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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2021

Unverhofft kommt oft

Friesenwinterzauber
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Es ist Dezember und Isabel möchte die Feiertage zusammen mit ihrem Freund auf Hawaii verbringen. Beschwingt besorgt sie letzte Kleinigkeiten für die Reise. Doch Jens hat bereits andere Pläne. Er beendet ...

Es ist Dezember und Isabel möchte die Feiertage zusammen mit ihrem Freund auf Hawaii verbringen. Beschwingt besorgt sie letzte Kleinigkeiten für die Reise. Doch Jens hat bereits andere Pläne. Er beendet die Beziehung und eröffnet Isabel, dass er die Reise mit seiner neuen Flamme antreten wird. Isabel ist am Boden zerstört. Nur zu gerne erfüllt sie da die überraschende Bitte ihrer alten Nachbarin Helma Osterfeld, sie auf einer Reise zu deren Schwester an die Nordsee zu begleiten; alleine traut sich Helma die Reise nicht mehr zu. Kurzerhand machen sich die beiden zusammen mit Isabels Leonberger-Hündin Mari auf den Weg. Von Männern hat Isabel erst einmal die Nase voll! - Oder doch nicht so ganz?


Tanja Janz ist eine großartige Geschichtenerzählerin, das wird mir bereits im allerersten Kapitel klar. Sprachgewaltig und voller Intensität hat die Autorin ihre Story verfasst. Die Charaktere sind eindringlich, liebenswert und lebendig, ich mag ihnen gerne durch das Buch folgen. Der Spannungsbogen ist hoch gespannt in diesem Wohlfühlroman. Der Schreibstil der Autorin ist fantastisch und mitreißend. Tanja Janz kann perfekt mit Worten jonglieren und sie verwendet eine ausgezeichnete Sprache. Mit viel Liebe zu zauberhaften Details sind die einzelnen Szenen gestaltet. Wie einen Kinofilm sehe ich alles vor meinem geistigen Auge ablaufen. St.- Peter-Ording und die Nordsee im Winter mit den nur wenigen Touristen klingen entzückend und so verlockend. Die Eigenart und Atmosphäre der Gegend hat Tanja Janz ganz hervorragend eingefangen und kann sie bravourös an mich als Leserin weiter geben. Wie gerne möchte ich nun auch den Strand entlang spazieren und mir den Wind um die Nase wehen lassen.

Von Herzen gerne vergebe ich hier die höchste Bewertung, nämlich fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle das Buch uneingeschränkt weiter. Die Geschichte ist qualitativ extrem hochwertig und ich fühle mich von der allerersten Zeile bis zum Ende hervorragend unterhalten. Eine Geschichte mit viel, viel Herz!

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Hinter verschlossenen Fenstern

Tiefe Schluchten
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Hinter verschlossenen Fenstern geschieht viel in dieser Nacht in Reykjavík: ein Paar bereitet das Abendessen vor, ein anderes freut sich auf gemeinsamen Sex, wieder ein anderes streitet sich so heftig, ...

Hinter verschlossenen Fenstern geschieht viel in dieser Nacht in Reykjavík: ein Paar bereitet das Abendessen vor, ein anderes freut sich auf gemeinsamen Sex, wieder ein anderes streitet sich so heftig, dass die Nachbarn erschrecken und schlichtend eingreifen wollen. Für Valborg endet die Nacht allerdings brutal, denn sie wird brachial ermordet in ihrer eigenen Wohnung. Kommissarin Marta übernimmt den Fall, nachdem die Polizei einen anonymen Anruf zur Tat erhalten hat. In Valborgs Wohnung findet Marta Konráðs Telefonnummer. Er berichtet ihr, dass Valborg von ihm wollte, dass er ihr Kind, das sie 47 Jahre zuvor zur Adoption frei gegeben hat, aufspürt. Doch Konráð hat abgelehnt, zum einen erhält er viel zu viele solcher Anfragen und zum anderen hätte er gar nicht gewusst, wo er in diesem Fall hätte ansetzen können. Er der sich ja schon im Ruhestand befindet macht sich nun die größten Vorwürfe. Hätte er helfen können, die Tat verhindern können? Wer hat einer alten, freundlichen Dame so etwas schreckliches angetan?

Arnaldur Indriðason lässt seinen Island-Krimi mit einer Szene beginnen, die mich als Leserin beinahe in die Rolle des Fotojournalisten Jeff aus Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“ versetzt, ich kann in die Fenster der Nachbarn hineinschauen und erfahre alles über sie. Diese Perspektive ist großartig und die Erzählweise des Autoren beeindruckt mich wieder einmal tief. Von der allerersten Zeile an, nimmt mich Arnaldur Indriðason gefangen und kann mich durch das Buch hindurch festhalten. Die Spannung ist atemraubend, ein wahrer Nervenkitzel. Dadurch werde ich die gesamte Lesezeit über außerordentlich gut unterhalten und es wird keine Sekunde langweilig. Mit dem pensionierten Kommissar Konráð hat der Autor wieder eine starke Persönlichkeit erschaffen, die glaubwürdig ist und an eigenen Problemen zu knabbern hat. Auch die Kommissarin Marta, die ständig E-Zigaretten dampft und über einen messerscharfen Verstand verfügt, kann sich für mich einnehmen.

Nordic Noir vom allerfeinsten, düstere isländische Stimmung mit einem Hauch von gruseliger Mystik, ja Übersinnlichkeit – das bietet dieser Island Krimi auf höchstem Niveau. Seit der erste Erlendur-Fall des Autoren in Deutschland erschienen ist, bin ich ein großer Fan und verschlinge die Roman nahezu. Auch dieses Mal bin ich ausgesucht beeindruckt und der Autor konnte mich erneut voll überzeugen. So vergebe ich natürlich fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle das Buch absolut weiter.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Das neue, brillante Werk der Fantasy-Königin

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Der Teenager Quinn von Arensburg erleidet bei einem Unfall schwere Verletzungen und sitzt nach dem Krankenhausaufenthalt im Rollstuhl. Mit seinen Eltern und Freunden kann er nicht über die Umstände, wie ...

Der Teenager Quinn von Arensburg erleidet bei einem Unfall schwere Verletzungen und sitzt nach dem Krankenhausaufenthalt im Rollstuhl. Mit seinen Eltern und Freunden kann er nicht über die Umstände, wie es zu dem Vorfall kam, sprechen, denn sie würden ihm nicht glauben. Die Mutter besteht sowieso auf den Besuch bei einer Psychotherapeutin. Einzig in Matilda Martin, die dummerweise zum verhassten Nachbar-Clan der Familie von Arensburg gehört, findet er offene Ohren. Matilda glaubt ihm und wird schon recht bald Zeugin und so durch Tatsachen von der Echtheit der Geschichte überzeugt. Matilda erweist sich als schlagfertig und fingerfertig und wird schnell zur großen Hilfe für Quinn. Die beiden geraten immer tiefer in unfassbare Vorgänge hinein und haben Abenteuer zu bewältigen, die sie sich niemals hätten vorstellen können.

Kerstin Gier hat eine zauberhafte neue Fantasie-Welt erschaffen, hier wird wirklich alles geboten: fremdartige Tier-Wesen und menschenähnliche Figuren, die über Eigenschaften und Fähigkeiten verfügen, die zum Träumen verleiten. Überhaupt sind die Charaktere, gerade die Hauptpersonen Quinn und Matilda einfach entzückend und liebenswert, so dass ich mich in beide direkt schockverliebt habe. Gerne begleite ich die beiden durch ihre unvorstellbaren Erlebnisse. Bei den Nebenfiguren hat die Autorin ebenfalls nicht mit fabelhaften Eigenschaften gespart, es gibt brutale Bösewichte, liebreizende Geschöpfe oder auch Figuren, die zu manipulieren versuchen. Ihre Namen sind dabei ebenfalls herrlich erdacht und passend. Die einzelnen Kapitel sind abwechselnd aus Quinns und Matildas Sicht erzählt, so dass ich beim Lesen quasi immer auf dem aktuellen Stand bin. Das macht das Lesen besonders abwechslungsreich und schnelllebig rase ich durch die Story. Der Schreibstil der Autorin beeindruckt mich, wie jedes mal, wenn ich eines ihrer Bücher in den Händen halte. Die Dialoge sind fesselnd und die verwendete Sprache ist einfach umwerfend. Nicht vergessen möchte ich zu erwähnen, dass es hier auch eine wunderbare Liebesgeschichte zu erlesen gilt!

Von Herzen gerne vergebe ich diesem im wahrsten Sinne des Wortes phantastischem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es so klar weiter. Ein Must-Read für alle Fantasy-Fans! Ich persönlich sehne den nächsten Teil der Trilogie herbei und würde ihn am liebsten direkt schon jetzt lesen.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Gezeiteninsel

Stürmische Weihnacht in Cornwall
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Kurz vor ihrem 100. Geburtstag, im Jahre 1983, möchte Virginia Barnes den Ort besuchen, an dem sie aufgewachsen ist. Auf St. Michael’s Mount, einer Gezeiteninsel vor der Südküste Cornwalls, steht das Schloss ...

Kurz vor ihrem 100. Geburtstag, im Jahre 1983, möchte Virginia Barnes den Ort besuchen, an dem sie aufgewachsen ist. Auf St. Michael’s Mount, einer Gezeiteninsel vor der Südküste Cornwalls, steht das Schloss der Familie, Virginias Vater war der 19. Earl of Laureal. Das Schloss wurde schon immer Kathedrale zu den vier Winden genannt. Virginia ist mit ihrem Enkel Timmy spät dran und so kommt die Flut schneller, als dass sie die Straße zur Insel noch passieren könnten. Drei Stunden müssen die beiden warten, bis die Ebbe wieder erreicht ist und sie weiter fahren können, drei Stunden, in denen endlich Zeit ist, dass Virginia Timmy ihre unglaubliche Lebensgeschichte erzählt. Zu lange hat sie die Vorkommnisse für sich behalten, nun berichtet sie alles, auch warum sie als Countess of Laureal nicht die Familientradition weiter gelebt hat.

Die Sprache, die der Autor verwendet, ist einfach wunderschön und auserwählt, dadurch wird die gesamte Geschichte fabelhaft getragen. Der Schreibstil von Maxim Wahl ist einzigartig und gefällt mir ausnehmend gut. Seine Figuren sind so intensiv und in ihren Charaktereigenschaften ausgesucht und eindrucksvoll angelegt, so dass sie lebendig erscheinen und authentisch. Gerade Virginia ist eine außergewöhnliche, willensstarke und einmalige Frau, eine wahre Persönlichkeit, die ich sofort in mein Leserherz geschlossen habe. Die Geschichte dieser Frau ist so wundervoll, sie wird vom Autoren spannend erzählt, so dass ich das Buch nicht aus den Händen legen mag und es an einem Wochenende ausgelesen habe.

Sehr gerne vergebe ich hier fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle das Buch selbstverständlich weiter. Die Liebhaber von „Downton Abbey“ oder auch „Der kleine Lord“ werden auch diese zauberhafte und emotionsgeladene Geschichte in ihr Herz schließen können. Der Autor Maxim Wahl konnte seine Leser bereits mit seiner Saga um das Hotel Savoy begeistern, dieser Weihnachtsroman wird – da bin ich mir sicher – ebenfalls so erfolgreich werden! Der Geist der Weihnacht ist in diesem Roman fühlbar und der emotionale Spannungsbogen enorm hoch gespannt. Herzensbuch und Pageturner in einem!

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Ein Schnee-Abenteuer

Die Schneeblütenprinzessin von Cold Creek Valley
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Die 27jährige Chiara steht kurz vor Weihnachten in Hamburg vor dem Nichts, sie ist ihren Verlobten und ihren Job los, denn dummerweise war der Verlobte ihr Chef. Kurzerhand macht sie sich auf den Weg nach ...

Die 27jährige Chiara steht kurz vor Weihnachten in Hamburg vor dem Nichts, sie ist ihren Verlobten und ihren Job los, denn dummerweise war der Verlobte ihr Chef. Kurzerhand macht sie sich auf den Weg nach Colorado, um dort ihren Bruder nach einem Unfall auf seiner Farm zu unterstützen. Auch der Arzt Gabriel, der in einem Hamburger Krankenhaus tätig ist, macht sich auf den Weg nach Denver, denn seine Familie lebt dort. Seinen Beziehungsstatus muss man als sehr kompliziert benennen. Durch ein Missgeschick Chiaras lernen sich die beiden (Gabriel und Chiara) in Cold Creek Valley kennen. Doch ist Chiara bereit, ihr Herz nach der großen Enttäuschung erneut zu öffnen? Und welche Rolle wird Chiaras Nachbar Dave spielen? Ein Liebeskarussell könnte kurz vor dem Fest starten …

Die Sprache, die die Autorin Mona Jones verwendet ist modern, frisch und ein bisschen frech. Der Stil gefällt mir außerordentlich gut. Mona Jones kann mich sofort mitnehmen, ich fühle mich gleich im Cold Creek Valley wie zu Hause und am wichtigsten: die Weihnachtsatmosphäre kann ich sogleich spüren und fast atmen. Überhaupt sind die Beschreibungen der Landschaft in Colorado einfach wunderbar und mitreißend, wie herrlich muss es dort vor Weihnachten in den Bergen aussehen?! Die Figuren sind allesamt liebenswert, Gabriels Familie ist einfach nur hinreißend und besonders ist mir seine Großmutter „Gran“ ans Herz gewachsen. Die Probleme, die Chiara und auch Gabriel, getrennt voneinander zu bewältigen haben, die Entscheidungen, die sie zu treffen haben, überschatten die lockere und aufgeschlossen fröhliche Stimmung des Romans in keinster Weise. Im Gegenteil, hier kommen feinste Weihnachtsgefühle auf und lassen auf eine weiße Weihnacht auch in unseren Gefilden hoffen.

Diesem Debüt Roman der Autorin vergebe ich ganz klar fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle das Buch unumwunden weiter. Gerne möchte ich mehr von der Autorin lesen und hoffe sehr, auf Nachfolge Romane. Ein zauberhafter Liebes- bzw. Weihnachtsroman, perfekt für ein Vorweihnachts-Wochenende. Ich wünsche dem Buch viele Leser und Leserinnen.

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