Cover-Bild Die Frauen vom Jungfernstieg. Antonias Hoffnung
Band 2 der Reihe "Jungfernstieg-Saga"
(14)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 19.07.2021
  • ISBN: 9783746637051
Lena Johannson

Die Frauen vom Jungfernstieg. Antonias Hoffnung

Roman

Das Schicksal eines Hamburger Unternehmens.

Hamburg, 1903: Gerda und Oscar ist mit Leukoplast ein echter Bestseller gelungen. Während Oscar sein gemeinnütziges Engagement verstärkt und damit bei den Hamburger Kaufleuten aneckt, veranstaltet Gerda in ihrer Villa in Eimsbüttel erfolgreiche Kunstsalons. Die Künstlerin Irma steht vor ihrem internationalen Durchbruch, und Antonia hat ihr Glück in der Liebe gefunden. Doch dann soll sie sich nach einem Schicksalsschlag plötzlich um die kleine Tochter ihrer Freundin kümmern. Sie ahnt nicht, welch schwieriger Kampf um das Kind ihr bevorsteht. Zugleich unterstützen die drei Frauen Oscar bei der Entwicklung einer neuartigen Creme, die die Welt der Kosmetik revolutionieren soll – denn auch die Konkurrenz ist dieser Idee auf der Spur.

Berührend und authentisch – die große Saga nach dem Vorbild der Geschichte von Beiersdorf

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2022

Wunderbare Fortsetzung

0

Die Frauen vom Jungfernstieg - Antonias Hoffnung ist der zweite Band der Damen um die Firma Beiersdorf. 
Die junge Gretel, eine Mitarbeiterin der Firma ist gestorben. Antonie hat ihr auf dem Sterbebett ...

Die Frauen vom Jungfernstieg - Antonias Hoffnung ist der zweite Band der Damen um die Firma Beiersdorf. 
Die junge Gretel, eine Mitarbeiterin der Firma ist gestorben. Antonie hat ihr auf dem Sterbebett versprochen, die kleine Ellma zu sich zu nehmen und für sie zu sorgen. Das Ganze gestaltet sich nicht so einfach, ist Antonio doch unverheiratet, lebt in wilder Ehe mit Hermann zusammen in einer relativ kleinen Wohnung. Hinzukommt, dass nun auch Ellmas Vater Ansprüche erhebt. Antonia und ihre Freundinnen überlegen gemeinsam, wie sie der kleinen Ellmas helfen können.
Weiterhin gibt Oscars Feind, Dierksen, nicht auf und macht ihm das Leben schwer. Auch Irma hat es nicht so leicht. Sie möchte groß herauskommen und stolpert dabei über eine vermeintliche Freundschaft.

Auch der zweite Band um diese ungewöhnliche Freundschaft der Frauen hat mich in den Bann gezogen. Den ersten Band habe ich vor einigen Monaten gelesen, sodass ich erstmal wieder in die Handlung reinkommen musste, aber durch den Schreibstil der Autorin gelang mir das sehr gut. Mir hat es auch wieder gut gefallen, dass sie die Geschichte aus der Perspektiven der drei Frauen, also abwechselnd, erzählt.
Ich habe manchmal das Verständnis für Toni verloren. Die Art und Weise wie Hermann mit ihr umging, hat mich ganz schön aufgeregt. Am liebsten wollte ich sei schütteln und zum Aufwachen bewegen. Das war ja dann zum Glück irgendwann der Fall. Aber manchmal hat mich eben seine Art etwas genervt, auch wenn es seiner Art als ein zerstreuter Professor zuzuschreiben ist.
Besonders gefallen hat mir die Wandlung von Irma. Im ersten Buch war sie noch relativ unsympathisch, aber nun merkt man, wie sie mit sich im Reinen ist und auch ausgeglichen. Die Liebe zwischen ihrem Mann und ihr hat mir sogar sehr imponiert.
Die Beziehung zwischen Gerda und ihrem Mann ist auch wieder toll dargestellt werden.
Alle drei Frauen zusammen ergeben ein tolles Trio und ergänzen sich wunderbar. Die quirlige Toni passt zwar eigentlich nicht in das Gespann, aber dennoch ergänzt sie das Damentrio wunderbar. Man merkt aber auch, dass sie einzeln doch Berührungsängste hat, also bspw. Gerda nur besucht, wenn Irma auch dabei ist. Das finde ich etwas schade.
Für mich enthält die Geschichte zwei Spannungsbögen. Der erste ist der Kampf um die kleine Ellma und der zweite, die Geschichte um die Apotheke der Familie Wilkens und sogar der kleine Abstecher zu Irmas Problem war spannend.
Die Geschichte ist nicht zu lang gezogen, aber auch nicht zu langweilig gehalten.

Alles in allem eine wunderbare Fortsetzung des ersten Bandes und muss für alle die, die den ersten Band mochten und die Geschichte um starke Frauen mögen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2021

Mutige Frauen, spannend geschrieben

0

Sehr spannender 2. Teil einer Serie um die Baiersdorf AG. Antonias Hoffnung befasst sich damit, dass Gretel ihre Freundin an Schwindsucht stirbt und sie ihr versprochen hat, ihre Tochter zu adoptieren. ...

Sehr spannender 2. Teil einer Serie um die Baiersdorf AG. Antonias Hoffnung befasst sich damit, dass Gretel ihre Freundin an Schwindsucht stirbt und sie ihr versprochen hat, ihre Tochter zu adoptieren. Dies gestaltet sich sehr schwierig, da der Vater plötzlich Interesse an ihr hat und der Oma viel Geld dafür gibt. Irma ist eine Künstlerin, die in Marseille ihre Bilder ausstellt und einen aufdringlichen Verehrer: Gaston hat. Gerda ist die Ehefrau von Baiersdorf Chef. Sie veranstaltet Kunstsalons.

Erst mal gefällt mir der Schreibstil von Lena Johannson sehr gut. Sie ist mittlerweile meine Liebligsschriftstellerin. Ich mag ihre historischen Romane um sehr interessante, mutige und sympathische Frauen. Ich finde sie schreibt sehr überzeugend und es klingt authentisch. Natürlich habe ich mitgelitten und das eine oder andere Tränchen verdrückt. Das Cover ist auch wunderschön. Das ganze spielt in Hamburg, in meiner Lieblingsstadt. Die Protas sind sehr gut getroffen.

Mein - Lesezeichenfees - Fazit: Eine wunderschöne Serie. Sehr gut geschrieben. 5 Feensternchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2021

Spannend und interessant

0

DIE FRAUEN VOM JUNGFERNSTIEG
Antonias Hoffnung (Jungfernstieg Saga 2)
von der Autorin Lena Johannson

Das Schicksal eines Hamburger Unternehmens. Hamburg, 1903: Gerda und Oscar ist mit Leukoplast ein ...

DIE FRAUEN VOM JUNGFERNSTIEG
Antonias Hoffnung (Jungfernstieg Saga 2)
von der Autorin Lena Johannson

Das Schicksal eines Hamburger Unternehmens. Hamburg, 1903: Gerda und Oscar ist mit Leukoplast ein echter Bestseller gelungen. Während Oscar sein gemeinnütziges Engagement verstärkt und damit bei den Hamburger Kaufleuten aneckt, veranstaltet Gerda in ihrer Villa in Eimsbüttel erfolgreiche Kunstsalons. Die Künstlerin Irma steht vor ihrem internationalen Durchbruch, und Antonia hat ihr Glück in der Liebe gefunden. Doch dann soll sie sich nach einem Schicksalsschlag plötzlich um die kleine Tochter ihrer Freundin kümmern. Sie ahnt nicht, welch schwieriger Kampf um das Kind ihr bevorsteht. Zugleich unterstützen die drei Frauen Oscar bei der Entwicklung einer neuartigen Creme, die die Welt der Kosmetik revolutionieren soll – denn auch die Konkurrenz ist dieser Idee auf der Spur.

Das Cover passt perfekt zur Geschichte und auch zum ersten Teil der Saga. Die Autorin Lena Johannson schreibt berührend und authentisch über die große Saga nach dem Vorbild der Geschichte von Beiersdorf. Sehr interessant wird über die Entdeckungen und Erfindungen von Arznei und Pflegemitteln berichtet, die für uns heute völlig selbstverständlich sind, z.B. Leukoplast-Pflaster und auch Nivea. Nachdem im ersten Teil Gerda im Mittelpunkt stand, erzählt die Schriftstellerin hier über Antonia. Sie versucht ihr Versprechen, das sie am Totenbett ihrer Freundin gegeben hat, zu halten. Sie hofft deren Tochter eine Familie zu geben, damit der leibliche Vater nicht das Sorgerecht bekommt. Alle drei Hamburger Frauen haben jeweils ihr eigenes Schicksal, in dem historische Ereignisse mit eingebunden werden. Durch den spannenden und interessanten Schreibstil sind sie mir alle drei sehr sympathisch. Ich habe das Buch nur ungern zur Seite gelegt. Daher freue ich mich schon sehr auf den letzten Teil der Triologie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2021

Es geht weiter bei Beiersdorf

0

Die Geschichte rund um das Unternehmen Beiersdorf geht weiter. Wieder begleiten wir Gerda, Toni und Irma ein Stück durch ihr Leben. Diesmal liegt der Schwerpunkt etwas mehr auf Antonia, die es im Unternehmen ...

Die Geschichte rund um das Unternehmen Beiersdorf geht weiter. Wieder begleiten wir Gerda, Toni und Irma ein Stück durch ihr Leben. Diesmal liegt der Schwerpunkt etwas mehr auf Antonia, die es im Unternehmen zur Leiterin des Marketings gebracht hat. Privat lebt sie mit Herrmann in wilder Ehe, doch als ihre Freundin Gretel stirbt und sie deren Tochter Ellma bei sich aufnehmen will, muss sich doch einiges ändern. Irma versucht derweil auch international den Durchbruch zu schaffen und begibt sich dabei auf dünnes Eis. Die neuen Kontakte schaffen zwar Aufmerksamkeit, doch könnten sie auch ihre Ehe bedrohen. Und Gerda unterstützt derweil weiter Oscar, der nach der Erfindung des Leukoplast zwar erfolgreich ist, aber dennoch sich mit neuen Produkten am Markt beweisen muss.

Ich war schnell wieder in der Handlung, die Verschiebung des Schwerpunkts in Richtung Toni fand ich sehr gut gelöst und nicht zu einseitig. Gerda und Irma kamen trotzdem nicht zu kurz und die Geschichte war trotzdem noch sehr vielseitig. Nicht nur die Weiterentwicklung von Beiersdorf steht im Vordergrund, sondern auch Gerdas Salons und Irmas künstlerische Ambitionen. Und natürlich Tonis Privatleben, in dem es doch recht turbulent zugeht. Nebenbei lernt man auch noch Oscars Sekretärin Therese besser kennen, die bisher eher eine Nebenrolle gespielt hat. Mir hat gerade die Verbindung unter den Frauen aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnissen wieder gut gefallen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es wohl im dritten Buch weitergehen wird und wie weit die Geschichte von Beiersdorf noch erzählt wird. Von daher von mir unbedingt eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2021

Die Frauen vom Jungfernstieg - Antonias Hoffnung

0

Handlung
Hamburg 1903
Die Firma Beiersdorf genießt noch immer die Aufmerksamkeit, die das Leukoplast auf sie gelenkt hat. Allerdings weiß Oscar, dass dies ein Erfolg ist, auf dem sie sich nicht lange ausruhen ...

Handlung
Hamburg 1903
Die Firma Beiersdorf genießt noch immer die Aufmerksamkeit, die das Leukoplast auf sie gelenkt hat. Allerdings weiß Oscar, dass dies ein Erfolg ist, auf dem sie sich nicht lange ausruhen dürfen. Derweil genießt es seine Frau Gerda immer mehr, in ihrer Villa in Eimsbüttel Kunstsalons zu veranstalten und sie schätzt den Austausch mit Kunstinteressierten sehr. Unter anderem auch deswegen hat sich mit Irma eine Freundschaft entwickelt. Diese bekommt für ihre Gemälde immer mehr Aufmerksamkeit und mittlerweile steht sie kurz vor ihrem internationalen Durchbruch.
Antonia hat sowohl ihr privates, als auch ihr berufliches Glück gefunden. Bis plötzlich eine Freundin stirbt und sie sich um deren Tochter kümmern soll. Noch weiß sie nicht, wie hart der Weg zum Sorgerecht wird...

Meinung
Das Cover gefällt mir sowohl farblich, als auch von den gewählten Motiven her sehr gut. Es strahlt eine Frische aus, die mitreißend ist und den Blick automatisch auf das Buch lenkt. Wie auch schon beim ersten Band wird wieder eine Dame gezeigt, die dem Betrachter den Rücken zuwendet. Sie ist der Mode der Handlungszeit entsprechend gekleidet und blickt auf ein Gebäude, welches sich in Hamburg verorten lässt. Der Hintergrund wurde farbenreich, als auch sehr detailliert dargestellt, weshalb die gesamte Szenerie lebendig und einladend wirkt.
Am oberen Bildrand sind Blattranken eingefügt, die dem Bild noch einen sommerlicheren Touch verleihen und sie harmonieren sehr gut mit dem Himmel. Außerdem runden sie das Gesamtbild fein ab. Insgesamt betrachtet mag ich das Cover wirklich gern, es ist schick und stimmig. Zudem mag ich die Ähnlichkeiten mit dem ersten Band der Reihe, wodurch sich ein Wiedererkennungswert ergibt. Ein hübsches Cover, welches bei mir die Vorfreude auf die Geschichte gestärkt hat.

Mittlerweile habe ich schon einige Romane von Lena Johannson gelesen. Und bisher war tatsächlich noch keiner dabei, der mich auch nur ansatzweise enttäuscht hat. Jedes Werk aus ihrer Feder hat mir richtig gut gefallen und ich freue mich immer, wenn ich ihren Namen in den Verlagsvorschauen erblicke.
So ging es mir auch, als ich letztes Jahr den Auftaktband ihrer neuen Saga entdeckt habe. Ich war sofort gespannt auf die Geschichte und es hat mir große Freude bereitet, den ersten Band zu lesen. Und weil mich das Buch so gut unterhalten hat und ich unbedingt wissen wollte, wie die Reihe weitergeht, stand die Fortsetzung ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Ganz besonders habe ich mich darüber gefreut, auch diesen Teil als Rezensionsexemplar vom Aufbau Verlag zu erhalten, wofür ich mich noch einmal ganz herzlich bedanken möchte!

Ich habe vor dem Lesen erst einmal meine Rezi zum ersten Band durchgelesen um mir die Ereignisse vor Augen zu rufen. Und dabei bin ich über das Wort Personenverzeichnis gestolpert, was es bei diesem Teil leider nicht gibt. Im Grunde ist das nicht tragisch, die Figuren werden mit eingängigen und lebendigen Worten beschrieben, sie tauchen in einer übersichtlichen Anzahl auf und ich hatte nie das Problem, dass ich jemanden vergessen hätte. Gerade die wichtigsten Figuren, allen voran die drei Damen Antonia, Gerda und Irma, aber auch deren Ehemänner, haben eine sehr umfangreiche Zeichnung erhalten, zudem stehen sie ständig im Fokus der Geschichte. Alle anderen Figuren gliedern sich deutlich unter ihnen ein. Trotzdem wäre es vielleicht ganz nett gewesen, wenn irgendwo im Buch eine kleine Übersicht über die handelnden Figuren gewesen wäre. Allerdings ist das kein Muss, ich hatte keine Schwierigkeiten damit, die Figuren wiederzuerkennen und sie in den korrekten Zusammenhang zu bringen.
Am Ende des Buches wurde ein kleines Glossar eingefügt. Dort werden sowohl schlesische, als auch hamburgische Begriffe nochmals erläutert und man kann schauen, was deren Bedeutung im hochdeutschen ist. Die meisten dieser Worte waren mir bekannt, ansonsten erschließt sich der Sinn auch problemlos im Kontext der Szene, trotzdem empfand ich es als hilfreich, dieses Glossar am Ende zu wissen.
Zudem gibt es am Ende ein informatives Nachwort. In diesem werden einige Sachverhalte nochmals kurz aufgegriffen und erläutert. Einige Punkte werden dabei kurz und sachlich klargestellt, was ich sehr passend empfinde. Außerdem bildet dieses einen feinen Abschluss des Romans!

Obwohl ich mir vorab meine Meinung durchgelesen hatte und mir allein dadurch wieder ein paar Details aus dem ersten Band eingefallen sind, brauchte ich ein paar Seiten, um mich in die Handlung hineinzufinden. Zwar waren mir die Figuren direkt wieder vertraut, allerdings sind mir einige Ereignisse des vorherigen Teils nicht direkt eingefallen. Erst nach und nach sind immer mehr Erinnerungen zurückgekommen, sodass ich mich nach vielleicht fünfzig Seiten problemlos in der Geschichte zurechtgefunden habe.
Von der Sprache bin ich sehr angetan. Sie lässt sich flüssig und sehr gut lesen, es macht einfach nur großen Spaß in die Geschichte einzutauchen und sich die Situationen bildlich vorzustellen. Dazu trägt nicht nur die abwechslungsreiche Handlung bei, sondern halt auch die Schreibweise der Autorin. Und diese war einfach nur toll. Es gibt viele, sehr bildhaft angehauchte Szenen, die sich teils so reihen, dass sie stellenweise wie ein Film in meinem Kopf abgelaufen sind. Jegliche Situation wird lebendig und nachvollziehbar beschrieben, man kann der Geschichte dadurch gut folgen und das Gelesene fein verarbeiten. Häufig wird die Sprache mit ein wenig Dialekt aufgepeppt, sodass die Figuren noch lebendiger wirkten.

Wieder gibt es mehrere Erzählperspektiven. Die Handlung spaltet sich auf die drei Damen Antonia, Irma und Gerda auf, aus ihren Sichtweisen werden verschiedene Situationen dargestellt. Wobei ich finde, dass Antonia diesmal ein wenig mehr Platz erhalten hat, um ihre Sicht der Dinge darzulegen. Auf jeden Fall entsteht so eine wunderbare Abwechslung, es wurde für mich nie langweilig und stets wollte ich wissen, wie sich bestimmte Sachverhalte letztendlich auflösen werden. Zudem gibt es daher viele Einblicke in die Gedanken, sowie Gefühle der Figuren und man kann stets gut nachvollziehen, was sie gerade bewegt und beschäftigt. Außerdem ist es möglich, eine Entwicklung zu verfolgen und es lässt sich schauen, wie unterschiedlich die Lebensstile zur Handlungszeit ausschauen. Schon auf diese Weise entsteht ein kleiner Einblick in die Hamburger Gesellschaft, der sich im Verlauf der Geschichte immer weiter verfestigt.
Ich bin wieder sehr zufrieden damit, dass eine so vielfältige Erzählweise genutzt wurde. Die Handlung gestaltet sich zu keinem Zeitpunkt als langweilig oder langatmig, immer wieder wird neuer Schwung hineingebracht, sei es durch kleine Cliffhanger oder durch spannende Wendungen. Zudem kann man die Protagonisten aus unterschiedlichen Blickwinkeln erleben und sich somit einen umfassenden Eindruck von ihnen verschaffen, der es möglich macht, sie genauer und auch mal kritisch zu betrachten.

Zum Beginn neuer Kapitel gibt es stets den Vermerk, aus welcher Sichtweise die folgenden Seiten geschildert werden. Das fand ich sehr hilfreich, so wurden die drei Perspektiven geschickt auseinandergehalten.
Zudem gibt es immer mal eine Angabe zur Handlungszeit. Vor allem, wenn ein Kapitel in einem neuen Jahr spielt, gibt es dazu die Info, in welchem Monat und in welchem Jahr die folgenden Ereignisse spielen. So hat man einen groben Überblick, wie viel Zeit seit dem Beginn der Geschichte vergangen ist. Insgesamt vergehen rund sechs Jahre im Verlauf der Handlung, ich finde, dass man diesmal zeitlich mehr Informationen erhält als noch im ersten Band. Es hätten gerne auch vor jedem Kapitel diese Angaben stehen können, im Allgemeinen bin ich jedoch ganz zufrieden, wie es gehandhabt wurde.

Bis auf wenige Kapitel spielt der Großteil der Handlung in Hamburg. Von der Stadt lernt man verschiedene Ecken kennen, man kann schauen, wie sie sich im Verlauf der Jahre ändert und wie die Stimmung an verschiedenen Orten ist. Und weil man die drei Damen so genau verfolgt ist es auch möglich, sich über die Wohnverhältnisse der gesellschaftlichen Schichten ein Bild zu machen. Hamburg wird lebendig und abwechslungsreich dargestellt, man merkt einen Hauch der Stimmung in der Stadt und man erhält einen soliden Überblick auf die Stadt. Vor allem auf der Firma Beiersdorf, aber auch auf den Wohnungen oder Häusern der drei Hauptprotagonistinnen liegt der Fokus und ich finde, dass die Beschreibungen dessen sehr gelungen ist.
Nur wenige Kapitel spielen außerhalb von Hamburg. Einmal gibt es einige Szenen in Berlin, zudem lernt man Frankreich und Russland grob aus den Augen von Gerda und Irma kennen. Es ist deutlich zu spüren, dass auf diesen Orten ein nicht so großer Fokus liegt und sie nur für eine begrenzte Zeit im Roman auftauchen. Sie werden deutlich knapper beschrieben, zudem wirkt die Stimmung nicht so greifbar. Damit habe ich allerdings kein Problem, man erhält einen soliden Eindruck von den Orten und so zeigt sich, dass Hamburg eindeutig der Mittelpunkt der Geschichte ist.

Ich finde, dass allerhand historische Informationen in die Handlung eingebunden wurden. Zu verschiedenen Themen, die sowohl politischer, als auch technischer Natur sind, werden Hintergründe geschickt und wohldosiert in die Geschichte eingebunden. Die meisten Informationen erhält man über die Firma Beiersdorf. Sowohl über neue Produkte, als auch über die Arbeiten in diesem Berufsfeld wird einiges berichtet.
Außerdem kann man anhand von dem alltäglichen Leben und gesellschaftlichen Ereignissen gut schauen, wie die Menschen getickt haben und welche Prioritäten sie in ihrem Leben hatten. Man erhält einen guten Eindruck dessen und es wird ein lebendiges Bild der Handlungszeit gezeichnet.

Ich hatte ja bereits erwähnt, dass die drei Damen, sowie teils ihre Männer eindeutig im Fokus der Geschichte stehen (zusammen mit der Entwicklung der Firma Beiersdorf). Ihre Beschreibungen sind besonders üppig und genau ausgefallen, sie haben zahlreiche Attribute erhalten, die ein lebendiges Bild ihrer Person zeichnen. Ihre Charaktere, Aussagen und Handlungen wirkten lebendig und authentisch und es lässt sich gut verfolgen, was ihnen gerade auf dem Herzen liegt. Mir hat es gefallen, dass sie verschiedene Facetten von sich gezeigt haben und offen ihre Gefühle geäußert wurden. Ihre Darstellung wird dadurch abgerundet und es entstehen abwechslungsreiche, interessante und sympathische Persönlichkeiten, mit denen ich gern meine Zeit verbracht habe.
Die restlichen Figuren wurden mit nicht so viel Tiefgang ausgestattet. Sie bleiben in ihrer Zeichnung ein wenig oberflächlich, was mich allerdings gar nicht gestört hat. Sie haben trotzdem auszeichnende Merkmale erhalten, die ihre Darstellung einzigartig macht und man lernt sie zumindest so gut kennen, um ihre Handlungen und Meinungen zu bewerten.

Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass meine Vorfreude auf die Fortsetzung sehr berechtigt war. Meine Erwartungen an diesen zweiten Band wurden allesamt erfüllt und ich bin absolut zufrieden damit, wie sich die Ereignisse entwickelt haben. Und auch die Richtungen, in die sich die drei im Fokus stehenden Damen entfaltet haben, empfinde ich als spannend. Gleichzeitig mag ich es, dass man merkt das ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, weshalb ich mich bereits auf ihre Darstellung im dritten Band freue. Insgesamt habe ich schon einige Spekulationen darüber angestellt, wie sich die Geschichte weiterentwickeln könnte, welche Probleme von einigen Figuren ausgehen und was für Konflikte entstehen könnten. Gerade zum letzten Punkt bietet die Handlung einiges an Material und ich denke, dadurch wird die Reihe spannend und abwechslungsreich weitergehen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere