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heinoko

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2021

Nur lesen, wenn man garantiert schlechte Laune bekommen möchte

Alles wird gut
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Angelockt wurde ich, das Buch zu lesen, weil die Protagonistin endlich mal nicht jung und dynamisch ist, sondern sich in der Mitte ihres Lebens befindet und der Verlag die Autorin als „moderne Jane Austen“ ...


Angelockt wurde ich, das Buch zu lesen, weil die Protagonistin endlich mal nicht jung und dynamisch ist, sondern sich in der Mitte ihres Lebens befindet und der Verlag die Autorin als „moderne Jane Austen“ feiert. Doch was ich zwischen den Buchdeckeln fand, war deprimierend – in jeglicher Hinsicht.

Elin ist Allgemeinärztin, Mitte 50, und sie hat so ziemlich alles satt. Ihren Beruf, Ihren Ehemann, sich selbst wohl auch. Und sie ist Alkoholikerin, ohne dass sie selbst dies auch so sieht. Die Kontaktaufnahme mit ihrem Jugendfreund Björn bringt etwas Aufregung in den Alltag, aber wer will schon deshalb auf all das Gewohnte verzichten?

Nein, ich möchte nichts lesen über eine derart frustrierte Ärztin, die ihre Patienten nicht leiden kann. Nein, ich möchte nichts über Hämorrhoiden lesen und über Elins permanente Alkoholsucht. Eine Weile las ich mehr oder weniger schnell über die Seiten hinweg, stellte jedoch fest, dass es keine wirkliche Entwicklung der Person Elin gibt, dass das gesamte Buch sich permanent im Kreis dreht oder sich im Negativen suhlt. Das ist nicht nur extrem langweilig, sondern es macht vor allen Dingen richtig schlechte Laune. Vielleicht sollten die Gespräche mit Tore, dem künstlichen Skelett, als witzige Einlagen gedacht sein. Mir fehlt leider dafür der passende Humor. Mit „moderne Jane Austen“ zu werben, empfinde ich als außerordentlich dreist. Von deren gekonntem Schreibstil und der feinen psychologischen Ausgestaltung ihrer Figuren ist Nina Lykke meilenweit entfernt.
Fazit: Ein solch langweiliges und schlechte Laune machendes Buch habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Enttäuschend

Der Panzer des Hummers
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Dass die Erstlieferung des Buches wohl verloren ging und ich vier Wochen warten musste, bis ich das Exemplar endlich erhielt, hätte ich eigentlich schon als Schicksalswink verstehen müssen. Das Buch wollte ...


Dass die Erstlieferung des Buches wohl verloren ging und ich vier Wochen warten musste, bis ich das Exemplar endlich erhielt, hätte ich eigentlich schon als Schicksalswink verstehen müssen. Das Buch wollte gar nicht zu mir, es ahnte wohl bereits, dass ich mit ihm nichts würde anfangen können. Was macht man auch mit einem Roman, an dessen Ende man immer noch genau an der gleichen Stelle steht wie zu Beginn der Lektüre? Keinerlei Erkenntnisgewinn, keinerlei Entwicklung, obwohl der Verlag in seiner Ankündigung etwas schreibt über „Hüllen abstreifen“ und „Veränderung zulassen“. Habe ich allerdings beim Lesen nicht bemerkt.

Die Eltern sind tot. Die drei Geschwister leben völlig unterschiedliche Leben an völlig unterschiedlichen Orten, sind aber dennoch auf unterschwelliger Weise miteinander verbunden. Nichts Ungewöhnliches also. Dass die älteste Tochter mit einer Seherin Kontakt zur verstorbenen Mutter aufnehmen will, was relativ breit erzählt wird, mutet etwas seltsam an, bringt aber die Handlung auch nicht wirklich in Bewegung.

Die einzelnen Personen werden detailliert dargestellt, überhaupt wird sehr detailfreudig erzählt. Der Sprachstil gefällt mir auch sehr gut. Es gibt schöne, geradezu lyrische Metaphern wie in der Beschreibung einer Frau die als hübsch bezeichnet wird, „obwohl sie sich schon an die äußersten Zweige des Baums der Jugend klammert“. Abgesehen von solch poetischen, erstaunlichen Wortbildern ist die Schreibweise insgesamt recht kühl. Verwirrende Sprünge machten mir das Lesen manchmal ein wenig mühsam. Leider erschließt sich mir bis zum Schluss nicht, was uns die Autorin mitteilen möchte. Es wird allerlei erzählt, aber die Geschichte tritt auf der Stelle und wird dadurch einfach nur noch langweilig und belanglos. Ich war sehr enttäuscht, denn von Diogenes bin ich etwas anderes gewöhnt.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Unsagbar langweilig

Rosa-weiße Marshmallows
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Mein Pflichtgefühl allein hat mich das Buch mehrfach in die Hand nehmen lassen, um das Lesen doch jedes Mal erneut abzubrechen. Und mein Pflichtgefühl zwang mich nun, dem Buch zum letzten Mal eine Chance ...



Mein Pflichtgefühl allein hat mich das Buch mehrfach in die Hand nehmen lassen, um das Lesen doch jedes Mal erneut abzubrechen. Und mein Pflichtgefühl zwang mich nun, dem Buch zum letzten Mal eine Chance zu geben. Allerdings zu mehr als oberflächlichem Querlesen konnte ich mich nicht aufraffen. Da halte ich es doch mit Reich-Ranicki: „Ich habe keine Geduld für langweilige Bücher.“

Zum Inhalt weiß ich nichts Erhellendes zu schreiben. Weil sich mir das Erzählte nicht so erschloss, dass ich einen zentralen Plot erkennen konnte bzw. weil ich nicht erkennen konnte, worum es der Autorin eigentlich ging. Dem Klappentext jedenfalls ist kein Vertrauen zu schenken, denn warum Lisa verschwindet und wohin, erfährt man erst gegen Ende des Buches. Und Carolines Suche nach Lisa wirkt auch wie ein Füllsel, das immer wieder mal in all dem Unnützen, das da weitschweifig erzählt wird, eingestreut wird. Mit den geschilderten Personen wollte ich nichts zu tun haben, sie waren und blieben mir allesamt fremd und unverständlich in ihren Handlungen. Der Wechsel zwischen pingelig kleinlichen Schilderungen und großen Sprüngen, Zeitsprüngen und Gedankensprüngen, machte für mich das Lesen zusätzlich und unnötig anstrengend. Und vor allen Dingen unsagbar langweilig.

Kurzum: Das Buch und ich passen einfach nicht zusammen.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Viel Schweigen, viel Hässlichkeiten

Unbarmherziges Land
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Diesen Kriminalroman habe ich erst mit Neugier und dann mit zunehmender Abneigung gelesen. Ich musste mich mit einer Welt befassen, die mir fremd ist – und die man vielleicht nur mit viel Alkohol erträgt ...

Diesen Kriminalroman habe ich erst mit Neugier und dann mit zunehmender Abneigung gelesen. Ich musste mich mit einer Welt befassen, die mir fremd ist – und die man vielleicht nur mit viel Alkohol erträgt und versteht. Nicht meine Welt, leider.

Mick Hardin, ein harter Kerl Ermittler für das CID der US-Army, ist auf Heimaturlaub. Er sollte eigentlich mit seiner hochschwangeren Frau reden, doch vielleicht ist das Kind nicht von ihm. Da schweigt er lieber, lebt in einer einsamen Waldhütte und trinkt sich die bösen Träume weg. Als ein Ginseng-Sammler eine Frauenleiche in den Wäldern findet, wird Mick Hardin von seiner Schwester Linda um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten. Linda wurde vor kurzem zum ersten weiblichen Sheriff bestimmt, doch die Politik will sie auf diesem Posten nicht haben. Und die Menschen in Kentucky geben sowieso nichts auf die Justiz….

Der Kriminalfall als solcher kommt mir vor wie ein mühsam eingearbeiteter Seitenstrang eines Romanes. Er ist nicht wichtig, er kommt auch nur selten zur Sprache. Und spannend ist er schon gar nicht. Schwerpunkt des Buches sind viele Naturschilderungen, die Beschreibung von vierschrötigen Menschen, deren Familienverbünde in der Abgeschiedenheit zu Festungen geworden sind und denen kein Wort zu viel über die Lippen kommt. Dazu recht ausufernde bildhafte Darstellungen über abgeranztes, schäbiges Mobiliar und andere Hässlichkeiten. Ein Maultier als Dachträger? Gangster „mit einem Verstand, wie Gott ihn sonst nur den Gänsen zugedacht hatte“? Viel Bourbon, viel Schweigen, viel Gewalt. Das Beste am Buch war für mich, dass es nur einen geringen Umfang hatte. So konnte ich nach einem Tag Lesen mit großer Erleichterung die hässliche Welt des Mick Hardin wieder verlassen.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Wirres Typographie-Gedönse und Schreibstil nerven

Das ungeheimste Tagebuch der Welt!, Band 1: Wie mein bescheuerter Bruder Klassensprecher in meiner Klasse wurde … (Comic-Roman aus zwei Perspektiven für Kinder ab 10 Jahren)
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Der recht dürftige Inhalt: Die Halbgeschwister Karline und Paul können eines besonders gut: Über andere ablästern. Karline will Klassensprecherin werden und Paul will ein berühmter DJ werden. Weil Paul ...

Der recht dürftige Inhalt: Die Halbgeschwister Karline und Paul können eines besonders gut: Über andere ablästern. Karline will Klassensprecherin werden und Paul will ein berühmter DJ werden. Weil Paul sitzen geblieben ist, muss er in der gleichen Klasse sitzen wie seine Schwester Karline. Karline entdeckt das Tagebuch von Paul und liest mit böser Begeisterung, was Paul bewegt.
Eine grundsätzliche Kritik zu Beginn: Ein Comic-Roman ist angekündigt. Hmmm… Wo sind die Comics? Vielleicht bin ich mit Micky Mouse und Asterix verdorben worden? Aber auch in der offiziellen Bedeutung sind Comics „eine Geschichte, die in einer Reihe von Bildern mit wenig Text dargestellt ist“. In diesem Buch finde ich keine in einer Reihe von Bildern dargestellte Geschichte. Ich finde Schriftenwirrwarr, ich finde Pfeile und Einrahmungen und allerlei sonstiges Typographie-Gedönse. Aber ich finde keinen Comic! Und dass dieses wirre gestalterische Durcheinander Lesemuffel angeblich ansprechen soll, bezweifle ich sehr, denn die Texte zu lesen, ist echt anstrengend.
Wobei das nicht nur an der graphischen Gestaltung liegt. Nach spätestens 60 Seiten ging mir das Buch völlig auf die Nerven, denn das angeblich soooo lustige Buch ergeht sich in ewigen Wiederholungen, wie wer warum total blöd ist. Ätzend langweilig und sehr fragwürdig. Genauso fragwürdig, dass es angeblich soooo lustig sein soll, wenn die Schwester heimlich das Tagebuch des Bruders liest. Und dann diese schreckliche Sprache! Als würden Kinder Schaden nehmen, wenn sie im Buch eine halbwegs gepflegte Sprache lesen. Nein, sie lesen von Idioten, von Oberaffen, von Zickenblasen usw., und das alles „fett krass“. Das soll lustig sein? Zudem ist schlecht zu erkennen, wer gerade erzählt. Das war dem Graphiker wohl eine zu simple Aufgabe und nicht lustig genug, den Text so zu gestalten, dass der Inhalt optisch dem jeweiligen Erzähler sofort zugeordnet werden kann. Wer um des Himmels willen glaubt tatsächlich, auf diese Weise Lesemuffel ans Lesen zu bringen?

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