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Veröffentlicht am 04.10.2021

Flora Cabret

Flora Cabret
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Ein authentisches Buch das zeigt, dass Wunden, die einem in der Kindheit zugefügt wurden, das ganze Leben beeinflussen können. Flora lebt seit zweit Jahren in einer On-Off-Beziehung mit Christof. Sie hängt ...

Ein authentisches Buch das zeigt, dass Wunden, die einem in der Kindheit zugefügt wurden, das ganze Leben beeinflussen können. Flora lebt seit zweit Jahren in einer On-Off-Beziehung mit Christof. Sie hängt an dieser Beziehung. Als Christof sie nach einer Operation allein laßt macht sie eine psychosomatische Kur. Dort lernt sie Paul kennen, hat Sex mit ihm, der von den Therapeuten verboten wird. Zuhause lernt sie wieder einen Mann kennen, auch die Beziehung geht schief. Durch die Ablehnung ihrer Eltern in der Kindheit hat sie ein übersteigendes Geborgenheitsgefühl. Sie möchte viel kuscheln, aber auch Sex. Sie wird von den Männer ausgenützt und benützt. Ein Buch, das sehr in die Tiefe geht und vom Leser sehr viel abverlangt. Die Autorin schreibt in einem guten Stil, due Kapitel fliegen nur so dahin, nicht zuletzt, weil man wissen will, wie es mit Flor weitergeht. Und trotz all ihren Zerwürfnissen und Enttäuschungen kommt sie immer wieder auf die Füße, nicht zuletzt weil sie einen guten Beruf hat, in dem ihre Leistungen anerkannt wird und sie auch keine finanziellen Sorgen hat. Ich habe nach der Lektüre dieses Buches schon sehr nachdenken müssen, zumal das Borderlinesyndrom den Kranken sehr zu schaffen macht. Es ist eben eine seelische Erkrankung, die man den Personen nicht ansieht und dann oft über deren Verhalten verwundert ist. Am Ende des Buches hat sich Flora einigermaßen gefangen, nicht zuletzt, weil sie zwei sehr gute Freundinnen hat, die immer zu ihr stehen. Das Cover selbst zeigt eine fröhliche junge Fau. Dies täuscht, denn Borderlinern sieht man ihre Krankheit nicht an.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Alles Dunkel dieser Welt

Alles Dunkel dieser Welt
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Ein Buch, das uns in die tiefsten Abgründen der Drogenszene blicken läßt und das einen tief hinterzieht. Mark Lanegan, geboren 1964 war ein Muisker der Grunge- und Rockszene. Er kam in einem kleinen Städtchen ...

Ein Buch, das uns in die tiefsten Abgründen der Drogenszene blicken läßt und das einen tief hinterzieht. Mark Lanegan, geboren 1964 war ein Muisker der Grunge- und Rockszene. Er kam in einem kleinen Städtchen des Bundesstaates Washington zur Welt. Seine Mutter eine rechthaberische und schrille Frau, mit der er nie zurechtkam, da ihre Antworten Schläge waren, sein Vater ein stiller in sich gekehrter Mann, der gegen die Auswüchse seiner Frau nie ankam. Schon früh machte er mit Drogen Bekanntschaft, stahl, betrog und saß dann auch schon ein. Doch allem zum Trotz war er ein guter Musiker und trat mit seiner Band Screaming Trees überall auf. Marks Stimme war rau, kalt und paßte zu der Musik, die sie spielten. Die Mädchen himmelten ihn an und er hatte Sex mit allen. Er führte ein Leben mit Sex, Drugs und Alkohol. Doch er versank immer tiefer im Drogensumpf, konnte bald nicht mehr auftreten und war immer auf der Suche nach Stoff. Schließlich endete er auf der Straße. Viele seiner Bandkollegen sind an der Sucht gestorben. Doch trotz seines Absturzes hatte er noch einige wenige Freunde, die ihn in eine Entzugsklinik brachten. Heute ist er wieder als Musiker unterwegs. Das Buch zeigt uns in brutaler Offenheit, wohin Alkohol und Drogen führen. Ganz deutlich und ohne etwas zu verheimlichen wird der Entzug beschrieben. Für Mark muß es die Hölle gewesen sein, rechtzeitig kein Dope zu bekommen. Viele bekannte Musiker kreuzen seinen Weg wie z.B. Kurt Cobain und einige andere. Die Musik von Mark ist hart, voller Hass. Seine kratzige Stimme gibt den Songs einen gewissen Flow. Und beim Lesen fragt man sich, wie ein Körper diese Prozedur nur aushalten kann. Meiner Meinung müßte hier schon alle Organe kaputt sein. Seine damaligen Kumpels und die Fans bezeichneten ihn als den neuen Jim Morrison. Und trotz dieser ruinösen Vergangenheit hat Mark noch immer das gewisse Charisma nicht verloren. Eine schonungslose und offene Beichte eines unglücklichen und mit der Welt im Dauerclinch lebenden Mannes. Das Buch gibt uns den tiefen Einblick in ein aus den Fugen geratenes Leben. Das Cover ziert ein typisches Foto von Mark: Böser Blick und eine in den Mundwinkeln hängende Zigarette.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Ins Dunkel geboren

Ins Dunkel geboren
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Ein Buch, voller Emotionen, das unter die Haut geht. Es ist zwar ein Roman, aber man merkt, dass hier doch einige wahre Tatsachen darin enthalten sind. Die Autorin hat für dieses Buch sehr genau und sehr ...

Ein Buch, voller Emotionen, das unter die Haut geht. Es ist zwar ein Roman, aber man merkt, dass hier doch einige wahre Tatsachen darin enthalten sind. Die Autorin hat für dieses Buch sehr genau und sehr viel recherchiert und doch atmetman am Ende dieser Lektüre auf, diese Zeit nicht sebst miterleben zu müssen. Josi, der Jüngste einer Bauernfamilie, lebt nach dem Tod seiner Mutter mit seinen Geschwistern und dem trunksüchtigen Vater auf einem Bauernhof im Schwäbischen Nahe Augsburg. Er wird vom Vater und seinen Geschwistern geschlagen und schwer mißhandelt, sie versuchten sogar ihn zu töten. Schutz und Geborgenheit findet er beim Försterpaar. Später kommt er zur Tante nach Augsburg und besucht die Oberrealschule. Doch dann kommt der Krieg und er wird eingezogen. Das Buch liest sich interessanter als jeder Krimi. Wir erfahren das Leben auf dem Dorf, die Armut, die Kargheit. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird und dann als zurückgeblieben angesehen wird. Das Buch greift die Judenfrage auf, das dritte Reich und die Angst und der Schrecken, die diese Regierung verbreitet. Die Ausdrucksweise ist einfach sehr gut gelungen, zumal einige Ausdrücke im Schwäbischen sind, was dem Ganzen noch mehr Natürlichkeit aufdrückt. Ungeschönt und offen wird uns von der Landbevölkerung in den 40iger Jahren berichtet. Ein Buch, das auch ohne Weiteres im Geschichtsunterricht verwendet werden kann. Ich bin immer noch von der Geschichte total in den Bann gezogen und mache mir so meine Gedanken. Ein Buch, das man weiterempfehlen muß und mehr als lesenswert ist. Das Cover zeigt das Nachkriegs-Augsburg. Man sieht den Perlachturm und das Rathaus und die Straße voller Trümmer. Im Vordergrund steht provokant ein rotes Fahrrad.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Zum Sterben zu viel

Zum Sterben zu viel
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Ein Buch, das uns in die Zeit um 1922 zurückversetzt. Es ist der Beginn der Weimarer Republik. Das Geld wird von Tag zu Tag weniger wert. Es herrscht Arbeitslosigkeit und due Menschen kommen vom Land in ...

Ein Buch, das uns in die Zeit um 1922 zurückversetzt. Es ist der Beginn der Weimarer Republik. Das Geld wird von Tag zu Tag weniger wert. Es herrscht Arbeitslosigkeit und due Menschen kommen vom Land in die Stadt, weil sie denken, hier wäre das Leben einfacher. Doch dann wird ein bekannter Heimatdichter ermordet aufgefunden. Bald haben sie einen jungen Schreiner im Visiser, der sich zur Tatzeit an am gleichen Ort befunden hat. Er kam von seinem Kunden, einem Anwalt. Die Ehefrau des Schreiners tut alles, um die Unschuld ihres Mannes zu beweisen und sie bittet auch den Anwalt um Hilfe. Doch während der Schreiner in Haft ist, geschieht der gleiche Mord. Kommissar Wurzer tappt im Dunklen. Das Volk aber möchte eine Aufklärung über die Morde. Die Autorin schreibt derart authentisch. Man fühlt sich selbst mittendrin din München/Pasing. Man hört die Tram und sieht und fühlt die Not der armen Bevölkerung in den Randgebieten. Wurzer ist ein bodenständiger Münchner, der auch nicht an die Schuld des Schreiners glaubt. Sehr gut in die Geschichte ist das Anwaltspaar integriert, dass die beiden kleinen Mädchen des Schreiners bei sich aufgenommen hat. Wir sehen, wie armseelig die einfachen Handwerker und Arbeiter leben mußten. Eine Kriminalgeschichte, die sehr zu Herzen geht. Und wenn dann am Ende der Mörder entlarvt ist, hat man Mitleid mit ihm und versteht sehr gut sein Handeln. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten und auch der Spannungsbogen ist hier sehr hoch. Sehr gut gefällt mir das Cover, das München in deb 20iger jAHREN ZEIGT:

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Schatten der Erinnerung

Schatten der Erinnerung
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Ich liebe diese Bücher von Margarete van Marwik und ich verschinge sie immer regelrecht. Amelie kommt nach einer fünfjährigen Haftstrafe frei. Sie wurde aufgrund von Indizien verurteilt. Sie solle ihr ...

Ich liebe diese Bücher von Margarete van Marwik und ich verschinge sie immer regelrecht. Amelie kommt nach einer fünfjährigen Haftstrafe frei. Sie wurde aufgrund von Indizien verurteilt. Sie solle ihr zukünftige Schwiegermutter ermordet und einen sehr wertvollen Ring gestohlen haben. Amelie kann sich an nichts mehr erinnern, aber sie weiß eines, sie ist unschuldig. Nachdem sie entlassen ist, macht sie sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Schnell findet sie auch Arbeit und mit Hilfe ihrer Kollegen beginnt sie zu recherchieren. Sie beschattet Verdächtige und kommt dabei selbst in große Lebensgefahr. Am Ende jedoch wird der Mörder gefunden und man ist wirklich überrascht über diese Lösung, denn lange hatte man andere Menschen in Verdacht. Das Buch liest sich derart gut und ist vor allem sehr spannend und interessant, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann und es in einem Rutsch ausliest. Man denkt, den wahren Täter zu kennen, aber die Autorin versteht es sehr gut, uns in die Irre zu führen. Sie läßt die Protagonistin sehr menschlich erscheinen. Gut gefällt mir dabei, dass sie in Streßsituationen immer ein Stück Lakritze kauen muß. Man leidet und zittert mit Amelie, die sehr hart im Nehmen ist. Auf 200 Seiten wird der Leser sehr gut unterhalten. Das Titelbild ist eine Art Kreidezeichnung und zeigt eine inhaftierte Frau in einer Gefängniszelle.

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