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Veröffentlicht am 12.10.2021

Nix „echte Winzerküche“

Die echte Winzerküche
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Klappentext:

„Wein und Essen – eine unwiderstehliche Kombination! Dieses Wein-Kochbuch widmet sich den köstlichsten Gerichten der deutschen und österreichischen Weinregionen, von traditioneller Heimatküche ...

Klappentext:

„Wein und Essen – eine unwiderstehliche Kombination! Dieses Wein-Kochbuch widmet sich den köstlichsten Gerichten der deutschen und österreichischen Weinregionen, von traditioneller Heimatküche bis zu modernen Interpretationen. 60 Rezepte mit Wein und zum Wein sowie stimmungsvolle Geschichten nehmen Sie mit auf eine kulinarische Reise in die beliebtesten Weinregionen….“



Es scheint jetzt immer mehr in Mode zu kommen, dass Kochbücher eine Mischung als Rezept-Sammlung und Reiseführer werden - warum auch nicht? Beides ist gut kombinierbar und macht Lust, wenn es denn gut umgesetzt wird. Da ich ein großer Fan von Mosel, Rhein, Rheingau, die Ecke rund um den Kaiserstuhl….bin, kenne ich einige sehr gute Lokalitäten bezüglich der berühmten Winzerküche. Die Rezepte die hier aber gezeigt werden, haben damit rein gar nichts im eigentlichen Sinne zu tun und somit irritiert der Buchtitel komplett. Hier werden sehr nette und interessante Porträts von Weinbauern und Winzern in den großen Weinhochburgen gezeigt und deren eigene und liebsten Rezepte. Die Mischung ist hier enorm und ich habe mich bei einigen Rezepten gefragt, was dies mit Wein zu tun? Bei vielen Speisen passt er dazu manchmal aber auch nicht, aber was hat hier ein Tsaziki verloren oder Griechischer Joghurt? Es sind, wie gesagt, die Leibspeisen einiger Winzer und somit ist die „Winzerküche“ geschaffen. Ich hatte persönlich etwas anderes erwartet, denn hier sollen ja „Lieblingsrezepte rund um den Wein“ zu finden sein…Ich vergebe 3 gute von 5 ausgezeichneten Sternen.

Veröffentlicht am 11.10.2021

Vom Suchen und Finden

Waldwärts
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Klappentext:

„Homeoffice neben dem Hühnerstall? In der digitalen Welt zu Hause sein und trotzdem den Elementen der Natur folgen? Nach jahrelangen Abenteuerreisen und verschiedenen Stationen auf der ganzen ...

Klappentext:

„Homeoffice neben dem Hühnerstall? In der digitalen Welt zu Hause sein und trotzdem den Elementen der Natur folgen? Nach jahrelangen Abenteuerreisen und verschiedenen Stationen auf der ganzen Welt entscheidet sich die 24-jährige Geraldine Schüle fürs Ankommen: Mit ihrem Partner baut sie einen Zirkuswagen am Waldrand – zwischen Feldern und Höfen in einem kleinen Dorf im Süden Deutschlands.

Als das Paar durch einen Brand sein Zuhause verliert und der Fuchs sich kurz darauf die beiden handaufgezogenen Graugänse schnappt, lernt sie auf schmerzhafte Weise, dass die Natur gibt und nimmt. Doch Aufgeben ist keine Option.“



Mit Anfang Zwanzig schon einen richtigen Erfahrungsschub sammeln müssen, obwohl man gerne dabei ein paar Dinge hätte ausgelassen? Genau das ist Geraldine Schüle passiert. Wir lernen eine junge Frau kennen, die mit ihrem Partner einen Zirkuswagen so umbauen will, das sie dort endlich ankommen kann, zur Ruhe kommen kann…so mit Natur und so…Leider wird die Geschichte überhäuft mit den Lebensgeschichten der beiden und man liest von weltweiten Stories aber doch recht wenig zum Thema Wohnwagen und eigene Seele finden und so. Dieses Kuddelmuddel erschwert die eigene Suche nach Ruhe in diesem Buch und macht irgendwie deutlich, dass selbst die beiden Erzähler noch nicht ganz dort angekommen sind, wo sie es eigentlich so gerne möchten. Man muss so einiges sortieren beim lesen und wird mit Geschichten erschlagen, auch wenn sie interessant sind. …Da wird die Suche wohl weiter gehen… 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.10.2021

Auf und davon….

Henry
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Klappentext:

„Die 12-jährige Henriette, genannt Henry, wächst in Berlin Wilmersdorf überbehütet auf und sehnt sich nach dem großen Abenteuer. Als ihre Mutter ihren nagelneuen BMW – samt auf dem Rücksitz ...

Klappentext:

„Die 12-jährige Henriette, genannt Henry, wächst in Berlin Wilmersdorf überbehütet auf und sehnt sich nach dem großen Abenteuer. Als ihre Mutter ihren nagelneuen BMW – samt auf dem Rücksitz schlafender Tochter – kurz unabgeschlossen stehen lässt, kommt ein fremder junger Mann, setzt sich ins Auto, fährt davon. Eigentlich nur, um eine Runde damit zu drehen. Doch als Henry wach wird, überredet sie den Mann, der Sven heißt, die verrückte Idee weiter auszukosten. Zusammen mit Nadja, Svens Freundin, brechen sie zu einem Roadtrip auf. Voller Übermut, mit Spaß am Verbotenen und einem ganz besonderen Gefühl der Zusammengehörigkeit beginnt für alle drei eine Reise, die ihnen eine neue Sicht auf das Leben eröffnet.“



Autor Florian Gottschick hat „Henry“ verfasst. Die Geschichte rund um Henriette, genannt „Henry“, hat schon einen gewissen, nennen wir es „Zauber“ inne. Die Geschichte wirkt zwar völlig an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig, aber dennoch kann man alle drei Charaktere auf gewisse Art und Weise verstehen. Tenor der Story: die Verlockung des Abenteuers. Egal wie gefährlich, turbulent, riskant es doch sein mag, Sven, Henry und Nadja haben Spaß dabei. Gottschick zeigt auf, wie es ist, seine Komfortzone zu verlassen, insbesondere aus Sicht von Henry, aber muss dafür so eine Story herhalten? Für meine Begriffe war hier zu viel freie Interpretation oder lassen wir es künstlerische Freiheit nennen, im Spiel und machte für mich vieles unglaubwürdig. Was wiederum gelungen war, war die Darstellung der Charaktere und die Einblicke in ihr Inneres.

Gottschick benutzt eine altersgerechte und moderne Sprache. Seine Worte sind selbstbewusst und zeitgemäß gewählt. Alles in allem eine gute Geschichte und deshalb gibt es auch 3 Sterne, aber dennoch hätte ich mir noch mehr Tiefgang gewünscht, der Ansatz war schließlich da…

Veröffentlicht am 04.10.2021

Potential verschenkt

Atelier Rosen
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Klappentext:

„Kassel, 1830. Die zwanzigjährige Elise Rosen betreibt zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter ein kleines Putzmacher-Atelier. Ihre Hutkreationen sind weithin gefragt und öffnen ihnen Türen ...

Klappentext:

„Kassel, 1830. Die zwanzigjährige Elise Rosen betreibt zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter ein kleines Putzmacher-Atelier. Ihre Hutkreationen sind weithin gefragt und öffnen ihnen Türen in höchste gesellschaftliche Kreise. So macht Elise eines Tages die Bekanntschaft der jungen Sybilla von Schönhoff, mit der sie schon bald eine innige Freundschaft verbindet. Als sich deren Verlobter unsterblich in Elise verliebt, gerät diese in einen schweren Konflikt, der sie auf die Spur eines lang gehüteten Geheimnisses führt ...“





Die Geschichte „Atelier Rosen“ entstammt aus der Feder von Marie Lamballe. Ihre Geschichte rund um die „Familie“ Rosen ist im ersten Drittel des Buches wirklich lesenswert und hat eine gewisse Spannung inne. Die Figuren werden eindrücklich beschrieben, die damalige Zeit sehr gut eingefangen und somit entsteht ein gewisses Flair. Leider wird dieses Flair von Elises Naivität und Dümmlichkeit ein wenig zu sehr geprägt, zumindest für meine Begriffe. Sie mag ja was von der Herstellung der Hüte verstehen, aber für „mehr“ ist Elise einfach zu „einfach“. Lamballe zeichnet leider hier eine Protagonistin, die man zwar mag, aber daraus wird irgendwann Mitleid. Ein weiterer Knackpunkt waren so einige vermeintliche Zusammenhänge in der Geschichte. Es gab hier Parts, die waren entweder zu schnell oder einfach zu unschlüssig, zu verkorkst. Die Geschichte nimmt ab einem gewissen Punkt leider eine klischeehafte Wendung an und ist in vielen Bereichen, aber nicht in allen, vorhersehbar. Wären all diese Punkte besser berücksichtigt worden, hätte diese Geschichte für mich sehr viel Potential gehabt. Leider ist sie eben nur eine Geschichte dieser Art von Vielen und sie konnte mich nur ganz bedingt begeistern. Ich vergebe 3 gute von 5 ausgezeichneten Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2021

Schön aber mit einem seifigen Nachgeschmack

Die Seifenmanufaktur – Die Rezeptur der Träume
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Klappentext:

„Als Tochter eines Seifensieders wird die siebzehnjährige Hanna 1865 in das Seifenhandwerk eingeführt. Schnell zeigt sich ihr Talent, doch als Frau hat sie keine Chance in diesem Beruf. Unterstützt ...

Klappentext:

„Als Tochter eines Seifensieders wird die siebzehnjährige Hanna 1865 in das Seifenhandwerk eingeführt. Schnell zeigt sich ihr Talent, doch als Frau hat sie keine Chance in diesem Beruf. Unterstützt von ihrem Bruder, der die Manufaktur übernehmen soll, entwickelt Hanna heimlich weiter neue Rezepturen für herrlich duftende Seifen. Auch ihre große Liebe Louis steht ihr zur Seite. Als ihre Beziehung einer Intrige zum Opfer fällt und Hannas Bruder stirbt, steht alles auf dem Spiel. Hanna beschließt zu kämpfen – für ihre Liebe und ihren Traum einer eigenen Seifenmanufaktur.“



Die Geschichte „Die Seifenmanufaktur“ stammt aus der Feder von Farina Eden. Gleich vorab: in diesem Buch kommt der Duft von Seifen unweigerlich heraus und verströmt ein schönes und fast beruhigendes Flair. Die Geschichte rund um Protagonistin Hanna hat den typischen Stil „Frau kann und will arbeiten - darf aber nur mit Hindernissen bzw. im Verborgenen“. Leider ist dies der Zeit geschuldet aber dennoch bekommt der Leser hier eine flüssige und doch aufregende Geschichte vorgesetzt. Die Zeit wird sehr bildhaft und mit besonderen weiteren Charakteren dargestellt. Selbstredend kommt die Liebe bei Hanna auch nicht zu kurz und so entwickelt sich eine doch recht typische Geschichte der Zeit. Als dann ein Schicksalsschlag alles durcheinander wirbelt, muss Hanna kämpfen. Als Leser kennen wir bereits ihren Kampfgeist und ihre Intention und ihre Leidenschaft, aber das weiß bis dahin die restliche Welt, in der Hanna sich durchkämpfen muss, nicht. Hier und da gab es leider Parts, die für meine Begriffe etwas zu verkrampft, zu verworren und etwas zu gewollt ausgeschmückt wurden - das wäre überhaupt nicht nötig gewesen! Es gab ein paar Länge die ebenso überflüssig sich durch die Story zogen und so entstand auch meine Wertung mit 3 von 5 Sternen. Hätte sich Eden besser auf die wesentlichen Dinge und bessere Zusammenhänge konzentriert, wäre dieses Buch ein wirklich schönes Werk, so bleibt leider ein bisschen ein seifiger Nachgeschmack….Ich bin dennoch auf Band 2 und 3 gespannt, denn Hannas Geschichte ist nich lange nicht zu Ende erzählt!