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Veröffentlicht am 28.10.2021

Ein Jahreshighlight

Das erste Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 1)
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Eine Welt, die sich klammheimlich unter unsere mischt.
Eine Welt, in der Gesetze Gefühle in die Schranken weisen.
Eine Welt, in der Offenheit den sicheren Tod bedeutet.

Katalina lebt mit ihrer Mutter, ...

Eine Welt, die sich klammheimlich unter unsere mischt.
Eine Welt, in der Gesetze Gefühle in die Schranken weisen.
Eine Welt, in der Offenheit den sicheren Tod bedeutet.

Katalina lebt mit ihrer Mutter, die eine kleine Pension betreibt, auf Sylt.
Zwei Jahre ist es her, dass ihr Vater, ohne Erklärungen die Familie wegen einer anderen Frau verlassen hat, mit einem Berg unbeantworteter Fragen zurückließ und kurze Zeit später bei einem Autounfall tödlich verunglückt.
Katalina will endlich Gewissheit und Antworten auf ihre Fragen. Dann erreicht sie ein Brief, in dem außer der Adresse einer unbewohnten Villa am Weststrand nichts geschrieben steht.
Deshalb beginnt Katalina nachzuforschen. Zugutekommt ihr dabei, dass sie beim Lister Kurier jobbt und kleinere Reportagen über Schulfeste und andere Veranstaltungen schreibt.
Unter dem Vorwand, im Auftrage der Zeitung zu recherchieren, erhofft sie sich Informationen von den Einwohnern des Ortes. Allerdings stellt Kata schnell fest, dass die Villa am Weststrand gar nicht verlassen ist, sondern von einem jungen Mann bewohnt wird. Severin hat eine düstere Ausstrahlung und ist alles andere als freundlich, doch er übt eine unheimliche Faszination auf Kata aus.
Unterstützung bei ihrer Recherche bekommt sie jedoch von ihm nicht und Katalina hat immer mehr den Verdacht, dass er etwas vor ihr verheimlicht. Warum will er verhindern, dass sie weiter nachforscht? Bei ihrer Suche nach der Wahrheit gerät sie immer tiefer in ein gefährliches Netz aus Intrigen und gefährlichen Machenschaften.

K.T. Steen war mir unter dem Namen Kerstin Böhm schon als Autorin von Liebesromanen bekannt. Mit „Das erste Gesetz“ feiert sie nun ihr Debüt in der Genre Romantasy. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht und flüssig und hat mich sehr schnell mitgerissen. Ich wurde wie in einem Sog durch die Handlung gezogen und war von der ersten Seite an von dem Plot und der tollen Atmosphäre begeistert.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind perfekt, um am Abend ein paar Seiten zu lesen. Für mich spielte das jedoch keine Rolle, denn ich war innerhalb kürzester Zeit so in den Plot versunken, dass ich, dass Buch erst wieder zur Seite gelegt habe, als ich es beendet hatte. Ich denke, Dir wird es beim lesen nicht viel anders ergehen.
Katalina ist eine sympathische Protagonistin, die ich sehr schnell ins Herz geschlossen habe. Sie wird nicht damit fertig, dass ihr Vater die Familie vor zwei Jahren wegen einer anderen Frau verlassen hat. Deshalb will sie unbedingt beweisen, dass er ein guter Kerl war und nicht der rücksichtslose Mann für den ihn anschließend alle gehalten haben. Sie ist wissbegierig, lässt sich nicht unterkriegen und hat keine Angst.
Ihre Eltern haben eine kleine Frühstückspension betrieben, die Katas Mutter nun alleine führt. Früher hat sie immer gestrahlt, doch mit dem Verschwinden ihres Vaters ist auch das Lächeln aus dem Gesicht ihrer Mutter verschwunden. Kata merkt, dass sie etwas vor ihrer Tochter verheimlicht und fragt sich, warum sie sich so abweisend ihr gegenüber verhält?!
Mein Lieblingsprotagonist ist ohne Frage, Severin. Du wirst ihn zu Beginn wahrscheinlich für den düsteren, unnahbaren aber sexy Bad Boy halten. Doch ich gebe Dir einen Tipp……versteife Dich nicht auf diese Klischee-Vorstellung, denn er ist ein unheimlich spannender und interessanter Typ.
Es macht Spaß, Katalina und Severin auf ihrem Weg zu begleiten und in die Geschichte einzutauchen.
Die Charaktere sind allesamt lebendig und glaubwürdig gestaltet und entwickeln sich fortlaufend weiter. Auch die Emotionen und Gefühle sind sehr authentisch und detailliert beschrieben, so dass ich mich wunderbar in sie hineinversetzen und sie regelrecht fühlen konnte. Besonders die Entwicklung der Liebesgeschichte hat mir sehr gefallen.

Zitat:
„Tief in meiner Mitte fing etwas an zu vibrieren, zu schwingen, aber es war kein schönes Gefühl, eher, als würde sich in meinem Bauch eine unendliche Wut zusammenbrauen, ein Brodeln, das jeden Moment überzukochen drohte.“

Die Nebenfiguren fügen sich perfekt in die Handlung ein. Sie sind nicht blass, sondern sehr facettenreich und fabelhaft ausgearbeitet. Auch wenn in einem Romantasy-Buch die Liebesgeschichte im Vordergrund steht und man gut spürt, wie es nach und nach zwischen den Beiden knistert, drängt sie sich nicht zu sehr in den Fokus.
Total spannend sind auch die Fantasie-Elemente der Geschichte, die sich in besonderen Fähigkeiten und Kräften äußern. Obwohl ich bei einer anderen Autorin schon einmal eine Reihe gelesen habe, in der es um Empathen geht, ist die Ausführung und der Aufbau der Handlung wahnsinnig gut durchdacht und sehr gelungen.

Für mich gehört „Drei Gesetze“ schon jetzt zu meinen Jahreshighlights. Es ist ein sehr gelungener Auftakt der Reihe!
Wer also eine fesselnde, spannende Romantasy Trilogie sucht, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse!
Dafür gibt es hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Eine pädagogisch wertvolle Geschichte, die in keinem Kindergarten fehlen darf.

Einfach Anders
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Erschienen am 01. September 2021 im Wunderhaus Verlag (Nova MD)
Seitenzahl: 42 Seiten
Lesealter: von 2 bis 7 Jahren
ISBN-10: 3963720700

Die Qualität des Buches ist sehr hochwertig und es hat ein sehr ...

Erschienen am 01. September 2021 im Wunderhaus Verlag (Nova MD)
Seitenzahl: 42 Seiten
Lesealter: von 2 bis 7 Jahren
ISBN-10: 3963720700

Die Qualität des Buches ist sehr hochwertig und es hat ein sehr schönes Cover, auf dem alle Geschichten vereint wurden. Auch die Illustrationen im Buch sind liebevoll gezeichnet. Ohne übermäßige Details, aber doch spannend genug um immer wieder neues zu entdecken.

Sabrina Ziegenhorn erzählt in Reimform, vier wunderbare kleine Geschichten über das ANDERSSEIN.
Egal ob es sich dabei um den Löwen, den Pinguin, den Kranich oder das Schweinchen handelt, jedes dieser Tiere unterscheidet sich von seinen Artgenossen auf eine ganz besondere Art.
Der Löwe Lino wird wegen seiner bunten Mähne ausgelacht, der Pinguin Paul, wegen seiner großen Flügel verspotten, der Kranich Karl glaubt, dass ihn keiner mag, weil er so klein ist und Franz das Schweinchen wird ausgelacht, weil er einem geraden Schwanz hat.

Für die Autorin ist dieses Debüt ein Herzensprojekt. Sie hat selbst drei kleine Kinder, von denen eines ANDERS ist und sie weiß deshalb aus eigener Erfahrung, wie schwer das sein kann.
Es ist ihr mit diesem wunderschönen Buch, hervorragend gelungen, den Kindern das Thema Toleranz in spielerischer Art, näherzubringen und ihnen zu zeigen, dass ANDERSSEIN normal ist. Sie lernen, tolerant zu sein, hinter die Fassade zu schauen und andere nicht nur auf ihr Äußeres zu reduzieren, sondern sie zu akzeptieren.
Dem Kind, das EINFACH ANDERS ist, stärkt es das Selbstwertgefühl und schenkt Mut und Hoffnung.
Besonders gut hat mir das kleine Gedicht am Ende gefallen, dass den Titel des Buches noch einmal aufgreift und mit den Worten endet: „Denn Mut und Liebe, sie sind wichtig. So wie wir sind, sind wir auch richtig.“ – und damit ist eigentlich alles gesagt.

Fazit
Für mich ein absolut empfehlenswertes, sehr gelungenes, wunderschönes Kinderbuch, mit einer wichtigen Botschaft zum Thema Ausgrenzung, Toleranz und Mobbing. Es zeigt den Kindern, dass jeder sein darf, wie er ist.
Eine pädagogisch wertvolle Geschichte, die meiner Meinung nach, in keinem Kindergarten fehlen darf.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Ein fantastischer zweiter Teil!

Die Töchter des Meeres
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Nachdem Ally den Kampf gegen den eisigen Herrscher gewonnen hat, muss sie sich nun als Königin von Jadera, um ihr Reich kümmern. Und das ist gar nicht so einfach, denn das Volk vertraut dem jungen Mädchen, ...

Nachdem Ally den Kampf gegen den eisigen Herrscher gewonnen hat, muss sie sich nun als Königin von Jadera, um ihr Reich kümmern. Und das ist gar nicht so einfach, denn das Volk vertraut dem jungen Mädchen, das auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, noch nicht und hält sie nicht für fähig das Land zu regieren.
Sie ist also erstmal auf die Unterstützung von Callon angewiesen, ihrem Berater. Um Zeit zu gewinnen, soll sie deshalb eine Allianz eingehen und einen der Prinzen aus Serahzat oder Anathener heiraten.
Nicht besser macht die Situation, dass sie ihre Magie seit der Übernahme des Thrones nicht öffentlich gezeigt hat. Und darin liegt auch Allys größtes Problem, denn seit dem Kampf gegen den Eisigen, kann sie nicht mehr auf ihre Magie zugreifen.
Aus Angst davor, das Vertrauen ihrer Untertanen und somit den Thron zu verlieren, zieht Ally sich immer mehr zurück.
Jay ist unterdessen auf dem Weg nach Tierra, um mit den Sirenen aus dem Reich des Wassers Friedensgespräche zu führen. Dies gestaltet sich jedoch als nicht so einfach und es warten neue Bedrohungen, die auch vor dem Königsreich Jadera nicht halt machen werden.

Der zweite Teil der Reihe knüpft nahtlos an Band 1 an.
Das Cover hat mich wieder total begeistert und ich finde es, soweit das überhaupt möglich ist, noch schöner als das Cover vom ersten Teil.
Zu Beginn gibt es eine tolle Karte von Tierra, in dem der Glaspalast und alle anderen wichtigen Orte eingezeichnet sind und zwischendurch wird das Buch durch wunderschöne Illustrationen aufgelockert.
Ich bin, dank des wundervollen leichten und flüssigen Schreibstils der Autorin auch sehr schnell wieder in die Geschichte eingetaucht und hatte schnell das Gefühl, wieder mitten im Geschehen zu sein.
In Band 2 entdecken wir nicht nur das Land Tierra, sondern auch die Stadt Goya und die Unterwasserwelt der Sirenen.
April hat wieder eine epische Fantasywelt erschaffen, die sie sehr bildhaft und detailliert gestaltet hat. Auch die Atmosphäre wurde von ihr sehr gelungen einfangen und ich hatte keine Probleme, mir die Welt vorzustellen.

Wir begegnen vielen neuen Charakteren, wie zum Beispiel die Sirenen Ligaia, Myrian,
Yalia und Lilith. Aber auch etliche bekannte Figuren sind wieder dabei, wie die Drachendame Amina und Allys Pferd Finja. Ivera, die ebenfalls eine Anwärterin auf den Thron war, ist immer an Allys Seite.
Sie weiß nicht, dass diese keine Magie wirken kann und hofft, dass sie ihre große Liebe Thomáz zurück in die Welt der Lebenden holt.
Doch Ivera lässt sich auch von Allys etwas zurückweisenden Art, nicht vergrämen.
Besonders gut hat mir auch Jay gefallen und die Idee, ihm einen eigenen Handlungsstrang zu geben. Er muss vielen Gefahren trotzen und einige Hindernisse überwinden. Dabei hat er mich mehr als nur einmal überrascht.
Devan, meine Lieblingsfigur aus Band 1, kommt natürlich auch erneut in der Geschichte vor, auch wenn er hier nicht so einen großen Auftritt hat. Ich hoffe im nächsten Teil wieder mehr von ihm zu lesen.
Es gab immer wieder unvorhersehbare, dramatische Situationen, Geheimnisse und Überraschungen, die dafür sorgten, dass es während des ganzen Plots spannend blieb.

Ich hoffe, die Autorin lässt mich, nach diesem Highligt, nicht so lange auf Teil 3 warten.
Für den zweiten Teil gibt es hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehung, denn diese Reihe ist ein Mustread für alle Fantasy-Fans.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Ein Jahreshighlight

Broken World
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Im Europa der Zukunft ist nichts mehr, wie es war.
Das Gesundheitswesen und das soziale Netz, das die Menschen aufgefangen hat, ist abgeschafft worden. Die Menschen leben nach den Naturgesetzen.
„Die ...

Im Europa der Zukunft ist nichts mehr, wie es war.
Das Gesundheitswesen und das soziale Netz, das die Menschen aufgefangen hat, ist abgeschafft worden. Die Menschen leben nach den Naturgesetzen.
„Die Starken überleben, die Schwachen sterben“.
Mitgefühl und Gnade gibt es nicht mehr und jeder ist sich selbst der Nächste.
Kranke, finanziell schwache und schutzbedürftige Personen werden nicht mehr vom Staat unterstützt. Sie leben in Gettos und müssen sich selbst versorgen. Es gibt keine Arbeit, keine Medikamente und keine Ärzte.
Die Starken und Gesunden jedoch gehören zur Elite und leben in Saus und Braus.

Die 18-jährige Yma, ist gesund und klug und somit auf dem besten Wege, zur Elite zu gehören. Doch Yma ist anders, denn sie empfindet Mitleid und hat Probleme, dabei zuzusehen, wie die Menschen leiden. Aber da schon das Wort „Helfen“ in den Mund zu nehmen, in Vahvin unter Höchststrafe verboten ist, muss sie lernen ihre Gefühle und Empfindungen zu verbergen.
Doch dann verschwindet nach einer Gesundheitsprüfung plötzlich ihre beste Freundin Kimi.
Auf der Suche nach ihr, lernt Yma Len kennen und bekommt durch ihn Einblicke in eine Welt, die sie vor eine schwere Entscheidung stellt. Will sie weiter wegschauen oder etwas riskieren und ihren Beitrag, für eine neue gerechte Welt, in der alle Menschen gleich sind, leisten?

Wow! Jana Voosen hat mit „Broken World“ eine wahnsinnig fesselnde und mitreißende Dystopie geschrieben. Diese Zukunftsvision ist gar nicht so weit von der jetzigen Realität entfernt.
Eine Welt, in der es keine medizinische Versorgung für die Menschen gibt? In der nur die Starken und Gesunden überleben und immer reicher werden und die Schwachen und Kranken, immer ärmer und in der Gesellschaft nicht akzeptiert und gesehen werden?
Kommt uns das nicht bekannt vor?
Wir brauchen uns nur etwas umzusehen und entdecken Länder, in denen diese Fiktion Realität ist.

Doch nun gibt es erstmal meine Eindrücke zum Buch.
Aufmerksam wurde ich darauf durch dieses wunderschöne Cover und den Klappentext, der mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht hat.
Jana Voosen hat einen tollen, sehr flüssigen Schreibstil und deshalb dauerte es auch nicht lange, bis sie mich damit in die Story hineingezogen hatte. Eloquent und fokussiert führt sie mich durch die Zeilen. Ich konnte mich diesem Buch einfach nicht mehr entziehen und habe es innerhalb von zwei Tagen verschlungen.
Es gibt keine ausschweifenden und bildgewaltigen Beschreibungen, aber sie haben mir auch nicht gefehlt. Jana Voosen hat sich bei der Schilderung des Worldbildings auf das Wesentliche konzentriert.
Die zentrale Figur ist Yma. Wir verfolgen die Geschichte aus ihrer Sicht und bekommen so einen wundervollen Einblick in ihre Gefühle und Empfindungen.
Yma ist ein gutes Beispiel dafür, dass man es mit viel Fleiß schaffen kann, zur Elite zu gehören. Sie hat viel dafür getan und nach der nächsten Gesundheitsprüfung darf sie, wenn alles gut geht, an der Liebeslotterie teilnehmen und bald mit ihrer großen Liebe Adriel zusammenziehen.
Doch niemand darf wissen, dass sie über Empathie verfügt und nicht wegsehen kann, wenn es ihren Mitbürgern schlecht geht. Deshalb versucht sie, auch wenn es ihr schwerfällt, regelkonform zu bleiben. Ihr Leben ändert sich jedoch von einem Tag auf den anderen, als sie Len trifft. Denn dieser weiß, wie es in den Bereichen aussieht, in denen die Schwachen und Kranken leben.
Yma hat mir als Hauptprotagonistin sehr gut gefallen. Sie versucht zwar lange, sich der Gemeinschaft der Elite anzupassen, doch als es darauf ankommt, zeigt sie großen Mut. Sie hat sich im Laufe der Geschichte wunderbar weiterentwickelt.
Die Autorin hat die Charaktere sehr überzeugend ausgearbeitet und auch die Nebenfiguren bereichern die Handlung und sind gut durchdacht. Meine einzige Kritik ist, dass sich die Liebesgeschichte am Ende etwas zu schnell entwickelte. Obwohl wir die Handlung aus der Sicht von Yma verfolgen, ist mir nicht bewusst geworden, dass sie diese Gefühle ihm gegenüber hat.

Die Geschichte ist durch unvorhersehbare Wendungen spannend zu lesen. Die Story verfügt nicht nur über die nötige Tiefe, sondern sie geht unter die Haut und regt zum Nachdenken an.
Bis zum Schluss war für mich nicht ersichtlich, in welche Richtung sie sich entwickeln und wohin der Weg führen würde.
Zwischendurch gab es Passagen, (wie zum Beispiel das Verhör) die mich sehr erschreckt haben.
Schade fand ich, dass ich im Vorfeld nicht wusste, dass es sich um einen Mehrteiler handelt.
Auch wenn ich eher der Typ bin, der ein Happy End am Ende der Geschichte braucht, macht, dass offene Ende neugierig auf die Fortsetzung! Ich hoffe, die Autorin lässt mich nicht zu lange darauf warten.
Für mich ist „Broken World“ ein richtiger Pageturner und gehört zu den Highlights des Jahres 2021. Dafür gibt es von mir volle 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Vater werden ist nicht immer leicht

Mach mir’n Kind
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„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.“
Diese alte Volksweisheit von Wilhelm Busch trifft nicht bei allen Vätern zu. Manchmal ist schon nicht so einfach Vater zu werden. Erstmal muss ...

„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.“
Diese alte Volksweisheit von Wilhelm Busch trifft nicht bei allen Vätern zu. Manchmal ist schon nicht so einfach Vater zu werden. Erstmal muss „Mann“ sich mit der Frage befassen: „ Möchte ich eigentlich ein Kind?“ Und dann muss dieser Wunsch, ein gemeinsames Baby zu bekommen, auch noch wahr werden.
Denn es klappt es nicht immer gleich und wenn es dann so weit ist, stellt der werdende Vater fest, dass eine Schwangerschaft große Veränderungen und viele Fragen mit sich bringt.

Die Geschichte hat bei mir teilweise ambivalente Gefühle hervorgerufen, denn ich wusste manchmal nicht, ob ich mit der „besten Verlobten“ weinen oder mit ihrem Mann, dessen bester Freund Google ist, lachen sollte.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach fantastisch. Die Seiten flogen nur so dahin und innerhalb kürzester Zeit war ich am Ende angekommen.
Melanie Amélie Opalka erzählt auf eine wunderbare Art, von den Problemen und Sorgen, die sich ergeben, als der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind zu einer großen Herausforderung für unser Paar wird. Dabei ist es nicht einmal notwendig, den Protagonisten Namen zu geben.

Wir verfolgen den beschwerlichen Weg der Beiden aus der Sicht des Mannes, der die zentrale Figur in der Geschichte ist.
Nachdem das Baby-Projekt nach einem Jahr, trotzt „Eisprung-App“ nicht gefruchtet hat, wühlen die Beiden sich durch Berge von Broschüren und Auszügen aus dem Internet, um die passende Kinderwunschklink zu finden. In der Praxis von Dr. Sommer, der eigentlich Dr. Herbst heißt, fühlen die Beiden sich dann endlich gut aufgehoben.

Doch auch jetzt nehmen die Probleme kein Ende. Ob es um die Zuschüsse der Krankenkasse geht, die nur bei einem „Ehepaar“ fließen, oder darum die „beste Ehefrau“, nach zwei erfolglosen Versuchen zu trösten. Unser Protagonist versucht wirklich alles, um es seiner Liebsten etwas leichter zu machen. Er versorgt sie mit allem, was sie möchte, recherchiert stundenlang im World Wide Web und befragt seinen besten Freund Goggle, um für alles gewappnet zu sein.
Dabei begeht er einen Fauxpas nach dem anderen und setzt sich immer wieder in die Nesseln.

Durch die Ich-Perspektive waren seine Gedanken und Emotionen sehr gut nachvollziehbar. So fiel es mir leicht, mich in ihn hineinzuversetzen. Ich musste oft über seine Gedankengänge schmunzeln und manchmal tat er mir richtig leid, denn er hatte es nicht immer einfach mit seiner Liebsten.
Für die beste Ehefrau ist die Situation aber auch alles andere als einfach und auch als es dann endlich klappt, ist die Schwangerschaft für sie mühsam und beschwerlich.

Die Autorin hat den, eigentlich ernsten und teilweise tragischen Hintergrund, auf eine lockere, manchmal etwas ironische und flapsige Art erzählt und zu einer humorvollen Geschichte verarbeitet. Sie ist lustig und traurig und hat mich nicht nur zum Lachen und zum Weinen gebracht, sondern auch zum Nachdenken.
Dafür gibt es von mir hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung nicht nur für werdende Eltern.

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