Profilbild von Deichgraefin

Deichgraefin

Lesejury Star
offline

Deichgraefin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Deichgraefin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2021

Hungersnot

Grace – Vom Preisträger des Booker Prize 2023 ("Prophet Song")
0



Der irische Schriftsteller Paul Lynch beschreibt in seinem Roman „Grace“ die große Hungersnot 1845 aus seiner Heimat.

Der Roman beginnt sehr dramatisch. Da hatte ich die gleiche Angst wie Grace selber. ...



Der irische Schriftsteller Paul Lynch beschreibt in seinem Roman „Grace“ die große Hungersnot 1845 aus seiner Heimat.

Der Roman beginnt sehr dramatisch. Da hatte ich die gleiche Angst wie Grace selber.

Es ist eine erschreckende Erfahrung, zu was Menschen fähig werden, wenn der Hunger so stark ist.

Die Mutter schickt Grace in Jungeinkleidung weg, sie muss sich selber um Essen und Arbeit kümmern. Es wird eine wahre Odyssee durchs Land.

Der Autor hat das sehr authentisch mit gutem Stil geschrieben. Allerdings ist es keine leichte Kost, es ist ein düsterer Roman. Man spürt die Kälte und den Hunger. Es gibt auch fantasievolle Dialogen die Grace mit ihrem kleinen Bruder führt.
Es ist ein Roman, der keine Hoffnung aufkommen lässt. Die Geschichte ist außerordentlich bedrückend.
Das Cover passt zu der Stimmung Irlands.

Veröffentlicht am 13.10.2021

Über Aharon Appenfeld

Im Bund der Lebenden
0


Die Übersetzerin Valérie Zenatti erzählt in ihrem Roman „Im Bund der Lebenden“ über den jüdischen Autor Aharon Appenfeld.Sie übersetzt seine Romane aus dem hebräischen ins französische.

Durch ihre ...


Die Übersetzerin Valérie Zenatti erzählt in ihrem Roman „Im Bund der Lebenden“ über den jüdischen Autor Aharon Appenfeld.Sie übersetzt seine Romane aus dem hebräischen ins französische.

Durch ihre Übersetzungen lernt sie den Autor besonders kennen. Nach seinem plötzlichen Tod, lässt sie ihre Erfahrungen, Erzählungen mit ihm, in diesen Roman einfließen. Er wurde 1932 in Czernowitz geboren. 1940 wurde seine Mutter ermordet und er und sein Vater kamen in ein Lager. 1946 kam er nach Israel.

Valérie Zenatti versteht es gut dieses Leben und ihre Gedanken darüber mit beflissener Sprache zu diesem Roman zu bringen.
So ist diese Geschichte zu einem interessanten guten Werk geworden, das ich gerne gelesen habe.




Veröffentlicht am 11.10.2021

Familie von Volksfeinden

Zuckerkind
0



Die russische Schriftstellerin Olga Gromowa erzählt in ihrem Roman „Zuckerkind“ die Geschichte ihrer Nachbarin Stella Nudolskaja.
Stella kam 1937 als 8jährige mit ihrer Mutter aus Moskau in ein Arbeitslager ...



Die russische Schriftstellerin Olga Gromowa erzählt in ihrem Roman „Zuckerkind“ die Geschichte ihrer Nachbarin Stella Nudolskaja.
Stella kam 1937 als 8jährige mit ihrer Mutter aus Moskau in ein Arbeitslager als Familienangehörige eines
Volksfeindes.

Olga und Stella lernen sich 1988 in Moskau kennen. Diese Geschichte mit den dramatischen Gesuchen ist wahr. Die Lagererfahrung aus Sicht eines Kindes ist besonders eindrucksvoll. Die Grausamkeiten wird von Stella nur aus ihrer Sicht erzählt. Die Mutter versucht so viel wie möglich von ihrer Tochter fern zu halten. Aus Stellas Sicht gab es keine bösen Menschen.


Wenn es besonders schlimm wurde, gab es noch immer wieder Leute , die ihnen halfen.
Stella schreibt ihre Geschichte selber und gibt Olga ihre Erinnerungen, damit das ein Buch wird. Sie wünschte sich daraus ein Jugendbuch.
Olga Gromowa hat daraus eine wunderbaren Roman gestaltet, mit guten Dialogen. Die vielen Fotos bereichern das Buch.




Veröffentlicht am 09.10.2021

Nicht mehr allein

Rigi
0



Die Schweizer Schriftstellerin Blanca Imboden schreibt spritzig und schön aus ihrer Heimat.
In dem Roman „Rigi“ lernen wie den Berg und die älteste Bergbahn Europas kennen.#
Eliane ist freischaffende ...



Die Schweizer Schriftstellerin Blanca Imboden schreibt spritzig und schön aus ihrer Heimat.
In dem Roman „Rigi“ lernen wie den Berg und die älteste Bergbahn Europas kennen.#
Eliane ist freischaffende Journalistin, ihr Mann ist plötzlich gestorben. Sie geh zu einer Traumgruppe, das ist interessant.
Sie bekommt den Auftrag für die 150 Jahrfeier der Bergbahn zu schreiben und lebt dafür eine Weile auf dem Berg um Einheimische zu interviewen.

Die Autorin hat mit Blanca eine sympathische Figur geschaffen. Sie versteht es in ihren Romanen gute Protagonisten einzufügen, deren Probleme real und gut nach zu verfolgen sind. Sie schafft es den Leser zu unterhalten.
Es gibt ein paar nette Lebensweisheiten. Das Ende hat mir besonders gut gefallen.
Dieser Roman ist einfach lesenswert und sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 07.10.2021

Die marokkanischen Wurzeln

Auf Basidis Dach
0



„Auf Basidis Dach“ ist fantastischer Roman, über Herkunft, Marokko und meine halbe Familie“, ist eine Geschichte von der Journalistin und Moderatorin Mora Ameziane.
Ihr Vater ist Marokkaner und ihre ...



„Auf Basidis Dach“ ist fantastischer Roman, über Herkunft, Marokko und meine halbe Familie“, ist eine Geschichte von der Journalistin und Moderatorin Mora Ameziane.
Ihr Vater ist Marokkaner und ihre Mutter ist Deutsche. Sie leben in Deutschland.
In diesem Buch befasst sie sich am meisten mit den Großeltern und Verwandten in Marokko. Die verschiedene Kultur kann für Nachkommen nur von Vorteil sein.


Es ist interessant wie Mora ihre Erlebnisse in beiden Ländern schildert. Die Dialoge mit ihrem Vater sind spannend und auch witzig.

Es ist nur schade, das sie immer wieder mit rassistischen Vorurteilen und Beschimpfungen konfrontiert werden.
Es macht ungemein Spaß, Mora auf ihren Reisen und Erlebnissen zu begleiten.
So lerne ich durch die Autorin auch etwas von Marokko kennen und lieben. Wenn da auch nicht alles zum guten steht und das Leben für die Einwohner ganz anders ist, beschäftigt es mich doch.

Das Buch ist eine gute Erfahrung.