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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2023

Hund und Mensch im Einklang

Das Geheimnis der Spiegelung
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Dieser Hunderatgeber will die Beziehung zwischen Hund und Mensch verbessern, in dem vor allem grundlegendes Verständnis geschaffen wird. Hier liegt die Überzeugung zugrunde, dass Hunde unser Verhalten ...

Dieser Hunderatgeber will die Beziehung zwischen Hund und Mensch verbessern, in dem vor allem grundlegendes Verständnis geschaffen wird. Hier liegt die Überzeugung zugrunde, dass Hunde unser Verhalten spiegeln, wir folgerichtig also an uns selbst arbeiten sollten, um somit auch die Dynamik zwischen Mensch und Hund und dadurch dann auch das Verhalten des Hundes langfristig ändern können. Ich finde dieses Prinzip und auch die Erklärungen dazu völlig verständlich. Der Hauptteil des Buchs gliedert sich in fünf Menschentyp-Kategorieren (z. B. der Unsichere, der Gewohnheitsmensch, der Hektiker), in diesen werden jeweils durch anschauliche Beispielfälle aufgezeigt, wo die Probleme stecken.

Allgemein finde ich den Ton des Buchs und die Zielsetzung sehr positiv. Es ist sehr verständnisvoll und liebevoll der Hund-Mensch-Beziehung gegenüber ausgerichtet und alles wird verständlich und anschaulich dargestellt. Dafür auf jeden Fall ein großes Lob!

Dennoch ist das Buch leider nicht ganz das, was ich erwartet bzw. gewünscht hätte. Das liegt vor allem daran, dass ich vielmehr grundlegende Informationen bekommen habe, als konkrete Ratschläge, die mir effektiv weitergeholfen hätten. Wie gesagt ist das Buch gut darin, anschaulich das Thema „Verhaltensspiegelung“ aufzuzeigen und dieses auch mit konkreten Beispielen zu untermauern. Allerdings fehlten mir oft darauffolgende Tipps, Ratschläge und Handlungsempfehlungen. Ein Beispiel: Das Buch erklärt z. B. anschaulich, dass ein unsicherer Hundebesitzer diese Unsicherheit auf seinen Hund überträgt. Folgerichtig wird nun gesagt: Sie sollten an Ihrem Selbstbewusstsein arbeiten, wenn der Hund Sie als selbstsicher wahrnimmt, wird er ebenfalls an Sicherheit gewinnen (das habe ich jetzt mal so in meinen Worten runtergebrochen). Und ich dachte mir dann oft: Ja, soweit kann ich folgen und das war mir auch bereits klar, ABER: Wie erreiche ich das? Durch was für ein Verhalten vermittle ich meinem Hund denn am besten Selbstsicherheit? Soll ich ihn zB kurz an der Leine nehmen, ihm keine Ausnahmen durchgehen lassen, soll ich mein Gangbild verändern; oder was konkret könnte dabei denn hilfreich sein? Es ist natürlich auch wichtig, Probleme ausführlich aufzuzeigen - aber noch wichtiger hätte ich es eben empfunden, auch gleich konkrete Tipps zu geben. Ich halte mich z.B. nicht allgemein für einen unsicheren Menschen, aber ich merke eben, dass ich etwas unsicher im Umgang mit den Hunden bin, weil man eben nicht genau weiß, wie man sich in Situation X korrekt verhalten sollte.Und genau dieser große Punkt fehlte mir leider oftmals im Buch.

Der Endteil des Buches stellt übrigens noch verschiedene Hunderassen in Hundeportraits vor, was auch ein witziger Test sein soll a la „Zeig mir deinen Hund, und ich sag dir, wer du bist“. Die Idee ist nett, ist praktisch aber nicht so gut umsetzbar; denn es gibt so viele verschiedene Hunderassen, und nicht mal die bekanntesten werden hier alle abgebildet. Es ist also für viele Leser irgendwie nutzlos. Und wenn man sich bloß über Rassen informieren will, dann kann man das im Internet wesentlich gezielter, als in der doch kleinen Auswahl. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass es heutzutage ja auch sehr viele Mischlinge gibt, wo die Rassen ohnehin sehr unklar sind (wie bei unseren). Diese Hundeportraits schaden dem Buch natürlich nicht, aber letztendlich hätte man diese Seiten eben wesentlich besser nutzen können (z. B. für mehr Tipps und Lösungsvorschläge der aufgezeigten Probleme). Mir ist auch klar, dass solche Tipps mitunter sehr spezifisch ausfallen müssten und teilweise stark auf Hund, Mensch und die jeweiligen Umstände drauf ankommen - aber ganz allgemeine Ratschläge hätte man definitiv mit einweben können, einfach ein paar Denkanstäße. Nicht umsonst gibt es Hundeschulen die Gruppenstunden anbieten, in denen dann eben auch Basics bei problematischen Verhalten vermittelt werden.

Nichtsdestotrotz finde ich den Ton, den das Buch anschlägt, sehr positiv, und um ein grundlegendes Verständnis zu schaffen und nochmal das ein und andere (Fehl)verhalten aufgezeigt zu bekommen, ist es auf jeden Fall hilfreich. Insgesamt gibts von mir daher eine solide Bewertung.

Veröffentlicht am 29.08.2021

Geschichten über das Glücklichsein

Die Kunst, einen Elefanten zu reiten
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"Die Kunst, einen Elefanten zu reiten" hat mich neugierig gemacht. Ein interessanter Titel, der außerdem erstaunliche Weisheiten über das Glück verspricht. Das Buch ist mit 140 Seiten schnell gelesen und ...

"Die Kunst, einen Elefanten zu reiten" hat mich neugierig gemacht. Ein interessanter Titel, der außerdem erstaunliche Weisheiten über das Glück verspricht. Das Buch ist mit 140 Seiten schnell gelesen und handelt von zwei Freunden, die sich fast täglich in einem Cafe treffen. Irgendwann stellen sie sich dann die Frage, was Glück bedeutet und wie man glücklich wird, ob man das Glücklichsein denn auch erlernen kann. Sie schreiben ihre Forschungen dazu zusammen in einem Buch auf. Nun werden uns in kurzen Begegnungen der beiden mit anderen Menschen verschiedene Situationen und damit auch Aspekte des Glücks gezeigt. Auf der einen Seite finde ich es sehr gut, dass hierbei auch sehr schwere Themen zur Sprache kommen (die manchmal durchaus eine Triggerwarnung verdient hätten). Denn jeder hat sein ganz eigenes Päckchen zu tragen, sei es größer oder kleiner, leichter oder schwerer - am Ende wollen wir aber alle glücklich sein, und da hilft es natürlich nichts, nur auf die Menschen einzugehen, die vergleichsweise eine behütete Kindheit oder keinerlei Schicksalsschläge hinter sich haben. Daher auf jeden Fall ein TOP, dass vor solchen Themen nicht gescheut wurde. Andererseits werden diese Themen zwar beleuchtet, aber dafür, wie schwer sie wiegen, nicht intensiv genug besprochen, auch nicht im Kontext, wie man in solchen Lagen dennoch das Glück bei sich hält. Hier hätte ich mir noch um einiges mehr Tiefe gewünscht, zum einen bei den Charakteren und ihren Geschichten selbst, zum anderen auch beim Übergang ihrer Situation zum Thema Glücklichsein. Hier wurde irgendwie versucht, trotz einer seichten Stimmung und einem locker-leicht und schnell zu lesendem Buch dennoch schwere Themen und Melancholie reinzubringen, was sich beim Lesen für mich dann an manchen Stellen gebissen hat. Dennoch werden viele verschiedene Facetten des Glücklichseins angesprochen und Tipps aufgezeigt, durch die man die eigene Zufriedenheit steigern kann. Insgesamt findet man gute 30 Kapitel und daraus resultierende Weisheiten im Buch. Die meisten sind einem sicher bekannt, aber es tut gut, sich die Punkte direkt vor Augen zu führen und auf das eigene Leben zu übertragen. Die Geschichten rund um die Weisheiten helfen dabei, das Ganze verständlicher zu machen und sich ins Bewusstsein zu bringen. Insgesamt würde ich das Buch empfehlen, eine unterhaltsame, kurzweilige Story, die einem das Glücklichsein ein Stück näher bringt - man sollte aber keinen absolut tiefgründigen, dicht ausgearbeiteten Roman erwarten.

Veröffentlicht am 13.12.2020

Kurisose, erfrischend andere Geschichten!

best of worst
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"Die Nacht der schlechten Texte" war ein Projekt, dessen Ergebnis ich unbedingt lesen wollte.
Denn allein das Konzept "schlechte Texte" zu schreiben, die wiederum so einmalig, interessant oder außergewöhnlich ...

"Die Nacht der schlechten Texte" war ein Projekt, dessen Ergebnis ich unbedingt lesen wollte.
Denn allein das Konzept "schlechte Texte" zu schreiben, die wiederum so einmalig, interessant oder außergewöhnlich sein müssen, dass sie lesenswert sind, ist schon ein gewagter wie verrückter Ansatz.
Mir hat es viel Spaß gemacht, mich durch die verschiedenen Texte zu lesen, natürlich spielt hier der eigene Geschmack eine zentrale Rolle. Viele Umsetzungen haben mich zum Schmunzeln gebracht, allerdings gab es auch einige, die so gar nicht mein Verständnis getroffen haben.
Dennoch: Eine tolle, mutige Idee, wirklich klasse! Unbedingt mehr solcher kreativen Projekte! :)

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Veröffentlicht am 13.12.2020

abwechslungsreiche, fantasievolle Geschichten!

Andersens Märchen Update 1.1
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Andersens Märchen neu aufgerollt, dieses Konzept klang für mich vielversprechend - und ich wurde nicht enttäuscht.
Viele Geschichten, modern, fantatsievoll, anders als ihre Originale verfasst, und anders, ...

Andersens Märchen neu aufgerollt, dieses Konzept klang für mich vielversprechend - und ich wurde nicht enttäuscht.
Viele Geschichten, modern, fantatsievoll, anders als ihre Originale verfasst, und anders, als man es erwarten würde. Von vielen unterschiedlichen Autoren, mit ganz eigenen Stilen.
Sehr unterhaltsam zu lesen, und ich wage zu behaupten, da finden sich für jeden Geschmack ein paar Geschichten, die überzeugen und Eindruck hinterlassen. Auch wenn nicht alle Geschichten den eigenen Geschmack treffen, ist doch für jeden was dabei. Auch designt wurde das Buch rundherum sehr ansprechend.
Gerne mehr von solchen Formaten :)

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Eine tragische Geschichte, die schockieren soll...

Und die Eselin sah den Engel
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...leider hat sie es aber nicht geschafft, mich zu überzeugen.
Die Eselin und der Engel, zählt das Buch eigentlich schon als Klassiker? Ich weiß nur, dass es sehr viele gute Bewertungen und Pressestimmungen ...

...leider hat sie es aber nicht geschafft, mich zu überzeugen.
Die Eselin und der Engel, zählt das Buch eigentlich schon als Klassiker? Ich weiß nur, dass es sehr viele gute Bewertungen und Pressestimmungen bekommen hat. Dass die Geschichte keine leichte Kost ist und die Stimmung eher drückend und beklemmend ist, das wird einen schon beim Lesen des Klappentextes bewusst.
Und eines ist für mich sicher, der Autor hat seinen eigenen Stil und kann definitiv gut Schreiben und Atmosphäte aufbauen, diese Gnadenlosigkeit der Szenerie.
Kurz gesagt geht es um Euchrid, er wächst verwahlost und vernachlässigt in einem Dorf auf, dass rückständig und Sekten-ähnlich ist. Unser Protagonist ist stumm und sehr verquer im Kopf, er wird nicht nur von der eigenen Familie geächtet, sondern auch von den Dorfbewohnern. Durch diese ganzen Grausamkeiten, die ihm entgegengebracht werden, ist sein Verstand sehr wirr und er halluziniert sich zum Teil seine eigene Welt, was mitunter sehr grotesk und verwirrend ist.
An für sich ist das eine interessante Grundidee, aber ich fand das Lesen extrem mühsam. Die Sprache wirkt hochgestochen und unnötig kompliziert, es hat mir schlichtweg die Motivation zum Lesen genommen. Auch kamen mir viele Szenen zu sehr in die Länge gezogen und teilweise unnötig vor. Das machte es für mich wirklich schwer, am Ball zu bleiben und größere Abschnitte am Stück zu lesen. Ich habe leider lange für das Buch gebraucht und musste mich teilweise durchquälen, ich WOLLTE es aber trotzdem zu Ende lesen, weil mich doch interessiert hat, wie das Ganze endet. Denn ein interessantes Grundsetting und spannende Aspekte hatte es definitiv. Zum Beispiel die Dynamik zwischen dem Mädchen, dass unseren Protagonisten als Engel ansieht und Euchrid selbst. Leider kann ich aber trotzdem nur zwei Sterne geben, weil das Lesen einfach so mühsam war und am Ende, zumindest für mich persönlich, nicht genug herum kam.