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Evy_Heart

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2023

Gut angelegt, aber nicht rund

Match on Ice
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Abgesehen davon, dass ich noch nie ein Sportler:innen-Romanze gelesen habe, finde ich Eiskunstlaufen schön und wollte etwas darüber erfahren.

Rezi enthält Spoiler.

Worum geht es?

An einer Uni ärgern ...

Abgesehen davon, dass ich noch nie ein Sportler:innen-Romanze gelesen habe, finde ich Eiskunstlaufen schön und wollte etwas darüber erfahren.

Rezi enthält Spoiler.

Worum geht es?

An einer Uni ärgern sich die Eisläufer:innen und die Eishockeyspieler ständig, doch was als Witz beginnt, endet dramatisch: Paarläuferin Romy stürzt unglücklich und kann aus psychischen Gründen nicht mehr springen. Zur Strafe muss daher Captain Jack Zeit mit ihr verbringen, um ihr Trauma zu überwinden. Außerdem muss ihr Partner, Ex-Freund und Narzist Dan, dem Eismeister helfen.

Wie hat mir das Buch gefallen?

Das zentrale Thema Leistungssport hat die Autorin gut beleuchtet - vor allem, was das Innere der Figur betrifft. Ich habe selten eine Figur so verbissen und so fixiert auf den Sport erlebt. Das Thema zieht sich durch ihr ganzes Leben und ich fand es toll, das zu spüren. Allerdings fand der Wandel nicht statt. Durch die Stunden mit Jack merkt Romy, dass ihr der Spaß verloren gegangen ist. Sie erleben unbeschwerte Stunden auf dem Eis, aber am Ende wirkt Romy nicht, als hätte sie loslassen können. Es wäre klischeehaft gewesen, wenn Romy mit dem Sport aufgehört hätte, aber am Ende bietet ihr das Eis immer noch eher Sicherheit als Genuss.

Auch ist Romy ziemlich grob skizziert: Ihr Studium interessiert sie nicht wirklich, andere Hobbys hat sie nicht. Sie hat eine Schwester, zu der sie kaum einem Bezug hat. Und sie mag Cola light. Mehr nicht.

Außerdem fragte ich mich, ob sie zum Schluss nicht eine Anerkennung durch die andere ersetzt: Im Paarlauf war sie auf Dan angewiesen, allein kann sie erst sicher laufen, als Jack kommt.

Fiesling Dan ist als Figur toll. Er sagt Sätze, die (manche) toxische Menschen nutzen, um andere abzuwerten z.B. dass sie nicht gut genug ist, um von Jack geliebt zu werden. Das war hart, aber wahr.

Leider endet seine Storyline aprupt und besonders logisch ist sie auch nicht. Irgendwann ist er einfach weg.

Auch Romys Freundin, die ein interessantes Uniprojekt betreut, kommt zu kurz. Das war nur Deko.

Love-Interest Jack hat ein paar familiäre Besonderheiten und er ist der positive, erfrischende Teil der Beziehung. Hat mir gefallen.

Das Fachwissen über Eishockey ist gut eingeflochten und es hat mich nicht gestört. Ich habe einen guten Einblick in den Spielprozess, aber auch die Karriere bekommen.

Ein großes Manko waren die Bandwurmsätze, durch die ich manchmal den Überblick verloren habe, weil zuviele Infos binnen kurzer Zeit vermittelt wurden. Dafür gibt's keine Erotik.

Fazit

Die Figuren sind gut angelegt, die Atmosphäre da. Aber die Geschichte ist nicht rund und der Sprachstil anstrengend.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Interessante Struktur, aber etwas fade

Meteoriten
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Ich hatte das Buch angefordert, weil mich der Konflikt des schwulen Mannes, der eine Beziehung zu einer Frau beginnt, gereizt hat. Letztlich war das Buch anders, als ich es erwartet habe, aber das Grundmotiv ...

Ich hatte das Buch angefordert, weil mich der Konflikt des schwulen Mannes, der eine Beziehung zu einer Frau beginnt, gereizt hat. Letztlich war das Buch anders, als ich es erwartet habe, aber das Grundmotiv der Vergänglichkeit ist gut ins ganze Buch eingearbeitet.

Rezi enthält Spoiler

Worum geht es?

Journalistin Marianne trifft auf den Landschaftsarchitekten Virgile und was als Faszination beginnt, wächst zu einer Liebe mit tragischem Ausgang. Später treffen wir auf Florence, deren Mutter auf traurige Weise verstarb. Auch Florence spürt eine Anziehung zu Virgile, die sie letztlich von ihrer Familie entfernt. Und doch sind beide Frauen Meteoriten, die sich manchmal annähern, aber selten treffen.

Meine Meinung

Das Buch interessant macht seine Struktur: Wir folgen der Beziehung zwischen Marianne und Virgile im Schnelldurchlauf, bevor die Handlung von vorn beginnt, aber langsamer voranschreitet. Und dabei zwischen Marianne und Florence wechselt. Ich glaube, ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es besser ausgeht.

Die Figuren selbst bleiben blass, sie wirken auf mich nicht prägnant, schwer greifbar, obwohl sie Potential haben, besonders Virgile. Stattdessen erzählt der Text viel über Beschreibungen der Umgebung und der Figuren. Wie in einem Wimmelbild pendelt er von einer Figur zur nächsten, sodass zu unseren Protagonist:innen noch weitere Figuren hinzukommen z.B. Mariannes Eltern. Diese leben alternativ und vegan, und zu beiden hat Marianne ein distanziertes Verhältnis. Der Text konzentriert sich vor allem auf Mariannes Vater, der eher schweigsam ist, und die Vergänglichkeit des Körpers und das Leben, das verwelkt, spürt. Und dadurch eine Nähe zu seiner Tochter fühlt.

Es ist ein Buch, das in sich ruht, um sein Thema kreist, aber für mich wenig hat, das mir im Gedächtnis bleibt.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Gutes Thema, lahme Umsetzung

Im Wasser sind wir schwerelos
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Nach vielen Liebesromanen mit Gay-Thematik habe ich mich an dieses Buch herangewagt. Es versprach einen melancholischen Klang mit einem ruhigen, durchdachten Problem. Dazu die Vorwende-Zeit in einem Land, ...

Nach vielen Liebesromanen mit Gay-Thematik habe ich mich an dieses Buch herangewagt. Es versprach einen melancholischen Klang mit einem ruhigen, durchdachten Problem. Dazu die Vorwende-Zeit in einem Land, das mir nah und fern gleichzeitig ist.

Letztlich hat mich das Buch mit seinen Schwerpunkten gefesselt. Aber mit Distanz betrachtet bleibt es eher eine Novelle, die einen Denkprozess anstößt, das Grundthema aber nicht in dem Umfang behandelt, wie ich mir das gewünscht hätte.

Rezi enthält Spoiler.

Worum geht es?

Ludwik weiß schon seit seit der Schulzeit, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt - er verliebt sich in einen Klassenkameraden. Doch das ist nicht das Hauptproblem. Sondern dass Ludwik tagtäglich erleben muss, wie sehr die Menschen in Polen an Rationierungen und Preissteigerungen im Sozialismus leiden. Verstärkt wird das Gefühl, als Ludwik über seinen Freund Kontakt zu einer Familie aus der Oberschicht findet - die mit Sekt und Lebensmitteln im Überfluss feiert. Im Gegensatz dazu steht Ludwiks Freund, der dem System mit Dankbarkeit gegen übersteht und hofft, sich mithilfe seiner Freunde durchschummeln zu können, damit seine Existenz gesichert ist.

Das Kollektiv

Ludwik ist kein Rebell - aber im Laufe seines Lebens ergeben sich immer mehr Punkte, die ihn am System zweifeln lassen. Der Antisemitismus, den er in den 60er Jahre erlebt - als der Klassenkamerad überraschend wegzieht, sind die Nachbarn froh, dass "die Juden" weg sind, weil sie so anders sind. Später erfährt er, dass seine Mutter und Großmutter hinter abgeschlossenen Türen und zugezogenen Vorhängen über ein Radio Nachrichten aus dem "Westen" empfangen, wie scheinbar viele andere auch. Später der Arbeitseinsatz auf dem Feld, sein Interesse für James Baldwin, eine Ikone der Schwulen-Literatur in Amerika. Dann die Anmeldung für die Doktorarbeit, deren Thema zurechtgestutzt wird, damit es ins System passt. Und schließlich seine Vermieterin, für die stundenlanges Anstehen zur Normalität gehört und die keinen Zugang zu Medikamenten hat, als sie schwer erkältet ist - denn es gibt nichts.

Und als Ludwik seine Entscheidung getroffen hat, soll er als Preis dafür, ausreisen zu dürfen, andere Schwule verraten. Ludwik findet eine Lösung, die mich überrascht hat, die aber gut passt.

Ludwiks beste Freundin spricht früh über eine Welt außerhalb der Mauern. Ich dachte, dass sie heimlich abhaut, aber das Blatt wendet sich: Ludwik trifft sie auf einer Party der Reichen und später verliebt sie sich. Was ist wichtiger: Dass man sich in einem Staat wohlfühlt oder dass man einen Lebenspartner findet? Erträgt man ein System besser, wenn man einen Partner hat, abgesehen davon, dass man als zukünftige Familie mehr Vorteile hat?

Ludwiks Freund, über dessen Charakter, Beruf und Position man lange im Unklaren gelassen wird - ich dachte sogar, dass er Ludwik bespitzelt - sieht das System positiv. Er empfindet Dankbarkeit. Ich weiß nicht, ob er dem Staat vorbehaltlos gegenüber steht oder Angst hat. Für ihn ist es normal, dass er Kompromisse eingeht, um nach oben zu kommen und dort ein besseres Leben zu haben. Ich konnte seine Ansichten nachvollziehen, stelle mir aber ein Leben mit sovielen Einschränkungen stressig vor.

Die Reichen sind gütig und ich glaube, dass sie den Luxus, in dem sie leben, zu schätzen wissen. Gleichzeitig fehlt ihnen der Blick dafür, wie sieht die anderen leiden.

Der Konflikt

Für mich war das Thema rund abgearbeitet, die Figuren stimmig. Aber beide Kernthemen - Homosexualität und Sozialismus - oberflächlich diskutiert. Ich konnte vieles mit meinem Wissen über die DDR abgleichen und das Buch hat Bilder erzeugt, die im Kopf bleiben. Aber es hat mich wenig zum Weiter-Denken angeregt, sondern entsprach genau meinem Wissensstand als Laie.

Fazit

Das Buch hat mich mitgerissen und die Atmosphäre hat mich hinein gezogen. Allerdings nur, weil mich ein Thema interessiert und ich mit dem anderen wenig Erfahrung habe. Jemand mit Vorkenntnissen wird darin wenig Neues entdecken. Es ist handwerklich und künstlerisch nicht so auffällig, dass ich es weiterempfehlen würde.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Die Hölle ist Schweigen

Die perfekte Freundin
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Ich hatte das Buch angefordert, weil ich Jillian als Figur interessant fand und ihre Vorliebe für Kunst. Bekommen habe ich ein Kammerspiel dreier Figuren, die weniger an der Beziehung als an der Gesellschaft ...

Ich hatte das Buch angefordert, weil ich Jillian als Figur interessant fand und ihre Vorliebe für Kunst. Bekommen habe ich ein Kammerspiel dreier Figuren, die weniger an der Beziehung als an der Gesellschaft interessiert sind und die aus meiner Sicht nicht zusammen passen. Für mich war es ein mitreißendes Buch, das man jedoch nicht lesen muss.

Worum geht es?

Um eine Dreiecksbeziehung. Jillian und Baba sind seit 25 Jahren befreundet und treffen sich mehrmals die Woche zum Tennnisspielen. Als Baba seiner Freundin Paige nach über einem Jahr einen Heiratsantrag macht, stellt diese ein Ultimatum: Er muss die Beziehung zu Jill beenden.

Meine Meinung

Subjektiv betrachtet mochte ich das Buch sehr - denn ich habe bereits einige Menschen wie Jill erlebt, die auf den ersten Blick zu unangepasst sind, um sie sympatisch zu finden und die, obwohl sie ihr bestes geben, alles nur noch schlimmer machen. Und auch den Baba-Typus kenne ich - Menschen, die so sehr in sich versunken sind, dass sie es nicht mitbekommen.

Und dann Paige - eine Frau, die von einigen Rezensenten als Antagonist betrachtet wird, weil sie Jill plump als Bedrohung empfindet und JEDE Geste Jills als Affront gegen sich sieht. Ich finde, dass Paige übertreibt, aber wenn der Partner sich dreimal wöchentlich für mehrere Stunden mit der besten Freundin trifft, würde ich das ansprechen.

Objektiv betrachtet eint alle Figuren, dass sie nicht über ihre Beziehung reden. Alle drei sind froh, dass sie einen Partner gefunden haben - besonders Baba, der sich mit fast fünfzig freut, nicht als "seltsam, schwul, emotional instabil" zu gelten. Er begehrt Paige körperlich, aber er sagt nie, dass er sie liebt. Auch Jill wägt nie das Für und Wider der Beziehung ab, sondern es ist ihr wichtig, gesellschaftlich "korrekt" zu handeln. Ich glaube, dass sie Figuren ihre Gefühle nicht erkennen können.

Das Tennisspiel wird zum Symbol der Verbindung zwischen Jill und Baba. Und es wird ersetzt durch den "Aufrechten Kronleuchter", der dem Buch im Englischen seinen Namen gibt. In diesem Kunstwerk hat Jill Relikte ihrer Vergangenheit eingebunden und diesen später Paige und Baba als Hochzeitsgeschenk gegeben. Während Jill mit dieser Aufopferung die Beziehung zu Baba, deren Untergang sich bereits andeutet, retten will, sieht ihn Paige als ultimative Provokation, als Sinnbild ihrer Feindin. Für Baba ist er in der ersten Phase der Trennung eine Zuflucht. Ich glaube, dass man aus dem "Aufrechten Kronleuchter" ein gutes Theaterstück machen könnte.

Jill und Baba denken viel und das in Metaphern in Schachtelsätzen. Sie denken aber unterschiedlich - während Baba die beste Lösung eines Problems im Blick hat, sucht Jill die gesellschaftlich akzeptierte Lösung.

Fazit

Wenn man das Buch auf seine Handlung herunterbricht, passiert nicht viel. Das Buch lebt von den Figuren und der Hoffnung, dass sie das Geflecht der unausgesprochenen Worte auflösen. Wahrscheinlich ist das bei Kammerspielen so. Ich glaube, dass das manche Leser langweilig finden.

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Veröffentlicht am 06.02.2021

Tolles Setting, aber vorhersehbar

Die Jägerin
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Ich hatte das Buch angefordert, weil ich mir Spannung erhoffte, eine selbstbewusste Frau, die mit List an ihr Ziel kommt, die Verbrecher zur Strecke zu bringen. Elegant sind im Buch vor allem die Klamotten, ...

Ich hatte das Buch angefordert, weil ich mir Spannung erhoffte, eine selbstbewusste Frau, die mit List an ihr Ziel kommt, die Verbrecher zur Strecke zu bringen. Elegant sind im Buch vor allem die Klamotten, wirklich spannend, wie ich es von einem Krimi erwarte, ist der Text nicht. Dafür überzeugt das Setting.

Im Englischen heißt das Buch "War Widow", was nicht nur ein gutes Wortspiel ist, sondern auch auf eines der Hauptthemen verweist. "Die Jägerin" verheißt Spannung, die nicht da ist.

Rezi enthält Spoiler!

Worum geht es?

Billie Walker war im Zweiten Weltkrieg Reporterin in Europa und hat ihren Mann verloren. Im Jahre 1946 hat sie die Detektei ihres toten Vaters übernommen und hält sich mit Scheidungsfällen über Wasser. Als Nettie Brown ihren Sohn vermisst, sieht alles nach einem klaren Fall aus. Doch bald häufen sich die Zufälle und auch Billie bleibt nicht verschont.

Der Text wird dabei meist aus Billies Sicht erzählt, einige Szene auch aus der Perspektive des vermissten jungen Mannes.

Schwerpunkte

Sydney: Das Buch spielt in Australien, das ich bisher nicht mit dem Krieg in Verbindung brachte. Es zeigt, wie sich die Stadt verändert hat und dass der Reichtum der Oberschicht schwindet, dass alles nur Schein ist. Gleichzeitig befinden wir uns am Beginn einer wirtschaftlichen Krise. Hinzu kommt, dass die Stadt überflutet ist von Kriegsheimkehrern, die körperlich und seelisch verletzt sind und nun ihren Platz suchen. Von Frauen wird erwartet, dass sie die Jobs, die sie während des Krieges von den Männern übernommen haben, aufgeben und "zurück an den Herd" kehren. Außerdem hat sich die Medizin im Laufe der Jahre weiterentwickelt - Soldaten können besser behandelt werden als zehn Jahre zuvor. Ich finde den Handlungsort und die Zeit sehr interessant, denke aber, dass Leute, die damit vertraut sind, nicht soviel Neues lernen.

Frauen: Billie ist keine Ermittlerin, die eine männliche Rolle übernimmt, sondern (feminine) Kleidung ist ihr wichtig und sie wehrt sich mit den Waffen einer Frau z.B. einer Hutnadel. Allerdings wird sehr häufig erwähnt (und nur selten gezeigt), dass sie als Frau im Beruf nicht ernst genommen wird. Das war etwas nervig. Das Thema "Liebe" spielt eine Rolle, aber es ist keine Liebesgeschichte. Das hat mir gefallen.

Aufbau und Spannung

Die Geschichte lebt von der Umgebung, wird aber gebremst von den ausführlichen Beschreibungen. Überspitzt formuliert: Bis ich herausgefunden habe, welche Farbe die Blumen auf der Tischdecke auf dem Tisch in der Mitte des Wohnzimmers der Verdächtigen haben, habe ich bereits vergessen, wer gerade spricht und was er sagt. Es fühlte sich nicht langatmig an, aber das, was auf 307 Seiten passiert, hätte man auch in 150 erzählen können.

Der Perspektivwechsel auf das Opfer gibt dem Text Spannung, und es gibt eine Verfolgungsjagd. Auf dem Höhepunkt fehlte mir jedoch das Überraschungsmoment. Es gibt noch ein Nachleuchten, aber ich habe nicht mitgelitten.

Der Täter und das Motiv sind bekannt: Ein Nazi, der in der Verwaltung eines KZ saß und den Schmuck und die Gemälde seiner Opfer nach Australien geschafft hat, wo er sich damit, und mit dem Missbrauch junger Aborigine-Mädchen, sein Leben finanziert. Für mich war das nicht spannend, das WIE wäre es gewesen.

Immerhin ist das Krimi-Noir-Feeling vorhanden.


Fazit

Für mich ist das Buch als Krimi langweilig, auch wenn ich die Umgebung mag. Das Potential für Fortsetzungen ist da, einige Fragen sind noch offen. Aber ich fand die Stimmung nicht mitreißend.

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