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Veröffentlicht am 13.12.2021

Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer

Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer
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Julia Rogasch hat hier wieder einen wundervollen Roman geschaffen, der den Leser ein wenig Magie und Winterzauber im ostfriesischen Flair ins Wohnzimmer zaubert. Wie in jedem ihrer Romane entsteht eine ...

Julia Rogasch hat hier wieder einen wundervollen Roman geschaffen, der den Leser ein wenig Magie und Winterzauber im ostfriesischen Flair ins Wohnzimmer zaubert. Wie in jedem ihrer Romane entsteht eine einzigartige Atmosphäre und man fühlt sich von Beginn an ausgesprochen wohl.

Der Schreibstil ist toll zu lesen - einfühlsam, bildhaft, aber auch humorvoll, so dass man immer wieder schmunzeln muss. Julia Rogasch hat ein unglaubliches Talent, ihre Figuren zu beschreiben, ihre Empfindungen wiederzugeben und dabei ganz nebenbei die wunderschöne Umgebung auf Sylt einfließen zu lassen.

Im Mittelpunkt steht die kleine Teestube von Luise’s Eltern, die dringend Unterstützung benötigt, da sie zu einer Kur fahren möchten. In dieser Zeit nimmt Luise die Fäden der Teestube in die Hand, sehr zum Verdruss ihrer Großmutter Inga, die es Luise nicht leichter macht. Mehr oder weniger zufällig mietet sich Moritz in ein Gästezimmer der Teestube ein, das Luise erstmalig vergibt.

Julia Rogasch hat wunderbare Figuren geschaffen: Luise, Moritz und Inga. Ich mochte sie alle drei, letztere erst nach einer ganzen Weile. Jeder hat seine kleinen Geheimnisse, vor allem Moritz und Inga. Vor allem das alte Rezeptbuch und welche Geschichte steckt dahinter? Es hat Spaß gemacht, die Familiengeheimnisse zu lüften und zu schauen, wie es am Ende ausgeht.

Ich bin von diesem Roman wieder richtig hingerissen, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit macht es doppelt Spaß, durch die Seiten zu stöbern. Sehr gefallen haben mir außerdem die Tee-Kreationen in Kombination mit Kuchen und Gebäck. Das klang alles richtig verführerisch und man hatte den Geruch von frischen Tee und Gebäck in der Nase. „Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer“ ist absolut empfehlenswert und bekommt von mir volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Der Tote im Bach

Der Tote im Bach
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„Der Tote im Bach“ ist der zweite Band aus der Bad-Kleinkirchheim- Krimireihe. Beide Bände können eigenständig gelesen werden. Ich bin hier quer im zweiten Band eingestiegen und hatte keinerlei Schwierigkeiten, ...

„Der Tote im Bach“ ist der zweite Band aus der Bad-Kleinkirchheim- Krimireihe. Beide Bände können eigenständig gelesen werden. Ich bin hier quer im zweiten Band eingestiegen und hatte keinerlei Schwierigkeiten, mich zurechtzufinden.

Stefan Maiwald hat einen tollen Schreibstil, leicht und flüssig zu lesen, spannend und absolut unterhaltsam.

Auch in diesem Band gerät Wendelin Kerschbaum mitten in einen Mordfall. Anders als im Vorgängerband, tritt er hier nicht vorrangig als Ermittler auf, sondern als Urlauber, zumindest versucht er sich drauf zu konzentrieren. Allerdings fällt ihm das nicht so leicht, da er das Opfer aus vergangenen Zeiten kannte.

Wendelin Kerschbaum als Figur hat mir wunderbar gefallen, er hat einen unglaublichen Humor, geprägt von ordentlichen Sarkasmus, ich hab mich köstlich über ihn amüsiert. Er liefert die tollsten Beschreibungen ab, über andere Beteiligten/Figuren oder auch über die Tatbestände zum aktuellen Fall. Seine Beobachtungsgabe ist trotz Urlaub aufs höchste geschärft.

Der Kriminalfall ist ziemlich verworren und es betrifft mehrere Parteien, im Fukos immer wieder das geplante Casino, aber wer hat nun Falko Bruchbichler auf dem Gewissen. Die Auflösung war dann doch ziemlich überraschend.

Alles im allen wurde ich mit diesem Alpenkrimi bestens unterhalten und vergebe fünf Sterne und eine klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Tödliche Trauben

Tödliche Trauben
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„Tödliche Trauben“ ist der zweite Meißenkrimi aus dem Hause “Ein Fall für Winter und Stier“. Ich mag Regionalkrimis sehr gerne und wenn der Schauplatz gar nicht so weit weg von zu Hause liegt, ist das ...

„Tödliche Trauben“ ist der zweite Meißenkrimi aus dem Hause “Ein Fall für Winter und Stier“. Ich mag Regionalkrimis sehr gerne und wenn der Schauplatz gar nicht so weit weg von zu Hause liegt, ist das wie Heimvorteil. Evelyn Kühne hat einen tollen Schreibstil, leicht und flüssig zu lesen und mit Liebe und Fingerspitzengefühl zum Detail. Vor allem die bildhafte Ausdrucksweise lässt Bilder im Kopf entstehen und man saugt förmlich das Gelesene auf, um kein einziges Detail für die Auflösung des Krimis zu verpassen. Außerdem schafft Evelyn Kühne zu jeder Szene die entsprechende Atmosphäre, die schon mal Herzklopfen und Gänsehaut verursachen.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und überaus facettenreich gezeichnet. Man kann sich jeden Einzelnen vorstellen, der eine wirkt sympathisch, beim anderen ist man auf der Hut und manche möchte man nur von weitem sehen. Mark Winter und Jens Stier mag ich total gerne, sie sind so richtig schön aus dem Leben gegriffen und man bekommt weit über den Feierabend hinaus beider Leben mit. Bei dem einen ist es die quirlige Familie mit drei Kindern, beim anderen ist es halt Kater Nepomuk. Und für Jens Stier bekommt der aktuelle Fall eine ganz persönliche Note.

Der Kriminalfall ist richtig gut ausgetüftelt. Die Autorin streut immer wieder neue Puzzleteile ins Geschehen und man ermittelt eifrig mit. Die Gegebenheiten ändern sich ständig und man revidiert, kombiniert anders herum und liegt am Ende wieder falsch. Die Auflösung fand ich schlüssig und gut, wenn auch dramatisch und bestürzend.

Insgesamt wurde ich mit diesem neuen Meißenkrimi bestens unterhalten und ja, gerne mehr davon. Ich hoffe, man trifft sich wieder mit Winter und Stier. Hierfür eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Imposant, Herausragend, Phänomenal

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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Inhalt: “Berlin, 1966: Die geteilte Stadt ist ebenso im Umbruch wie das Modekaufhaus Thalheim am Ku′damm. Die Jugend rebelliert, die Röcke werden kürzer, doch Chef-Designerin Miriam Feldmann hat alle Mühe, ...

Inhalt: “Berlin, 1966: Die geteilte Stadt ist ebenso im Umbruch wie das Modekaufhaus Thalheim am Ku′damm. Die Jugend rebelliert, die Röcke werden kürzer, doch Chef-Designerin Miriam Feldmann hat alle Mühe, Kaufhaus-Patriarch Friedrich davon zu überzeugen, dass die Frauen nun Knallfarben statt Pastell tragen wollen. Wenigstens ihr Privatleben läuft in gewohnt ruhigen Bahnen. Ihren Platz in der Familie Thalheim hat sie gefunden, Adoptivtochter Jenny wächst zu einer klugen jungen Frau heran. Als Miriam, die nie eigene Kinder bekommen konnte, mit Anfang vierzig schwanger wird, ist plötzlich auch ihr eigenes Leben im Umbruch. Dann begegnet sie einem Mann wieder, den sie im Krieg kennenlernte. Die Begegnung führt sie zu den dunkelsten Stunden ihres Lebens zurück …“

Was war ich aufgeregt, als ich diesen vierten Band in den Händen hielt. Kaum aufgeschlagen stimmt uns zunächst ein jüdisches Schlaflied auf einen ergreifenden Prolog ein.
Es geht dieses Mal um Miriam Feldmann (Miri), Halbschwester der drei anderen Thalheim-Schwestern Rieke, Sylvie und Flori. Miri, die als Jüdin in Berlin als sogenanntes U-Boot überlebte. Ich musste googlen, was es mit diesem Wort auf sich hatte, man bleibt erst einmal fassungslos zurück. So erleben wir Miri als Chefdesignerin im Thalheim Kaufhaus und liebevolle Mama in der Gegenwart und reisen mit ihr zurück ins dunkelste Kapitel ihres Lebens, in die Vergangenheit 1933 – 1945. Immer am Mann bzw. Frau: der Koffer mit den Schnittmustern ihrer Mama ….

Kein Autor/in schreibt so lebendige Historie wie Brigitte Riebe. Das ist Geschichte zum Anfassen! Mit einen überaus packenden Schreibstil nimmt sie uns von Anfang an mit auf eine ganz besondere Lesereise. Man schlägt das Buch auf und wird förmlich eingesogen. Der Leser bewegt sich in zwei Zeitebenen und es ist schon bemerkenswert, wie die Atmosphäre von schrill und bunt auf dunkel und beklemmend wechselt.

Die Thalheim-Familie ist mittlerweile auf eine ordentliche Größe angewachsen, es gibt sehr emotionale Abschiede, herzliche Willkomensgrüße und ein kunterbuntes Miteinander. Es wird gestritten bis aufs Blut, aber wenn es drauf ankommt, ziehen alle an einem Strang. Ich liebe die Familienbegegnungen, ihre Diskussionen, die nächste Generatin nach Rieke, Sylvie, Flori und Miriam mischen da kräftig mit und ich hab sie alle in mein Herz geschlossen. Brigitte Riebe hat so viele unterschiedliche Charaktere kreiert, die dieses Buch, diese Buchreihe ausmachen. Am liebsten würde man alle im realen Leben einmal kennenlernen.

Des weiteren knüpft Brigitte Riebe unzählige reale Begebenheiten aus Politik, Stars und Sternchen der Musik- und Filmbranche und andere bedeutende Vorkommnisse dieser Zeit in den Alltag der Thalheim Dynastie ein. Somit hat man das Gefühl dabei zu sein, wenn ein Jimmi Hendrix auftritt, wenn Ruth Brandt elegant das Thalheim Kaufhaus betritt oder verschiedenen Studentenprotestbewegungen aufbegehren. Und wir erleben hautnah die Neuwahlen im Herbst 1969 mit, bei denen es so einige Parallelen zur aktuellen Situation gibt. Brigitte Riebe trifft absolut den Zahn der Zeit. Das mag ich so sehr in ihren Büchern. Am Ende des Buches gibt es außerdem eine aussagekräftige Zeittafel von 1966 bis 1971.

Insgesamt ist “Die Schwestern vom Ku‘damm – Ein neuer Morgen“ ein imposantes Werk, was man einfach gelesen haben muss. Ich empfehle es mit Fünf Sterne plus uneingeschränkt weiter und bin reichlich stolz auf meine fünf „Thalheim-Bände“ im Bücherregal.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Das Kreuz des Pilgers

Das Kreuz des Pilgers
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Inhalt: „1379: Im Schutz einer Handelskarawane wollen Reinhild und ihr Gemahl in ihre Heimat Koblenz zurückkehren. Als sie von einer marodierenden Räuberbande überfallen werden, entgeht Reinhild nur knapp ...

Inhalt: „1379: Im Schutz einer Handelskarawane wollen Reinhild und ihr Gemahl in ihre Heimat Koblenz zurückkehren. Als sie von einer marodierenden Räuberbande überfallen werden, entgeht Reinhild nur knapp dem Tod, während für ihren Mann jede Hilfe zu spät kommt. Langsam erholt sie sich von den schrecklichen Ereignissen, doch sie weiß: Um ein Auskommen für sich und ihren Sohn zu haben, wird sie wieder heiraten müssen. Ein Gedanke, der ihr Angst macht. Trotzdem wird ihr immer klarer, dass es nur einen Mann gibt, der dafür für sie in Frage kommt – auch wenn sie sicher ist, dass ihr Vater diese Verbindung niemals gutheißen wird.“

„Das Kreuz des Pilgers“ ist der Auftaktband einer neuen Historienreihe, die im späten Mittelalter angesiedelt ist und uns nach Koblenz entführt. Petra Schier glänzt auch hier wieder mit einem äußerst fesselnden Schreibstil. Außerdem versteht sie es perfekt, den Leser in eine andere Zeit abtauchen zu lassen. Außerordentlich bildhaft lässt sie uns am Geschehen teilhaben. Ich hatte sogleich Bilder im Kopf, sowohl vom Ort des Geschehens, als auch von den vielen Protagonisten.

Zuallererst geht es um Reinhild, Palmiro und Conlin. Reinhild hat gerade ihren Mann Gottlieb auf furchtbare Weise verloren und bleibt nun allein mit ihrem Sohn zurück. Mit Palmiro und Conlin verbindet sie ein gefährliches Geheimnis, dessen Aufspüren eine enorme Bedrohung aller Familienangehörige bedeuten würde. Vom Inhalt möchte ich nicht viel preisgeben, zu hoch ist die Spoilergefahr.
Petra Schier kreiert so toll ihre Figuren, zu den drei Besagten kommen natürlich noch sämtliche Familienmitglieder inkl. Gesinde hinzu. Ich liebe die Wortgefechte in den unterschiedlichsten Szenen, ein Paradebeispiel ist Palmiro’s neu angestellte Küchenmagd Minta – sie ist einfach goldwert.

Mitten im Geschehen bildet die magische Reliquie – das Kreuz mit dem roten Stein und von Palmiro mehr oder weniger durch Zufall “gerettet“ – einen roten Faden im Handlungsverlauf. Es ist Fluch und Segen zugleich, denn von höchster religiöser Stelle ist man diesem Schatz dicht auf den Fersen.

Sehr gefreut hat mich in diesem Roman, alte Bekannte aus einer anderen Buchreihe – der Adelina Reihe – zu treffen. Adelina als wortwitziges Kind ist hier sehr erfrischend – wieder ein sehr unterhaltsames Gespräch, diesmal zwischen der kleinen Adelina und Conlin. Ich liebe solche Begebenheiten.

Das Buch selbst hat ein sehr aussagekräftiges und gelungenes Cover, gefolgt von einer Karte von Koblenz inkl. eines umfangreichen Personenverzeichnis, welches ich überaus hilfreich empfinde.

Insgesamt ist es ein toller und unterhaltsamer Auftakt, der Roman endet mit einem ordentlichen Cliffhanger und ich warte nun gespannt auf die Fortsetzung. „Das Kreuz des Pilgers“ bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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