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Veröffentlicht am 26.10.2016

No Risk, no Fun? Dann lieber weniger Fun.

Samuel Koch - Zwei Leben
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Samuel Koch verunglückt bei "Wetten, dass...?" schwer, als er bei einem Sprung mit seinen Powerisern stürzt. Er verletzt sich so schwer, dass er durch Folgen des Unfalls bzw. der Behandlung vom Hals abwärts ...

Samuel Koch verunglückt bei "Wetten, dass...?" schwer, als er bei einem Sprung mit seinen Powerisern stürzt. Er verletzt sich so schwer, dass er durch Folgen des Unfalls bzw. der Behandlung vom Hals abwärts gelähmt ist. Nach einem Krankenhausaufenthalt ist er lange Zeit in einer speziellen Klinik in der Schweiz, wo er noch den ein oder anderen kleinen Fortschritt macht. Inzwischen studiert Samuel Koch wieder in Hannover - und ist recht flott mit seinem elektrischen Rollstuhl unterwegs. Dennoch benötigt er wohl rund um die Uhr Hilfe.

Die Geschichte von Samuel Koch hat wohl jeder mitbekommen bzw. auch jeden ein wenig berührt. Ein Mensch, gerade einmal Anfang zwanzig, stürzt bei einer spektakulären, dennoch sehr gewagten Wette und bricht sich das Genick, ist auf einmal gelähmt.

Im Buch erfährt man viel über die Familie, die natürlich absolut hinter Samuel steht und ihm hilft, wo man nur kann. Samuel berichtet auch über seine Zeit vor dem Unfall, er war schon immer sehr sportlich, Bewegung war für ihn alles. Auch von seinem Glauben an Gott ist immer wieder die Rede.

Und dennoch finde ich an manchen Stellen im Buch wird Samuel manchmal selbst dargestellt, als wäre er "der Beste" überhaupt. Es mag sein, dass er ein wunderbarer Mensch ist, der offen auf andere Menschen zugeht, der gleich tolle Kontakte mit den Menschen knüpfen kann, obwohl er sie nicht kennt. All das mag gerne so sein, dennoch kommt es mir eben so vor, als wäre das manchmal einfach etwas übertrieben dargestellt.
Er verliert wohl auch fast nie den Humor. Gerade in dieser schweren Zeit, schließlich muss er sich erstmal daran gewöhnen, nicht mehr selbstständig zu Essen, sich anzuziehen, etc. , hat er wohl auch ab und an mal schwarze Gedanken, natürlich ist nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen. Dennoch macht er oft über seine Situation noch Witze - das macht ihn auch recht sympathisch, irgendwann versucht er eben doch auch, sich mit seiner Situation "abzufinden". Wenngleich er viel hofft, dass er eines Tages doch wieder Laufen kann. Hier gibt ihm Gott unheimlich viel Kraft, überhaupt ist Gott in seinem Leben wohl sehr präsent. Manchmal finde ich, ein bißchen zuviel.

Generell finde ich die Geschichte von Samuel Koch sehr heftig, andererseits ist er mit dieser Wette auch eine große Gefahr eingegangen. (Ja, ich weiß, dass man auch plötzlich mal vom LKW gebremst werden kann, vom Blitz getroffen etc. Leben ist Lebensgefährlich!) Über die vielen Genesungwünsche, die er per Post erhält, freut er sich wohl auch sehr, kann diese alle gar nicht beantworten. Über die Kritik schweigt er sich aus bzw. geht nur sehr kurz darauf ein.

Vom Schreibstil ist das Buch angenehm zu lesen, es kommen nur selten spezielle Begriffe vor, die jedoch auch gleich immer erklärt werden.

Ich bin hier sehr zwiegespalten. Einerseits war es interessant von Samuel Koch zu erfahren, wie es ihm aktuell geht, wie schwer sein Weg bisher war. Andererseits halte ich manche Schilderung manchmal für Übertrieben, entsprechend konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen.

Ich vergebe hier 3 von5 Sternen und bleibe so dermaßen unentschlossen.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Der pensionierte Sparkassenleiter Abrakadabra-Anthony

Irgendwo im Glück
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Maisie Bean ist eine starke Frau. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich, wurde jahrelang vom Ehemann verprügelt, hat es dann aber geschafft mit ihren zwei Kindern sich dem ganzen Szenario zu entziehen. ...

Maisie Bean ist eine starke Frau. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich, wurde jahrelang vom Ehemann verprügelt, hat es dann aber geschafft mit ihren zwei Kindern sich dem ganzen Szenario zu entziehen. So lebt sie mit der pubertierenden Valerie und dem sensiblen Jeremy sowie ihrer dementen Mutter zusammen. Endlich läuft soweit alles rund, zumindest fühlt es sich für Maisie so an, da verschwindet Jeremy spurlos. Was ist los, was hat ihn dazu gebracht?

Von dieser Autorin hatte ich bislang nichts gelesen, entsprechend war ich gespannt auf dieses Buch. Die Art und Weise wie hier das Cover gestaltet ist (schön bunt, harmonisches „Naturbild“, die Schrift ist schön erhaben) gefällt mir schon einmal sehr.

Die Geschichte an sich hat einen Moment gebraucht, bis sie so wirklich bei mir angekommen war. Zu Beginn hat mich das Buch nicht gleich so direkt gepackt, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte, nun ja. Vom Schreibstil her ist alles soweit gut nachzuvollziehen, was mir nicht so gut gefallen hat ist der Name der Hauptperson im Buch, Maisie. Sie erhält von vielen einen anderen Namen, die Kinder rufen sie „Ma’sie“, Fred nennt sie „Mai“. Nun ja, ein kleines Detail, aber so etwas trägt für mich zum Gefallen eines Buches eben auch einfach bei. Inhaltlich war also alles gut verständlich, eine angenehme Sprache, teilweise merkt man vielleicht, dass es in Irland spielt, wenn öfter mal ein „…., Sohn“ hinterher-gesagt wird. Das fand ich auch ein bißchen komisch. Ansonsten eine wirklich akzeptable, verständliche Sprache, kaum Fachbegriffe oder gar Fremdwörter.

Als ich mit der Geschichte dann gut vertraut war, wurde das Buch auch durchaus spannend. Die Darstellung ist interessant, d.h. es ist die Sicht von verschiedenen Personen geschildert, mal von Maisie, von Fred, Valerie, Bridie (Maisies Mutter) und eben auch Jeremy. Außerdem liest man kapitelweise immer einen Tag – und diesen eben wechselnd aus der Sicht der verschiedenen Personen. Das hat mir echt gut gefallen, abwechselnd und interessant so zu sehen, was wer wie empfand, sich für wen wie abgespielt hat, etc. Es ist also kein langweiliges Buch, sondern dadurch wirklich abwechslungsreich, spannend und interessant. Gelegentlich gibt es auch lustige Szenen, jedoch geht es mehr anders emotional zu.

Ich wurde durch das Buch „gut unterhalten“, ich habe mir vielleicht selbst noch ein bißchen mehr vom Buch versprochen, noch ein bißchen mehr Geschichte. Was hinter der Geschichte steckt macht durchaus Sinn, also vielmehr natürlich die Botschaft, die Maisie mit auf den Weg gibt. Dennoch hat es mich nicht ganz überzeugen können, leider. Von mir gibt es für dieses Buch eine Empfehlung sowie 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.09.2021

Eine kleine Auszeit auf Sylt

Inselsommerstürme
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Bea bucht ihr Team vom Büchernest kurzerhand in einem Sylter Hotel ein, denn gerade ist wirklich viel los bei ihnen. Ihre Nichte Lissy ist schwanger und leider ist die Schwangerschaft nicht ganz unkompliziert, ...

Bea bucht ihr Team vom Büchernest kurzerhand in einem Sylter Hotel ein, denn gerade ist wirklich viel los bei ihnen. Ihre Nichte Lissy ist schwanger und leider ist die Schwangerschaft nicht ganz unkompliziert, ihre beste Freundin Vero hat einen Konkurrenten aus dem Gastrobereich vor Ort, über den sie sich sehr ärgert und Nele wird von Eifersucht geplagt. Jedoch wird die kleine Auszeit eine große Bewährungsprobe für alle…

Von Gabriella Engelmann hatte ich lange kein Buch mehr gelesen, habe mich aber auf diese Lektüre gefreut – auch weil dieser Sehnsuchtsroman auf grade mal 76 Seiten daherkommt. Eine schöne Lektüre also mal – für vielleicht einen Leseabend.

Der Schreibstil hat mir grundsätzlich gut gefallen, es liest sich angenehm, locker, leicht. Gut verständlich inhaltlich, jedoch habe ich mir bei den Personen manchmal etwas schwergetan. Es handelt sich um einen Fortsetzungsroman der Büchernest-Serie, so dass anderen Lesern natürlich manches Wissen schon bekannt ist. Mir nicht. Beispielsweise, dass die Nichte Lissy eigentlich Larissa heißt. Klar, ist vom Namen her schon denkbar, verwirrt aber, wenn das nicht erwähnt war. Ich habe es nicht gelesen – vielleicht habe ich es überlesen?

Die Geschichte ist grundsätzlich recht unterhaltsam, emotional aber auch spannend. Manchmal war es mir aber zu viel „drumherum“, zu viel an „normalen“ Informationen. (z.B. die Info, dass Geburten auf Sylt nicht mehr stattfinden können in einem Krankenhaus, sondern wenn ich es mir recht gemerkt habe, Flensburg angefahren werden muss.) Sowas ist natürlich eine Hintergrundinformation, aber wie es eingeflochten war, war für mich komisch. (Auch manches „drumherum“ bezüglich einer Geburt war etwas „drüber“, vielleicht bin ich in diesem Thema aber auch zu sehr „drin“ bzw. zu sensibel.)

Alles in allem war dieser Roman eine schnelle, leichte Lektüre für mich, die mich gut unterhalten hat, eine doch eher frauentypische Geschichte eben. Wer die Büchernest-Serie kennt, der kennt die Protagonisten und hat vielleicht noch mehr Spaß am Lesen als ich. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich eher unentschlossen.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Eigentlich eine amüsante Geschichte…

Happy Place
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Als Harriet zu einer Reise aufbricht, um ihre besten Freunde zu treffen, ahnt sie nicht, wen sie dort auch treffen: Wyn, ihren Verlobten, mit dem sie aber schon seit sechs Monaten nicht mehr zusammen ist. ...

Als Harriet zu einer Reise aufbricht, um ihre besten Freunde zu treffen, ahnt sie nicht, wen sie dort auch treffen: Wyn, ihren Verlobten, mit dem sie aber schon seit sechs Monaten nicht mehr zusammen ist. Doch irgendwie hat es sich nicht ergeben, dies den Freunden zu sagen. Nun heiraten auch noch Freunde, welchen sie die Feier nicht vermiesen wollen, weshalb sie weiterhin so tun, als wären sie ein Paar. Denn es kann ja wohl nicht so schwer sein, sich noch eine weitere Woche gemeinsam das Bett zu teilen und ein bisschen verliebt zu spielen.

Die Geschichte des Buches klang für mich absolut unterhaltsam und spannend. Natürlich habe ich mich auch auf eine ordentliche Portion Humor gefreut. Leider hat sich das beim Lesen dann anders herauskristallisiert.

Der Schreibstil des Buches ist ganz in Ordnung, aber mir war es manchmal zu umständlich, zu konstruiert, zu langatmig. Inhaltlich ist es grundsätzlich verständlich und eher eine leichte Sprache. Die Kapitel wechseln sich immer ab, so dass man etwas aus der Vergangenheit, dann etwas aus der aktuellen Zeit liest. So lernt man das ehemalige Paar samt seiner Freunde langsam kennen.

Was hier versprach eine unterhaltsame Geschichte zu werden, war für mich beim Lesen leider tatsächlich manchmal in gewisser Weise eine Qual. Es ist teilweise so in die Länge gezogen, dass ich oft schon keine Lust mehr hatte, überhaupt noch weiter zu lesen. Auch jetzt, finde ich den Klappentext im Vergleich zur tatsächlichen Geschichte nicht ganz optimal dargestellt.

Für mich war es leider keine Lektüre, die mich begeistern konnte. Die grundsätzliche Idee und Geschichte, die dahintersteckt, finde ich ja noch ganz amüsant und durchdacht, die Umsetzung finde ich aber absolut nicht gut.

Von mir gibt’s hier leider nur 2 von 5 Sternen und keine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Manchen Ansatz braucht es einfach nicht.

Mörderisches Würzburg
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Würzburg wird von einem Verbrechen erschüttert, jemand erpresst das Weingut Juliusspital. Es sollen vergiftete Flaschen des Silvaners „Würzburger Stein“ unters Volk gebracht werden, wenn nicht die Millionensumme ...

Würzburg wird von einem Verbrechen erschüttert, jemand erpresst das Weingut Juliusspital. Es sollen vergiftete Flaschen des Silvaners „Würzburger Stein“ unters Volk gebracht werden, wenn nicht die Millionensumme gezahlt wird. Und den ersten Toten gab es auch schon… So muss Kriminalhauptkommissarin Leonie von Bradenstein, eine Zugezogene, ermitteln und tief in die Würzburger Wein- und Gastroszene sowie in die vielfältigen Tätigkeiten des Juliusspitals eintauchen.

Die grundsätzliche Erzählweise des Autors kannte ich von einem ähnlichen Krimi bereits – und hatte mich deshalb auf das „Würzburg Krimi-Experiment“ eingelassen, da ich mich ja in Würzburg doch auch ganz gut auskenne etc. Generell kann der Autor unterhaltsam und spannend schreiben, oftmals schweift er jedoch total ab – unnötigerweise. Da wird mal eine Wegbeschreibung über eine halbe Seite gegeben, die aber gar nichts groß zur Sache tut… das nur mal als Beispiel.

Die Idee hinter dem Krimi, der in Würzburg und Umgebung spielt, ist im Ansatz gut. Durch die Zeitsprünge und die Einblicke, die man so zu den verschiedenen Personen bekommt, ist es abwechslungsreich, man muss aber auch gut mitdenken, wird gefordert. Manchmal wäre hier ein Personenverzeichnis gut gewesen. Mit der Zeit merkt man dann aber auch, was auch noch in der Geschichte dahintersteckt, wozu ich jetzt nichts verraten möchte. Für mich war das dann aber einfach zu viel, einfach übertrieben. Ich weiß nicht, ob man Orte, die gewisse schlimme „Anschläge“ bzw. Tathergänge erlebt haben, noch mit solch einer Dramatik in einem Krimi „belasten“ muss. Vielleicht bin ich da sensibel, aber ich habe auch gewisse Erlebnisse, wenngleich nur aus der Ferne. (Ich möchte wirklich nichts näher dazu erläutern, damit ich möglichen Lesern nichts vorwegnehme.)

Für mich war es vom Grundgedanken her ein spannender Krimi, bei dem ich wirklich auch mitgerätselt habe. Die Einblicke in die Geschichte des Juliusspitals sowie der Stadtgeschichte sind interessant, oftmals aber wieder eher etwas unnötig bzw. zu ausführlich. Die Mischung aus Krimi und Reiseführer ist mir da ein bisschen zu viel. Ich habe mir bei diesem Krimi gute Unterhaltung und Spannung gewünscht, für mich war er aber spätestens ab der Hälfte nicht mehr angenehm zu lesen, einfach weil er mich so aufgeregt, genervt, verärgert hat. (Mancher Thematik möchte ich keinen Raum geben…)

Von mir gibt es hier leider nur 2 von 5 Sternen und keine Empfehlung.

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