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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2021

Alleinsein

Allein
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Daniel Schreiber schreibt in seinem Buch über das Alleinsein und Einsamkeit. Er hat sich diese Lebensform nicht ausgesucht, sie hat sich so ergeben. Nun muss er mit seinem Leben klarkommen und die Einschränkungen ...

Daniel Schreiber schreibt in seinem Buch über das Alleinsein und Einsamkeit. Er hat sich diese Lebensform nicht ausgesucht, sie hat sich so ergeben. Nun muss er mit seinem Leben klarkommen und die Einschränkungen unter Corona haben das nicht erleichtert. In diesem Buch denkt er über sein Alleinsein nach und macht allerlei Querverweise zu fremden Texten von Psychologen, Soziologen etc. Trotz dieser fremden Quellen geht es vornehmlich um ihn selbst und was das Alleinsein für ihn für Auswirkungen und Konsequenzen hat sowie seine Freundschaften.

Nach dem Klappentext "Ein zutiefst erhellendes Buch über die Frage, wie wir leben wollen." sowie den begeisterten Zitaten auf dem Buchrücken war ich sehr neugierig und wurde herbe enttäuscht. Hier geht es nicht um die Frage zur Lebensform an sich, sondern um das Leben des Autors. Er schildert nur sein Leben und seine Erfahrungen, darüber hinausgehende Erkenntnisse zieht er nicht. Wer das Buch unter diesen Gesichtspunkten liest, hat vermutlich mehr Freude daran.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

zu flach

Wir sind schließlich wer
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Das ansprechende Cover und der Klappentext haben bei mir Neugier auf dieses Buch geweckt. Anna von Betteray kommt aus adeligem Haus, ihre Mutter war stets stolz auf Titel und Stand, daher hat sie ihre ...


Das ansprechende Cover und der Klappentext haben bei mir Neugier auf dieses Buch geweckt. Anna von Betteray kommt aus adeligem Haus, ihre Mutter war stets stolz auf Titel und Stand, daher hat sie ihre Kinder entsprechend erzogen. Anna blieb davon unbeeinflusst, die konvertierte und wurde Pastorin, geschieden ist sie auch. Das begeistert weder die Familie noch die neue Gemeinde. Ihre ältere Schwester hat aber in den Augen der Mutter alles richtig gemacht. Doch wie so oft: der schöne Schein trügt. Marias Mann wird verhaftet, die Schwester kann ihre Alkoholsucht nicht länger verstecken und das einzige Kind verschwindet. Anna versucht der Familie zu helfen und auch der neuen Gemeinde gerecht zu werden. Diese legt ihr mit Vorurteilen, Gerede und anderem Verhalten viele Steine in den Weg.
Erzählt wird flott, humorig und aus verschiedenen zeitlichen Perspektiven. Der Stil ist angenehm und lässt sich leicht lesen.
Eine schöne vertrackte Geschichte hat sich die Autorin ersonnen, doch leider greift sie zu viele Themen auf, die sie größtenteils im Sande verlaufen lässt. Das Ende war mir dann viel zu konstruiert und unglaubwürdig. Hier hätte man noch einige Themen mit einigen abschließenden Worten deckeln können, doch auch das blieb aus. Schade.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Durchwachsen

Eifersucht
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Das Buches ist ein echter Hingucker. Mich hatte es sowieso schon beim Namen des Autors, der auf der Rückseite auch abgebildet ist. Das Cover mit den von Tränen verlaufenden Schriftzügen finde ich sehr ...

Das Buches ist ein echter Hingucker. Mich hatte es sowieso schon beim Namen des Autors, der auf der Rückseite auch abgebildet ist. Das Cover mit den von Tränen verlaufenden Schriftzügen finde ich sehr gelungen, auch der blaue Farbschnitt passt super.
Diesmal hat Nesbø sich mit dem Thema Eifersucht auseinandergesetzt und dazu sieben Kurzgeschichten unterschiedlicher Länge verfasst. Diese sind teilweise sehr gelungen, teils aber auch trotz ihrer Kürze wenig packend. Bei diesen konnten auch der super Erzählstil und die sehr unterschiedlichen Charaktere nichts mehr retten. Nesbø kann das eigentlich besser, und gemessen an seinen anderen Büchern ist dies eindeutig ein schwächeres.
Ich hätte ein verbindendes Element zwischen den Kurzgeschichten gut gefunden, wie man es bei anderen Sammlungen jetzt häufig hat.
Für Fans des Autors ist dies Buch nicht so geeignet, sie sollten doch lieber auf den nächsten dicken Thriller warten.
Wer gerne Kurzgeschichten liest ist hier gut bedient.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Eine abgelehnte Schwiegertochter

Wellenflug
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1864 wird Anna als Tochter eines Tuchhändlers geboren. Ihr Vater sorgt dafür, dass sie eine gute Partie macht. Ihr Leben verläuft geplant und in ihrem Sinne erfolgreich. Sie möchte, dass ihre Kinder ebenso ...

1864 wird Anna als Tochter eines Tuchhändlers geboren. Ihr Vater sorgt dafür, dass sie eine gute Partie macht. Ihr Leben verläuft geplant und in ihrem Sinne erfolgreich. Sie möchte, dass ihre Kinder ebenso funktionieren und sich in gleichen oder höheren Kreisen gut etablieren. Dies durchzusetzen gelingt ihr bei Sohn Heinrich nicht. Er ist ein Frauenheld und Spieler, der gerne über seine Verhältnisse lebt und große Summen Geld verliert. Er bringt die Familie ins Gerede. Das Fass läuft über, weil er schließlich ein Garderobenmädchen heiratet. Marie ist einen tolle Frau, die in der neuen Familie keine Chance erhält. Sie wandert mit Heinrich in die USA aus, wo sie zunächst ganz gut Fuß fassen. Marie steht fest zu Heinrich, der durch seinen Charakter und Fehlentscheidungen immer wieder für Probleme sorgt, vor allem als die Familie zur Unzeit nach Deutschland zurückkehrt.
Die Geschichte dieser Familie wird über die beiden Hauptpersonen Anna und Marie erzählt, die sich nicht kennenlernen und nur über die Liebe zu Heinrich verbunden sind. Die Ereignisse werden linear aneinandergereiht und so entwickelt die Geschichte leider einige Längen. Die Charaktere bleiben blass, obwohl so viel passiert. Schade. Aber die jeweiligen Zeiten werden gut beschrieben.
Eher für Fans historischer Romane.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Todessehnsucht

In die Arme der Flut
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Luke unterbricht seinen Weg zur Arbeit auf einer Brücke, er überlegt genau wie und wo er sich am besten hinunterstürzen kann, um zu sterben. Er wählt die Seite mit den großen Felsen, als Nebel aufzieht ...

Luke unterbricht seinen Weg zur Arbeit auf einer Brücke, er überlegt genau wie und wo er sich am besten hinunterstürzen kann, um zu sterben. Er wählt die Seite mit den großen Felsen, als Nebel aufzieht und ihn verharren lässt. Er sinniert über sein Leben und wie lange er dessen schon überdrüssig ist. Durch seine Erinnerungen erhält man tiefe Einblicke in seine Psyche, aber Verständnis für sein Vorhaben konnte ich nicht entwickeln, zu fern waren mir seine Schlüsse.
Letztendlich verlässt er die Brücke, um sich kurz danach doch noch die 35 Meter in die Tiefe zu stürzen, nun allerdings um einen ertrinkenden Jungen zu retten. Diese Heldentat wird von den Medien breit ausgeschlachtet. Auch die Politiker des Ortes möchten etwas von seinem Ruhm abhaben, schließlich ist es paar Tage vor der Wahl. So gerät Luke in einen Strudel, den er nicht steuern oder irgendwie beherrschen kann. Freud und Leid liegen hier nah beieinander und viele wollen an dem Ereignis verdienen.
Der gerettete Junge Paul ist zunächst nur eine Randfigur, was sich aber im letzten Drittel ändert. Er und sein Vater, ein Obdachloser, dem das Sorgerecht entzogen wurde, sind gut dargestellt.
Die Leben von Luke und Paul sind fortan auf besondere Weise miteinander verbunden, vor allem weil es noch andere Gemeinsamkeiten gibt. Das Leben dieser Beiden erfährt eine besondere Wendung, mit der nicht zu rechnen war.
Der Autor erzählt in einer schönen bildhaften, teils poetischen Sprache. In der ersten Hälfte gibt es einige Längen, die mir das Durchhalten erschwerten. Der Schluss ist überraschend, doch passend.
Das Buch gefiel mir nicht in allem Aspekten: die Emotionen der Protagonisten waren mir fremd und blieben es trotz der ausführlichen Darstellung. Der Shitstorm durch die Medien und die Hilflosigkeit der Betroffenen war gut ausgearbeitet, ebenso die Skrupellosigkeit der Politiker. Mir fehlte der Hinweis, dass das Buch für depressive Menschen oder Suizidgefährdete aufgrund der Inhalte nur bedingt geeignet ist.

Für Leser, die sich gerne in die Psyche Anderer hineinversetzen, eine interessante Lektüre