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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2021

Ergreifend und Erschütternd

Franz
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Der Autor Jürgen Pettinger erzählt auf eine packende, ungeschönte Weise, dass tragische Schicksal des Homosexuellen Franz Doms während des NS-Regimes. In flüssiger, intensiver und bildgewaltiger Sprache ...

Der Autor Jürgen Pettinger erzählt auf eine packende, ungeschönte Weise, dass tragische Schicksal des Homosexuellen Franz Doms während des NS-Regimes. In flüssiger, intensiver und bildgewaltiger Sprache berichtet und rekonstruiert er den unfassbare Leidensweg eines jungen Mannes, OPFER DER NS-JUSTIZ. Franz Doms wurde wie tausende schwule Männer verfolgt, erniedrigt, aussortiert, inhaftiert und schlussendlich zum Tode verurteilt. Franz starb am 07. Februar 1944 im Alter von nur 21 Jahren im Hinrichtungsraum des Landgerichts Wien. "Ermordet, weil er nicht der Norm entsprach!" Ist Liebe ein Verbrechen?
Obwohl das Buch nur knapp 200 Seiten hat, konnte ich es nur häppchenweise lesen., um das Gelesene zu verarbeiten. Jürgen Pettinger hat sich anhand von Gerichts- und Vernehmungsprotokollen orientiert und die Geschichte gekonnt und spannend aufgebaut. Seite 18 " Wie war es möglich zu überleben, wenn man auf den eigenen Tod wartet?" Die Verfolgung Homosexueller während des NS-Regimes geht unter die Haut. Dieses Buch fühlt und spürt man beim Lesen. Ein so wichtiges, trauriges Thema, welches nicht vergessen werden darf! Jürgen Pettinger möchte mit seiner Geschichte gleichzeitig mahnen und das Bewusstsein dafür schärfen, dass Diskriminierung nach wie vor stattfindet!
Fazit:
5/5 ⭐⭐⭐⭐⭐ Von Herzen empfehle ich diese gelungene wichtige Geschichte ❤

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Ein großartiges emotionales Werk

Die vier Winde
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Inhalt:
Texas 1921, Elsa wächst in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Allerdings wird ihr jegliche Freiheit auf ein normales Leben verwehrt. Schon früh, wird ihr von ihren Eltern eingeredet, dass ...

Inhalt:
Texas 1921, Elsa wächst in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Allerdings wird ihr jegliche Freiheit auf ein normales Leben verwehrt. Schon früh, wird ihr von ihren Eltern eingeredet, dass sie kränklich, hässlich und wertlos ist, anders als ihre Schwestern. Mit 25 Jahren lernt sie den jüngeren Raffaello Martinelli kennen und lieben. Als Elsa schwanger wird, wird sie von ihren Eltern verstoßen. Die Familie von Raf nimmt sie zu sich auf die Farm auf. Texas 1934, Anhaltende Dürre und die Weltwirtschaftskrise lassen die Menschen tief verzweifeln und fürchten. Schwere Black Blizzards wirbeln durch das Land und verursachen zusätzlich zur Armut und Hunger Krankheiten. Elsa liebt ihr Land, aber sie hat keine Wahl und denkt an das Wohl ihrer Kinder. Sie beschließt nach Kalifornien zu flüchten und hofft auf ein besseres Leben. Ein harter Weg beginnt...
Mein Leseeindruck:
WOW ❤️ Jahreshighlight ❤
Als ich die ersten 70 Seiten gelesen hatte, dachte ich "Ganz nett, aber mehr auch nicht!" Was danach gekommen ist, hat mich regelrecht umgehauen. Kristin Hannah ist es gelungen die verheerende Dürre, den Dust Bowl, die damalige Wirtschaftskrise, sowie den Umgang mit den Umweltflüchtlingen so beeindruckend emotional aufzubereiten, dass mir beim Lesen die Tränen geflossen sind. Was Elsa ❤ erlebt hat, lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Die vier Winde ist eine faszinierende Geschichte, voller detailgetreuer, hochinteressanter, historischer Geschehnisse in den 20er und 30er Jahren. Eindrucksvoll und schonungslos erzählt die Autorin vom Kampf ums Überleben. Ich hatte von den Naturgewalten furchtbare Bilder vor Augen. Elsa's Sehnsucht nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit ist so stark spürbar, dass ich gar nicht wusste, wohin mit meinen Gefühlen.
Fazit: Verzweiflung, Hoffnung, Mut einer beeindruckenden Frau ❤ HIGHLIGHT und riesen Leseempfehlung. ⭐⭐⭐⭐⭐+/5 Sternen

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Zwei beeindruckende Schwestern gehen ihren Weg

Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung (Die Kinderärztin 2)
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Berlin 1918: Marlene Lindow hat ihr Medizinstudium erfolgreich beendet. Sie ist in der Kinderklinik Weißensee zurück und absolviert dort ihr einjähriges Praktikum. Ihr Verlobter Maximilian ist unverletzt ...

Berlin 1918: Marlene Lindow hat ihr Medizinstudium erfolgreich beendet. Sie ist in der Kinderklinik Weißensee zurück und absolviert dort ihr einjähriges Praktikum. Ihr Verlobter Maximilian ist unverletzt aus dem Krieg zurück. Allerdings ist er ein anderer Mensch geworden. Ihre Beziehung leidet sehr darunter. Ihre Schwester Emma konnte glücklicherweise, nachdem ihr unehelicher Sohn Theo zur Welt kam, weiter in der Klinik als Kinderkrankenschwester arbeiten.

Mein Leseeindruck:
Bereits nach wenigen Seiten hatte mich die Kinderklinik Weißensee samt Marlene und Emma wieder vollkommen in den Bann gezogen. Obwohl ich den ersten Band vor einem Jahr gelesen habe, füllte sich nichts fremd an. Dank dem hervorragenden, lebendigen und flüssigen Schreibstil von Antonia Blum fliegt man regelrecht durch die Seiten. Die zwei Schwestern Lene und Emma haben sich enorm weiterentwickelt. Die Handlung und Geschehnisse sind flott und sehr spannend. Die Autorin thematisiert posttraumatische Belastungsstörungen, die Spanische Grippe, Typhus und ganz großartig die Gleichberechtigung von Frau und Mann. Die medizinischen Aspekte fand ich sehr gekonnt und gelungen, ohne das es zu überladen wirkte, in die Geschichte eingebunden. Auch dieser Roman zeigt, wie stark Frauen damals sein mussten. Ich hatte eine wunderbare, unbeschwerte Lesezeit. Leider war das Vergnügen viel zu schnell vorbei. Das Buch endet erneut, wie Band 1, mit einem fiesen Cliffhanger. Absolute Vorfreude auf den dritten Band, der im September 2022 erscheint.
Fazit:
Ein richtig toller Schmöker ❤
⭐⭐⭐⭐⭐/5 Sternen

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Emotionaler Pageturner

Der Windhof
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Inhalt:
Die junge Witwe Melanie Winter ist seit dem tragischen Tod ihres Mannes gefangen voller Trauer und auch Einsamkeit. Sie hat ihre Lebensfreude verloren und verlässt kaum noch ihre Wohnung in Köln. ...

Inhalt:
Die junge Witwe Melanie Winter ist seit dem tragischen Tod ihres Mannes gefangen voller Trauer und auch Einsamkeit. Sie hat ihre Lebensfreude verloren und verlässt kaum noch ihre Wohnung in Köln. Ein Sturz ihrer Großmutter Lene ändert alles. Mel muß für 4 Wochen in den Westerwald auf den alten Bauernhof, dem Windhof ihrer Oma, da diese ans Bett gefesselt ist. Die alte Frau war schon immer sehr streng und reserviert. Doch wie durch ein Wunder, kommen die beiden Frauen sich näher und werden nach und nach miteinander warm. Lene fängt an von früher zu erzählen, über ihre Vergangenheit, über ihre große Liebe und über den furchtbaren 2. Weltkrieg. Allmählich öffnete sich das Herz von Mel und dann gibt es noch den gut aussehenden, humorvollen und netten Landarzt Noah Berkamp.

Mein Leseeindruck:
Mir hat das Buch, die Geschichte außergewöhnlich gut gefallen. "Der Windhof" erzählt die Story zweier Frauen, die das Schicksal sehr hart getroffen hat. Sonja Roos hat einen unbeschreiblichen tollen und flüssigen Schreibstil. Die Autorin kann und weiß mit Worten umzugehen. Mich haben die Geschehnisse von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen. Ich war so gerne mit Mel auf dem Hof und saß als stiller, unsichtbarer Zuhörer bei Lene auf der Bettkante. Ihr Schicksal hat mich schockiert und traurig gemacht. Die Protagonisten sind gut gezeichnet und ausgearbeitet. Sie sind authentisch und realistisch dargestellt. Sie hatten alle ein Gesicht für mich. Beim Lesen war ich Mels und Lenes Gedanken und Gefühlen sehr nahe. Mir sind viele Tränen gelaufen.

Fazit:
Ein Pageturner vom feinsten, aufwühlend, emotional und mit viel Tiefgang. Eine absolute Leseempfehlung ❤
5/5 ⭐⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Eine Freundschaft zweier toller Frauen

Meine Freundin Lotte
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Inhalt:
Berlin 1921: Die Jüdin, Lotte Laserstein möchte seit Kindesbeinen an eine berühmte Malerin werden. Als Frau,in dieser Zeit, einfach unvorstellbar. Doch Lotte hat Glück und erhält in der Weimarer ...

Inhalt:
Berlin 1921: Die Jüdin, Lotte Laserstein möchte seit Kindesbeinen an eine berühmte Malerin werden. Als Frau,in dieser Zeit, einfach unvorstellbar. Doch Lotte hat Glück und erhält in der Weimarer Republik als eine der ersten Malerinnen eine akademische Kunstausbildung. In Berlin lernt sie die junge Fotografin Traute kennen und schätzen. Beide Damen fühlen eine innige Verbindung zur Kunst. Schnell wird Traute zu Lottes Muse und bevorzugtes Lieblingsmodell. Im 2.Weltkrieg wird die antisemitische Politik in Deutschland unerträglich. Lotte beschließt zu fliehen und emigriert nach Schweden, während Traute in Berlin zurückbleibt.
Kalmar 1961: Traute Rose und ihr Mann Ernst verbringen ihren Sommerurlaub bei Lotte in Schweden. Jahrelang verbindet Traute und Lotte eine tiefe Freundschaft und die Verbundenheit zur Kunst. Doch hier in Kalmar möchte sich die einstige Vertrautheit nicht so recht einstellen.

Mein Leseeindruck:
Der Roman spinnt sich fiktiv um die reale deutsch-schwedische Malerin Lotte Laserstein (1898-1993). Ich bin immer noch begeistert, wenn ich an die Geschichte denke. Durch Anne Stern habe ich eine beeindruckende Malerin kennengelernt. Die Autorin wählt eine wunderbare passende Erzählweise. Die Kapitel werden abwechselnd aus Sicht von Lotte und Traute, meistens in der Ich-Form erzählt. Dabei geht es auch oft in die Vergangenheit. Der besondere Schreibstil ist sehr ausführlich, flüssig und poetisch. Einfach wunderbar. Während meiner Lesepausen habe ich mir im Internet die Kunstwerke von Lotte angesehen und konnte den Roman noch mehr genießen und abtauchen. Anne Stern verleiht ihren Protagonisten Leben. Die Stimmung der beiden Frauen im Sommer 1961 spürt man sehr deutlich. Als Leser wollte ich unbedingt wissen, warum es so viel Unausgesprochenes zwischen den beiden gibt. Lotte und Traute haben mich fasziniert. Jede auf seine eigene Art und Weise. Dank der Autorin sind sie mir sehr nahe gekommen und ich habe voller Neugier und Spannung ihren Freundschaftsweg verfolgt.

Fazit:

Eine sehr besondere Freundschaft zweier beeindruckender Frauen 5/5 Sternen

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