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Veröffentlicht am 18.09.2021

Wer sagt, dass Familie einfach ist?

Endlich wieder Meer
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Aufgrund des schönen Covers und des Titels hatte ich mit einem seichten Wohlfühlroman gerechnet. Aber da lag ich falsch, denn der Roman hat mehr Tiefgang als vermutet.

Katharina an der Küste geboren und ...

Aufgrund des schönen Covers und des Titels hatte ich mit einem seichten Wohlfühlroman gerechnet. Aber da lag ich falsch, denn der Roman hat mehr Tiefgang als vermutet.

Katharina an der Küste geboren und als Nachfolgerin der väterlichen Werft im Gespräch ist mit ihrem Mann in dessen Heimat in der Steiermark sesshaft geworden. Diese Entscheidung hat ihren Vater tief getroffen und seitdem herrscht jahrzehntelanges Stillschweigen zwischen Vater und Tochter … bis eines Tages das Telefon klingelt. Seit diesem Tag gerät Katharinas Leben völlig aus der Spur und sie versucht ihre beiden Heimatorte – Nordseeküste und Steiermark – unter einen Hut zu bekommen. Es brennt überall: Vater im Koma, Werft in Schieflage, Tochter mit Beziehungsproblemen und wie steht es mit ihrer Ehe?

Christiane Franke hat einen sehr lebendigen Schreibstil, der sich zügig lesen lässt. Die bildhaften Beschreibungen insbesondere von der Nordseeküste ließen mich den Wind bei einem Marsch über den Deich spüren und meine Sehnsucht nach Nordsee wurde fast übermächtig. Ihre Charaktere sind sehr menschlich dargestellt. Mit ihren Reaktionen und Fehlern erschienen sie mir wie aus dem Leben gegriffen.

Eigentlich mag ich keine offenen Enden, aber bei diesem Buch passt es, denn ich kann mir ein für mich passendes Ende ausmalen. Dieses hat so lange Bestand bis es von einer eventuellen Fortsetzung widerlegt wird.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Eine Frau und ihre Berufung

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit
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Lily Rose, Tochter einer Familie des gehobenen Bürgertums, hat schon sehr früh den Traum in einem angesagten Restaurant von New York zu kochen. Zwei Dinge stehen ihr dabei im Wege. Zum einen ist sie eine ...

Lily Rose, Tochter einer Familie des gehobenen Bürgertums, hat schon sehr früh den Traum in einem angesagten Restaurant von New York zu kochen. Zwei Dinge stehen ihr dabei im Wege. Zum einen ist sie eine Frau und gehobene Positionen sind Anfang der 40er Jahre noch Männern vorbehalten und zum anderen ist es in ihrer Gesellschaftsschicht unüblich, dass Frauen arbeiten. Diese Ansicht vertritt auch ihre Mutter, die sie unbedingt gut verheiraten will. Aber der Zweite Weltkrieg ändert einiges und erhöht Lilys Chancen.

Ja, Lily hat einen Traum und arbeitet sehr hart dafür, aber richtig kämpfen muss sie dafür nicht. Für sie löst in gewisser Weise der Krieg das Problem. Lily sitzt die Probleme eher aus und hofft darauf, dass die Zeit es schon bringen wird. Vielleicht bin ich auch zu streng, denn ich urteile aus heutiger Sicht.

Gut gefallen hat mir, dass ich einen Einblick bekommen habe, welche Auswirkungen der Krieg für die Amerikaner hatte. Mir war gar nicht bewusst, dass auch dort die Lebensmittel rationiert wurden. Aber eigentlich ist es logisch, wenn weltweit Krieg geführt wird, dass der Handel nicht mehr funktioniert.

Der Schreibstil ist unkompliziert und sehr flüssig zu lesen.

Ich hätte mir gewünscht, dass das ein oder andere Rezept Einzug ins Buch gehalten hätte.

Die Geschichte ist unterhaltsam, bietet einige emotionale Szenen, aber ist nicht besonders spannend. Insgesamt ein solider Auftakt für die neue Reihe über starke Frauen in New York.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Ungewöhnliches Tatmotiv

Unguad
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Der zweite Band mit Karin Schneider spielt sich zum größten Teil im Altenheim ab. Ein ungewöhnlicher Schauplatz für einen Mord, denn dort sterben naturgemäß die Menschen, ohne dass nachgeholfen wird.

Allein ...

Der zweite Band mit Karin Schneider spielt sich zum größten Teil im Altenheim ab. Ein ungewöhnlicher Schauplatz für einen Mord, denn dort sterben naturgemäß die Menschen, ohne dass nachgeholfen wird.

Allein durch den Umstand, dass sie die Leiche findet, fühlt sich Karin bemüßigt wieder selbst zu ermitteln. Wie nicht anders zu erwarten, tritt sie dabei einigen Leuten auf die Füße. Dabei hat sie eigentlich genug eigene Probleme … die fortschreitende Demenz ihrer Mutter, einen untreuen Ehemann und Kinder und Haushalt verlangen auch ihren Tribut.

Bei dieser Krimireihe gefällt mir, dass Karin Schneider so normal daherkommt. Sie hat mit ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen wie es halt so ist im normalen Leben. Außerdem werde ich immer wieder mit unerwarteten Themen konfrontiert wie z. B. Demenz, dem trostlosen Leben in einem Altersheim, Altersarmut oder schamanischen Ritualen.

Der Schreibstil ist locker leicht und sorgt für einen guten Lesefluss. Ingrid Werner sorgt mit Spannung, Humor und überraschenden Wendungen für gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein fantasievolles Reiseabenteuer

Auf fliegender Mission 4 - Malas geheime Insel
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Dies ist bereits der 4. Band der Abenteuerserie mit den drei Geschwistern Stella, Matteo und Hanna. Ergänzt wurde das Trio bisher mit dem fliegenden Teppich Kasimir und dem Tukan Kainu. Obwohl es für mich ...

Dies ist bereits der 4. Band der Abenteuerserie mit den drei Geschwistern Stella, Matteo und Hanna. Ergänzt wurde das Trio bisher mit dem fliegenden Teppich Kasimir und dem Tukan Kainu. Obwohl es für mich die erste Begegnung mit diesen Charakteren war, fiel mir der Einstieg leicht und ich hatte keinerlei Probleme mit dem Verständnis. Ein Grund hierfür war sicherlich auch das Kapitel „Was bislang geschah“ zu Beginn des Buches.

Die Charaktere sind sehr individuell und jeder trägt auf seine Art zur Erreichung des jeweiligen Ziels bei. Auffällig ist wie sehr die Individuen für einander eintreten und sich gegenseitig helfen. Eine schöne und wichtige Botschaft dieser Geschichte.

Der Schreibstil ist für mein Empfinden etwas anspruchsvoller und daher eher für geübtere Leser geeignet; entspricht aber der Altersempfehlung von etwa 8 Jahren.

Sehr schön sind auch die detaillierten Zeichnungen von Lidija Plestenjak.

Insgesamt ein spannendes Abenteuer voller Fantasie und Magie mit einem offenen Ende, das nach dem Fortsetzungsband verlangt.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Mehr Tiefgang als erwartet

Familie ist, wenn man trotzdem lacht
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Vom Klappentext her habe ich humorvolle und seichte Unterhaltung erwartet. In Sachen Humor wurde ich nicht enttäuscht, aber als seicht würde ich diese Geschichte nicht bezeichnen.

Für Familie Ruttmann ...

Vom Klappentext her habe ich humorvolle und seichte Unterhaltung erwartet. In Sachen Humor wurde ich nicht enttäuscht, aber als seicht würde ich diese Geschichte nicht bezeichnen.

Für Familie Ruttmann wird die bisherige Wohnung zu klein und sie sind auf der Suche nach einer größeren Bleibe. Sehr realistisch erzählt Wiebke Busch was einem so alles auf dem Wohnungsmarkt passieren kann. Nicht nur die Wohnraumknappheit, sondern auch die überhöhten Preise, gerade in den Großstädten, machen es für Familien schwer. Zieht man raus aufs Land muss man lange Anfahrzeiten zur Arbeit in Kauf nehmen und dann tummeln sich auch noch windige Typen und Betrüger in der Szene.

Aber die Wohnungsnot ist nicht das einzige aktuelle Thema. Die sympathische und herzensgute Flora wohnt nach dem Tod ihres Mannes allein in einer großen Villa mit einem weitläufigen Garten und fühlt sich sehr einsam. Außerdem reicht die Rente nicht, um das Anwesen in Schuss zu halten. Sowohl für sie als auch für die Familie Ruttmann ist in diesem Fall eine Mehrgenerationen-WG die Lösung.

Dann spielt die pragmatische Helen noch eine große Rolle in der Geschichte. Sie ist Steffi Ruttmanns beste Freundin seit Kindertagen. Die beiden ergänzen sich ziemlich gut. Und jeder, der eine Freundin wie Helen hat, kann sich glücklich schätzen. Obwohl sie selbst den Spagat zwischen Beruf und Kinderbetreuung vollziehen muss, ist sie stets für Steffi da.

Der locker-leichte und humorvolle Schreibstil sorgt für einen guten Lesefluss. Die unterschiedlichen Themen rund um die Wohnungssuche, Freundschaft, Isolation im Alter, Beziehungskrise und Aufdeckung eines Familiengeheimnisses sorgen außerdem für reichlich Abwechslung.

Mich hat die Geschichte angenehm überrascht und ich fühlte mich gut unterhalten.

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