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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2021

Hat mich thematisch nicht fesseln können

Young Elites (Band 2) - Das Bündnis der Rosen
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Beschreibung
Dies ist der zweite Teil der Young Elites Trilogie von Marie Lu und meiner Meinung nach der schwächste der drei Teile. Dies liegt vor allem an der Protagonistin in diesem Buch und der Thematik, ...

Beschreibung
Dies ist der zweite Teil der Young Elites Trilogie von Marie Lu und meiner Meinung nach der schwächste der drei Teile. Dies liegt vor allem an der Protagonistin in diesem Buch und der Thematik, die mir hier leider überhaupt nicht zugesagt hat.
War Adelina noch eine Antagonistin, deren Handlungen ich als Leserin zumindest noch ansatzweise nachvollziehen konnte, hat sich das im zweiten Teil komplett gewandelt. Teilweise war ich regelrecht genervt von ihr. Alles und jeden musste und wollte sie zerstören. Mord und Totschlag standen in diesem Teil bei ihr im Vordergrund. Darüber hinaus konnte ich ihre Rachegelüste wirklich kaum nachvollziehen. Mich hat auch schockiert, dass Adelina die Gemeinschaft der Dolche so ein Dorn im Auge ist und sie die Gruppe unbedingt vernichten möchte. Dass Adelina dafür sogar Freundschaften auf Spiel setzt, zeigte mir, wie verbittert sie ist, wie viel Aufmerksamkeit und Zuwendung sie wirklich benötigt. Sie scheint sich profilieren zu müssen und das liegt sicherlich auch an ihrer Kindheit. Das Einzige wonach Adelina strebt ist Macht. Gerne hätte der Fokus noch mehr auf der Liebesgeschichte zwischen Adelina und Magiano liegen können. Die Liebe der beiden zueinander fand ich schwer greifbar. Ich konnte nicht einschätzen, ob Adelina auch Gefühle für Magiano empfindet oder ob dies lediglich von ihm ausging. Gleichermaßen konnte ich mir nicht vorstellen, wie man sich in jemanden wie Adelina verlieben kann. Dennoch muss ich sagen, dass Magiano als Charakter wirklich gut getroffen war. Er hatte Humor, war herzlich und sympathisch. Man was die ganze Zeit nicht so ganz genau, ob er nun wirklich auf der Seite von Adelina steht oder sich doch noch gegen sie wendet.
Was mir gefallen hat war, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde. Überwiegend hat man aus der Perspektive von Adelina die Handlung in Erfahrung bringen können. Für mich war es dann immer sehr interessant zu lesen, was die anderen Charaktere gerade erleben. Vor allem da ich Raffaele so sehr ins Herz geschlossen habe, hat mir seine Perspektive besonders gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir - trotz der Thematik - auch hier wieder. Sie schildert das Setting wunderbar, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die historische Zeit kommt dementsprechend nicht zu kurz und hat mir, wie bereits im ersten Teil, wieder gut gefallen.
Da ich den dritte Teil bereits im Regal habe, werde ich diesen natürlich auch noch lesen. Vor allem da das Ende des zweiten Teils wirklich brutal und furchterregend war. Marie Lu hat hier für einen fiesen Cliffhanger gesorgt.

Fazit
Ein für mich eher schwächerer zweiter Teil, der die Thematik der Gewalt und der Planung von Schlachten stark in den Fokus rückt. Für mich ein 3 Sterne Buch, da es mir aufgrund von Adelina und der Gewalt sehr schwerfiel das Buch zur Hand zu nehmen.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Ein Buch ohne "Magie"

Das Atelier in Paris
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Beschreibung
Ich habe bereits einige Bücher von Guillaume Musso gelesen. Daher weiß ich, dass mich hier kein klassischer Liebesroman oder etwas besonders sanftes erwartet, auch wenn sich das Klappentext ...

Beschreibung
Ich habe bereits einige Bücher von Guillaume Musso gelesen. Daher weiß ich, dass mich hier kein klassischer Liebesroman oder etwas besonders sanftes erwartet, auch wenn sich das Klappentext manchmal so anhört. Dennoch muss ich gestehen, dass mich „Das Atelier in Paris“ diesmal nicht überzeugen konnte. Ich habe eine spannendere Handlung erwartet, eine fantastischere Wendung, etwas mehr Magie. Stattdessen habe ich ein Buch bekommen, welches sich unheimlich in die Länge zieht und zwei Charaktere aufweist, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Darüber hinaus fand ich die Charaktere auch noch überaus unsympathisch, da sie beide Probleme haben, die sich in unterschiedlicher Form nach außen hin zeigen und sie beide häufig recht ungnädig miteinander umgehen. Aus diesem Grund empfand ich das Ende des Buches auch sehr unglaubwürdig.
Der Einstieg in das Buch war für mich unheimlich schwer. Ich bin tatsächlich nicht so richtig rein gekommen, da ich zu Beginn Schwierigkeiten hatte mich zu orientieren und festzustellen, aus welcher Perspektive nun gerade welche Handlung geschildert wird und was unsere Protagonisten eigentlich nach Paris verschlagen hat. Hinzu kam noch, dass der Autor viele Pariser Straßen eingebunden hat, die mir absolut nichts gesagt haben. Selbst wenn man bereits einmal in Paris war dürfte es als Leser:in schwer nachvollziehen zu sein, wo genau sich diese Straße befinden könnte. Viel schwieriger und nerviger war für mich allerdings, dass mir die Aussprache der Straßennamen und Begriffen viel mehr Schwierigkeiten bereitet hat und ich nicht einmal ungeübt bin, was die Sprache anbelangt. Also habe ich einfach irgendwann darüber hinweg gelesen und mich geärgert. Man müsste also schon eine enge Verbindung zum Französischen und Paris haben, um sich hier zurecht zu finden. Daneben haben mir auch sämtliche Kunstwerke und den damit verbundenen Künstlern Schwierigkeiten bereitet.
Als die beiden Protagonisten schließlich in New York sind, fällt mir das Lesen des Buches etwas leichter. Hier geht es dann tatsächlich auch nur noch darum, dass der Fall, hinter dem die beiden her sind, bearbeitet bzw. gelöst wird. Dabei ist es stellenweise recht interessant, allerdings kein Pageturner.
Nichts desto trotz ist die Idee hinter dem Buch gut und ich hatte auch ein paar Stellen, an denen ich nicht aufhören konnte zu lesen und und unbedingt wissen wollte, wie es weitergehen könnte. Der Schreibstil des Autors ist auch hier wieder sehr besonders und einzigartig.

Fazit
Insgesamt ein nettes Buch, mit ein paar spannenden Elementen, viel künsterlichem Input und zwei herausstechenden eigenen Charakteren, dem allerdings das magische/fantastische fehlt. Für mich bislang das schwächste Buch von Guillaume Musso, welches ich bisher gelesen habe. 3 Sterne für „Das Atelier in Paris“.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Roman ohne Spannungsbögen

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Beschreibung
Da mich die Charité der Autorin begeistern konnte, musste ich mich sofort um ein Vorab Exemplar bewerben. Darüber hinaus interessieren mich historische Romane sehr, vor allem zu dieser herbstlichen ...

Beschreibung
Da mich die Charité der Autorin begeistern konnte, musste ich mich sofort um ein Vorab Exemplar bewerben. Darüber hinaus interessieren mich historische Romane sehr, vor allem zu dieser herbstlichen Jahreszeit.
Das Cover gefällt mir relativ gut. Es spricht mir allerdings nicht zu 100% an, da es recht kühl wirkt. Die hängt vermutlich auch mit dem Titel zusammen. Dennoch finde ich die Kombination aus dem Bahnhof und der Dame auf dem Cover (wahrscheinlich unsere Protagonistin) nicht so richtig stimmig. Es wirkt ein wenig zusammen gewürfelt und so, als ob sich der Verlag nicht entscheiden konnte, ob sie den Bahnhof auf dem Cover haben wollen oder lieber die Frau und sich dadurch einfach für beides entschieden haben.
Was allerdings den Titel „Novembersturm“ anbelangt, so kann ich leider noch keinen Bezug zum Buch herstellen. Bei meiner Recherche konnte ich keinen Zusammenhang zum Buch finden. Den Untertitel „Berlin Friedrichstraße“, kann ich schon eher nachvollziehen. Denn hier haben sich unsere Protagonisten kennen gelernt.
Protagonisten haben wir in dem Buch einige. Allerdings verliert man hier nicht den Überblick. Ich als Leserin konnte mich sofort zurecht finden und sie alle in ein Beziehungsgeflecht setzen. Man wusste auch von der ersten Seite an, welche Charaktereigenschaften die Charaktere haben und in welcher Welt sie leben. Dabei kommt man vor allem den weiblichen Protagonistinnen näher als den männlichen. Über unsere Protagonistin Luise erfährt man darüber hinaus auch mehr über ihre Gedankenwelt. Ich war immer etwas zwiegespalten, was die Sympathie zu ihr anbelangt. Einerseits hab ich sie in einigen Situationen als hochnäsig angesehen, die genau weiß, dass sie etwas besseres ist. Dies wurde dann dadurch bestätigt, dass sie Robert gegenüber in vielerlei Hinsicht unehrlich war. Am schrecklichsten fand ich jedoch, wie sie und auch die gesamte Clique damals mit Ella umgegangen ist. Immerhin hat Luise versucht diese Taten wieder wett zu machen, indem sie Ella unterstützt hat und beispielsweise auch nichts gesagt hat, als ihr aufgefallen ist, dass diese sich Luises Kleid ausgeborgt hat. Andererseits war Luise für mich eine tolle Frau, welche den Spagat zwischen Familie und Job hinbekommen hat und sich durch ihre Stärke und Emanzipation ausgezeichnet hat.
Begeistert war ich hingegen von Ella und Ilse. Für mich ebenfalls zwei starke Charaktere, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Die eine setzt sich mit allem was sie geben kann für ihre Familie ein, trägt das Herz auf der Zunge und ist so ein liebevoller, herzlicher und loyaler Charakter. Sie nutzt die Menschen nicht aus, obwohl viele in ihrer Lage das wahrscheinlich gemacht hätten, sie zeigt, dass es ihr unangenehm ist finanziell, beruflich etc. unterstützt zu werden und hält an ihrer Liebe fest. Dabei ist sie nicht naiv, sondern weiß genau, wie Johannes zu ihr steht und macht sich keine großen Hoffnung. Ilse hingegen geht mit voller Leidenschaft in allem auf, was mit Theater, Schauspiel, Gesang und Tanz zu tun hat. Sie liebt die Bühne, Berühmtheit und den klassischen Klatsch und Tratsch. Des Weiteren ist sie Luise eine gute Freundin und ebenso stark und emanzipiert. Ilse habe ich total ins Herz geschlossen. Ich mag es, dass sie anders denkt und zu ihrer Sexualität steht. Sie wirkt auf mich wie ein kleiner Wirbelwind und ist eine tolle Patentante für Lilli.
Über Johannes und Robert hätte ich an einigen Stellen gerne noch mehr erfahren. Es wurde wenig über ihre Gedankenwelt und die Geschehnisse im Krieg geschrieben. Ich hätte mich ihnen gerne noch mehr verbunden gefühlt. Vor allem da ich gerade auch bei Robert ambivalente Gefühle und Einstellungen hatte.
Was den Schreibstil der Autorin angeht, so hat dieser mich wieder gekriegt. Es ist wirklich großartig, was die Autorin an historischen Informationen einfließen lässt, welche geschichtlichen Hintergründe genannt werden und vor allem, wie dadurch bei mir „Aha-Erlebnisse“ entstanden sind - insbesondere hinsichtlich der bekannten Persönlichkeiten. Es muss unheimlich viel Arbeit hinter diesen Recherchen stecken, die oftmals so voller Details sind, dass ich mich selber frage, wie sehr man in die Materie hervordringen muss, um so etwas herauszufinden. Die gesamte Atmosphäre und Szenerie der 20er Jahre erscheint mir realistisch und gut beschrieben. Allerdings häufig nur sehr kurzatmig. Die Ereignisse werden oftmals innerhalb eines Absatzes abgearbeitet und dann kommt der nächste Absatz indem es dann auf einmal wieder nur um die Protagonisten des Buches geht und um ihren Alltag. Wie sich die Ereignisse jedoch auf die Personen auswirken, kommt nicht so richtig rüber. Davon abgesehen muss ich allerdings gestehen, dass in dem Buch für mich leider keinerlei Spannungsbogen zu finden war. Dadurch kam bei mir nicht das Gefühl auf, dass ich unbedingt weiterlesen muss. Die Handlungen sind tendenziell eher vor sich hingeplätschert. Es war nett und interessant zu lesen, aber wirklich Spannung ist nicht aufgekommen. Zugegeben, zwischendurch gab es ein paar kleine Momente, in denen ich mich gefragt habe, was wirklich hinter einer Handlung steckt oder ob Geheimnisse aufdeckt werden bzw. in welcher Art und Weise diese ans Licht kommen. Leider ist es allerdings erst zum Ende hin zu einigen Spannungsmomenten gekommen und zu einem wirklich schockierenden Ende, mit dem ich absolut nicht gerechnet hätte.

Fazit
Ein solides Buch mit tollen historischen Inhalten, dem es allerdings an einem Spannungsbogen gefehlt hat. So wurden die Handlungen überwiegend nur parallel niedergeschrieben. Zwischendurch werden immer mal wieder ein paar neue Informationen und Details offenbart, die dazu führen, dass man sich als Leser:in kurzzeitig fragt, was da wohl passiert ist oder wie es weitergeht. Dennoch kam auch hier nur wenig Spannung auf. Die letzten ca. 100-150 Seiten werden dann deutlich interessanter und spannender. Insgesamt hat das Buch es nicht geschafft, mich vollends zu begeistern. Dementsprechend würde ich dem Buch 3 Sterne geben. Nichts desto trotz interessiert mich der Folgeband sehr und ich bin gespannt, was mich in diesem Buch erwarten wird.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Ein Emotional unterkühltes Buch

Never Let Me Down
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Inhalt
Rachel hat kurz vor ihrem 18 Geburtstag einen traurigen Schicksalsschlag hinnehmen müssen. Ihre Mutter ist nach einem langen Kamp gegen eine schwere Erkrankung gestorben. Nun bleibt Rachel nichts ...

Inhalt
Rachel hat kurz vor ihrem 18 Geburtstag einen traurigen Schicksalsschlag hinnehmen müssen. Ihre Mutter ist nach einem langen Kamp gegen eine schwere Erkrankung gestorben. Nun bleibt Rachel nichts anderes übrig, als in ein Heim zu gehen. Denn zu ihrem Vater Frederick, ein bekannter Sänger, hat sie keinen Kontakt. Das Einzige was Rachel von ihm Hand sind die Songs auf ihrem iPod und ein paar schlechte Erinnerungen an ein Konzert von ihm, zu dem sie unbedingt gehen wollte. Nur Haze, Rachels aller bester Freund und ihre Zukunftspläne an die Claiborne Prep School zu gehen halten sie aufrecht. Dann taucht Frederick im Heim auf und möchte für Rachel da sein. Sie nähern sich einander an. Doch da sind so viele unbeantwortete Fragen bei Rachel, die sie sich einfach nicht traut zu stellen. Wie gut, dass sie auf der neuen Schule durch ihre Freunde Aurora und Jake etwas abgelenkt wird und tolle Gesprächspartner in ihnen findet. Besonders Jake hat es ihr angetan. Doch von ihrer Mutter hat Rachel jahrelang eingebläut bekommen, vorsichtig zu sein und sich nicht so schnell auf Männer einzulassen, vor allem nicht ungeschützt mit ihnen zu interagieren. Nur kann Rachel überhaupt richtig lieben und kann sie in Frederick einen Vater sehen, obwohl er ständig unterwegs ist und im Rampenlicht steht?

Beschreibung
Ich habe bereits zwei Bücher von Sarina Bowen gelesen, die mir damals in guter Erinnerung geblieben sind. Es handelte sich dabei um die ersten beiden Teile der Ivy-Years Reihe. Was mich überzeugt hat, waren vor allem die Charaktere, die mich emotional abgeholt haben und alle etwas ganz besonderes waren mit ihren Geschichten, ihren Schicksalsschlägen und ihren körperlichen Einschränkungen. Sie alle haben sich zu selbstbewussten Charakteren entwickelt, bei denen auch die Liebesgeschichte eine große Rolle gespielt hat. 
Ähnliches habe ich nun auch von diesem Buch erwartet und wurde leider enttäuscht. Rachel konnte ich von Anfang an nicht richtig packen und das hat sich leider bis zum Ende so hingezogen. Ich habe sie als unfassbar schüchternes und zurückhaltendes Mädchen kennen gelernt, die ein ausgeprägtes Regelverhalten hat und sich durchweg vernünftig verhält. Der Tod ihrer Mutter nimmt sie stark mit und man spürt durch das gesamte Buch hinweg, dass sie darunter leidet und sie den Tod nicht so schnell vergisst, was mir sehr gut gefallen hat, denn bei vielen anderen Büchern fallen solche Schicksalsschläge immer schnell hinten über. Doch egal was Rachel auch erfährt, sie rastet nie aus, bricht in Tränen aus oder wird unfassbar böse. Obwohl teilweise wirklich Sachen abgelaufen sind, bei denen bei vielen Menschen schon das bekannte Fass zum Überlaufen gebracht worden wären. Am Ende des Buches habe ich auf genau so einen emotionalen Ausbruch gewartet, auf charakterliche Weiterentwicklung seitens Rachel. Leider war diese Hoffnung umsonst und Rachel war auch am Ende des Buches stark verunsichert, zurückhaltend und hatte großen Respekt davor, zu ihren eigenen Gefühlen und Meinungen zu stehen.
Jake war mir in seinen E-Mail so sympathisch. Ich mochte seine nerdige und gleichzeitige zauberhafte süße Art. Bis Rachel und Jake dann das erste Mal aufeinander getroffen sind, hat es etwas gedauert. Dies hat für einen kleinen Moment der Vorfreude und Spannung gesorgt und war auch angemessen. So hatte die Handlung etwas Zeit anzulaufen und nicht alles startete unmittelbar und ballte auf den Leser ein. Das Aufeinandertreffen war total niedlich und ich habe mich so gefreut Jake nun „live“ kennen zu lernen. Er hat mich auch nicht enttäuscht. Ein nerdiger gut aussehender Typ, der ehrgeizig ist und das Herz am rechten Fleck trägt. Nur die Beziehung von Rachel und Jake läuft nicht so richtig an. Ich weiß nicht, was die Beiden zusammenhält, was sie zusammenbringt, was sie verbindet. Da sind kaum Gefühle im Spiel und wenig Unterstützung. Leider verbringt man als Leser auch nicht sonderlich viel Zeit mit den Beiden. Die Liebesbeziehung läuft fast durchgängig nur so nebenbei ab. Bis es dann zu dem Punkt kommt, an dem die Beiden mehr voneinander möchte. Doch Rachel kann es nicht, denn ihre Mutter hat ihr ja mit erhobenen Zeigefinger immer wieder eingerichtet zu verhüten und aufzupassen. Kein Wunder, dass Rachel sich dann nicht gänzlich öffnen kann, wenn sich jeder Gedanke darum dreht. Was mich allerdings wundert, ist dass ihr Kumpel Haze sie spontan und ungefragt an der neuen Schule besucht und sie im Bett im Prinzip überfällt. Auch ihr sträubt sich Rachel zwar, aber sie geht mit ihm etwas weiter, als es mit Jake möglich war, obwohl sie ihn ja eigentlich liebt. Rachel zieht bei Haze erst recht spät die Bremse. Und Haze? Tja…nach ihrem Abschied aus der Heimat hört man von Haze kaum was. Der eigentliche Abschied von ihm als Charakter ist dann für den Leser zum Zeitpunkt der Bettgeschichte gekommen. Von nun an ist das Kapitel Haze abgeschlossen. Lediglich ein Brief von Rachel ist noch drin, den sie aber mit so viel Angst und Respekt schreibt, dass einem wieder deutlich wird, diese Protagonistin hat sich nicht weiterentwickelt.
Ähnlich wie mit Haze verhält es sich auch mit den Großeltern von Rachel und gleichzeitig Eltern von Frederick. Nach dem weihnachtlichen Desaster werden sie einfach aus der Geschichte verbannt. Keine Versöhnung, kein erneuter Streit, kein neutrales aufeinander Treffen. Da fragt man sich als Leser doch wirklich, was sich die Autorin dabei gedacht hat. Leider wird auch die quirlige Aurora immer mehr in den Hintergrund der Handlung gerückt und als Leser erfährt man somit nicht mehr sonderlich viel über sie.
Insgesamt konnte ich zu keinem der Charaktere eine Bindung herstellen. Keiner von ihnen hat mich wirklich gepackt und ich konnte leider auch mit keinem von ihnen wirklich sympathisieren. Alles in allem fehlten ihnen echte und besondere Charakterzüge, die man sich doch wirklich als Leser wünscht, damit man ein unvergessliches Leseerlebnis hat und die Charakter lange nicht vergisst.
Nun komme ich zum Schreibstil der Autorin. Und bis auf die von mir schon mehrfach genannte Tatsache, dass dieses Buch emotional nicht besonderes packend ist, hat die Autorin einen flüssigen Schreibstil, der sich aufgrund der kurzen klaren Sätze schnell weglesen lässt. Spannungselemente sind kaum enthalten, stattdessen einige Längen und Zeitsprünge, die mir ab und zu entgangen sind, so dass ich mich gefragt habe, woher diese Handlung auf einmal kommt.

Fazit
Leider kann ich diesem Buch von Sarina Bowen nur 3 Sterne geben. Es hat mich nicht von sich überzeugen können. Den Charakteren fehlte es an Tiefe, Authentizität und Entwicklung. Einige Handlungen wurden abgeschlossen, obwohl noch viele Fragen im Raum standen und Nebencharaktere tauchten plötzlich nicht mehr auf. Mich konnte sowohl die Handlung nicht abholen, als auch nicht die Charaktere. Das Beste für mich an diesem Buch war tatsächlich das Cover und Jake und Aurora. Es hat unheimlich lange gedauert, bis ich dieses Buch beendet habe, da ich es mich leider nicht gepackt hat und ich oftmals nicht wirklich Lust hatte es zu lesen. Das Ende wurde in einem Zug abgehandelt und alle meine Hoffnungen auf ein spannendes Ende zunichte gemacht. Ich erhoffe mir, dass das nächste Buch von Sarina Bowen wieder überzeugen wird.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 22.10.2019

Ein dramatisches Wirrwarr

Das Leuchten meiner Welt
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Inhalt
Irenie hat pakistanische Wurzeln, lebt aber mit ihrem Vater James in London. Seit 5 Jahren ist Irenies Mutter nun schon spurlos verschwunden und hat nichts von sich hören lassen. Doch Irenie gibt ...

Inhalt
Irenie hat pakistanische Wurzeln, lebt aber mit ihrem Vater James in London. Seit 5 Jahren ist Irenies Mutter nun schon spurlos verschwunden und hat nichts von sich hören lassen. Doch Irenie gibt die Hoffnung nicht auf irgendeine Spur von ihr zu finden. Erst jetzt hat sie eine Kiste ihrer Mutter gefunden. Darin enthalten sind eine Menge Liebesbriefe, die ihre Mutter sich mit einem Ahmed geschrieben hat. Irenie versinkt in diesen Briefen und möchte mehr über diese Liebesbeziehung wissen. Doch Ahmed ist bereits gestorben und ihr Vater James unterbindet den Kontakt zu der Familie in Pakistan. Trotzdem kauft Irenie sich ein Flugticket um ihre Familie zu besuchen und mehr über ihre Mutter und Ahmed zu erfahren.

Beschreibung
Das Cover ist wunderschön! Es wirkt orientalisch, geheimnisvoll und sticht sofort ins Auge. Trotzdem hält dieses wunderschöne Cover nicht das, was es verspricht - nämlich eine romantische und leidenschaftliche Liebe, der das Schicksal überlegen ist und ein Paar auseinander treibt.
Schon zwischendurch habe ich die Menge an Charakteren als störend empfunden, vor allem da man bei den doch recht „ungewöhnlichen“ Namen erst einmal ein Gefühl für die Personen bekommen musste und mehr Zeit brauchte um die Namen der richtigen Person zu zuordnen. Ab der Mitte des Romans konnte ich dann gar nicht mehr folgen. Sobald Irenie bei ihrer Familie eingetroffen ist, hat man ihre Familie und Bekannte ihrer Mutter kennengelernt. Teilweise traten hier Namen auf, die sich sehr ähnlich waren und von denen man zuvor nie etwas gehört hat. Dann wiederum kam ein neuer Charakter nachdem anderen auf und letztendlich konnte man nie eine richtige Bindung zu einem der Charaktere aufbauen, da sofort ein neuer in die Handlung eingeworfen wurde.
James, Yasmeen und Irenie hat man als die Protagonisten kennengelernt, bzw. Yasmeen eher als Hilfsfigur. Dennoch konnte ich zu keinem der Charaktere eine Bindung aufbauen oder irgendeine Form der Sympathie. Zum einen lernt man die Personen alle nur von ihrer schlechten Seite kennen und zum Anderen weisen sie Charakterzüge auf, die leider ganz und gar nicht dem „Standard“ entsprechen, was natürlich auch nicht verkehrt ist. Trotzdem macht sich dadurch jeder Charakter auf seine Art und Weise unbeliebt beim Leser. James der so gar kein Händchen hat für seine Tochter, auch Yasmeen nicht wirklich liebevoll behandelt und kaum zu Hause ist. Dann betrügt er seine Frau auch nicht und zieht sich ständig zurück. Irenie die so sehr an ihrer Mutter hing, dass man das Gefühl hatte, zwischen diesen Beiden Personen herrscht eine Beziehung und Yasmeen auch alles versucht hat, ihre Tochter auf ihre Seite zu ziehen. Irenie ignoriert James dann auch noch und zeigt ihm die kalte Schulter. Auch Yasmeen scheint durchgehend unglücklich zu sein. Natürlich ist es normal, da sie unter Depressionen leidet, aber dass sie es schon von klein auf an ist, finde ich schon etwas übertrieben. Yasmeen in ihrer Mutterrolle konnte ich nicht nachvollziehen, wieso kann man sein Kind erst nicht loslassen und sie dann ohne ein weiteres Wort verlassen?
Dann kam zwischendurch irgendwann - ganz beiläufig - die Mitteilung, dass Yasmeen Mutter nicht mehr lebt. Irenie reagiert da irgendwie gar nicht drauf. Vermutlich hat sie es sich gedacht und deshalb auch nicht groß überrascht. Aber als ihre Tochter hätte ich eine andere Reaktion erwartet, vor allem frage ich mich doch, weshalb ihr nie jemand etwas darüber gesagt hat oder zu Hause bei ihr angerufen hat? Auch ihre Familie in Pakistan nehmen sie eher mit einem distanzierten Verhalten auf, wobei die Pakistani doch eher ein freundliches und höfliches Volk sind, die offen sind und sehr Familienorientiert. Vielleicht habe ich einige Stellen überlesen und nicht richtig verstanden, aber diese Stellen sind mir leider unklar geblieben. Für mich auch verwunderlich - weshalb wird Ahmed als Vater von Irenie bezeichnet und das von mehrere Personen und am Ende ist er es doch nicht?
Zwischendurch kamen immer wieder Zeitsprünge auf, die allerdings sehr unvorhersehbar waren und zudem so wechselhaft, dass ich im ersten Moment dachte „Hä? Ist Yasmeen wieder aufgetaucht?“. Das hat meinen Lesefluss doch etwas gestört.
Der Schreibstil von Sophie Khan ist recht besonders. Ich mag die Art wie sie schreibt sehr gerne. Es ist nicht ganz so flüssig und etwas umschrieben.

Meinung
Mich hat diese Geschichte leider nicht gepackt. Die Handlung war mir zu dramatisch, zu dunkel und distanziert. Für mich handelt es sich um ein 3 Sterne Buch, wobei ich vielleicht sogar noch einen halben Stern abgezogen hätte, da das Buch stellenweise ein großes Wirrwarr darstellte.