Gut angelegt, aber nicht rund
Match on IceAbgesehen davon, dass ich noch nie ein Sportler:innen-Romanze gelesen habe, finde ich Eiskunstlaufen schön und wollte etwas darüber erfahren.
Rezi enthält Spoiler.
Worum geht es?
An einer Uni ärgern ...
Abgesehen davon, dass ich noch nie ein Sportler:innen-Romanze gelesen habe, finde ich Eiskunstlaufen schön und wollte etwas darüber erfahren.
Rezi enthält Spoiler.
Worum geht es?
An einer Uni ärgern sich die Eisläufer:innen und die Eishockeyspieler ständig, doch was als Witz beginnt, endet dramatisch: Paarläuferin Romy stürzt unglücklich und kann aus psychischen Gründen nicht mehr springen. Zur Strafe muss daher Captain Jack Zeit mit ihr verbringen, um ihr Trauma zu überwinden. Außerdem muss ihr Partner, Ex-Freund und Narzist Dan, dem Eismeister helfen.
Wie hat mir das Buch gefallen?
Das zentrale Thema Leistungssport hat die Autorin gut beleuchtet - vor allem, was das Innere der Figur betrifft. Ich habe selten eine Figur so verbissen und so fixiert auf den Sport erlebt. Das Thema zieht sich durch ihr ganzes Leben und ich fand es toll, das zu spüren. Allerdings fand der Wandel nicht statt. Durch die Stunden mit Jack merkt Romy, dass ihr der Spaß verloren gegangen ist. Sie erleben unbeschwerte Stunden auf dem Eis, aber am Ende wirkt Romy nicht, als hätte sie loslassen können. Es wäre klischeehaft gewesen, wenn Romy mit dem Sport aufgehört hätte, aber am Ende bietet ihr das Eis immer noch eher Sicherheit als Genuss.
Auch ist Romy ziemlich grob skizziert: Ihr Studium interessiert sie nicht wirklich, andere Hobbys hat sie nicht. Sie hat eine Schwester, zu der sie kaum einem Bezug hat. Und sie mag Cola light. Mehr nicht.
Außerdem fragte ich mich, ob sie zum Schluss nicht eine Anerkennung durch die andere ersetzt: Im Paarlauf war sie auf Dan angewiesen, allein kann sie erst sicher laufen, als Jack kommt.
Fiesling Dan ist als Figur toll. Er sagt Sätze, die (manche) toxische Menschen nutzen, um andere abzuwerten z.B. dass sie nicht gut genug ist, um von Jack geliebt zu werden. Das war hart, aber wahr.
Leider endet seine Storyline aprupt und besonders logisch ist sie auch nicht. Irgendwann ist er einfach weg.
Auch Romys Freundin, die ein interessantes Uniprojekt betreut, kommt zu kurz. Das war nur Deko.
Love-Interest Jack hat ein paar familiäre Besonderheiten und er ist der positive, erfrischende Teil der Beziehung. Hat mir gefallen.
Das Fachwissen über Eishockey ist gut eingeflochten und es hat mich nicht gestört. Ich habe einen guten Einblick in den Spielprozess, aber auch die Karriere bekommen.
Ein großes Manko waren die Bandwurmsätze, durch die ich manchmal den Überblick verloren habe, weil zuviele Infos binnen kurzer Zeit vermittelt wurden. Dafür gibt's keine Erotik.
Fazit
Die Figuren sind gut angelegt, die Atmosphäre da. Aber die Geschichte ist nicht rund und der Sprachstil anstrengend.