meint das ihre Mamotschka.
Doch dann bekommt Janka neben ihrem Spitznamen tatsächlich echte Bärenbeine und kann auch die Tiere des Waldes verstehen. Da beginnt sie zu begreifen, dass sie mehr über sich erfahren muss, über das innere Zehren zwischen Wald und Familie.

Jankas Geschichte ist eine ergreifende Suche nach der eigenen Vergangenheit, der eigenen Persönlichkeit. Sophie Anderson packt diese Reise zum Ich in ein schönes, ruhiges Wintermärchen angefüllt mit Charakteren, die russischen Volksmärchen entlehnt sind. Da wäre Jaga, die einer nicht ganz so unheimlichen Variante der Baba Jaga entspricht mit ihrem Hühnerhaus; Väterchen Frost und selbst der unsterbliche Koschei tauchen in Erzählungen in abgewandelter Form auf. Und da sind die in russischen Märchen gern auftretenden Tierfiguren, wie der Wolf oder aber die Bärin Zarina.
All diese Figuren bereichern das Leben des Schneewaldes und tragen dazu bei, dass Janka den Weg auf der Suche nach ihren Wurzeln nicht alleine beschreiten muss.

"Das Mädchen und der flüsternde Wald" ist ein wahrhaft märchenhaftes Buch mit einem sanften Erzählstil, dass gleichsam Kinder als auch Erwachsene mit auf Jankas Reise durch eine fantastische winterliche Welt nimmt.
Ein echter Tipp für ein Buchgeschenk!

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Wie ein miesepetriges Einhorn, ein quasselnder Vogel und ein Ninja-Goldfisch einer prinzenvermöbelnden Prinzessin den Tag retten

Kurt, Einhorn wider Willen 1. Wer möchte schon ein Einhorn sein?
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Chantal Schreiber räumt mit allen Klischees der „niedlichen“ Mädchenliteratur grundlegend und Unterhaltsam zugleich auf.
Einhörner sind schillernd, elegant und pfluffig? Nee, Kurt ist eher ein zu kurz ...

Chantal Schreiber räumt mit allen Klischees der „niedlichen“ Mädchenliteratur grundlegend und Unterhaltsam zugleich auf.
Einhörner sind schillernd, elegant und pfluffig? Nee, Kurt ist eher ein zu kurz geratenes, miesepetriges Pferd mit einem Horn auf der Stirn. Na gut, gegen das glitzernde Fell und die Rosenpupse kann er nichts machen – würde er aber gerne.
Prinzessinnen tragen rosa Kleidchen, haben eine Schmutzallergie und sind immer nett, höflich, niedlich? Irrtum – Hosen, waghalsige Manöver und Jungs zurecht stutzen sind angesagt.
Tja, auch wenn Kurt eigentlich keine Prinzessin retten will – diese scheint irgendwie zu ihm zu passen.

Witzig, mit tollen Illustrationen untermalt zeigt die Autorin, dass unter einer harten Schale ein weicher Kern stecken kann und man nicht jedem Klischee entsprechen muss.
Das Buch ist sprachlich toll zum Vorlesen geeignet. Aber auch Kinder so gegen Ende des 2. Grundschuljahres sollten das Buch so Stück für Stück selber erobern können.

Und tada – Kurt ist ein Einhorn, dass auch Jungs in seinen Bann ziehen kann.

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