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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

Wahlkampf auf die harte Tour

Die Kampagne
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Natasha Winthrop ist eine erfolgreiche Anwältin in Washington, bei der man Ambitionen auf das Präsidentenamt vermutet. Als sie in ihrem Haus von einem Vergewaltiger überfallen wird, tötet sie den Angreifer ...

Natasha Winthrop ist eine erfolgreiche Anwältin in Washington, bei der man Ambitionen auf das Präsidentenamt vermutet. Als sie in ihrem Haus von einem Vergewaltiger überfallen wird, tötet sie den Angreifer in Notwehr. Allerdings kommen im Lauf der Vermittlungen Zweifel an ihrer Version der Geschichte auf und sie wird unter Mordverdacht verhaftet. So kommt Washingtons bekannteste Troubleshooterin Maggie Costello ins Spiel, sie soll Natasha helfen, sich von dem Verdacht reinzuwaschen und gerät dabei nicht nur in den Strudel der Ereignisse um Natashas Vergangenheit, sondern auch in Lebensgefahr.

Sam Bourne hat mich mit seinem eindringlichen Schreibstil direkt in die Geschichte geholt. Trotz seiner sachlichen, unspektakulären Art hält er die Spannung von Anfang an hoch, so dass man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. Die Charaktere sind authentisch, ihr Handeln manchmal sehr nahe an der Realität. Besonders die Machenschaften im Wahlkampf kommen mir leider aus der jüngsten Vergangenheit sehr bekannt vor. Das beherrschende Thema, Vergewaltigung und der Umgang damit, wird mit realen Statistiken veranschaulicht und von weiteren Themen wie den Gefahren des Umgangs mit Social Media gestützt. Auch Organisationen zur Ausübung von Selbstjustiz finden Eingang in die Story.

Die Geschichte lässt bis zum Schluss sehr viel Raum für Spekulationen und Verdächtigungen, trotzdem ist das Ende ein eher überraschendes, wird aber schlüssig und nachvollziehbar hergeleitet.

Von Anfang bis Ende hat mich dieses Buch gut unterhalten, der Bezug zu aktuellen Themen machte es besonders spannend. Deshalb gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und die volle Punktzahl.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 31.10.2021

Liebevoll gestaltet

Sing mit dem Rentier
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Das sehr liebevoll gestaltete und hinreißend gezeichnete Bilderbuch hat mich sofort angesprochen. Es erzählt die Geschichte des kleinen Rentiers, das seinen Traum-Weihnachtsbaum findet. Die kurzen, ...

Das sehr liebevoll gestaltete und hinreißend gezeichnete Bilderbuch hat mich sofort angesprochen. Es erzählt die Geschichte des kleinen Rentiers, das seinen Traum-Weihnachtsbaum findet. Die kurzen, kindgerechten Texte zum Vorlesen beinhalten Aufforderungen zum mitmachen und eignen sich auch für die Kleinsten.
Das Buch eignet sich perfekt zur Einstimmung auf Weihnachten und trägt zur Steigerung der Vorfreude bei. Die Kleinen müssen nicht passiv beim Vorlesen daneben sitzen, sondern können aktiv etwas tun, so dass auch kleine Zappelinchen gefesselt werden. Die Zeichnungen sind sehr detailreich, es gibt sehr viel zu entdecken.
Ich persönlich freue mich sehr darauf, in der Vorweihnachtszeit die Geschichte des kleinen Rentiers meiner Enkeltochter vorzulesen. Für dieses reizende Bilderbuch gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Ein echter Pageturner

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Der Kopenhagener Polizeichef Sleizner ist über Leichen gegangen, um seine aktuelle Position zu erreichen. Dabei hat er sich zahlreiche Feinde geschaffen. Seine ehemalige Mitarbeiterin Dunja ist ...

Der Kopenhagener Polizeichef Sleizner ist über Leichen gegangen, um seine aktuelle Position zu erreichen. Dabei hat er sich zahlreiche Feinde geschaffen. Seine ehemalige Mitarbeiterin Dunja ist untergetaucht und überwacht ihn lückenlos, um ihm das Handwerk zu legen. Auch Fabian Risk sammelt Beweise gegen seinen Erzfeind, denn er vermutet, dass Sleizner etwas mit dem Tod seines Sohnes Theo zu tun hat. Als in einem im Hafenbecken versunkenen Auto zwei Leichen entdeckt werden, hat auch Kommissar Jan Hesk, von Sleizner frisch befördert, den Verdacht, dass Sleizner in den Fall verwickelt ist. Unabhängig voneinander, in verschiedenen Handlungssträngen, die in ein rasantes Finale münden, ermitteln alle drei gegen Sleizner und begeben sich dabei nicht nur einmal in Lebensgefahr.

In mitreißendem Schreibstil erzählt der Autor vom Kampf gegen eine Geheimorganisation, die misshandelt, vergewaltigt, Menschen verschleppt und sich daran bereichert. Mächtige Männer, die glauben, sich alles erlauben zu können, sollen zu Fall gebracht werden. Dabei beschreibt er die handelnden Personen sehr detailliert, sie wirken jederzeit authentisch.
Besonders bei Dunja ist der Abscheu gegen Sleizner und seine Handlungen sehr gut spürbar.

Die Handlungsstränge sind sehr gut aufeinander abgestimmt, der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch und steigert sich zu einem fulminanten Finale, so dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.
So ist ein hochspannender Thriller entstanden, der auch fesseln kann, wenn man die vorhergehenden Bände nicht gelesen hat. Von mir gibt es hier eine 100%-ige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Berührende Geschichte vor realem Hintergrund

Das Buch der verschollenen Namen
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Es ist das Jahr 1942, die Jüdin Eva lebt mit ihren Eltern im besetzten Paris. Obwohl sie gewarnt werden, kann sie die Deportation ihres Vaters nicht verhindern. Es ist reiner Zufall, dass sie ...

Es ist das Jahr 1942, die Jüdin Eva lebt mit ihren Eltern im besetzten Paris. Obwohl sie gewarnt werden, kann sie die Deportation ihres Vaters nicht verhindern. Es ist reiner Zufall, dass sie und ihre Mutter nicht in der Wohnung sind und so der Gestapo entgehen. Ihnen gelingt die Flucht, sie landen in einem Dorf in den Bergen, wo es eine Gruppe von Fluchthelfern gibt. Eva erkennt, dass sie dort gebraucht wird, so bleiben sie gegen den Willen der Mutter dort. Sie schließt sich der Gruppe an und erstellt falsche Papiere. Im Buch der verschollenen Namen verschlüsselt sie die Klarnamen derer, für die die Papiere bestimmt sind. Dieses Buch führt sie nach vielen Jahren in Amerika zurück nach Europa.

Sehr einfühlsam und emotional schildert Kristin Harmel am Beispiel von Eva und ihrer Familie die Not von Juden und Regimegegnern im "tausendjährigen Reich". Eva gefällt mir als Hauptprotagonistin sehr gut, sie ist mutig, warmherzig, sympathisch und steht zu ihrer Überzeugung. Auch die nach außen hin so bärbeißige Pensionswirtin Madame Barbier ist mir lieb geworden, denn sie hat ein gutes, mitfühlendes Herz.

Auch wenn die Geschichte im Mittelteil einige Längen und Wiederholungen hat, ist sie doch sehr spannend und flüssig zu lesen. Besonders gefallen hat mir, dass ich erfahren durfte, was nach dem Krieg aus Eva geworden ist. Auch dass die Geschichte des Buches zu einem Abschluss kommt, ist sehr schön.

Wir lesen hier eine spannende Geschichte vor realem Hintergrund. Viele solcher Geschichten haben sich in Europa in dieser dunklen Zeit zugetragen und es ist sehr wichtig, jede einzelne zu erzählen. Deshalb muss dieses Buch eine absolute Leseempfehlung bekommen.




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Veröffentlicht am 12.10.2021

Entführt in die Welt der Düfte

Das Haus der Düfte
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Schon als Kind hat Anouk ein klares Ziel vor Augen - sie will unbedingt Parfumeurin werden. Als ihr die Chance geboten wird, in einem der größten Parfumhäuser in Grasse, der Stadt der Düfte, ...

Schon als Kind hat Anouk ein klares Ziel vor Augen - sie will unbedingt Parfumeurin werden. Als ihr die Chance geboten wird, in einem der größten Parfumhäuser in Grasse, der Stadt der Düfte, ihre Ausbildung zu machen, greift sie zu. Dort wird sie nicht nur mit den Familienstreitigkeiten der Familie Girard, sondern auch mit der Vergangenheit ihrer eigenen Familie konfrontiert.

Das Cover ist ein echter Hingucker, nach diesem Buch greift man in der Buchhandlung sofort. Pauline Lambert erzählt die Geschichte in so eindringlichem Schreibstil, dass ich sehr schnell in der Geschichte angekommen bin und geglaubt habe, die Düfte der Provence zu riechen.
Die Figuren sind authentisch dargestellt, wenn auch nicht alle sympathisch, ihre Handlungen sind nachvollziehbar und schlüssig. Die eingearbeiteten Fakten über Parfumherstellung und Luxusindustrie sind hochinteressant und ebenfalls schlüssig, da wurde scheinbar akribisch recherchiert.

Insgesamt hat es mir sehr viel Spaß gemacht, Anouk bei der Erfüllung ihres Lebenstraumes zu begleiten, obwohl mich die Welt der Luxusindustrie sonst nicht so interessiert. Die Geschichte wird so fesselnd erzählt, dass ich mich glänzend unterhalten fühle. Deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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