Profilbild von MeSanch_90

MeSanch_90

Lesejury Star
offline

MeSanch_90 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MeSanch_90 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2021

Wie weit kann ein Mensch gehen?

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
0

Auf einem Hausboot wird die brutal ermordete Leiche von Daniel Sutherland entdeckt. Für die Polizei gibt es drei Verdächtige Frauen: Laura hatte kurz vor dem Mord ein One-Night-Stand mit Daniel, seine ...

Auf einem Hausboot wird die brutal ermordete Leiche von Daniel Sutherland entdeckt. Für die Polizei gibt es drei Verdächtige Frauen: Laura hatte kurz vor dem Mord ein One-Night-Stand mit Daniel, seine Tante Carla hat kurz vorher ihre Schwester verloren und die neugierige Nachbarin Miriam, die Daniels Leiche entdeckt hat! Allen drei Frauen hat das Leben übel mitgespielt, aber ist eine von ihnen auch zu einem Mord fähig?

Dieser Thriller wird aus der Sicht von fünf Hauptcharakteren erzählt. Zum einen von der jungen verletzlichen Laura, der vom Leben gezeichneten verbitterten Miriam, der trauernden Carla, ihrem Ex Mann und Autor Theo, sowie der schrulligen Irene. Jedes Kapitel wird aus der Sicht einer anderen Person erzählt. Stück für Stück kommt man dabei der Wahrheit näher. Des weiteren erfährt man sehr viel über die Vergangenheit der Protagonisten und warum sie so geworden sind. Ich finde gut, wie aus scheinbar fremden Menschen doch Gemeinsamkeiten geknüpft werden. An Spannung mangelt es dem Buch nicht und doch fehlte mir am Ende dieser Überraschungseffekt. Paula Hawkins hat dafür gesorgt, dass auch jedes kleinste Detail minuziös aufgelöst wird. Der Schreibstil hat mich gepackt und ich konnte bis zum Schluss mit raten. Die Szenerien konnte man sich auch bildlich vorstellen. Leider haperte es an der Übersetzung, es gab sehr viele kleine Schusselfehler die beim Lesen offensichtlich ins Auge sprangen!

Wer das Feuer entfacht ist ein packender Thriller über die menschliche Psyche. In wie weit beeinflusst die Vergangenheit das aktuelle Handeln? Dieser Thematik ist die Autorin auf sehr gelungene Art nachgegangen und präsentiert ein schlüssiges Ende. Und das Buch im Buch, war auf jeden Fall auch sehr spannend zu lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2021

Entwickelt sich zu einer rasanten Hetzjagd

Keine Ruhe in Montana
0

Detektive Dave Robicheaux ist mit seiner Frau Molly und seinem alten Partner, Privatdetektiv Clete Purcel, nach Montana gezogen. Nach vielen Erlebnissen in Louisiana wollen sie zur Ruhe kommen. Als ein ...

Detektive Dave Robicheaux ist mit seiner Frau Molly und seinem alten Partner, Privatdetektiv Clete Purcel, nach Montana gezogen. Nach vielen Erlebnissen in Louisiana wollen sie zur Ruhe kommen. Als ein Mord an zwei Studenten verübt wird, werden sie unweigerlich in die Ermittlungen hineingezogen. Beiden wird auch klar, dass man der Vergangenheit nicht entkommen kann.

Leider musste ich feststellen, dass dies schon der 17. Band der Reihe ist. Dementsprechend zäh verliefen auch die ersten 100 Seiten. Ich bin nicht mit den Charakteren warm geworden, den Beziehungen untereinander oder gar den vielen Namen! Doch nach und nach fing die Geschichte an mich zu packen. Die Schreibweise ist rau, vulgär und unglaublich brutal und doch passt es zum Setting des Mittleren Westens. Die Beschreibungen der Motels, Bars, Interstates und vor allem Country Musik sind sehr lebendig und ich konnte mich in die Szenerien sehr gut hineinversetzen. Ab und an bin ich beim Lesen abgeschweift, denn manche Gedankengänge waren für mich belanglos und zu ausschweifend erzählt. Trotzdem finde ich es sehr gelungen wie aus verschiedenen losen Geschichten, ein zusammenhängender Strang entsteht. Die beiden Helden Dave und Clete bleiben für mich zwar bis zum Schluss undurchsichtig und doch bin ich nicht abgeneigt weitere Bücher der Reihe zu lesen!

Keine Ruhe in Montana ist sicherlich kein guter Einstieg in die Reihe um Dave Robicheaux, denn dazu fehlt mir zu viel Hintergrundwissen zu den Charakteren. Im Verlauf wird man aber von den Geschehnissen eingenommen und muss anerkennen, mit den bisherigen Büchern von James Lee Burke etwas verpasst zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.10.2021

Gelungene Fortsetzung an der Boulder Universität

Exchange Love
0

Fritzy nimmt sich vor, ihr Auslandssemester in Boulder zu genießen. Keine nervenden Eltern, kein stressiger Nebenjob als Model. Schon an ihren ersten Tagen wird sie von den Jungs nur so belagert, doch ...

Fritzy nimmt sich vor, ihr Auslandssemester in Boulder zu genießen. Keine nervenden Eltern, kein stressiger Nebenjob als Model. Schon an ihren ersten Tagen wird sie von den Jungs nur so belagert, doch Fritzy hat nur Augen für Einen: Ian! Schnell entwickelt sich zwischen den beiden mehr, doch dann taucht Ian plötzlich unter und meidet den Kontakt zu Fritzy…

Ich bin relativ schwer in die ersten Kapitel reingekommen. Für mich ging das alles viel zu schnell. Auf der einen Seite sitzen sie im Flugzeug nach Boulder und zwei Seiten später sind sie auch schon campen. Mir fehlte ein wenig die Ankommenszeit. Nach drei, vier Kapiteln wurde die Geschichte aber deutlich besser. Ich konnte mich gut in Fritzy und Ian hineinversetzen und mag deren Verwandlung während der Geschichte. Die Handlungsweisen versteht man eindeutig besser wenn man aus der Perspektive der beiden liest. Obwohl die Handlung parallel zu Teil 1 lief, hat man davon überhaupt nichts mitbekommen. Es gab keine doppelten Ereignisse oder gar Dialoge. Das ist Eva Lebeg wirklich sehr gut gelungen! Die Beschreibungen der Szenerien waren mal wieder unglaublich bildhaft dargestellt. Das hat es mir leicht gemacht in die Geschichte hineinzufallen. Allgemein ist der Schreibstil wieder sehr angenehm und das Buch sehr schnell gelesen. Es gibt auch wieder viele Sexszenen. Obwohl man manche Szenen durchaus hätte weglassen können, wirken sie nicht zu aufgeblasen und passen sich in die Handlung ein. Das Ende kam mir persönlich zu abrupt, irgendwas fehlte mir da noch, vor allem da es von Seiten Fritzys Andeutungen gab.

Exchange Love: Grow ist eine unterhaltsame Liebesgeschichte mit heißen Sexszenen, aber auch romantischen Gesten. Man fiebert mit Fritzy und Ian von Anfang bis Ende mit und ist zum Schluss enttäuscht, dass ihre Geschichte schon vorbei ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2021

Zum Ende rasant mit überraschenden Wendungen

Dein dunkelstes Geheimnis
1

Immer wieder möchte Kathryn von ihrem Vater wissen, wo er die Leiche ihrer besten Freundin Elsie versteckt hat. Doch auch nach 25 Jahren schweigt er eisern. Auf den Jahrestag genau verschwindet die kleine ...

Immer wieder möchte Kathryn von ihrem Vater wissen, wo er die Leiche ihrer besten Freundin Elsie versteckt hat. Doch auch nach 25 Jahren schweigt er eisern. Auf den Jahrestag genau verschwindet die kleine Abigail - auf dem gleichen Grundstück! Ein Zufall? Kathryn begibt sich auf Spurensuche, zurück in ihre alte Heimat auf einer walisischen Insel. Doch sie ist bei den Bewohnern nicht willkommen.

Der Thriller wird hauptsächlich aus der Sicht von Kathryn erzählt. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihr Seelenleben, auch in Bezug auf diese schwierige Thematik. Kathryn wirkt sehr labil, was auch irgendwie verständlich ist und doch vergisst sie dabei all die Menschen die ebenfalls unter dieser Last leben müssen. Daher ist ihr Selbstmitleid an manchen Stellen zu überzogen. Allgemein entwickelt sich der Thriller auch erst auf den letzten fünfzig Seiten zum Psychothriller. Davor konnte ich als Leser viel spekulieren, um am Ende dann doch falsch gelegen zu haben. Die Beschreibungen der Insel und ihrer Bewohner ist sehr gut gelungen. Die Landschaft wirkt düster und karg, die Bewohner misstrauisch und eigen. Der Schreibstil ist flüssig, an manchen Stellen aber ziemlich sexualisiert (besonders Maggie Grant!). Das passte nicht wirklich in das Gesamtkonzept, verkörpert vermutlich aber Grants taffen Polizeicharakter. Zum Schluss frage ich mich dennoch was aus dem einen oder anderen Protagonisten geworden ist.

Dein dunkelstes Geheimnis ist ein gut durchdachter Psychothriller mit dem einen oder anderen Pageturner. Bis zum Nervenkitzel vergehen aber viele Seiten voller Spekulationen und Schuldzuweisungen. Dass bis zum Schluss nichts in Stein gemeißelt ist, spiegelt Jenny Blackhurst vollkommen wider.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 23.08.2021

Humorvolle Dialoge und tollpatschige Charaktere

Morgen schreib ich dir ein Happy End
0

Miles ist ein waschechter New Yorker, während Zoey gerade erst aus L.A. hergezogen ist. Beide treffen sich immer wieder in ihrem Lieblingscafé aufeinander. Es folgen heftige Auseinandersetzungen um Gratisgebäck ...

Miles ist ein waschechter New Yorker, während Zoey gerade erst aus L.A. hergezogen ist. Beide treffen sich immer wieder in ihrem Lieblingscafé aufeinander. Es folgen heftige Auseinandersetzungen um Gratisgebäck und Tische. Was beide nicht wissen, sie arbeiten für zwei unabhängige Datingportale und wurden nun auf das gleiche Pärchen angesetzt. Während ihrer unbewussten Chats, lernen sie dabei völlig andere Seiten kennen.

Ich muss gestehen die ersten Kapitel gehen ziemlich quälend von statten. Es tauchen unzählige Namen und Datingportale auf dass man glatt den Überblick verliert. Das ändert sich im Verlauf, so bald die Fronten geklärt sind und ab da vergeht der Rest der Geschichte wie im Flug. Letztlich ist von Anfang an klar, wie sich die Geschichte entwickeln wird und doch ist der Weg dahin ziemlich tollpatschig und amüsant erzählt. Ich habe während der Chats und Dates unzählige Male lachen müssen. Ich finde Miles und Zoey sehr sympathisch, auch wenn ich nicht immer mit ihren Handlungsweisen einverstanden bin (besonders zum Ende hin). Auch die E-Mails ihrer beiden Chefs (vor allem Clifford!) waren lustig und originell, da sie quasi der Einstieg zu fast jedem Kapitel waren. Ich persönlich fand den Lesefluss etwas gestört als SMS Chats zu lesen waren. Sie hoben sich (trotz anderer Schriftart) nicht wirklich vom Rest ab, aber vielleicht liegt das auch nur an der E-Book Version! Die Danksagung muss ich auch noch erwähnen, da sie mal komplett was anderes war!

Morgen schreib ich dir ein Happy End ist eine wirklich witzige Liebesgeschichte. Die humorvollen Dialoge (und E-Mails) ziehen sich durch das gesamte Buch und verlieren nie ihre Wirkung. Trotz kleiner Mängel, kann ich das Buch nur empfehlen da es sich wunderbar zum Abschalten des Alltags eignet und für einen Moment alle Sorgen vergessen sind!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere