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Veröffentlicht am 07.10.2021

Konnte mich nicht komplett überzeugen

Wave of Lies
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Das auffälligste an diesem Buch ist ganz klar, der stetige Wechsel der Protagonisten.
Die Hauptprotagonistin ist Chloe, die Henry wie ihren kleinen Bruder angesehen hat und am meisten unter seinem Verschwinden ...

Das auffälligste an diesem Buch ist ganz klar, der stetige Wechsel der Protagonisten.
Die Hauptprotagonistin ist Chloe, die Henry wie ihren kleinen Bruder angesehen hat und am meisten unter seinem Verschwinden leidet. Sie will um alles in der Welt herausfinden, was mit ihm passiert ist.
Daher wird die Story in den meisten Fällen aus ihrer Sicht in der Gegenwart erzählt. Das Ganze wird ergänzt um Perspektiven, von den anderen wie z.B. Mason, Henrys älterer Bruder.
Dieses Stilmittel was hier genutzt wurde, lässt leider den Lesefluss ein wenig leiden, denn man muss sich ständig wieder neu hineinfinden, in den jeweiligen Protagonisten, aus dessen Perspektive gerade die Story erzählt wird. Die Spannung bekommt dadurch auch immer wieder einen kleinen Knick, da sie natürlich zum jeweiligen Kapitelende unterbrochen wird. Hier hatte ich des Öfteren meine Probleme, da ich gerne die Spannung dauerhaft am Leben gehalten hätte.
Was dennoch positiv zu erwähnen ist, dass die jeweiligen Sichtweisen aufeinander aufbauen. Das Dinge die in der Vergangenheit passiert sind, meistens aus der Sicht von Mason erzählt werden, aber es gibt auch Passagen von Henry, vor allem seine Chatverläufe bringen viele Gedankenspiele mit sich. Man erkennt einen klaren Faden innerhalb der Wechsel und kann dem Ganzen gut folgen. Es tut dem Verlauf der Geschichte keinen Abbruch, sondern fördert diese sogar noch.
Der Schreibstil selber ist sehr gradlinig, schnell lesbar, unverschnörkelt und auf den Punkt. Daher hatte ich einfach die Hoffnung, dass diese Nüchternheit in dem Stil dafür sorgt, dass die Spannung mehr erhalten bleibt und nicht zwingend verloren geht. Leider war dem nicht so. Hier wäre auf jeden Fall Potenzial vorhanden gewesen, um die Spannung nicht stetig abflachen zu lassen, sondern am Leben zu erhalten.
Aber die Spannung alleine macht ein Buch nicht aus. Denn vor allem die Protagonisten erwecken dies zum Leben. Zu Chloe konnte ich relativ schnell eine Bindung aufbauen, da sie am präsentesten war und für mich die authentischste. Denn sie hat versucht in allen Richtungen zu ermitteln, herauszufinden was mit Henry passiert ist. Dabei geht sie oftmals sehr forsch vor, was nicht bei jedem gut ankommt. Doch sie bleibt sich treu und verfolgt ganz klar ihr Ziel. Sie will den Fall lösen und würde für kein Geld der Welt aufgeben.
Der andere Protagonist, neben Chloe ist Mason, der das Buch mit seinen Kapiteln dominiert. Sein Schicksal, was er zu Hause erdulden musste, hat mich wirklich berührt und innehalten lassen beim Lesen. Aber… es war zu schnell weg! Ich dachte dem ganzen würde mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Hier lässt sich drüber streiten, in wie weit hier das MEHR zum Verlauf des Buches beigetragen hätte. Von daher musste man wahrscheinlich Abwegen.
Die anderen Protagonisten erhalten keine wirkliche Tiefe, sie treiben ein wenig dahin wie auf einem See. Sei gehen nicht unter…sie schwimmen einfach mit! Im Nachhinein betrachtet passt es aber! Ich hätte gar nicht wirklich mehr von ihnen wissen wollen. Denn mehr, würden auch mehr Informationen bedeuten, die diesem Buch nicht zwingend guttun würden.
Bevor ich zur Story komme, muss ich einfach sagen…, dass ich ein Fan von diesem Setting bin. Es spielt in Australien. Ich persönlich finde, dass dieses Land sein ganz eigenes Flair hat und das die Autorin dieses hier besonders gut rübergebracht hat. Man muss es einfach beim lesen erleben, die Gestaltung der Orte und das Verhalten der Menschen. Das Ganze bringt noch einmal eine besondere Atmosphäre mit sich.
Was natürlich Hauptbestandteil der Story ist, sind die Geheimnisse. Wenn man öfters solche Bücher liest, hat man irgendwann eine Antenne dafür, was eventuell das Geheimnis sein könnte, daher hatte ich nicht unbedingt einen WOW Effekt. Allerdings konnte mich das Buch dennoch überraschen. Die Auflösung selber, habe ich so nicht erwartet und war mehr als überrascht, denn damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Demnach konnte mich das Buch zum Ende hin, noch komplett an der Nase herumführen und zumindest da, hatte ich dann meinen kleinen WOW Effekt.

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches glaube ich seine ganz eigenen Fans haben wird. Es ist sehr speziell, da halt nicht vieles in epischer Breite erzählt wird, sondern eher knapp und spärlich. Das man Fans sein sollte, von solch einem Schreibstil, der einem das lesen nicht unbedingt erleichtert, sondern zu Anfang hin doch ein wenig erschwert. Doch, wenn man sich darauf einlässt, wird man belohnt und kann zum Schluss noch einen wunderbaren WOW Moment für sich vereinnahmen.

Veröffentlicht am 20.09.2021

Wenn man sich darauf einlässt...dann wird es gut

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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Das Buch und ich hatten es nicht wirklich leicht am Anfang.
Ich bin nicht wirklich in die Geschichte reingekommen, was zum großen Teil dem Schreibstil geschuldet ist. Der Stil erzählt die Geschichte der ...

Das Buch und ich hatten es nicht wirklich leicht am Anfang.
Ich bin nicht wirklich in die Geschichte reingekommen, was zum großen Teil dem Schreibstil geschuldet ist. Der Stil erzählt die Geschichte der Owens Geschwister aus einer großen Distanz, was mich stellenweise sehr ratlos gemacht hat.
Doch, weil mich der Klappentext wirklich überzeugt hat, habe ich weitergelesen und wurde nach guten 100 Seiten für die Mühe belohnt. Das Buch und ich hatten endlich einen Zugang zueinander. Ich musste lernen, dass es sich um einen eher leisen Stil handelt. Einer der eher leicht, leise und melancholisch ist. Was wahrscheinlich auch besser zu den 60er Jahren passt, als das laute, schnelle und hektische.
Die Story an sich bleibt die ganze Zeit mehr als ruhig, denn wie vermutet geht es ganz klar um die Regel sich nicht zu verlieben. Denn die Owens sind mit einem Fluch belastet, der dafür sorgt, dass jeder stirbt der sich in einen Owen verliebt. Es ist stellenweise sehr melancholisch. Genau das muss man mögen, denn nur dann kann man sich komplett diesem Buch öffnen. Ich glaube, als ich begriffen habe, dass ich mich auf das seichte einlassen muss, hat es am Ende mein Herz erreicht.
Die Protagonisten in dieser Geschichte sind die drei Geschwister Franny, Jet und Vincent. Wir erleben die Reise von New York nach Massachusetts, wo sie den Sommer bei ihrer Tante verbringen sollen. Dies ist der Tradition geschuldet, wenn jemand 17 Hagre alt wird. Denn Tradition wird hier großgeschrieben.
Das sie anders sind als andere wissen, die drei schon sehr früh. Denn sie sind alle hellsichtig und jeder von ihnen hat noch zusätzlich eine andere Gabe. Zu Franny kommen Vögel ohne das diese gerufen werden. Jet kann die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen und Vincent sieht die Zukunft. Jeder andere wäre darüber mehr als glücklich, doch für die drei ist dies eine schwere Bürde. Denn was, wenn man nicht lieben darf?!
Wir als Leser begleiten die drei mehrere Jahrzehnte, denn in dieser Zeit müssen sie für sich herausfinden wer sie sind. Was nicht unbedingt einfach ist, da das Leben nun einmal Überraschungen parat hat und man Liebe nicht ewig unterdrücken kann. Aus dem Weg gehen kann man dieser auch nicht, denn irgendwann holt sie einen ein. Egal ob es einen Fluch gibt oder nicht, oftmals ist das Herz stärker und größer und man will einfach geliebt werden. Auch wenn dies bedeutet, dass am Ende von dieser Liebe ein Unglück steht. Doch jeder findet den einen Menschen, der perfekt zu einem passt, der das fehlende Puzzlestück ist. Eine Liebe, wo das Happend komplett offen ist, denn alle diese Geschichten gehen unterschiedlich aus.

Ich liebe Geschichten, mit dem Gewissen etwas an Magie, an Zauberei und Hexerei. Das Ganze kommt hier definitiv nicht zu kurz, könnte aber eigentlich auch ein wenig mehr noch vertragen. Hier wäre definitiv noch Potenzial vorhanden gewesen, das Ganze mehr auszubauen und noch mehr davon einfließen zu lassen. Dann wäre es mitunter auch spannender gewesen und hätte alle Potenziale genutzt die diesem Buch zur Verfügung stehen.

Meine Bewertung: 4 Sterne
Nachdem das Buch und ich doch noch einen Nenner gefunden haben, fand ich es sehr gut. Ich musste mich auf einen anderen Schreibstil einlassen und mein sonst spannungsgeladenes Buchvergnügen drosseln, denn dieses Buch lebt von der Leichtigkeit, vom Sein und von zarten Emotionen. Alles andere ist hier fehl am Platz. Man muss sich darauf einlassen und wird am Ende mit einer tollen Story belohnt. Doch der Weg dahin, kann schwerfällig sein.

Veröffentlicht am 17.09.2021

Für Fußballfans super, für alle anderen mmh!

Tims geheimes Fußball-Tagebuch (Band 1) - Elf Freunde und ich!
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Wir kennen die Hauptserie zu diesem kleinen Spin Off und wissen daher ein wenig mehr über Sergio Mavalli und Tim. Auch wenn dieses Wissen nicht zwingend ausschlaggebend ist, ist es dennoch nicht ganz ohne ...

Wir kennen die Hauptserie zu diesem kleinen Spin Off und wissen daher ein wenig mehr über Sergio Mavalli und Tim. Auch wenn dieses Wissen nicht zwingend ausschlaggebend ist, ist es dennoch nicht ganz ohne Bedeutung.
Denn aus dem Buch geht z.B. nicht wirklich hervor woher sich die beiden kennen. Hier wären ein paar mehr Informationen wirklich schön gewesen.
Aber vielleicht von Anfang. Mein Sohn ist im Gegensatz zu mir ein wirklicher Fußball Fan und Kenner. Daher hat er sich auf dieses Buch mega gefreut.
Er ist aber nicht nur Fan von Fußball, sondern auch von Loewe Wow. Er liest wenig, meist dann nur wenn es wirklich etwas ist was ihn interessiert oder aber es hat Bilder. Was soll ich sagen, hier wird beides unsagbar gut miteinander verbunden.
Kurze Textpassagen und tolle Illustrationen, die dem Buch einen ganz eigenen Touch geben. Ein Buch, welches in kurzen und knappen Zügen eine ganze Story erzählt, die durch die begleiteten Illustrationen noch einmal untermalt wird und das Buch ist eigenständig vom Kind lesbar, ohne das es Hilfe bedarf.
Die Sprache ist meist jugendlich gewählt und leicht verständlich.
Von daher wusste ich direkt, das ist das Buch meines Kindes. So sollte es auch sein.
Er hat es mag schnell gelesen, fast an einem Abend und sich sichtlich amüsiert und begeistern lassen.
Ich selber habe es zwei Tage später gelesen und konnte über manche Witze nicht wirklich lachen. Liegt vielleicht daran, dass der Humor ein wenig anders ist und ich wenig bis gar nichts von Fußball verstehe. Ich glaube hier muss man differenzieren zwischen Kind was Fußball spielt, mag und Mama die das Ganze aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
Mir persönlich gefällt die Wunderstürmer Reihe besser, da sie anspruchsvoller ist, mehr Informationen beinhaltet und ich den Humor verstehe.
Zudem ist bei mir die angewandte Taktik ein wenig auf der Strecke geblieben. Mein Sohn fand sie absolut logisch und hat versucht sie mir zu erklären. Natürlich vergebens.
Nichts destotrotz muss meinem Sohn das Buch gefallen. Denn ich würde aufgrund meiner Kritik nur 3 Sterne vergeben.

Wie hat maxi Tims geheimes Fußballbuch gefallen?
Ich finde es super. Es hat komplett meinen Geschmack getroffen und die Witze sind echt lustig. Mir gefällt auch, wie Tim seine Ideen immer aufschreibt, sich Gedanken macht, wie er Ludwigsbrück besiegen kann. Mir gefällt das Ende echt gut. Schöner fände ich die Zeichnungen in bunt, aber dennoch vergebe ich die vollen 5 Punkte.

Meine Bewertung: 4 Sterne
Wir haben uns auf eine Gemische Punktzahl geeinigt. Meinem Sohn hat dieses Buch sehr gut gefallen und er hat nichts daran auszusetzen. Daher ist es definitiv eine Empfehlung für alle Fußball Fans und solche die es lieben in die Welt von Loewe WOW einzutauchen. Mir hingegen hat ein wenig gefehlt und ich konnte den Humor nicht wirklich nachvollziehen. Da meine Meinung aber bei dem Kinderbuch zweitrangig ist, spielt hier nur eine Rolle, wie es Maxi gefallen hat. Er gibt definitiv eine Leseempfehlung ab und würde es jedem weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 09.09.2021

Ein Buch welches Spaß macht gelesen zu werden

Hard Frost
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Wenn man einmal infiziert ist und die Bücher von Jennifer Estep liebt, muss man sie auch alle lesen. Daher habe ich mich super über diesen zweiten Band gefreut.
Man hat eine Gewisse Erwartungshaltung, ...

Wenn man einmal infiziert ist und die Bücher von Jennifer Estep liebt, muss man sie auch alle lesen. Daher habe ich mich super über diesen zweiten Band gefreut.
Man hat eine Gewisse Erwartungshaltung, vor allem wenn es um Fortsetzungen geht. Denn gerade diese müssen perfekt sein, so dass der Leser bereits ist, auch in den Folgeband einzutauchen. In meinen Augen ist dies hier mehr als geglückt.
Man sollte den ersten Band kennen, denn es gibt keine wirklichen Rückblenden. Es geht nahtlos weiter und man kommt ziemlich gut rein in das Geschehen.
Ich mag vor allem Rory als Hauptprotagonistin. Sie setzt sich mit ihren Gefühlen auseinander, ist eine wahre Kämpferin und erobert Leserherzen im Sturm. Sie ist anders als andere, denn ihre Eltern sind Schnitter. Trotz das ihre Eltern der Gruppierung angehören, die sie bekämpft ist hier Blut nicht dicker als Wasser. Rory weiß genau, wer zu den guten gehört und wer nicht. Daher würde sie alles daran setzten Covington und seine Schnitter zu stoppen. Egal wie hoch der Preis dafür wäre.
Ihr Gegenpart ist Ian. Dieser hat seinen Bruder Drake bei den Schnittern und verfolgt das gleiche Ziel wie Rory. Natürlich kommen die beiden sich näher und zarte Bande werden geknüpft. Doch diese kleine Liebesstory nimmt nicht so viel Gewicht ein, wie vielleicht gedacht. Es ist gut dosiert und man kann als Leser mit der kleinen Turtelei am Rande mehr als gut leben.
Der Schreibstil ist wie immer Jennifer Estep like. Einfach, gradlinig, unverschnörkelt, schnell lesbar und stets spannend. Ich weiß nicht, wie sie das macht, aber ich liebe einfach ihre Bücher zu lesen, denn ihren Stil erkennt man in allen Reihen eindeutig wieder.
Bei der Story darf man nicht zu viel erwarten. Da es ein Spin Off ist, scheint manches ziemlich vorhersehbar zu sein und bedarf keinem großen Feuerwerk. Doch mit einer Sache hätte ich nicht gerechnet. Denn der Überfall auf die Artefakte hatte einen völlig anderen Grund. Niemals hätte ich mit dieser Auflösung gerechnet. Daher wurde ich hier mehr als überrascht, was dann das eine oder auch andere ein wenig verzeiht. Das darf auch mal sein!
Trotzdem ist es in meinen Augen spannend. Denn die Handlung ist kontinuierlich temporeich und man hat das Gefühl bei manchen Szenen gar nicht genug Luft zu bekommen, weil es direkt weiter geht. Es gibt natürlich ein paar offene Fragen und als Leser erhofft man sich, dass im nächsten Band diese beantwortet werden und somit sich der Kreis schließt.
Ich persönlich mag Spin Offs die aus einer Buchreihe entstanden sind. Oftmals passiert dies, weil es vielleicht ein Protagonist zu sehr in die Herzen der Leser geschafft hat, dass es sich lohnt diesem ein eigenes Buch zu widmen. Daher mag ich diese Reihe sehr, da ich Rory einfach großartig finde.
Ich bin ein bekennender Jennifer Estep Fan und kann nur sagen, lernt ihre Bücher kennen, taucht ein in tolle Settings, grandiose Storys und vieles vieles Mehr. Es lohnt sich!


Meine Bewertung: 4 Sterne
Was soll ich sagen, das Buch endet und ich muss wissen wie es weitergeht. Wir wurden mal wieder sehr überrascht, es gab Wendungen im Buch, es gab Spannung und das Tempo in welchem immer wieder neue Szenarien aufgetreten sind, war extrem hoch. Eine Story, gut durchdacht mit einem wunderbaren AHA Moment und ganz viel Charme. Ein Buch welches einen super gut unterhält und Spaß macht gelesen zu werden.

Veröffentlicht am 03.09.2021

Es braucht Zeit, doch dann wird man gefesselt

Coral & Pearl
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Das Buch und ich hatten so unsere Startschwierigkeiten. Ich habe lange gebraucht bis ich mich in dieses hineingefunden habe, daher musste es zwischendurch pausieren, einem anderen Buch Platz machen, bis ...

Das Buch und ich hatten so unsere Startschwierigkeiten. Ich habe lange gebraucht bis ich mich in dieses hineingefunden habe, daher musste es zwischendurch pausieren, einem anderen Buch Platz machen, bis es dann zwischen uns beiden funktioniert hat.
Es mag, jetzt im Nachhinein daran gelegen haben, dass ich das Gefühl hatte mich in einer Liebesschnulze zu befinden. Ein Buch ohne Ecken und Kanten, eins was komplett liebevoll, zart und seicht ist. Das wir uns in einer Welt befinden, die nur so vor Zuckerwatte strotzt. Alles ist normal, alles selbstverständlich, alles ist rund ohne Kanten. MMH… dadurch hat sich eine Lethargie der Langweile aufgetan, die nicht wirklich weichen wollte.
Rückblickend betrachtet, liegt es wohl eher daran, das Nor und ich keine direkte Basis gefunden haben. Nor als Hauptprotagonistin ist aalglatt. Sie ist rundherum perfekt. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie Ecken und Kanten hat, das sie auch einmal scheitert, Flucht, ins Fettnäpfchen tritt ist dies nicht passiert. Ich als Leser habe mich sozusagen geweigert, mit ihr warm zu werden, weil sie der Perfektionismus in Person ist und trotzdem so unsagbar liebreizend, stark, mutig und tapfer, dass ich nicht anders konnte als sie zu mögen. Wobei dies lange gedauert hat. Nor, dürfte nicht anders sein, denn genauso passt sie ins große Ganze.
Ein kleiner Exkurs: Coral & Pearl bzw. Nor uns Zadie, wie ihre Namen auf varenianisch lauten, verbindet eine tiefe Liebe zueinander. Denn die beiden sind Zwillinge und haben noch einmal einen ganz anderen Draht zueinander wie nur Geschwister. Zwillinge sind miteinander verbunden, nicht nur mit dem Herz, sondern auch in vielerlei Emotionen, Gefühlen und Instinkten. Wie ich finde wurde dies hier wunderbar umgesetzt.
Die beiden anderen Protagonistin die dieses Buch begleiten sind Prinz Ceren und Talin. Ceren mochte ich von Anfang an, obwohl er sehr grausam ist, zeigt er unendliche viele Facetten von sich, die einen als Leser fesseln und begeistern. Denn er hat genau die Kanten, an denen man sich stoßen will.
Talin hingegen ist genau das Gegenteil. Seine liebreizende Art, ist eher langweilig und er bleibt ziemlich grau zurück. Irgendwie fehlt ihm das Leben, was ihn interessant macht. Er ist einfach zu perfekt. Wobei er das Licht bildet, und Ceren die Dunkelheit.
Das Buch ist aus der ICH Perspektive von Nor erzählt. Es lässt sich, wenn man einmal den Punkt überwunden hat, mehr als gut lesen. Es ist flüssig, schnell lesbar, gradlinig und unverschnörkelt geschrieben. Ein Buch, welches keine verschachtelten Sätze hat, sondern den Leser durch die Zeilen fliegen lässt. Mir persönlich hat die Anschaulichkeit der Wortwahl gut gefallen, da man einfach das Gefühl hatte, direkt in das Setting eintauchen zu können.
Wir lernen tödliche Blutkorallen kennen, Perlen die Heilkräfte besitzen, gefährliche Kreaturen und ein dunkles Schloss. Ein Buch, welches uns mitnimmt auf eine Reise an den Königshof. An ein Schloss, in dem Intrigen an der Tagesordnung liegen, Krankheiten auftauchen deren Herkunft mysteriös ist, das unterschwellige Gefühl das ein Krieg bevorsteht, der Auswirkungen auf den Weiterbestand von Nors Volk hat. Und tada... natürlich darf auch die Liebe nicht zu kurz kommen!
Auch wenn ich anfänglich Schwierigkeiten hatte, muss ich zugeben, dass mich zum Ende hin das Buch mehr als fesseln konnte. Denn ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht Es sind einfach viele Fragen noch offen. Die darauf warten beantwortet zu werden. Vor allem möchte ich wissen, was nun aus Nor und Talin wird. Bin eigentlich nicht der Liebesgeschichten Leser, aber wenn eine Liebesgeschichte in einer Story gut eingearbeitet wird, ohne dass sie dabei in den Fokus rückt, gefällt mir dies schon.
Was zum Abschluss noch gesagt werden muss, dieses Buch transportiert eine wunderbare Message. Nein, sie ist nicht vordergründig, ganz sanft ein wenig im Hintergrund, aber es stellt sich dennoch die Frage, was ist schöner: die äußere oder innere Schönheit? Ich lasse dies einfach mal so stehen und empfehle jedem, der die Antwort wissen will, in dieses Buch einzutauchen.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Ich ziehe einen Punkt ab, da ich lange gebraucht habe mit diesem Buch warm zu werden. Wir haben nicht direkt auf einer Wellenlänge gelegen, sondern brauchten ein wenig Zeit zusammen, um zu einem Team zu werden. Dennoch kann ich es wirklich empfehlen, da es unsagbar schöngeschrieben ist, sehr sanft und weich wie das Wasser und gleichzeitig turbulent wie ein Sturm. Man wird es lieben…oder auch nicht!