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Veröffentlicht am 18.10.2021

Geliebte Rose

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
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Sophie Villards erstes Buch "Peggy Guggenheim und ihr Traum vom Glück" steht noch auf meinem Wunschzettel, denn ich lese sehr gerne autobiografische Romane über außergewöhnliche Frauen, v.a. wenn sie gut ...

Sophie Villards erstes Buch "Peggy Guggenheim und ihr Traum vom Glück" steht noch auf meinem Wunschzettel, denn ich lese sehr gerne autobiografische Romane über außergewöhnliche Frauen, v.a. wenn sie gut recherchiert sind, und das ist Sophie Villard bei ihrem neuesten Roman über Consuelo Suncín Sandoval "Madame Exupéry und die Sterne des Himmels" gelungen. Durch das geschickte Verweben von Fiktion und Fakten erfahre ich so über eine Frau, die neben dem weltbekannten Antoine de Saint-Exupéry völlig verblasst. Ich beginne selbst Fakten zu recherchieren und bin fasziniert, welche tragende Rolle die Protagonistin Consuelo im Leben des Saint-Exupéry spielte, welchen großen Einfluss ihr beim Schreiben des kleinen Prinzen zukam und welches andere Bild des heldenhaften Fliegers und Autors sich durch sein Verhalten ihr gegenüber zeichnet.

Zu den Fakten: Consuelo Suncín Sandoval wurde 1901 in El Salvador geboren (gestorben 1979 in Frankreich). Sie und Antoine heirateten 1931 in Südfrankreich. Als Malerin und Bildhauerin machte sich die verwitwete und finanziell unabhängige Consuelo bereits in den 20er Jahren in der Künstlerszene am Montparnasse einen Namen. Die Ehe verlief durch Saint-Exupérys häufige Abwesenheit und zahlreichen Seitensprünge sehr turbulent. Consuelo ging während des Zweiten Weltkrieges nach New York ins Exil, wo auch 1943 "Der kleine Prinz" entstand, in dem sie als Rose, aber auch als Fuchs u.a. erscheint. Sie schreibt nach Saint Exupérys Tod (1944) "Die Rose des kleinen Prinzen - Erinnerung an eine unsterbliche Liebe", das allerdings erst im Jahr 2000 veröffentlicht wurde. Saint-Exupéry hinterließ übrigens kein Testament und so ging sein Erbe an seine Mutter und Schwestern. Consuelo ging leer aus.

Diese autobiografischen Eckdaten greift Villard in ihrem Roman, der zwischen 1930 und 1944 spielt, sehr authentisch auf, indem sie Antoines Image ins Wanken, ja vielleicht zum Einstürzen bringt. Ich habe mit Consuelo gelitten und mich über ihre Emazipation sehr gefreut.

Das Buch liest sich leicht durch alle 480 Seiten, lässt einen anhand der dichten Beschreibungen mit der Protagonistin nach Buenos Aires, Casablanca und Paris reisen. Er ist emotional, ohne gefühlsduselig zu sein und durch die historischen Details besonders interessant.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Backen, essen, lieben

Nadiyas Backwelt
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Habe ich schon gesagt, dass Nadiya Hussain zu meinen Lieblingsbäckerinnen zählt? Sie ist ein Rundumwohlfühlpaket: Ihre Rezepte sind nicht gesund, kalorienbewusst, nur zum Teil glutenfrei und vegan, dafür ...

Habe ich schon gesagt, dass Nadiya Hussain zu meinen Lieblingsbäckerinnen zählt? Sie ist ein Rundumwohlfühlpaket: Ihre Rezepte sind nicht gesund, kalorienbewusst, nur zum Teil glutenfrei und vegan, dafür unbeschreiblich lecker. Man nimmt ihr außerdem ohne Zögern ab, dass sie ihre große Liebe gefunden hat und dass sie mit Herz und Seele bäckt. Sie ist authentisch und durch und durch sympathisch.

Auch bei "Nadiyas Backwelt" ist ihr wieder ein Backbuch gelungen, dessen Rezepte sofort zum Nachbacken einladen und mir beim Lesen schon das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Sie hat einen ganz besonderen Stil entwickelt, der ihre eigene Biografie wiederspiegelt. Ihre Eltern stammen aus Bangladesh und der Backofen wurde lediglich als zusätzlicher Küchenschrank genutzt, allerdings kennt sie dadurch eine mannigfaltige Gewürzwelt, die in ihre Rezepte einfließen; so z.B. für die Kurkuma-Ingwer-Happen und den bunten Pakora-Pie. Des Weiteren findet man in ihrem Rezepten den Einfluss der multinationalen englische Gesellschaft, wie z.B. bei arabische Pfannkuchen mit Pistazien-Minze-Honig, Hörnchen mit Rosenblüten-Harissa oder gebackene Churros mit Chili. Ursprünglich klassische britsche Rezepte, wie z.B. Maxi-Scones mit Blaubeeren und Lavendel, Fruit Cobbler oder überzogene Lamington Tarte runden das Backbuch ab. Dazu kommt natürlich Hussains Freude und Interrese, immer wieder neue Rezepte auszuprobieren.

Sehr gut gefällt mir die Unterteilung in "Kuchen, Küchlein & Blechkuchen", "Tartes & Pies", "Kuchen und Desserts ohne backen" (müsste hier "backen" nicht großgeschrieben werden?), "Desserts", "Gebäck für feierliche Anlässe", "Kekse & kleine Naschereien", "Brot, Brötchen & Gebäck" und zum Schluss "Herzhaftes aus dem Ofen". Wenn da nicht für jeden etwas dabei ist?!

Für mich ist Nadiya Hussain ein Muss in jeder Küche und in jedem Koch- und Backbuchregal.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Zur Wohlfühlfigur finden – ohne Hungern, Frustessen und falschen Verzicht

Mein Individualgewicht
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"Welchen Körper braucht unsere Seele, damit wir wirklich glücklich und mit uns im Reinen sind? Wirklich den, der in eine bestimmte Kleidergröße passt? Und was, wenn wir zu wenig Kilos auf die Waage bringen? ...

"Welchen Körper braucht unsere Seele, damit wir wirklich glücklich und mit uns im Reinen sind? Wirklich den, der in eine bestimmte Kleidergröße passt? Und was, wenn wir zu wenig Kilos auf die Waage bringen? Um genau dieses individuelle Figur-Optimum geht es Fastenguru und Peace-Food-Pionier Ruediger Dahlke mit seinem innovativen ganzheitlichen Ernährungskonzept vom Individualgewicht.

Er zeigt, welche ungesunden (Ess-)Muster sich hinter Gewichtsproblemen, Belohnungs- oder Kummerspeck verbergen und welche Lebensthemen und Lernaufgaben auf uns warten. Indem wir im Einklang mit unserer Seele essen, söhnen wir uns mit unserem Gewicht aus und legen den Grundstein für ein neues und erfülltes Leben.

Mit 60 Rezepten, Meditationen und 4-Wochen-Ernährungsprogramm für das ganz persönliche Individualgewicht."

Rüdiger Dahlke setzt da an, wo Diäten aufhören. Denn oft funktionieren Nahrungsumstellungen oder div. Diäten nichts, wenn man der Ursachen nicht auf den Grund gehen oder es kommt zum sog. Jojo-Effekt sobald man mit der Diät aufhört.

Es ist vielleicht nicht einfach, weil man sich nicht nur mit Nährwerten, sondern auch v.a. mit sich selbst beschäftigen muss, aber es macht Sinn und verspricht Erfolg und mehr Gesundheit.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

June Jones lernt zu kämpfen

Die letzte Bibliothek der Welt
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Bei mir steht und fällt ein Hörbuch mit dem/der Sprecher/in. Laura Maire verleiht der Protaganostin June Jones ihre Stimme und man hätte vermutlich für "Die letzte Bibliothek der Welt" keine bessere Sprecherin ...

Bei mir steht und fällt ein Hörbuch mit dem/der Sprecher/in. Laura Maire verleiht der Protaganostin June Jones ihre Stimme und man hätte vermutlich für "Die letzte Bibliothek der Welt" keine bessere Sprecherin finden können. Sie unterstreicht die Entwicklung, die June von dem schüchternen, ängstlichen Mauerblümchen zur aktiven Kämpferin für eine gute Sache erlebt.

"June Jones hat das verschlafene englische Dorf Chalcot, in dem sie aufgewachsen ist, nie verlassen. Schüchtern und zurückgezogen verbringt die 30-Jährige ihre Zeit lieber in Gesellschaft ihrer Bücher. Doch jetzt droht die Bibliothek, in der sie arbeitet, wegen Sparmaßnahmen der Gemeinde schließen zu müssen – ein Ort, der für June eine besondere Bedeutung hat und das Herz ihres Dorfes ist. June muss endlich hinter den Regalen hervortreten, um das zu retten, was vor allem für die Außenseiter, Alleingelassenen und Hilflosen stets als Zufluchtsort und Rettungsanker diente."

Das Thema ist sehr aktuell, denn es gibt nicht nur in Chalcot Sparmaßnahmen, die soziale und kulturelle Einrichtungen, wie z.B. Büchereien zu Fall bringen.

Die Charaktere des Hörbuchs sind authentisch und könnten auch so in einer deutschen Kleinstadt leben und jeder auf seine Art gegen diese Maßnahmen kämpfen oder aber auch von ihnen profitieren und intrigieren.

Ein warmherziges, humorvolles und sensibles Buch, kein bisschen belanglos.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Klein, aber oho!

Rosenkohl rockt
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Carola Heine ist vielseitig und nicht nur Autorin, sondern auch Bloggerin, Marketing Expertin, Texterin und nicht zuletzt IT-Fachjournalistin. Nichts liegt deshalb näher, als selbst einen Blog zu betreiben, ...

Carola Heine ist vielseitig und nicht nur Autorin, sondern auch Bloggerin, Marketing Expertin, Texterin und nicht zuletzt IT-Fachjournalistin. Nichts liegt deshalb näher, als selbst einen Blog zu betreiben, und zwar einen Lifestyle- und Foodblog. Außerdem schreibt das Multitalent kleine, feine Kochbüchlein; so auch "Rosenkohl rockt".

Auf knapp 40 Seiten findet der/die Leser/in äußerst leckere Rezepte rund um die Kohlröschen, alle vegan. Vom karamellisierten Rosenkohl über Grießfocaccia mit demselbigen bis zu einem Nudelsalat mit dem Brüsseler Kohl ist alles dabei. Die Zutaten bestehen natürlich in erster Linie aus Rosenkohl. Die Zubereitung ist gut erklärt und keine Raketenwissenschaft, dennoch wäre ich nie daraufgekommen, Rosenkohl zu karamellisieren oder ihn zu panieren und dann auszubacken. Deshalb sind diese Rezepte sowohl für geübte Köch*innen, wie auch für Kochneulinge interessant.

Fazit: KLEIN, ABER OHO!
Ein kleines Büchlein, das in keiner Küche fehlen sollte.

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