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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein Buch, das Feuer entfacht und Lust auf mehr macht

Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern
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Ich liebe die Romanbiografien von Maria Regina Kaiser. Mit „Annette von Droste-Hülshoff – Dichterin zwischen den Feuern“ aus dem Südverlag konnte sie mich jetzt wieder einmal begeistern.
Die Aufmachung ...

Ich liebe die Romanbiografien von Maria Regina Kaiser. Mit „Annette von Droste-Hülshoff – Dichterin zwischen den Feuern“ aus dem Südverlag konnte sie mich jetzt wieder einmal begeistern.
Die Aufmachung des Buches gefällt mir. Die Farben des Covers tauchen als Buchumschlag außen und innen sowie im Lesebändchen noch einmal auf und das Layout ist sehr geschmackvoll gestaltet.
Auf die vielen kleinen Geschichten, die mit Ort und Jahreszahl angegeben sind, macht bereits das übersichtlich gestaltete Inhaltsverzeichnis neugierig.
Annette von Droste-Hülshoff ist im Januar 1797 als Frühchen zur Welt gekommen und musste dadurch gleich lernen, um ihr Leben zu kämpfen. Eine liebevolle Amme hat sicher einen großen Teil dazu beigetragen. Sie blieb immer etwas kränklich, war trotzdem ein lebhaftes Kind, auch manchmal ungehorsam – und sie wusste genau, was sie wollte. Schon früh war ihre Begabung zu erkennen, denn sie hat nicht nur als Fünfjährige bereits Gedichte geschrieben, sondern war auch sehr musikalisch. Ihr Selbstbewusstsein drückt sie aus in dem Satz: „Denn in hundert Jahren möchte‘ ich gelesen werden…“
In der Liebe hatte Annette von Droste-Hülshoff kein großes Glück. Hier hat mich die Geschichte ihrer Freundschaft mit Levin Schücking sehr berührt. Ganz viele Gedichte sind daraus entstanden. Wunderbar, wie Maria Regina Kaiser einige ihrer Gedichte in ihre Erzählungen integriert hat.
Annette von Droste-Hülshoff wuchs in einer sehr großen Familie auf, die auch in dem Buch Raum fand. Aus diesem Grund war ich sehr froh, im Anhang auch den Abschnitt „Annettes Menschen“ zu entdecken, der mir geholfen hat, mich in der Familie zurechtzufinden, der aber auch Informationen zu vielen Berühmtheiten der damaligen Zeit enthält.
Um beim Thema zu bleiben: Der Anhang ist einfach großartig. Neben „Annettes Menschen“, „Annettes Orte“ und „Annettes Werke“ sind ein Glossar und eine Literaturauswahl enthalten.
Mir hat der Einblick in das Leben und Wirken der Annette von Droste-Hülshoff sehr gefallen. Dabei ließen sich Roman und Anhang sehr gut parallel lesen. Ich habe große Lust bekommen, mich weiterhin mit der großartigen Frau zu beschäftigen, ihre Werke und auch einen Teil ihrer Orte kennenzulernen.
Sehr gern gebe ich meine Empfehlung für dieses großartige Buch, dass auch in mir ein Feuer entfacht hat.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Stark sein im Leben mit Gott

Strong
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„STRONG“ ist ein Buch der vielseitig begabten Autorin Lisa Bevere. Es enthält Andachten „für ein kraftvolles & leidenschaftliches Leben“. Insgesamt sind es 90 Andachten in zehn Teilen und immer geht es ...

„STRONG“ ist ein Buch der vielseitig begabten Autorin Lisa Bevere. Es enthält Andachten „für ein kraftvolles & leidenschaftliches Leben“. Insgesamt sind es 90 Andachten in zehn Teilen und immer geht es darum stark zu sein:

Stark

in Gott
im Geist
in der Reinheit
in der Wahrheit
in Beziehungen
im Kampf
in der Gnade
in Selbstbeherrschung
in der Freiheit
in Heiligkeit

Ich mag die kleinen Andachten vor allem deswegen, weil sie mit jeweils zwei bis drei Seiten recht kurz sind. Dadurch genieße ich auch einfach mal zwischendurch eine Andacht für eine kleine Auszeit mit Gott.

Jede Andacht steht unter einem bestimmten Thema. Zu Beginn gibt es einen passenden Bibelspruch und dazu einen persönlichen Text der Autorin, der mir Hoffnung und Vertrauen schenkt, mir sagt, dass Gott bei mir ist, dass ich keine Angst haben muss, dass ich geliebt bin, dass ich stark bin. Jede Andacht schließt ab mit einem Gebet und einem Satz, der immer beginnt mit „Ich bin stark, …“

Das Buch mit den Andachten aus dem Fontis-Verlag ist von sehr guter Qualität, das Layout sehr schön gestaltet und ein Lesebändchen gibt es auch.

Mir macht es viel Freude, das Buch täglich zur Hand zu nehmen, um mit einer Andacht zur Ruhe und zum Nachdenken zu kommen.

Ich gebe gerne meine Empfehlung für dieses wunderbare Buch, das ich auch für geeignet halte, um es mit anderen zu teilen.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Das aufregende Leben einer tollkühnen Frau mit großartigen Ideen

Die Frau, die den Himmel eroberte
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Mit dem Roman „Die Frau, die den Himmel eroberte“ erinnert die Autorin Vanessa Giese an eine großartige Frau des 19. Jahrhunderts: Katharina Paulus, die als Näherin arbeitet, aber deren Träume in eine ...

Mit dem Roman „Die Frau, die den Himmel eroberte“ erinnert die Autorin Vanessa Giese an eine großartige Frau des 19. Jahrhunderts: Katharina Paulus, die als Näherin arbeitet, aber deren Träume in eine ganz andere Richtung gehen…
Käte, wie sie genannt wird, beobachtet als junge Frau einen Ballonfahrer dabei, wie er in den Himmel aufsteigt. Wie vom Schicksal bestimmt, fällt ihr dieser Luftschiffer kurze Zeit später direkt vor die Füße. Damit geht für Käte ein langgehegter Traum in Erfüllung. Sie darf nicht nur in der Näherei von Hermann Lattemann arbeiten, sondern sie verlieben sich auch ineinander und irgendwann darf Käte selbst aufsteigen und mit dem Fallschirm abspringen. So wird aus der Näherin nicht nur eine bedeutende Luftfahrtpionierin, sondern auch eine Erfinderin und Unternehmerin.
Das Buch aus dem Insel Verlag ist von sehr guter Qualität. Das Cover zeigt eine Frau in einem Ballon, unter sich die Weite der Natur in einer herrlichen Landschaft. Bei dem Bild lässt sich Kätes Wunsch nach Freiheit sehr gut nachvollziehen.
Die Autorin bedient sich eines herrlich leichten Schreibstils, der mich nur so durch die Seiten schweben lässt. Besonders gelungen finde ich die Idee, Käte selbst ihr eigenes Leben erzählen zu lassen. Die Geschichte beginnt in Reinickendorf, wo sie ihre Zeit am Ende ihres Lebens nur noch mit Schmerzen in ihrem Schlafzimmer verbringen kann. Aber das Träumen hat sie nicht verlernt und so erzählt sie ihr Leben dem Pfarrer Dorow, der ihr ein treuer Freund geworden ist, an ihrem Bett sitzt und gespannt ihrer Geschichte lauscht.
Ebenso gebannt lese auch ich die Geschichte, die in zwei Zeitebenen spielt und zwischen der Gegenwart in Reinickendorf und Kätes Erlebnissen in der Vergangenheit wechselt. Dabei fällt es mir nicht schwer, mich in Käte hineinzuversetzen und ihre Erzählungen einfach nur zu genießen. Dabei ist nicht alles nur schön und leicht, sondern Käte muss viele Schicksalsschläge hinnehmen. „Menschen zu verletzen, um mich zu spüren, war meine Art geworden, mit der Welt in Kontakt zu bleiben.“ Dieser Satz lässt etwas von ihrer Trauer und der Schwere in ihrem Leben erkennbar werden.
Im Nachwort ist zu lesen, dass es nicht sehr viele autobiografische Aufzeichnungen aus Kätes Leben gibt. Umso mehr staune und bewundere ich, was Vanessa Giese für eine großartige Romanbiografie daraus gemacht und so Realität und Fiktion miteinander verknüpft hat.
Sehr gern habe ich das Buch gelesen und empfehle die Geschichte einer großartigen, tollkühnen, aber auch verantwortungsvollen Frau als lesenswert.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Ungewöhnliche beste Freunde

Die Mäusekönigin
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Mit dem Roman „Die Mäusekönigin“ erzählt der Autor Jay Kay die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft.
„Da wurde mir ganz warm ums Herz und wir beschnüffelten uns Nase an Nase.“
Mit diesem Satz ...

Mit dem Roman „Die Mäusekönigin“ erzählt der Autor Jay Kay die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft.
„Da wurde mir ganz warm ums Herz und wir beschnüffelten uns Nase an Nase.“
Mit diesem Satz wird der Begriff „Freundschaft“ wunderbar beschrieben und er ist nur eines von vielen herzerwärmenden Zitaten.
Betrachte ich das Cover, dann denke ich an ein Märchen mit einem Hauch Fantasy und ich sehe einen wunderschönen naturbelassenen Ort. Tatsächlich finde ich diese Gedanken in der Geschichte wieder, aber sie erzählt weit mehr…
Bao ist eine kleine Maus, die als ganz junges Mäuslein verloren gegangen ist und ihre Mutter nicht wiedergefunden hat. Darum ist sie froh, dass sie Nhi getroffen hat. Auch Nhi ist klein, genauer gesagt, sie hat keine Beine. Nhi ist wie viele Tausende andere Kinder Opfer von „Agent Orange“ in Vietnam. Mit einigen von ihnen verbringt sie Kindheit und Jugend im Haus der Versehrten. Wie sie dort wohnt und was sie erlebt, erfahren wir im ersten von drei großen Kapiteln, es heißt „Das Haus der Güte“. Eine ungewöhnliche Ich-Erzählerin ist Bao, die kleine Maus, die Nhi immer ganz nah ist und sich bei ihr ankuschelt, damit sie nicht entdeckt wird.
Als Nhi volljährig ist, beginnt der zweite Teil. Sie zieht in „Das Haus der Sehnsucht“ zu ihrer Tante und ihrem Onkel. Begleitet wird sie natürlich von Bao, aber auch von ihrem langjährigen Freund Thang, der nicht sehen kann. Nhi und Thang bekommen ihre Aufgaben, doch was sie dort alles erleben, von welchen kriminellen Machenschaften sie erfahren und mit welchen Vorurteilen sie konfrontiert werden, das alles weckt ihre Sehnsucht. Wonach? Das verrate ich an dieser Stelle nicht. Allerdings gibt es noch „Das Haus der Demut“ und damit beginnt ein außerordentlich spannender dritter Teil.
Es macht großen Spaß, die Geschichten aus Baos Sicht zu lesen. Bao ist eine recht pfiffige Maus und erkennt viele Zusammenhänge sehr genau. Natürlich ist auch die tollste Maus nur so gut, wie der Autor sie sein lässt. Und darum geht mein großes Kompliment an Jay Kay, dem es mit dem Buch gelungen ist, mir einen bedeutsamen Teil der Geschichte aus der Zeit nach dem Vietnamkrieg näherzubringen. Ich habe natürlich vorher von „Agent Orange“ und seinen schweren Folgen gehört, aber durch Bao, Nhi und Thang habe ich vieles jetzt hautnah spüren können.
Trotz all der schrecklichen Ereignisse und Erlebnisse habe ich auch das Poetische und Märchenhafte der Geschichte genossen. Wunderschön ist die Besonderheit, die Nhi mit den Tieren verbindet.
Großartig und zum Teil unglaublich interessant, sehr informativ und aufschlussreich sind die vielen eingeschobenen fettgedruckten Texte.
Das Buch hat mich stark berührt, hat mich zum Lachen gebracht, aber auch tief erschüttert und vor allem nachdenklich gemacht. Sehr gern und aus vollem Herzen gebe ich eine Leseempfehlung für ein besonderes Buch.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Tolles Staffel-Schreib-Lese-Erlebnis

Annemone Apfelstroh
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Zehn Autorinnen haben gemeinsam ein Buch geschrieben. „Annemone Apfelstroh“ ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen, aber großartigen Idee in Zeiten von Corona. Zu verdanken haben wir die Idee des „Staffel-Schreibens“ ...

Zehn Autorinnen haben gemeinsam ein Buch geschrieben. „Annemone Apfelstroh“ ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen, aber großartigen Idee in Zeiten von Corona. Zu verdanken haben wir die Idee des „Staffel-Schreibens“ der Autorin Karin Müller, die den Anfang des Buches geschrieben und dann die Staffel an den nächsten Autoren weitergereicht hat usw. Dadurch ist aus kleinen einzelnen Geschichten mit Annemone Apfelstroh und vielen unerwarteten Ereignissen, mit Abenteuern, Wünschen und großartigen Überraschungen und viel Magie am Ende eine ganz große Geschichte geworden. Ganz deutlich ist die Liebe zu spüren, mit der alle „Schreiberlinge“ ihren Teil beigetragen haben.
Mir hat das Lesen einen unglaublichen Spaß bereitet und ich freue mich darauf, das Buch auch bald gemeinsam mit Kindern zu lesen. Witzig finde ich, dass alle Autor
innen für ihre Kapitel eine andere Schriftart bekommen haben und dass sich die Geschichten außerdem durch die verschiedenen Farben für Überschrift und Seitenzahl voneinander abheben. Ein weiteres Plus sind die wunderbaren Illustrationen von Florentine Prechtel. Sie haben den bildhaften Beschreibungen der Autorinnen noch das I-Tüpfelchen aufgesetzt.
Sehr gern gebe ich meine volle Empfehlung für dieses Buch mit Annemone Apfelstroh und den Namen der zehn Autor
innen auf dem Cover und mit dem wunderbaren Layout aus dem Carlsen Verlag.

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