Schweres Thema
Fuck you, LoveDas Cover
Das Cover finde ich ausgezeichnet. Ich habe mir das Buch
mehrmals auf Amazon angesehen und war immer und immer
wieder von dem schönen Blumenmuster fasziniert, welches
so gar nicht zu dem Thema ...
Das Cover
Das Cover finde ich ausgezeichnet. Ich habe mir das Buch
mehrmals auf Amazon angesehen und war immer und immer
wieder von dem schönen Blumenmuster fasziniert, welches
so gar nicht zu dem Thema passen mochte. Die Blumen
beschönigen meiner Meinung nach den Titel und lassen einen
auf eine dennoch schöne Geschichte hoffen.
"Ich könnte die Fabrik locker kaufen. Und renovieren.
Über so etwas habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich
gebe mein Geld lieber für schnelle Autos und Frauen aus
und zu ersten Mal schäme ich mich." (S.107)
Die Protagonisten
Der männliche Protagonist ist Floyd., ein 19 Jahre alter Junge, der aus reichen Verhältnissen stammt. Seinen Namen hat er seinem Vater zu verdanken, der ein riesiger Pink Floyd Fan ist. Er hasst seinen Namen genauso wie die Tatsache, dass er Ähnlichkeiten mit Bradley Cooper hat und deswegen immer wieder darauf angesprochen wird. Die meiste Zeit verbringt er mit seinem besten Kumpel Ben, den er seit der 5. Klasse kennt. Sein Vater ist beruflich ständig unterwegs und wenn er mal zu Hause ist, dann liegt er Floyd mit Selbstdisziplin und Erwartungsdruck in den Ohren, was ihn natürlich mächtig stört. Seine Mutter betrinkt sich, wenn sein Vater wieder einmal unterwegs ist und sucht ihr Glück in ihren caritativen Projekten.
Der weibliche Protagonist ist Storm, ein Mädchen in Floyds Alter und einer schwierigen Kindheit. Ihre Mutter starb früh an Krebs und ihr Vater hat sich seitdem in Alkohol gestürzt und schikaniert sie, wann immer er Gelegenheit dazu hat. Ihr bester Freund ist John, der mit ihr im gleichen Kino arbeitet. Storm achtet wenig auf das was sie sagt. Sie achtet nicht auf ihre Ausdrücke und bringt sich und Floyd dadurch auch ein paar Mal auch in Schwierigkeiten.
Beide lernen sich auf Floyds Geburtstagsparty kennen. Allerdings behalten beide einen Filmriss zurück und können sich nur an Bruchstücke erinnern. Seit diesem Abend, folgt Storm Floyd überall hin und lauert ihm auf.
Warum?
Storm behauptet, das Floyd sie vergewaltigt hätte.
"Wir tragen beide dicke Handschuhe und doch
durchfährt mich die Berührung wie ein
Blitz. Wahrscheinlich würde sie mich ohne
die Handschuhe überhaupt nicht anfassen." (S.159)
Idee und Schreibstil
Die Idee ist nicht schlecht. Ich habe schon einige New-Adult Romane gelesen, aber so eine Geschichte, gab es vorher nicht. Im Endeffekt ist es auch keine richtige Liebesgeschichte, da die Umstände wie sich
Floyd und Storm kennen lernen mehr als nur schwierig ist. Dennoch spürt man von Anfang an, das beide sich zu dem jeweils anderen hingezogen fühlen. Der Schreibstil ist ganz in Ordnung. Man kann der Geschichte gut folgen und man kann jeden Schritt des Protagonisten nachvollziehen. Anfangs habe ich dennoch ein bisschen gebraucht um in die Geschichte zu kommen, aber dann lief alles wie von selbst. Die Geschichte ist eine Achterbahn der Gefühle. Ich kann sagen, diese Geschichte gehört zu den besten die ich je gelesen habe. Sie ist spannend, fesselnd und lässt einen sogar nach beenden des Buches nicht so leicht los.
"Von mir aus soll sie mich rausschmeißen. Den Wach-
dienst rufen. Die Polizei. Dann können sie mich verhaften.
Wegen unfassbarer Ignoranz und krimineller Betrügerei."
(S.222)
Meine Meinung
Meine Meinung habe ich ja zum Teil oben geschrieben. Die Geschichte behandelt ein sehr schwieriges Thema und dennoch hat Daniela Hartig es perfekt geschafft die Gefühle und Gedanken von Storm und Floyd auf das Papier zu bringen. Der Vorfall zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und man ist so gut wie die ganze Zeit am rätseln ob es wirklich Floyd war oder nicht etwa Ben, Floyds bester Freund, der ja dabei war und sich an alles erinnern konnte. Im letzten Drittel hatte ich dann das Gefühl, dass das Buch locker und leicht endet, anders als zu Beginn gedacht, aber wie heißt es so schön? Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt. Ich war so froh, dass ich den folgenden Band "Fuck you, Hope" auch schon hatte, damit ich diesen Cliffhanger, der es wirklich in sich hat, nicht einfach so im Raum stehen lassen musste. Also für jeden der nicht so auf Kitsch und Klischee steht: Dieses Buch ist perfekt für euch.
"Die Blätter der vorbereiteten Rede falte ich langsam
zusammen und stecke sie in die Tasche des Smokings. Ich
brauche sie nicht. Was ich gleich tue, wird meinen Eltern
das Genick brechen. Vermute ich mal. Aber ich vermute
es nur, vielleicht liege ich auch falsch. Es ist auch nicht
wichtig. Ich muss das tun.
Für mich. Wenn ich nicht sterben will."
(S.397)