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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2021

Rettung

In die Arme der Flut
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Meine Meinung und Inhalt

"Wenn er nicht beim Aufklatscen auf dem Fluss den Tod findet, dürfte er auf einen der großen Felsen prallen, die tückisch im Wasser verstreut sind. ...Wenn er mit Tempo achtig ...

Meine Meinung und Inhalt

"Wenn er nicht beim Aufklatscen auf dem Fluss den Tod findet, dürfte er auf einen der großen Felsen prallen, die tückisch im Wasser verstreut sind. ...Wenn er mit Tempo achtig dort aufschlägt, dürften die Knochen in die weichen Hülle seines Körpers zersplittern." (ZITAT)

In dem Buch geht es um gebrochene, verletzen Seelen, von nicht vorhandenen Bindungen und von der Sehnsucht nach dem Tod. Man begegnet gescheiterten Menschen und spürt die Tragik. Donovan schafft es die Geschichten miteinander kunstfoll zu verweben. Als Leser ist man gefesselt von der Sprachgewandtheit.

An der hohen Brücke vor der Mündung ins Meer steht Luke Roy und wartet. Er will springen - schon öfter hat er an Selbstmord gedacht. Als der Himmel endlich klar wird, hört er vom Fluss her Schreie. Ein Ausflugsboot ist gekentert, und ein Junge wird von der Strömung Richtung Klippen und Meer getrieben. Luke zögert nicht: Der Außenseiter wird zum Helden wider Willen, und sein Leben ändert sich auf eine Weise, die er sich nie hätte träumen lassen.

"Die Gesichter der Leute an Bord werden blass, wenn sie unter der Brücke hindurch über die Grenze zwischen Trost und Vernichtung strömen, zwischen Lyrik und Blut." (ZITAT)

Gerard Donovan wurde 1959 in Wexford, Irland, geboren und lebt heute im Staat New York. Er studierte Philosophie, Germanistik und klassische Gitarre, veröffentlichte Gedichtbände, Shortstorys und Romane. Sein erster Roman »Ein bitterkalter Nachmittag« wurde mit dem Kerry Group Irish Fiction Award ausgezeichnet und stand auf der Longlist des Man Booker Prize. Sein Roman »Winter in Maine« war ein internationaler Bestseller.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Diese Frauen

Diese Frauen
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Meine Meinung und Inhalt

Spannungsgeladene Handlung gepaart mit feministischem Weckruf trifft auf Großstadtflair!

"Durchgeschnittene Kehle. Tüte über dem Kopf. Sie ist nicht für den Strich oder den ...

Meine Meinung und Inhalt

Spannungsgeladene Handlung gepaart mit feministischem Weckruf trifft auf Großstadtflair!

"Durchgeschnittene Kehle. Tüte über dem Kopf. Sie ist nicht für den Strich oder den Club gekleidet. Tatsächlich sieht es eher so aus, als ob sie sich mit ihren Shorts und dem übergroßen Lakers-Hoodie auf einen Abend daheim eingestellt gehabt hätte. " (ZITAT)

Pochoda erzählt die Geschichten von sechs, durch eine Mordserie miteinander verbundenen, Frauen. Durch die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Autorin erzählt, zeigt sie unterschiedliche Lebensentwürfe und Schicksale. Die Autorin hat einen wirklich wortgewaltigen, kraftvollen, aber auch teilweise vulgären Schreibstil, der mir gut gefallen hat und zur Handlung passt.

Das LAPD interessiert sich nicht besonders für die Toten, die immerzu als diese Frauen bezeichnet werden.

Diese Frauen an den Straßenecken ... diese Frauen in den Bars ... diese Frauen, die nicht aufhören, Fragen zu stellen ... diese Frauen, die bekommen haben, was sie verdienen.

Detective Esmerelda Perry folgt die der Spur des Killers und wird von der Autorin als starke authentische Ermittlerin dargestellt. Sie selbstwird aufgrund ihrer Kleinwüchsigkeit von den männlichen Kollegen und auch Zeugen nicht wertgeschätzt. Als Leser hat man auch das Bedürfnis selbst eingreifen zu wollen.

"Sie kann unmöglich die Einzige sein, die eine Verbindung sieht. Aber da ist noch mehr.Es gibt nicht nur diese aktuellen Mor-de, sondern auch die davor, insbesondere den an der Tochter von Dorian Williams. Entweder spielt Essies Kopf ihr Streiche - was man ihr mehr als einmal gesagt hat –, oder es handelt sich eben nicht um Zufälle, sondern um ein Muster." (ZITAT)

Kurzum, ein wirklich tolles Buch, das meine Leseempfehlung erhält.

Ivy Pochoda,geboren 1977, ist Schriftstellerin und lebt in Los Angeles. Sie wuchs in Brooklyn auf, studierte in Harvard und war professionelle Squashspielerin. Bei ars vivendi erschien bereits ihr Roman Wonder Valley (2019).


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Veröffentlicht am 06.10.2021

Familiengeheimnis

Im Bann
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Meine Meinung und Inhalt

„...DU denkst es dir aus, DU erzählst die Geschichte, und dann bist du frei...." (ZITAT)

Irgendwo in Europa treffen sich zwei Cousins auf einer verfallenen Burg. Die Autorin ...

Meine Meinung und Inhalt

„...DU denkst es dir aus, DU erzählst die Geschichte, und dann bist du frei...." (ZITAT)

Irgendwo in Europa treffen sich zwei Cousins auf einer verfallenen Burg. Die Autorin beschreibt die Burg, die Protagonisten sowie Gefühle und Umgebung wirklich authentisch, sodass man beim Lesen einen gewissen Gruselfaktor hat.

Howard ist zu Macht und Ansehen gekommen, während Danny, der Internetfreak, nach immer neuen Ablenkungen sucht.

Schon bald nach seiner Ankunft glaubt Danny, dass sein Cousin ihn an diesen seltsamen Ort gelockt hat. Er ist krankhaft misstrauisch, vor allem was Howards Beweggründe angeht: Geht es wirklich um seine Hilfe oder um eine verspätete Rache?

Spannende Story, guter Schreibstil und gelungenes Ende! Das Buch hat mich wirklich in seinen Bann ziehen können.

Die amerikanische Autorin Jennifer Egan wurde 1962 in Chicago geboren, aber wuchs in San Francisco auf. Nach ihrem Studium an der Universität von Pennsylvania und dem St. John's College in Cambridge, hat sie angefangen Romane und Kurzgeschichten zu schreiben. Außerdem verfasst sie Artikel für den New Yorker und die New York Times Magazine und lehrt Kreatives Schreiben an der Columbia University. Ihr Roman "Look at me" wurde für den National Book Awards nominiert und 2011 wurde sie für "Der größere Teil der Welt" mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Egan lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Brooklyn, New York.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Verzweiflungstaten

Verzweiflungstaten
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Meine Meinung und Inhalt

„Noch nie hatte ich mich so wenig wie ein Mensch gefühlt, so austauschbar, minderwertig, ganz und gar auf meine Funktion beschränkt. Er rief mir ein Taxi für den Heimweg, ...

Meine Meinung und Inhalt

„Noch nie hatte ich mich so wenig wie ein Mensch gefühlt, so austauschbar, minderwertig, ganz und gar auf meine Funktion beschränkt. Er rief mir ein Taxi für den Heimweg, und ich wusste, ich würde nie wieder von ihm höre, und genauso war es.“ (ZITAT)

Eindringlich, bedrückend, ausdrucksstark, fesselnd und aufwühlend ist das Buch von Megan Nolan für mich gewesen. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich packend und schonungslos.


„Seine Abwesenheit durchtränkte jeden Augenblick meines Tages, hinterließ jede Sekunde klamm, luftleer, erdrückt. Stundenlang starte ich nur in die Gegend, weil ich mich unter der Last kaum rühren konnte. Ich genoss den Schmerz, weil er mich immer weniger werden ließ.“ (ZITAT)

Das Cover ist passend gewählt, ebenfalls ausdrucksstark und farbenfroh.

„Der Verlust eines geliebten Menschen kann einen schon unter normalen Umständen in den Wahnsinn reiben. Aber Ciaran habe ich nicht einfach nur geliebt, sondern auf dunkle, falsche Weise verehrt.“ (ZITAT)

In dem Buch geht es um eine junge Frau, welche in einer Galerie in Dublin auf Ciaran trifft. Dort verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Sie haben eine intensive Beziehung, dann bleibt sie allein zurück, schwankend zwischen Unabhängigkeit und dem Wunsch, begehrt zu werden, auch wenn sie instinktiv spürt, dass Ciaran nicht gut für sie ist. Man spürt wie sehr die Beziehung ins Toxische übergeht, nachdem sie einen weiteren Versuch starten. Authentisch ist ebenfalls die Verlorenheit, die Angst, das Hadern, die Selbstzweifel der Protagonistin.

„Völlig verängstigt. Das war der perfekte Ausdruck für diese leicht ältliche Angst, mit der ich morgens aufwachte.“ (ZITAT)


Megan Nolan wurde 1990 in Waterford, Irland, geboren. Texte von ihr erschienen in The New York Times, The White Review, The Sunday Times und The Guardian. "Verzweiflungstaten" ist ihr Debutroman. Sie lebt in London.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

ewig her und gar nicht wahr

ewig her und gar nicht wahr
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Meine Meinung und Inhalt

Das Hörbuch hat mir gut gefallen, allerdings ist es sehr vollgepackt an Informationen und sprunghaft. Sprachlich ist es sehr verträumt und poetisch. Die Hörbuchsprecherin ist ...

Meine Meinung und Inhalt

Das Hörbuch hat mir gut gefallen, allerdings ist es sehr vollgepackt an Informationen und sprunghaft. Sprachlich ist es sehr verträumt und poetisch. Die Hörbuchsprecherin ist die Autorin selbst, welche eine sehr angenehme Sprecherstimme hat. Es schwebt immer eine gewisse Melancholie in der Story. Die Protagonistn wurde authentisch dargestellt - dauerdepressiv und partentiell unter unter Wirklichkeitsverlust leidend.


Die junge Künstlerin Kira lebt mit Marc und dem gemeinsamen Sohn Karl in Berlin. Ihre Beziehung zu Marc ist sprach- und berührungslos.

Ihre leicht verrückte Freundin Nele fragt manches, versteht viel und lacht gern, während Kira glaubt, in die Zukunft zu sehen und die Vergangenheit zu erfinden.

In den neunziger Jahren ist sie mit ihren Eltern aus Moldawien nach Deutschland gezogen, irgendwo angekommen ist aber keiner in ihrer russisch-jüdischen Familie.

Kira betrachtet nicht nur das eigene Leben, mitunter zynisch und distanziert, sondern auch das ihrer Vorfahren, die sie teilweise nur von Fotos kennt.


Marina Frenk wurde 1986 in Moldawien geboren und lebt seit 1993 in Deutschland. Sie ist Schauspielerin und Musikerin, unter anderem am Schauspiel Köln, am Maxim Gorki Theater und am Schauspielhaus Bochum. 2016 erhielt sie zusammen mit Sibylle Berg den 65. Hörspielpreis der Kriegsblinden für »Und jetzt: die Welt!«. Ihr Hörspiel »Jenseits der Kastanien« wurde mit dem Europäischen CIVIS Radiopreis 2017 ausgezeichnet.

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