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Veröffentlicht am 02.10.2023

Beginnt es nicht immer mit einer Leiche ?

Greenfield
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Das Buchcover mit zwei Golfern in klassischem Wasserfarbendesign passt gut zur Story.


Der wendungsreiche Krimi spielt am Bodensee, genauer gesagt auf Greenfield Hall zwischen Überlingen und Meersburg.

Dieses ...

Das Buchcover mit zwei Golfern in klassischem Wasserfarbendesign passt gut zur Story.


Der wendungsreiche Krimi spielt am Bodensee, genauer gesagt auf Greenfield Hall zwischen Überlingen und Meersburg.

Dieses Herrenhaus befindet sich seit Jahrhunderten in Besitz der Familie von Freybach und beinhaltet neben einem Golfplatz auch noch Wälder und ein Künstlerhaus.



Ist das alles wichtig ? - Wer weiss ! Schliesslich handelt es sich hier um einen Whodunit Krimi bei dem wir als Leser* innen mitraten sollen.


Das Buch ist ungewöhnlich aufgebaut und erinnert mich ein wenig an die Bücher von Agatha Christie oder auch an die Einführung beim Klassiker „Dinner for one“ .

Die Charaktere sind vielschichtig und mit komplexen Beziehungsgeflechten verwoben, dadurch ist das sich am Buchende befindliche Personenverzeichnis samt einem Register für Golfbegriffe ( für Nichtgolfer) sehr hilfreich.


Dr. Silke Nowak leitet das Buch mit einer kurzen Zusammenfassung ein und springt dann mit dem Charakter Hector als rückwirkenden Ich Erzähler in die Geschichte.

Timo Hector, frisch als Jahrgangsbester beim BKA ausgebildet und mit glänzender Karriere vor sich, besucht seine Studienfreundin Joana und deren Eltern auf Greenfield Hall. Sein Plan : den Geburtstag der Hausherrin feiern, alte Freunde treffen, entspannen und ein paar Löcher spielen.

Die morgendliche Golfpartie mit Joana gerät bereits an Loch 3 ins stocken als sie eine halb verweste Leiche finden.



Obwohl Kommissar Hubert Allgaier die Ermittlungen führt, ermittelt der Jungspund Hector zusammen mit der geheimnisvollen Psychologin Irene Adler in alle Richtungen.

Und es stellt sich heraus : Jede der Personen im Umfeld von Hector könnte ein Motiv haben.


Durch die immer wieder raffinierten Wendungen gelingt es der Autorin den Leser ein ums andere mal verblüfft zurückzulassen und liefert eine überraschende Auflösung.

Ihr Schreibstil ist flüssig und die komplexe Story ist dadurch auch schnell zu lesen.


Mein Fazit

Ein wendungsreicher Mitratekrimi über dunkle Familiengeheimnisse.

Wer Krimis mit dem gewissen Twist gerne liest, kommt hier voll auf seine Kosten.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Neumodische Ansichten und tödliches Gipfelfeuer

Königsfeuer
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Oberammergau, die Nacht vom 24. auf den 25. August - Geburtstag unseres „Kini´s „ Ludwig den II . Jährlich wird auf den umliegenden Gipfel die männlich geprägte Tradition des „Feuermachens“ zu Ehren unseres ...

Oberammergau, die Nacht vom 24. auf den 25. August - Geburtstag unseres „Kini´s „ Ludwig den II . Jährlich wird auf den umliegenden Gipfel die männlich geprägte Tradition des „Feuermachens“ zu Ehren unseres Königs ausgeübt.
Ein wahrhaft spektakuläres Schauspiel. Doch dieses Jahr bringt die aus dem Dorf stammende - jetzt in München lebende - Journalistin Victoria „ Tio“ Linh Sophia Nghun – die hiesige Männerwelt in Aufruhr. Zweifelt sie die männliche Tradition hierzu öffentlich an. Dann wird sie vom Berg gestossen und im Laufe der Geschichte erfahren wir, dass sie bereits in München von einem Stalker terrorisiert wurde.
Da Tio auch Theres Freundin ist, beschließt die Metzgerin, der Sache - zusammen mit ihrem Priesterfreund Paul - auf den Grund zu gehen.

Monika Pfundmeier ist es hier wieder einmal perfekt gelungen einen spannenden, modernen Regionalkrimi mit Bezug zur Geschichte von Oberammergau zu Papier zu bringen.

Auch hinterfragt sie immer wieder auch die unbequemen und in der heutigen Zeit nicht mehr zeitgemäßen Themen in Sachen Brauchtum und Geschlechter.


Atemlos und traurig hat mich das „ Paukenschlag - Ende des Buches zurückgelassen (welches ich nicht spamen möchte)
Jedoch freute es mich, dass es für meine Lieblingsprotagonisten Res und Paul ein „open End“ wurde.


Meine Meinung :
Das 3. Buch mit der unkonventionellen Metzgerermittlerin Theres Hack ist „runder“ geschrieben als die vorherigen Bände. Der Schreibstil der Autorin ist melodiöser und flüssiger geworden und die Atmosphären der Geschichte sind berührend - stimmig beschrieben.

Das Buchcover ist gewohnt in „Hackscher“ Manier gehalten und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Zu Beginn des Buches gibt ( Danke liebe Moni ! ) wieder ein recht ausführliches Personenverzeichnis und am Ende des Buches befindet sich ein (für Nichtbayern) nützliches Glossar mit wichtigen bayrischen Ausdrücken

Auch das Nachwort - wenn auch ein bisschen mit erhobenen Zeigefinger geschrieben - hat mich nachdenklich gestimmt. Hier geht es um das Thema Femizid welches der Autorin sehr am Herzen liegt.

Mein Fazit:
Ein toller, gut recherchierter Regionalkrimi mit wundervoll herausgearbeiteten Protagonisten und einem messerscharfen Schreibstil.
Die perfekte Urlaubslektüre !

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Na Servas ! - a gelungenes Alpendebüt

Bitterwasser
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Mord bei der feierlichen Eröffnung des Kulturzentrums. Das hatte sich die frisch gebackene Bibliotheksleiterin und „Zuagroaste“ Düsseldorferin Carolin „Caro“ Halbach sicher anders vorgestellt.

Ausgerechnet ...

Mord bei der feierlichen Eröffnung des Kulturzentrums. Das hatte sich die frisch gebackene Bibliotheksleiterin und „Zuagroaste“ Düsseldorferin Carolin „Caro“ Halbach sicher anders vorgestellt.

Ausgerechnet der Chefarzt der Kurklinik wird mit den Häppchen vom Buffet vergiftet! Die Polizei ermittelt und plötzlich seht jedoch ein schrecklicher Verdacht im Raum : Sollte etwa Carolin vergiftet werden ?



Kurzerhand beschließt die Literaturwissenschaftlerin und leidenschaftliche Krimi-Leserin, den charmanten Beamten mit ihrer kriminal-literarischen Expertise unter die Arme zu greifen.



Das Cover des Buches zeigt in schwarz/weiss den von unten nach oben photographierten berühmten Wasserfall . Zur linken Seite ist als Colour Point in grün/lila eine Fingerhutpflanze abgebildet. Wie es für den Servus Verlag bereits Tradition ist, ist der Buchschnitt wieder farbig - diesmal im passenden Lila - was mir sehr gut gefällt.

Auf der aufklappbaren inneren Coverseite befindet sich , ebenfalls in lila gehalten, eine grob skizzierte (leider unvollständige) Landkarte die den Schauplatz der Story darstellt.

Der Buchtitel „ Bitterwasser“ passt perfekt zur Geschichte und hat sich mir nach und nach bei der Lektüre erschlossen.

Bereits der Prolog - im hiesigen Friseur Salon - lässt die mit ermittelnden Leser*innen „dabei sein und miträtseln „

Die Autorin legt hier bereits den Grundstock für die weitere Story.


Seltsame Vorkommnisse reihen sich und gipfeln in einem ( weitereren ) Mordanschlag auf Carolin - wer will sie aus dem Weg räumen ? Bremsschläuche von Caros neu erworbenen Pedelec sind durchgeschnitten, der Fertigbau des Kulturzentrums wird auf mehrere Arten sabotiert. Was haben ihre neuen Mitarbeiterinnen Julia und Frau Krauskopf für Geheimnisse ?
Auch das Privatleben von Carolin erweist sich als äusserst aufregend. Ein tierischer Gefährte kommt überraschend in Ihr Leben, bevor sie den Fall endgültig mit Hilfe ihrer neuen Freunde lösen kann.


Zum Ende wird es dann nochmals wirklich aufregend , gefährlich und spannend, jedoch war ich bereits sehr früh auf der „richtigen Spur“ bei meinem „Ermittlungen.


Karina Ewald beschreibt liebevoll, magisch und ausführlich die Landschaft um das Gasteiner Tal und auch der Ort Bad Gastein wird detailliert von der gebürtigen Niederösterreicherin geschildert.

Ich habe durchaus beim lesen Lust verspürt , einen Abstecher ins Gasteiner Tal zu unternehmen und die Hotels und Villen aus der Belle Époque und auch den berühmten Wasserfall zu besichtigen.


Die Story des 316 starken Krimis ist stimmig und durch den flüssigen, leicht zu lesenden Schreibstil der Autorin wollte ich das Buch in einem Rutsch durchlesen.

Die einzelnen Charaktere wurden von der jetzt in Düsseldorf lebenden Autorin liebevoll herausgearbeitet und auch die immer wieder einfließende österreichische Dialekt macht den Krimi zu einem herrlich authentischen Regionalkrimi mit Lokalkolorit.

Mein Fazit:

Ein feiner, spannender Bad-Gastein Krimi mit viel Lokalkolorit und köstlichen Mundartdialogen gespickt, jedoch mit etwas Luft nach oben.

Ich freue mich auf alle Fälle noch mehr von der Goschdeinerischen Miss Marple zu lesen.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

wunderbare Essays zum Nachdenken

1 Punkt
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Helmut Ecklkofer, Jahrgang 1961, ist Unternehmer, BauMeister, Tennislehrer, Skilehrer und Hobbyfotograf. Dass der Tausendsassa auch schreiben kann, bewies er bereits mit seinem ersten (selbstfinanzierten) ...

Helmut Ecklkofer, Jahrgang 1961, ist Unternehmer, BauMeister, Tennislehrer, Skilehrer und Hobbyfotograf. Dass der Tausendsassa auch schreiben kann, bewies er bereits mit seinem ersten (selbstfinanzierten) Gedichtband „Lebenszeit“ .
In seinem neuen Werk vereint er in Kurzgeschichten (s)eine reiche Lebenserfahrung aus (s)einem aktiven und erfolgreichen Leben mit Feingefühl und messerscharfer Beobachtungsgabe.
Aus Ecklkofers Feder entstehen Kurzgeschichten, die den Sinn des Lebens auf vielfältige, manchmal schonungslose Weise beleuchten und die Leser auf eine Reise zu sich selbst mitnehmen.
Das Buch beinhaltet eine Sammlung an Essays, in der sich der Autor als Sprachvirtuose betätigt, der die menschliche Seele, das menschliche Verhalten, den Alltag und das ganze Leben wie unter dem Mikroskop seziert.

Bereits der Buchtitel „1Punkt“ oder „eins.“ lässt bereits auf interessante - auf den Punkt gebrachte - Geschichten hoffen. Das Buchcover dieses 221 Seiten quadratischen Band 1 ist sehr ansprechend , schlicht in weissem Hochglanz gehalten und mit einer bunt gestalteten Ziffer 1 versehen.
Das Buch startet Helmut bereits sehr berührend, reflektiert und ehrlich, mit einer „E-Mail“ an sich selbst.
Es geht weiter mit vielen einzelnen Kurzgeschichten, diese sind teilweise mit Songtextausschnitten hinter- und unterlegt.
Die nicht immer flüssig und einfach zu lesenden, jedoch sehr analytischen Essays zeigen und erzählen Lebensausschnitte verschiedener Personen, Wahrheiten, Anregungen, Ansichten und vortrefflich zusammengewürfelte Lebensbausteine, die sich beim lesen tief in die Seele bohren.

Meine persönlichen Highlights - um nur Einige zu nennen -
„Monotony“ vortrefflich erzählt sie, auf den Punkt gebracht , die seelenlose Zerrissenheit, den Überfluss der heutigen „Autopilot“ - Generation.
„Silent Post „ beschreibt eine Zukunftsvision der Welt;
In „Magic“ malte er mir Bilder mit Worten in den Kopf;
„??? In eine Hommage an „Falco“ Hansi Hölzl;

J
Jedes Essay bringt einen Funken in der Seele im Herz oder im Hirn zum glühen.

Mein Tipp : Lasst einfach das Universum entscheiden : Nehmt das Buch zur Hand und öffnet es wahllos zum lesen auf einer Seite.

Mein Fazit:
Um es auf den ( sprichwörtlichen ) Punkt zu bringen :
Ein Buch mit vielen knackig kurzen Geschichten , die zum Nachdenken anregen und die Leser*innen mit auf den Weg der Erkenntnis und Eigenreflektion nimmt.
Auch ja: Die Einnahmen des Buches werden zu 100% an Weltkinderlachen gespendet, auch das ist nicht selbstverständlich und eine grossartige Sache!

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Aktueller denn je. Was wird aus Deutschland eine fiktive Geschichte ?!

Brenzlige Wahlen
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Brenzlige Wahlen

In »Brenzlige Wahlen« beschreibt Rubens Gantis fiktiv am Beispiel der Familie von Sven Buschner aus Berlin, die Auswirkungen der Pandemie und einer Minderheitsregierung nach der Bundestagswahl ...

Brenzlige Wahlen

In »Brenzlige Wahlen« beschreibt Rubens Gantis fiktiv am Beispiel der Familie von Sven Buschner aus Berlin, die Auswirkungen der Pandemie und einer Minderheitsregierung nach der Bundestagswahl 2021.


Erschreckende Zukunftsvision die zum nachdenken anregt.
Aktueller denn je : Was wird aus Deutschland ??

Das Buchcover gefällt mir sehr gut und spiegelt b bereits die Stimmung wieder.
Danke auch an den Autor für die persönliche Widmung im Buch.

Es ist in Kapiteln unterteilt und spielt in der Zeit von Juni 21 bis Juni 2023.
Bereits während der ersten Kapitel zeichnet sich eine Zerrissenheit und Feindseligkeit zwischen den Freunden und der Familie von Sven Buschner ab.
Das war für mich nicht immer einfach zu lesen, da es tatsächlich sehr nah an der derzeitigen Situation in Deutschland ist.
Der Schreibstil ist zwar einfach und flüssig, jedoch konnte ich einzelnen Dialogen im Buch nicht richtig folgen.
Der Autor beschreibt seine Protagonisten plausibel und diese entwickeln sich auch gut weiter. Ich hätte mir aber teilweise mehr Diskussionen zwischen den Personen gewünscht.

Im Hinblick auf die aktuelle Situation kann ich das Gefühl der Machtlosigkeit gepaart mit der Frustration sehr gut nachvollziehen und habe das Buch teilweise mit einem sehr mulmigen Gefühl gelesen



Mein Fazit :
Das ist definitiv ein sehr aufrüttelndes zum Nachdenken anregendes Buch, welches ich bestimmt in Laufe dieses Herbstes noch einige Male in die Hand nehmen werde.

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