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Veröffentlicht am 28.07.2019

Begründeter Hype; Ja oder Nein?

Someone New
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Vor ein paar Tagen habe ich das Buch „Someone New“ von Laura Kneidl beendet. Das Buch kam im Januar 2019 heraus und wurde sofort gehypt. Teilweise sogar so schlimm, dass einige Buchblogger sich sogar nicht ...

Vor ein paar Tagen habe ich das Buch „Someone New“ von Laura Kneidl beendet. Das Buch kam im Januar 2019 heraus und wurde sofort gehypt. Teilweise sogar so schlimm, dass einige Buchblogger sich sogar nicht getraut haben etwas kritisches über das Buch zu schreiben, da es Menschen gab, die daraufhin beleidigend geworden sind. Nun stelle ich mir die Frage, ob der Hype begründet ist. Die Antwort findet ihr am Ende meiner Rezension.

In der Geschichte geht es um Micah, die aus reichem Hause stammt, und um Julian, der wegen Micah seinen Job verloren hatte. Wenige Wochen später trifft sie wieder auf Julian, der nun ihr Nachbar ist. Sie fühlt sich wegen der Kündigung schrecklich, besonders deswegen, weil Julian abweisend und kalt ihr gegenüber ist. Sie will ihn kennenlernen und findet dabei heraus, das er nicht nur zu ihr so kühl und abweisend ist, sondern zu allen Mitmenschen ebenfalls.
In die Figuren habe ich mich verliebt und zwar in jeden einzelnen Charakter. Besonders Micah hat mich persönlich sehr überrascht. Als ich damals die Leseprobe auf lesejury.de gelesen hatte, hatte sie mich nicht ganz überzeugen können. Klar, ich fand es gut, dass sie sich so für ihren Zwillingsbruder eingesetzt hatte. Ich denke, das würde jeder für seine Zwillingsgeschwister tun, weil einem dann ein Teil fehlt, wenn der andere Zwilling plötzlich nicht mehr da ist. Aber mit der Zeit habe ich angefangen sie zu lieben. Micah ist in meinen Augen eine Kämpferin. Sie kämpft für ihren Zwillingsbruder Adrian, für Julian und für die Liebe zwischen ihren Nachbarn. Sie ist eine mutige Person und sie hat mich überzeugt mit ihrer Art, besonders, weil sie mir teilweise sehr ähnlich ist. Zu Julian kann ich sagen, das ich seine Angst verstehe. Ich verstehe, warum er die Menschen auf Abstand hält, weil nicht alle Menschen mit ihm umgehen können. Meiner Meinung nach sind die Menschen, die Julian in dieser schweren Zeit alleine gelassen und/oder verstoßen haben, es nicht wert. Er kann ja nichts dafür und so wie er jetzt lebt so geht es ihm jetzt besser. Derjenige, der es nicht akzeptieren kann, ist es nicht wert. Ich bin #TeamJulian. Ich habe ihn einfach so unglaublich ins Herz geschlossen.

Des weiteren habe ich in einer Rezension auf Amazon letztens gelesen, das die Leserin sich nicht mit Micah identifizieren kann. Natürlich gibt es Situationen, wo man sich nicht mit der Hauptfigur „anfreunden“ kann. Ein Grund, weshalb die Leserin sie nicht mochte, war: Micah hat ein paar Grenzen überschritten. Die Stelle, welche sie genannt hatte, habe ich auch ein wenig so empfunden, aber ich denke, dass jeder Mensch einmal Grenzen übertritt. Man drängt manchmal auch ganz unbewusst Mensch zu etwas. Ich habe es auch schon getan und in meiner Familie ist das auch schon ein paar Mal passiert. Ich finde, dass so etwas Menschlich ist. Jeder macht Fehler und diese Situation, wo Micah ganz deutlich eine Grenze bei Julian übertritt, ist zwar auch falsch, aber im Nachhinein finde ich es menschlich. Mag sein, das er nicht unsicher war in dem Moment, aber Micah hat es so verstanden. Solche Missverständnisse gibt es und zwar haufenweise. Auch die extreme Reaktion darauf fand ich nicht künstlich dramatisiert, sondern real. Es gibt immer Menschen, die gerne aus einer Fliege einen Elefanten machen. Warum also dürfen Julian und Micah es nicht?

Ebenso habe ich oft gelesen, dass viele Themen gleichzeitig genutzt wurden. Ja, das stimmt, aber das hat mich ehrlich nicht gestört. Ich fand es gut, dass alles mal angesprochen wurde und dadurch fand ich die Personen auch echter, da jeder sein Problem zu tragen hatte. So ist es im wahren Leben schließlich auch. Ich sitze im wahren Leben an der Kasse und sehe täglich mehrere hundert Menschen. Jeden Tag bin ich mit den in „Someone New“ beschriebenen Themen und Problemen in Kontakt, daher konnte ich da jetzt keinen großen Kritikpunkt sehen. Für mich wurde da die Realität beschrieben. So ist die Realität nun Mal. Im wahren Leben geht es doch auch nicht nur um ein bestimmtes Thema. Warum sollte es in einem Buch dann so sein? Ich finde es gut, wie das Buch geschrieben ist. Was ich allerdings traurig fand, ist der Moment, wo Julian Micah die Wahrheit sagt. Ich finde, es hätte früher sein können und weniger hektisch. Die Situation fand ich auch nicht passend. Das hätte wirklich besser sein können.

Was mich allerdings auch gestört hat, waren die vielen Andeutungen auf Serien. So fast alle Zitat aus Serien, die genutzt wurden, die habe ich nicht verstanden, da ich diese ganzen Serien nie gesehen habe und irgendwann hatte es mich schon etwas gestört, da es mit der Hauptthematik nichts mehr zu tun hatte. Ein paar Zitate aus Games of Thrones kannte ich nur, weil meine beste Freundin es mir mal vor ein paar Monaten erklärt hatte oder weil andere Buchblogger es mal erwähnt hatten. Ansonsten hätte ich sämtliche Anspielungen nicht verstanden.
Ehrlich gesagt war „Someone New“ mein allererstes Buch von Laura Kneidl. Allerdings wird es wahrscheinlich nicht mein letztes Buch von ihr sein. Ich liebe ihren Schreibstil. Es ist flüssig und einfach zu lesen. Laura hat wundervolle, für mich, sehr authentische Charaktere erschaffen mit einem nicht perfekten Leben und vielen Problemen mit denen jeder Mal in Berührung kommt.
Zu dem Cover von dem Buch kann ich sagen, dass es einfach der Hammer ist. Ich liebe dieses bunte Farbenspiel. Ich habe die Special Edition und kann sagen, dass ich die Bilder, zum Einband und auch während der Geschichte einfach der Hammer waren. Teilweise haben die Bilder aber auch gespoilert, auch wenn es erst ein, zwei Seiten später zu dem Punkt kam. In den „normalen“ Büchern sind die Bilder allerdings nicht, was ich allerdings sehr schade fand.

Zu dem Punkt am Anfang, ob der Hype gerechtfertigt ist oder nicht, kann ich sagen, dass ich ganz dafür bin. Es ist ein klasse Buch mit vielen wichtigen Themen und Problemen. Es ist ein Must – Have für jedes Bücherregal, selbst wenn es euch vom Inhalt her nicht gefallen sollte, so macht das Cover schon viel her, so dass es trotzdem ein Eyecatcher ist. Für mich war das Buch perfekt und ich kann es kaum erwarten Band 2 „Someone Else“ nächstes Jahr erscheint.

PS.: Mein heimlicher Lieblingscharakter ist Laurence ? Ich finde ihn so goldig! ? Wem geht es genauso?

Veröffentlicht am 03.11.2021

Mein Herz wurde brutal getötet

We don’t talk anymore
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"We don´t talk anymore" ist das siebte auf deutsch erschienene Buch von der amerikanischen Autorin Julie Johnson. Besondere Aufmerksamkeit gewann die Autorin in Deutschland im Jahr 2020 als ihre "Forbidden"- ...

"We don´t talk anymore" ist das siebte auf deutsch erschienene Buch von der amerikanischen Autorin Julie Johnson. Besondere Aufmerksamkeit gewann die Autorin in Deutschland im Jahr 2020 als ihre "Forbidden"- Reihe beim LYX-Verlag erschien. "We don´t talk anymore" ist für mich das erste Buch aus der Feder von Julie Johnson, doch die "Forbidden" - Reihe und "Like Gravity" stehen schon seit längeren auf meiner Wunschliste. Ich kann auf jeden Fall mit gutem Gewissen sagen, dass "We don´t talk anymore" nicht das letzte Buch der Autorin war.

Josephine Valentine ist alles andere als ein klischeebehaftetes reiches Mädchen. Sie ist sehr introvertiert, hat bis auf Archer Reyes keine Freund, liebt es zu designen und nähen und nichts geht über ihre Leidenschaft zu Backsendungen. Für sie ist schon lange klar, dass ihr bester Freund Archer, den sie schon ihr ganzes Leben lang kennt, die Liebe ihres Lebens ist. Doch auf einmal zieht er sich immer mehr von ihr zurück und sie fühlt sich darin bestätigt, dass er nichts für sie empfindet und sie einfach nur noch aus ihrem Leben streichen will. Was sie nicht weiß, ist, dass Archer nur versucht sie zu schützen, da die Dunkelheit in seinem Leben überhand nimmt.

Die Protagonistin Josephine konnte ich am Anfang schlecht einschätzen und ich war wirklich sehr skeptisch ihr gegenüber. Anfang des Buches ist sie 17 Jahre alt, doch in den ersten Kapiteln hatte ich eher das Gefühl, dass ihre Geschichte von einer verunsicherten 12-Jährigen erzählt wird, die vor Naivität nur so strotzt. Dennoch fand ich die Wandlung, die sie im Verlauf des Buchs durchmacht, total faszinierend. Sie baut Selbstvertrauen zu sich auf, genauso auch ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und zwar genauso, dass es nicht erzwungen wird. Immer wieder merkt man ihre Introvertiertheit gepaart mit dem leichten Selbstbewusstsein. Sie lernt auch sich nicht immer auf Archer zu verlassen und einfach selbstständig zu sein, was ihr am Anfang echt schwerfiel, meiner Meinung nach. Sie wächst über sich und ihre Ängste hinaus. Sie ist eine warmherzige liebevolle Person, die alles für Archer und seine Familie tun würde.

Archer Reyes ist ein wundervoller Protagonist und genau die Person, die an Josephines Seite gehört. Er weiß das auch, doch die Dunkelheit in seinem Leben lässt nicht zu, dass er glücklich mit ihr sein kann. Dank Josephines Eltern darf er auf die gleiche Privatschule gehen wie sie und hat im letzten Jahr der Highschool einen riesigen Erfolg im Baseballteam. Sämtliche Colleges buhlen um seine Aufmerksamkeit und hoffen, dass er sich für sie entscheidet. Wie auch bei Josephine hatte ich am Anfang des Buches das Gefühl, dass es sich nicht um einen 17 Jahre jungen Mann handelte, sondern um ein unreifes 12-jähriges Kind, doch mit der Zeit wandelt sich das Bild und man merkt wie viel Last er auf seinen Schultern trägt. Ich hätte mir bei ihm einfach sehr viel mehr Offenheit und weniger Lügen gewünscht. Dennoch kann ich viele Handlungen von ihm nachvollziehen und sein Schicksal am Ende hat mir so unglaublich das Herz gebrochen. Er ist ein so wundervoller sanfter Kerl, so einen würde ich mir auch wünschen. Er trifft eine sehr schwere Entscheidung und ich hoffe einfach, dass es eine gute Wendung geben wird für ihn und Josephine.

Der Schreibstil der Autorin hat mir so semi gut gefallen. Ja, er war locker luftig und recht leicht zu lesen. Dennoch gab es ein paar Dinge, die mich gestört haben, z.B. dass einfach mitten im Zeitgeschehen irgendwelche große Absätze gemacht wurde, die für mich in der Regel ein Zeichen für Zeitsprünge sind, doch man fand sich sehr häufig weiterhin in der selben Situation wieder wie vor dem Absatz. Es hat meinen Lesefluss regelmäßig ins Stocken gebracht und besonders in den ersten Kapiteln hat es mich sehr verwirrt. Was mich auch Anfangs ins Straucheln gebracht hatte, waren die vielen Erinnerungen an die Vergangenheit, da mir nicht immer sofort ersichtlich war, ob es gerade die Gegenwart oder die Vergangenheit war. Da hätte ich mir tatsächlich lieber eine Prolog mit einigen Zeitsprüngen gewünscht als so ein unübersichtliches Hin und Her zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Zugegebenermaßen hatte ich nach den ersten paar Kapiteln ehrlich gesagt gar keine Lust mehr auf das Buch, weil ich diese häufigen Irritationen nicht mochte und es mich in meinem Lesefluss beeinträchtigt hat. Trotzdem war da dieses gewisse Etwas, das ich nicht benennen kann, was mich so dermaßen gefesselt hat, dass ich trotzdem einfach weitergelesen habe. Die Seiten flogen nach einigen Kapiteln einfach nur so dahin. Da ich das Buch als eBook gelesen hatte und ich auch nicht dauerhaft auf meinen Lesefortschritt geachtet habe, war ich einfach nur geschockt als das Buch einfach geendet hatte und damit meine ich gerade nicht die Kritikpunkte, die ich eben noch angebracht hatte. Ich rede hier von dem schlimmsten Cliffhanger in der gesamten Buchgeschichte!!! Ich empfehle euch sooooooo dringend eine Großpackung Tempos, wenn ihr die letzten drei Kapitel lest, weil es wird euch so sehr das Herz brechen. Ich wollte einfach nur noch schreien und weinen und verzweifeln, weil Archer eine so unfassbar schwere Entscheidung getroffen hatte und Josephine die Wahrheit nicht kannte. Jetzt will ich wieder weinen. Nur der Gedanke an das Ende macht mich seelisch schon fertig und ich kann es einfach kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen, weil ich mit diesem Ende einfach so null einverstanden bin! Mit den letzten zwei Sätzen hat Julie Johnson es geschafft mir das Herz aus der Brust zu reißen und es zu zerschmettern, auch wenn es sich eher wie langsames Verbluten anfühlt. Mit der letzten Seite hat mich das Buch gekillt und fühle mich wohl gerade genauso kalt und taub wie Josephine. Ich hoffe soooo sehr auf ein Happy End im zweiten Teil, denn so können Archer und Jo nicht zurückgelassen werden. Sie haben ganz eindeutig ihr Happy End verdient und ich hoffe einfach nur, dass sich alles wieder zum Guten wendet.

Mein Fazit
Trotz anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich mich mit der letzten Seite komplett in das Buch verliebt. Diese Geschichte ist gefüllt mit Herzschmerz, Gefahr, Angst und Liebe. Es ist voll mit sämtlichen Emotionen und man sollte sich ganz doll darauf vorbereiten, dass einem am Ende das Herz zerschlagen wird. Vertraut mir: Es kommt so brutal, dass ihr euch kaum darauf einstellen könnt (ganz besonders, wenn ihr dieses Buch als eBook lest und ihr nicht seht, wie die Seiten dahin verschwinden und ihr euch nur noch denkt: WTF?! WHAT HAPPEND HERE?! Und dann kommt als nächstes einfach eine Triggerwarnung und euer zweiter Gedanke ist dann nur noch: DAS KANN NICHT DAS ENDE SEIN!) Glaubt mir, es ist das Ende! Ich habe dreimal nachgesehen. Es endet genau so! Aber hey, bald erscheint Teil 2 "We don´t lie anymore". Für eBook Leser sogar noch früher als für Printleser. Das eBook von Teil 2 erscheint am 26.11.2021 und als Print am 25.3.2022. Eine riesige Zeitspanne, aber ich glaube mich kann niemand davon abhalten den zweiten Teil so schnell wie möglich zu lesen! Mein Herz will wieder zusammengesetzt werden und zwar bald!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Eine Brieffreundschaft fürs Leben

The Story of a Love Song
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Zuallererst ein riesiges Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung wird dadurch natürlich nicht beeinflusst.

„The Story of a Love Song“ von Penelope Ward ...

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung wird dadurch natürlich nicht beeinflusst.

„The Story of a Love Song“ von Penelope Ward und Vi Keeland war mein erstes Buch von dem Autorenduo und es wird vermutlich nicht das letzte gewesen sein. Das Cover ist einfach unglaublich hübsch anzusehen. Man sieht Griffin als den Rockstar, der er ja auch ist. Die Farben sind recht hell und alles wirkt total hochwertig. Der Titel hebt sich ein wenig ab und ist somit auch tastbar, was ich generell sehr schön finde.

Die Protagonistin Luca leidet nach einem schrecklichen Ereignis in ihrer Jugend an Agoraphobie und vielen weiteren Ängsten. Sie meidet Menschenmengen, bekommt Panik, wenn sie in einem Stau stecken bleibt und sie akzeptiert kaum Hilfe. Neben ihrer Arbeit als Autorin, kümmert sie sich um ihr Hausschwein Hortencia und besucht regelmäßig ihren Vogelfreund und Psychologen, genannt Doc. Nach dem Tod ihres Vaters stößt Luca auf einen Brief von Griffin und dieser wirft sie vollkommen aus der Bahn. Sie beginnt wieder ihm zu schreiben und der Drang, Griffin kennenzulernen, wird immer größer, bis sie sich mit dem Doc in ein Wohnmobil setzt und sich auf den Weg nach Kalifornien macht. Ohne zu wissen, wohin sie dieser Weg führt.

Luca fand ich auf Anhieb sympathisch. Es war wirklich sehr interessant zu sehen, welche Möglichkeiten Luca sich in ihrem Alltag mit der Agoraphobie gefunden hat, um ein einigermaßen normales Leben zu führen. Spannend wird es ab dem Moment, wo Luca den Brief von Griffin findet und nach 8 Jahren wieder Kontakt zu ihm aufnimmt. Allerdings gefiel mir die direkte Vertrautheit nicht ganz so gut. Es wurden relativ schnell über sehr intime Dinge gesprochen und plötzlich hatte jeder Brief einen sexuellen Hintergrund. Ich fand es recht verwunderlich, warum Luca trotz ihren vielen Ängsten so viel Intimes von sich preisgab. Generell habe ich Luca anfangs als schüchtern und zurückhaltend kennengelernt, doch sie zeigt ganz oft, dass sie auch wirklich mutig sein kann.

Griffin ist ein berühmter Rockstar, doch ganz oft hatte ich das Gefühl, dass ihm sein Ruhm nicht wirklich wichtig ist. Er verhält sich nicht so, wie man es von einem Rockstar erwartet. Generell bekommt man von seinem Leben als berühmter Sänger nur wenig mit, was ich schon etwas schade fand, weil dieser Hintergrund recht spannend ist. Wie geht ein Rockstar mit einem Mädchen mit Ängsten um? Das war eine der Fragen, die der Klappentext aufgeworfen hat. Ich hatte mehr Fans erwartet, die irgendwo gelauert haben oder mehr Paparazzi, die sehr viel Klatsch und Tratsch verbreiten, so wie es doch auch im wahren Leben ist. Ansonsten kann Griffin sehr poetisch und tiefgründig sein. Er sorgt sich um Luca und die Funken zwischen den Beiden fliegen echtheftig.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Seiten flogen einfach so dahin. Die Idee mit der Brieffreundschaft aus der Grundschule und die Angstzustände, die Luca ausmachen, fand ich echt super. Doch die Umsetzung hat mir nicht ganz so gut gefallen. Meiner Meinung nach ging es viel zu sehr um den Sex und in den ersten zwei Dritteln spürt man kaum etwas von Lucas Angst. Ich habe nichts dagegen, wenn die Protagonisten miteinander intim werden, aber wenn es zu häufig vorkommt, dann habe ich oft das Gefühl, so wie auch bei diesem Buch, dass Lücken gefüllt werden mussten, um das Buch zu verlängern und das finde ich echt schade. Ich hätte gerne mehr über Lucas Angstbewältigung gelesen und ich hätte mir auch mehr Ausnahmesituationen gewünscht, die einfach nicht da waren. Dennoch hat mir das Buch gefallen.

Trotz einigen Schwachstellen flogen die Seiten einfach nur dahin. Dieses Buch hat mich trotz meiner Leseflaute ein wenig begeistern können und ich habe immer wieder gerne zu gegriffen, um zu lesen. Meiner Meinung nach sind es einfach zu viele Sexszenen (und nein, ich bin nicht prüde), aber ich finde, Lucas Ängste und Griffins Rockstarleben hätte ein wenig mehr im Vordergrund stehen sollen. Dennoch finde ich die Geschichte sehr gelungen und unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein absolutes Must - Have für die die Geschichten lieben

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Was soll ich nur zu diesem Buch sagen? Ich habe es sehr, sehr, sehr oft auf Bookstagram gesehen und da ich ja so ein Coverkäufer bin, war es mir klar, das ich diese Bücher haben muss! Allerdings hatte ...

Was soll ich nur zu diesem Buch sagen? Ich habe es sehr, sehr, sehr oft auf Bookstagram gesehen und da ich ja so ein Coverkäufer bin, war es mir klar, das ich diese Bücher haben muss! Allerdings hatte mich der Klappentext sehr wenig überzeugt, weshalb ich knapp zwei Monate gebraucht habe um mir diese Bücher zu kaufen.

Das Cover ist einfach super mega toll! Diese Holzoptik mit den Polaroidbildern! Einfach großartig. Ich habe ein wenig gebraucht bis ich begriffen habe, warum das Holz unterschiedliche Farben hat. Die unterschiedlichen Holztöne stehen für die Haarfarbe der O´Grady Männer. Ich musste für diese Erkenntnis wirklich den zweiten Teil durchlesen! Ja, manchmal bin ich sehr schwer von Begriff. Ich bin auf jeden Fall hin und weg vom Cover und es passt einfach zur Story.

Die Protagonisten finde ich ganz toll. Sie sind wirklich sehr schön ausgearbeitet. In einer anderen Rezension habe ich gelesen, das die Leserin es nicht mochte, das Avery Cade die ganze Zeit mit ihrem Exmann vergleicht. Darauf habe ich dann während des Lesens geachtet und zwar von der ersten Seite an. Ja, sie vergleicht wirklich sehr viel, aber es gehört zur Geschichte und ich kann sie auch verstehen. In Averys Situation wäre ich wahrscheinlich ganz genauso. Sie ist durch ihren Arschloch Ehemann total verunsichert. Sie hat kein richtiges Selbstbewusstsein. Cade ist ja ein Goldstück im Gegensatz zu Richard. Cade verliebt sich sozusagen sofort in Hailey und kümmert sich so toll um sie. Generell sind die Bewohner von Redwood einfach der Hammer! Ich wünschte, überall auf der Welt würden die Menschen so offen und hilfsbereit sein. Die Bewohner sind einfach hinreißend… Bis auf drei Personen und das ist das sogenannte „Drachentrio“. Das Drachentrio sind die zwei Tanten und die Mutter von Cade und seinen Brüdern. Ganz ehrlich, die drei Weiber gehen mir mega auf den Senkel! Also wenn ich dort wohnen würde, hätten die drei schon lange verklagt! Keiner hat das Recht irgendetwas über mich auf Twitter oder Fotos von mir auf Pinterest zu posten! Das geht wirklich sehr unter der Gürtellinie. An Averys Stelle hätte ich mir vieles von denen nicht gefallen lassen. Die drei Weiber haben meiner Meinung nach zu viel und zu oft in Averys Privatleben geschnüffelt und sich eingemischt.

Den Schreibstil fand ich ganz in Ordnung. Ich konnte der Geschichte ganz gut folgen, trotzdem kam ich nicht ganz gut mit der Geschichte klar. Ich lese lieber in der Ich – Perspektive und dem ist bei diesem Buch nicht der Fall. Trotzdem habe ich es in wenigen Tagen durchgelesen und es hat mich auch aus meiner Leseflaute geholt. Die Idee ist einfach toll. Ich finde die Idee mit den Tierärzten gar nicht so schlecht. Ich habe selbst schon beim Tierarzt gearbeitet und die Geschichten um die Tierklinik war eine Reise in die Vergangenheit und einfach nur wundervoll. Es ist wirklich ein tolles Buch.

Letztendlich kann ich sagen, dass das Buch schon schön ist und es hat mich wirklich überrascht. Ich habe es eigentlich als total uninteressant und langweilig eingestuft, aber jetzt, wo ich es gelesen habe, gefällt es mir sehr gut. Es ist zwar kitschig und eventuell auch etwas Vorhersehbar, aber, welche Liebesgeschichte ist bitte nicht vorhersehbar? Ich finde etwas Kitsch, Klischee und Vorhersehbarkeit gehört in eine richtig gute Liebesgeschichte und ich finde das Gleichgewicht ist hier sehr gut verteilt. Also wenn ihr Lust auf dieses Buch habt, schaut es euch an, liest es und wenn es euch nicht gefallen sollte, dann gibt es die Möglichkeiten, das Buch zu verkaufen oder, was ich viel schöner finde, spendet es. Spendet es an eine Bücherei oder auch an einen Rote Kreuz Shop. Es gibt Menschen, die nicht viel Geld haben und sie freuen sich über gute Bücher, die sie günstig erwerben können. Das zählt nicht nur für dieses Buch, sondern für alle Bücher, die bei euch im Regal stehen und ihr loswerden möchtet. Das hat zwar nicht viel mit dem Buch zu tun, aber wie soll die Gesellschaft einigermaßen Sozial und Hilfsbereit werden, wenn wir nicht damit anfangen?

Veröffentlicht am 14.10.2023

Ich habe mehr erwartet....

This Love is Forever
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„The Maxwells – This Love is forever“ ist der Auftakt einer neuen Reihe von Layla Hagen. Es ist nicht mein erstes Buch von der Autorin gewesen. Layla Hagen ist sehr für ihre spicy Stories bekannt und auch ...

„The Maxwells – This Love is forever“ ist der Auftakt einer neuen Reihe von Layla Hagen. Es ist nicht mein erstes Buch von der Autorin gewesen. Layla Hagen ist sehr für ihre spicy Stories bekannt und auch dafür, die Familie in den Vordergrund zu stellen. Das war auch hier wieder an der Tagesordnung.

Lexi fand ich wirklich sehr sympathisch. Ihr Umgang mit der neunjährigen Paisley, war so wunderschön und ich habe das Duo wirklich geliebt. Auch Tate fand ich sehr nett und man hat wirklich gespürt, dass seine Familie für ihn wirklich an der ersten Stelle steht. Paisley fand ich für ihr Alter teilweise wirklich sehr erwachsen und nicht unbedingt kindlich.

Der Schreibstil war wie immer flüssig und unglaublich leicht zu lesen. Die Seiten flogen wieder einmal nur so dahin. Das, was mich am meisten gestört hatte, war, dass es alles so unglaublich schnell ging. Schon als Lexi Tate das erste Mal sah, waren ihre Gedanken nur noch sexueller Natur, andersherum allerdings auch. Viele ernste Gesprächsthemen wurden nach wenigen Sätzen durch sexuelle Anspielungen unterbrochen und „Überraschungen“ beim Date oder freien Abenden war in der Regel (wie eigentlich nicht anders zu erwarten) Sex. Auch wenn Layla Hagen für mich in die Erotikecke gehört, wurde ich von ihren Büchern noch nie so extrem mit Sex überschüttet, wie bei diesem Buch und das war auf Dauer wirklich nervig. Wenn zum Beispiel Tate, Lexi, Paisley und Grandma Beatrice am See waren, um Zeit miteinander zu verbringen, waren die Gedanken von Tate und Lexi nicht in dem Moment, sondern nur dabei sich auszumalen, wie, wann und wo sie sich die beiden direkt wieder anspringen können, und von solchen Momenten gab es leider zu viele. So schön Tates Familiengefühl war, merkte man doch, dass die Autorin die kleine Paisley immer zu den Großeltern schickte, damit sie Tate und Lexi in im Weg stehen konnte, wenn sie quasi schon in Gedanken nackt waren.

Ob ich die weiteren Bände der Reihe lesen werde, weiß ich jetzt noch nicht. Es hatte mich zwar nett unterhalten, aber es hat mich nicht im Herzen berührt. Es war okay, aber nicht herausragend. Nichts, was mich noch nachhaltig beschäftigen wird.

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