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Veröffentlicht am 09.06.2022

Leider nicht so amüsant, wie es der Klappentext verspricht

Kurioses über euch Menschen
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In diesem Buch begleiten wir Jared, einen Bot aus der Zukunft, der eines Tages plötzlich Gefühle entwickelt. Völlig überfordert mit diesen neuen menschlichen Empfindungen, sucht er sich Hilfe und findet ...

In diesem Buch begleiten wir Jared, einen Bot aus der Zukunft, der eines Tages plötzlich Gefühle entwickelt. Völlig überfordert mit diesen neuen menschlichen Empfindungen, sucht er sich Hilfe und findet letztendlich eine Art Trost in alten Hollywood-Streifen, die er sich massenweise im Kino anschaut. Er macht es sich schliesslich zum Ziel, für seine Gefühle einzustehen und reist nach L.A., wo er nicht nur eine Frau kennen- und lieben lernt, sondern auch an einem Drehbuchkurs teilnimmt, um seinen eigenen Hollywoodfilm zu kreieren.

Und das war's dann auch. Der Inhalt lässt sich bedauerlicherweise nicht spannender beschreiben, denn das ganze Buch besteht aus fast nichts anderem, als dass Jared versucht, mit seinen vielen neuen Gefühlen klarzukommen und Filme schaut. Letzteres sieht dann so aus, dass im Hörbuch endlos Inhaltszusammenfassungen über bekannte Hollywoodfilme herunter gerattert werden, was ich nicht nur ermüdend, sondern auch nichtssagend und langweilig fand. Wenn ich Zusammenfassungen über Filme lesen will, dann kann ich das auch einfach über Wikipedia in Erfahrung bringen. Ausserdem hat sich mir der Sinn dieser Filmbeschreibungen nicht ganz erschlossen, da sie in meinen Augen nicht wirklich etwas zur Handlung beigetragen haben.
Aber auch abgesehen von diesem Kritikpunkt kann Jared und seine Geschichte leider nicht überzeugen. Der Schreibstil ist ganz entsprechend einem Bot als Protagonisten sehr nüchtern und emotionslos gehalten. Und das war nicht mal das, was mich am meisten gestört hat, sondern eher der Umstand, dass Jared etliche "Catchphrases" nutzt, die im Buch so oft wiederholt werden, dass ich sie nicht mehr hören konnte. Das geht von einem inflationär genutztem "Ha!", nach gefühlt jedem zweiten Satz, den Jared von sich gibt, bis hin zu Wörter wie "Nullsummenspiel", dessen Bedeutung mir immer noch nicht ganz klar ist. Die ständigen Wiederholungen waren irgendwann einfach nur noch nervig.
Ein weiterer Kritikpunkt besteht darin, dass der Humor aus dem vielversprechenden Klappentext enttäuschenderweise nicht im Buch selbst wiederzufinden ist. Stephenson versucht zwar, sich über die Eigenarten von Menschen lustig zu machen, insbesondere über Konventionen bei sozialen Interaktionen, aber als amüsant oder gar lustig habe ich das überhaupt nicht empfunden. Und dadurch hat sich mir auch die Frage gestellt, was der Autor mit diesem Buch genau erreichen will? Der Klappentext klingt wie Satire, aber der Inhalt ist letztendlich nicht bissig genug, dass ich es tatsächlich als Satire bezeichnen könnte.
Und last but not least muss an dieser Stelle auch betont werden, dass nicht nur das Cover oder Titel, sondern auch der Inhalt schon sehr an Matt Haigs bekanntes Werk "Ich und die Menschen" erinnert, sodass die Idee abgekupfert wirkt. Ironischerweise fand ich aber auch Haigs Buch ähnlich humorlos wie dieses hier.

Abschliessen möchte ich nach den vielen Kritikpunkten dann doch noch mit etwas Positivem und das ist definitiv der Sprecher Simon Jäger, den einige vielleicht als Synchronstimme von Matt Damon kennen. Jäger macht seine Sache wie gewohnt gut und hat einen sehr angenehmen Erzählstil, auch wenn das alleine leider nicht ausreicht, über den wenig überzeugenden Inhalt hinwegzutrösten.

Fazit:
Alles in allem lässt sich abschliessend sagen, dass der Klappentext interessanter und amüsanter klingt, als es das Buch letztendlich ist. Und das hat bei mir zu einer grossen Enttäuschung geführt. Dem Humor - wenn man denn überhaupt von so etwas sprechen kann - fehlt es an Biss und auch der Plot an und für sich kann nicht überzeugen. Für mich ist es bedauerlicherweise ein Hörbuch, das ich nicht weiterempfehlen kann. Aber Humor ist ja bekanntlich Geschmackssache.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Typische YA Romantasy

Splitter aus Silber und Eis
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Bei "Splitter aus Silber und Eis" handelt es sich um einen Fantasyroman aus dem Young Adult Genre, das als Einzelband die Geschichte von Prinzessin Veris erzählt, die aufgrund einer Vereinbarung zum Schutze ...

Bei "Splitter aus Silber und Eis" handelt es sich um einen Fantasyroman aus dem Young Adult Genre, das als Einzelband die Geschichte von Prinzessin Veris erzählt, die aufgrund einer Vereinbarung zum Schutze ihres Volkes, an den Hof des Prinzen der Winterelfen geschickt wird. Was sie dort erwartet, weiss Veris nicht genau, sie weiss nur, dass etliche junge Frauen nie wieder von dieser Reise zurückgekehrt sind.

Obwohl der Klappentext zunächst sehr vielversprechend geklungen hat, ist die Idee leider alles andere als neu. Das Buch erinnert stark an den ersten Band der "Das Reich der sieben Höfe" Reihe, der wiederum ein Retelling des berühmten "Die Schöne und das Biest" Märchens darstellt. Und genauso liest sich vor allem die erste Hälfte von "Splitter aus Silber und Eis" auch.
Doch selbst wenn man über diese starke Ähnlichkeit hinwegsehen würde, sticht das Buch auch sonst nicht wirklich mit Innovationen heraus, sondern enthält alle gängigen Tropes, die man in gefühlt jedem zweiten Young Adult Fantasy Roman findet. Aus diesem Grund ist mein Interesse für die Handlung relativ rasch abgeflaut und ich habe bereits nach knapp einem Viertel des Buches begonnen, Teile des Buches nur noch querzulesen, weil ich davon ausgegangen bin, dass sich der Plot ohnehin sehr vorhersehbar weiterentwickeln würde.

Zu meiner Überraschung muss ich zugeben, dass sich diese Annahme als falsch herausgestellt hat, denn fast genau in der Mitte des Buches passiert dann doch zu meiner grossen Überraschung ein Plot Twist, den ich so niemals vorhergesehen hätte und kurzzeitig mein Interesse wieder wecken konnte, da es für einen Moment so ausgesehen hatte, als würde die Story eine ganz andere, neue Richtung einnehmen.
Leider hat sich diese Hoffnung ziemlich schnell zerschlagen, denn trotz der überraschenden Wendung, wird die Protagonistin einfach in das nächste Schloss verfrachtet und der Handlung wird so wieder das Tempo, die Action und die Spannung genommen. Dementsprechend schnell war mein wieder gewonnenes Interesse auch wieder weg und ich habe den letzten Drittel des Buches nur noch überflogen.
Insgesamt verläuft die zweite Hälfte des Buches zwar tatsächlich anders als die erste, aber sie hat sich ironischerweise wie in Abklatsch des ersten Bandes der "Throne of Glass" Reihe angefühlt. Es scheint also so, als wäre Laura Cardea ein grosser Fan von Sarah J. Maas Werken. ;)

Der Schreibstil der Autorin ist okay, aber richtig fesseln konnte mich leider - bis auf den Plot Twist - kaum. Auch die Charaktere sind für mich zu blass geblieben und die Absichten der Protagonistin und ihre Meinungswechsel waren für mich teilweise schwer nachvollziehbar. Selbstverständlich gab es auch die obligatorische Liebesgeschichte, die auf mich allerdings sehr konstruiert und vorhersehbar gewirkt hat.

Fazit:
"Splitter aus Silber und Eis" ist eher für Leser:innen zu empfehlen, die komplett neu im Young Adult Fantasy Genre unterwegs sind. Alle anderen werden hier eher ein Abklatsch der jeweils ersten Bände der "Das Reich der sieben Höfe" und der "Throne of Glass" Reihen zu lesen bekommen, der noch dazu alle gängigen Klischees des Genres enthält und damit kaum Neues bietet. Mich konnte das Buch deshalb leider nicht packen und ich es leider auch nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Konnte meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen

In die Sonne schauen
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Von dem Buch habe ich mir vorgängig einerseits hilfreiche (fachliche und praxisrelevante) Inputs für meine Arbeit mit Patient:innen mit terminalen Erkrankungen erhofft, die auf Yaloms Erfahrungen seiner ...

Von dem Buch habe ich mir vorgängig einerseits hilfreiche (fachliche und praxisrelevante) Inputs für meine Arbeit mit Patient:innen mit terminalen Erkrankungen erhofft, die auf Yaloms Erfahrungen seiner langjährigen psychotherapeutischen Tätigkeit beruhen. Andererseits hatte ich auch erwartet, dass sich das Buch vielleicht als Empfehlung zur Selbsthilfe für meine Patient:innen eignen würde.

Zunächst muss gesagt werden, dass Yalom zweifellos ein sehr kluger Mensch ist, der einen grossen Erfahrungsschatz in der Psychotherapie mitbringt. Sein Wissen reduziert sich aber nicht allein auf die Psychologie, sondern auch auf weltbekannte Literatur und Philosophie. Und diese Themenbereiche verknüpft er auch in seiner Arbeit als Psychotherapeut, was auch sehr stark in dem vorliegenden Buch zum Ausdruck kommt. Yalom präsentiert im Buch einige philosophische Ansätze in Bezug auf das Sterben und den Tod und stellt dadurch alternative, hilfreiche Sichtweisen zur Verfügung, die nicht so angstbesetzt sind, wie die Ungewissheit, die mit diesen Themen einhergeht. Am ansprechendsten fand ich davon die Vorstellung, dass jeder Mensch einen Welleneffekt auf seine Mitmenschen und Generationen nach ihm hinterlässt, die einem vielleicht nicht direkt bewusst sind und sich oftmals auch noch viele Jahre nach dem eigenen Tod zeigen. Diese Perspektive verschafft dem eigenen Dasein eine Bedeutung und wirkt beruhigender, als die angstbesetzte Vorstellung, vergessen zu werden.
Ich kann mir vorstellen, dass das Buch vor allem Leser:innen anspricht, die empfänglich für philosophische Ansätze sind, es aber vermutlich auch Menschen gibt, die mit Yaloms Erklärungsansätzen nichts anfangen können.

Neben diesen positiven Aspekten, die leider nicht eine so grossen Teil des Buches ausmachen, wie es erwartet hätte, gab es aber auch viele Punkte, die mich nicht begeistern konnten. Zum einen fand ich den Erzählstil des Buches etwas unstrukturiert und teilweise auch ohne ersichtlichen roten Faden, selbst wenn der Autor versucht hat, seine Erzählungen in spezifische Kapitel zu gliedern. Yalom mischt oben genannte Erklärungsansätze und Zitate bekannter Schriftsteller:innen mit vielen Erfahrungsberichten von Patient:innen, mit denen er zusammengearbeitet hat, sowie auch seiner eigenen Auseinandersetzung mit dem Tod. Gerade die Berichte von Patient:innen haben für meinen Geschmack einen etwas zu grossen Teil eingenommen. Es war zwar interessant zu lesen, welche Entwicklungen seine Patienten:innen (in Zusammenhang mit ihren Ängsten vor dem Tod) machen konnten, aber letztendlich konnte ich daraus nur wenig für meine eigene Arbeit mitnehmen. Viele Erfahrungsberichte beruhen auf Träumen, die Yaloms Patient:innen hatten und in der Therapie symbolisch aufgearbeitet wurden. Nur decken sich diese Erfahrungsberichte für mich ehrlich gesagt wenig mit meinem Arbeitsalltag, in denen es bisher kein einziges Mal vorgekommen ist, dass praktischerweise ein Traum vorgekommen wäre, den ich dazu nutzen konnte den Patient:innen zu helfen, ihre Todesängste zu überwinden. Ich befürchte, dass sich das Buch deshalb auch nicht unbedingt als Literaturempfehlung für meine Patient:innen eignen würde, da ich nicht den Eindruck hatte, dass sie sich darin wiedererkennen würden.
Und das führt mich zum nächsten Kritikpunkt: Yalom möchte mit seinem Buch bewusst ein breites Publikum ansprechen. Es soll für Fachpersonen, sowie auch für Betroffene oder einfach interessierte Leser:innen eignen. Das hört sich in der Theorie schön und gut an, hat aber beim Lesen zu Verwirrung geführt, da nicht jedes Kapitel jede Zielgruppe anspricht, sodass das Buch für mich letztendlich nichts Halbes und nichts Ganzes war. Egal ob das Buch für Fachpersonen oder Betroffene geschrieben worden wäre, ich hatte den Eindruck, dass es für beide zu wenig Fleisch am Knochen hatte. Yaloms Gedankengänge sind zwar interessant zu lesen, aber wirklich konkret mitnehmen konnte ich weder für mich, noch für meine Patient:innen etwas Handfestes. Selbst am Ende des Buches, als Yalom verspricht, dass nun einige hilfreiche Inputs zur Arbeit als Psychotherapeut folgen würden, folgte wieder nur eine eher allgemeine Feststellung, wie wichtig die Therapiebeziehung für den Therapieprozess ist - etwas, das die Wissenschaft unlängst in zahlreichen Studien nachweisen konnte und somit nicht neu sein sollte, wenn man Psychologie studiert hat.

Alles in allem muss ich abschliessend sagen, dass meine oben erwähnten vorgängigen Erwartungen leider nicht annähernd erfüllt werden konnten. Für mich hält das Buch leider nicht das, was es im Untertitel verspricht, denn Strategien, wie man die Angst vor dem Tod überwindet, findet man hier definitiv zu wenig. Und deshalb hat mich das Buch letztendlich enttäuscht zurückgelassen.

Fazit:
Yalom ist zweifellos ein kluger und erfahrener Psychotherapeut, der sein Wissen und seine Erfahrungen aus langjähriger Arbeitstätigkeit im vorliegenden Buch zum Ausdruck bringt. Leider bleibt es vor allem bei Erfahrungsberichten seiner eigenen Patient:innen und man erhält nicht - wie im Untertitel des Buches versprochen - praxisrelevante oder umsetzbare Strategien, die einem helfen, die Angst vor dem Tod zu überwinden. Einige Denkansätze sind zwar hilfreich als Diskussionsgrundlage mit Patienten über den Tod, aber insgesamt war mir das Buch dann doch zu unstrukturiert und letztendlich auch zu nichtssagend. Wer sich gerne mit philosophischen Denkansätzen auseinandersetzt, ist hier richtig. Für Fachpersonen oder Betroffene, die hilfreiche Inputs für den Umgang mit Todesangst erwarten, ist es eher nicht zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Das kann Fitzek definitiv besser!

Der Heimweg
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Sebastian Fitzek ist einer, wenn nicht DER erfolgreichste Thriller-Autor aus Deutschland und haut jedes Jahr zur selben Zeit ein neues Buch auf den Markt, das jedes Mal ganz oben auf den Bestseller-Listen ...

Sebastian Fitzek ist einer, wenn nicht DER erfolgreichste Thriller-Autor aus Deutschland und haut jedes Jahr zur selben Zeit ein neues Buch auf den Markt, das jedes Mal ganz oben auf den Bestseller-Listen landet und mit Begeisterungsstürmen überschwemmt wird. Ich selbst bin erst vor wenigen Jahren auf den Autor aufmerksam geworden und verbinde mit ihm eine Art Hass-Liebe. Ich mag seine anfänglichen Ideen und seinen packenden Schreibstil, bin aber fast jedes Mal von den Auflösungen seiner Bücher enttäuscht, so dass ich am Ende mit gemischten Gefühlen zurückbleibe. Und trotz meiner Kritik, bin ich doch jedes Mal auf Neue wieder neugierig, was sich Fitzek wohl für sein nächstes Buch ausgedacht hat, und muss es einfach lesen. Und genau das war auch bei "Der Heimweg" der Fall.

Fitzek fokussiert sich in jedem seiner Thriller auf ein anderes zentrales Thema. Und das ist etwas, dass ich ihm zugutehalten muss. In diesem Buch war es ein Begleittelefon, das vor allem für Frauen zur Verfügung steht, die nachts alleine nach Hause laufen müssen und sich durch den telefonischen Kontakt sicherer fühlen wollen. Im Buch ist das die Protagonistin Klara, die dadurch Jules als telefonischen Begleiter kennenlernt. Doch sehr bald stellt sich heraus, dass es Klara nicht nur um einen sicheren Heimweg geht, sondern sie kurz davor steht, einen Suizid begehen - und das bloss, weil sie unter Todesangst leidet. Jules steht deshalb vor der schwierigen Aufgabe, Klara von ihrem Vorhaben abzubringen, was sich allerdings via Telefon als eine Herausforderung herausstellt...

Obwohl die Idee anfangs noch vielversprechend war, hat mir in diesem Buch das erste Mal die Spannung gefehlt. Normalerweise kann ich Fitzeks Bücher kaum aus der Hand legen, denn die Kapitel sind immer sehr kurz und enden mit einer Art Cliffhanger, dass ich mir immer denke: "Ach, ein Kapitel mehr noch drin" und schwups, ist das Buch ausgelesen. Hier hat sich dieses Gefühl leider ausnahmsweise nicht eingestellt, was wohl daran lag, dass mich die Handlung nicht so richtig fesseln konnte. Normalerweise bin ich es gewohnt, dass es immer spannender wird, je näher ich an die Auflösung komme, da sich die einzelnen Handlungsstränge immer mehr zu einem grossen Ganzen zusammenfügen. Hier war es aber eher so, dass die Story für mich mit jedem Puzzleteilchen zunehmend verwirrender und unglaubwürdiger geworden ist. Ich habe irgendwie keinen Zugang zu den beiden Protagonisten gefunden und hatte auch Mühe, einen Überblick über die vielen Nebencharaktere zu behalten, die im Laufe der Geschichte auftauchen und irgendeine Rolle in diesem grossen Ganzen spielen. Normalerweise habe ich keine Schwierigkeiten Fitzeks Plots zu folgen, aber hier wollte der Funke leider überhaupt nicht überspringen.
Es war auch das erste Mal, dass mir nicht nur die Auflösung nicht gefallen hat, sondern mich die ganze Handlung als Ganzes nicht überzeugen konnte. Der "Aha-"Effekt am Ende ist vollständig ausgeblieben und irgendwie hat die ganze Story für mich keinen Sinn ergeben. Hinzu kommt, dass das Buch mit etlichen Szenen sexueller Gewalt gefüllt wird, die aus meiner Sicht nicht nur eine Triggerwarnung zu Beginn des Buches verlangt hätten, sondern leider auch für die eigentliche Story völlig unnötig gewesen sind.

Insgesamt lässt sich sagen, dass diesem Buch die typischen Zutaten fehlen, die Fitzeks Bücher sonst lesenswert machen. Das hier war für mich leider das enttäuschendste Buch, das ich bisher von dem Autor gelesen habe.

Positiv bleibt aber zum Abschluss zu erwähnen, dass Fitzek im Nachwort Bezug zur Kritik nimmt, dass seine Bücher zu unglaubwürdig und unrealistisch sein sollen. Und da bezieht er klar die Position, dass er auch gar nicht will, dass seine Bücher realistisch sind, weil die Realität an sich bereits grausam genug sein kann. Ich rechne es ihm hoch an, dass er zumindest dazu stehen kann, dass seine Bücher unrealistisch sind.

Fazit:
"Der Heimweg" ist natürlich für jeden Fitzek-Fan ein Muss. Der Autor befasst sich in seinem neusten Thriller mit dem Thema eines telefonischen Begleitdienstes, das Frauen zur Verfügung steht, die nachts alleine nach Hause laufen müssen. Dieses Mal wollte bei mir aber leider keine richtige Spannung aufkommen, was vielleicht daran lag, dass die Story bereits relativ früh mit jedem weiteren Puzzleteil zunehmend verwirrender geworden ist und bei mir viele Fragezeichen verursacht hat. Mich konnte der Bestseller-Autor dieses Mal leider nicht überzeugen, und für mich war es bisher sein enttäuschendstes Werk. Von mir gibt es deshalb dieses Mal nur 2 Sterne. Das kann Fitzek definitiv besser!

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Konnte mich leider nicht überzeugen

Celestial City - Akademie der Engel
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Dieses Buch habe ich bereits vor einer Woche gelesen und ich habe es irgendwie versäumt, zeitnah eine Rezension dazu zu verfassen. Und jetzt kann ich mich fast gar nicht mehr an den Inhalt erinnern - ...

Dieses Buch habe ich bereits vor einer Woche gelesen und ich habe es irgendwie versäumt, zeitnah eine Rezension dazu zu verfassen. Und jetzt kann ich mich fast gar nicht mehr an den Inhalt erinnern - und das spricht wohl wiederum für meine eher durchwachsene Bewertung des Buches.

Für dieses Buch habe mich spontan beworben, weil Geschichten rund um Engel und Dämonen zu meiner liebsten Fantasy-Sparte gehören. Positiv ins Auge gestochen ist mir auch das wunderschöne deutsche Cover, gegen das das englische Originalcover nicht einmal annähernd ankommt.

Der Einstieg in die Story hat mir noch gut gefallen. Brielle ist (zumindest am Anfang) noch eine starke, schlagfertige Protagonistin, die gelernt hat, sich selbst durchs Leben zu schlagen. Sie lebt in der gefährlichen Welt von Dämonen und Sklaven und wird aufgrund eines Deals, der ihre Mutter vor Jahren mit einem Dämon abgeschlossen hat, wohl auch für immer in der Schuld dieser Wesen stehen. Na ja, das dachte sie zumindest, denn eines Tages wird sie doch überraschend in die Akademie der Engel aufgenommen und trifft auf einen attraktiven jungen Mann, der sie ausbilden soll.

Und das war dann leider auch der Punkt, an dem mich der Plot allmählich verloren hat, denn spätestens nach Brielles Aufnahme im Engelsinternat, entwickelt sich die Handlung so klischeehaft und vorhersehbar weiter, dass ich mein Interesse verloren und die zweite Hälfte nur noch quergelesen habe. Angefangen bei den stereotypen Charakteren, bis hin zur Insta-Liebesgeschichte hat sich alles wie ein weiterer 0815-Abklatsch ähnlicher YA Fantasy Reihen angefühlt.

Leider war auch der Schreibstil etwas, der mich weder packen, noch richtig überzeugen konnte. Die Beschreibungen haben sich teilweise sehr umgangssprachlich gelesen und gerade die Dialoge habe ich als stark verbesserungswürdig empfunden.

Das Buch hebt sich leider kaum aus der Masse der YA Fantasybücher hervor und nutzt fast alle Klischees und Stereotype, die das Genre zu bieten hat. Damit konnte ich leider nicht überzeugt werden.

Fazit:
Celestial City besticht vor allem durch sein wunderschönes Cover und dem interessanten Worldbuilding einer zweigeteilten Stadt, die von Engeln und Dämonen regiert wird. Leider wird dieses Potenzial im weiteren Verlauf aber nicht genutzt und stattdessen bekommt man eine sehr klischeehafte Young Adult Romantasy Geschichte mit stereotypen eindimensionalen Charakteren zu lesen, die noch dazu mit einem maximal mittelmässigen, umgangssprachlichen Schreibstil erzählt wird. Es gibt leider deutlich bessere Engelsgeschichten. Diese hier konnte mich leider gar nicht überzeugen und bekommt von mir deshalb nur 2 Sterne.

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