Profilbild von juniverse

juniverse

Lesejury Profi
offline

juniverse ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit juniverse über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2021

Prinzessin Diana - 16. Jahr

Wonder Woman: Stürmische Zeiten
0

Zu ihrem sechzehnten Geburtstag bekommt Prinzessin Diana das Lasso der Wahrheit, Aegis Armschienen und ihre Krone geschenkt. Doch plötzlich fällt ein Schatten auf die Feierlichkeiten, denn der Krieg treibt ...

Zu ihrem sechzehnten Geburtstag bekommt Prinzessin Diana das Lasso der Wahrheit, Aegis Armschienen und ihre Krone geschenkt. Doch plötzlich fällt ein Schatten auf die Feierlichkeiten, denn der Krieg treibt Flüchtlinge an den Strand von Themyscira. Bei dem Versuch den Menschen das Leben zu retten, gelangt Diana versehentlich in die Außenwelt und findet heraus, dass es nicht überall so friedlich ist wie in ihrer Heimat...

„Wonder Woman - Stürmische Zeiten“ ist eine Graphic Novel, geschrieben von Laurie Halse Anderson und gezeichnet von Leila del Duca.

Der Zeichenstil ist klassisch und sehr schön und das verwendete Farbschema von Orange und Türkis trägt viel zur Stimmung bei. Die Farben lassen die Geschichte richtig lebendig wirken.

Diana ist sehr authentisch, sie verstellt sich nicht, sondern zeigt sich genauso wie sie ist. Das macht sie sehr sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Weil man Dianas Geschichte ganz von vorne kennenlernt, kann man die Geschichte auch als Einsteiger gut verstehen.

Am Anfang wird erst einmal viel erklärt, damit man die Hintergründe der Graphic Novel nachvollziehen kann. Diana findet sich an vielen verschiedenen Orten wieder und lernt viele verschiedene Menschen kennen, bis sie nach New York kommt und dort endlich mit ihren Freunden gegen die kennengelernten Missstände vorgehen kann. In der zweiten Hälfte wird das Geschehen deutlich ernster und bedrohlicher, denn Diana kommt einem Verbrechen auf die Spur. Zusammen mit ihren neugewonnenen Fähigkeiten muss sie sich ihren Gegnern stellen um ihre Freunde zu beschützen…

Ich bin davon ausgegangen, dass es viel mehr um Flucht und Immigration geht, doch es werden noch so viel mehr Probleme angesprochen. Die Geschichte öffnet die Augen für diese Ungerechtigkeit und vermittelt eine hoffnungsvolle Message. Danach habe ich mich motiviert gefühlt, anderen Menschen zu helfen und etwas zu erreichen.

Zusätzlich zu den Themen Krieg und soziale Missstände wird auch das Thema Erwachsenwerden behandelt. Zum ersten Mal lernt sie andere Gleichaltrige kennen und merkt, dass sie vielleicht doch nicht alleine ist. Dieser Handlungsstrang hat mich mehrmals zum Schmunzeln gebracht:)

„Wonder Woman – Stürmische Zeiten“ ist eine schöne Graphic Novel, die wichtige Themen anspricht. Für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen sehr zu empfehlen:)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

KLONK

Grimmskrams - Ein Klonk um Mitternacht
0

Was war das?

Tom wohnt in der obersten Etage des Grimmtowers und nimmt gerade ein Bad, als eine Drohne am Fenster vorbeifliegt. Kurz darauf ertönt ein lautes Klonk. Zusammen mit seiner Nachbarin Milli ...

Was war das?

Tom wohnt in der obersten Etage des Grimmtowers und nimmt gerade ein Bad, als eine Drohne am Fenster vorbeifliegt. Kurz darauf ertönt ein lautes Klonk. Zusammen mit seiner Nachbarin Milli macht er sich auf die Suche nach der Ursache des Geräusches. Das führt die beiden auf das Dach des Gebäudes, wo sie eine geheimnisvolle Kiste vorfinden, in der sich lebendige Märchengegenstände befinden. Doch kurzerhand entwischen diese Grimmskramse und verstecken sich überall im Turm.

Auweia - Hoffentlich merkt der finstere Vermieter Mister Grimm nichts davon…

„Grimmskrams – Ein Klonk um Mitternacht“ ist ein Kinderbuch von Marikka Pfeiffer und Miriam Mann.

Ich mag alle Arten von Märchenadaptionen, aber bis jetzt habe ich noch nie ein Kinderbuch gelesen, bei dem Märchen im Vordergrund standen. Das haben die Autorinnen gut hinbekommen - es gab immer mal wieder Anspielungen, jedoch nicht übertrieben viele. Leider wurden nur die bekanntesten Märchen in die Geschichte eingebracht, beispielsweise der Froschkönig und Aladdin. Das kann ich zwar nachvollziehen, da das Lesen mehr Spaß macht, wenn man alle Märchenreferenzen erkennt. Trotzdem würde ich mir wünschen, das im nächsten Band andere, vielleicht unbekanntere Märchen vorkommen.

Die Geschichte ist verknüpft mit einer tollen Message, die ich so nicht erwartet hätte. Meiner Meinung nach hätte jedoch etwas mehr darauf eingegangen werden können. Doch vielleicht kommt das ja im zweiten Teil der Reihe.

Ich finde den Neologismus „Grimmskrams“ echt cool, er beschreibt die Geschichte super. Der Schreibstil ist angenehm und einfach zu verstehen, also passend für ein Kinderbuch. Die beiden Protagonisten sind die richtige Mischung aus mutig, schlau und ein bisschen frech. Milli und Tom tun, was sie für richtig halten und damit sind sie gute Vorbilder.

Das Buch ist wunderschön aufgemacht, sowohl von innen als auch von außen. Die verspielten Illustrationen unterstützen die Geschichte und machen sie greifbar. Besonders gefallen hat mir, dass der innere Einband jeweils vorne und hinten unterschiedlich gestaltet war. Aber nicht lünkern, sonst spoilerst du dich noch:)

Außerdem fand ich toll, dass der Magellan Verlag Wert auf Nachhaltigkeit in der Produktion legt und dieses Buch dementsprechend natürlich und gleichzeitig sehr hochwertig verarbeitet ist.

Ich kann dieses märchenhafte Buch an alle Prinzen, Flaschengeister und Zauberinnen im Alter von 8 bis 13 Jahren empfehlen.

Ein unsterblicher Lebkuchen, ein widerspenstiger Teppich und eine zickige Goldkugel.

Erkennt du jeden Märchengegenstand?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft...

Dinge, die so nicht bleiben können
0

Sebastian und sein bester Freund Tolly besuchen den Tag der offenen Tür an der Uni. Dort treffen sie auf die selbstbewusste Frida. Sebastian ist fasziniert von ihr und möchte sie richtig kennenlernen. ...

Sebastian und sein bester Freund Tolly besuchen den Tag der offenen Tür an der Uni. Dort treffen sie auf die selbstbewusste Frida. Sebastian ist fasziniert von ihr und möchte sie richtig kennenlernen. Doch Frida weicht seinen Fragen aus und erfindet am laufenden Band widersprüchliche Geschichten. Was kann er Frida glauben? Und wieviel muss Sebastian von sich preisgeben, um ihr Vertrauen zu gewinnen?

„Dinge, die so nicht bleiben können“ ist ein Jugendbuch von Michael Gerard Bauer.

Schon der Anfang hat mich von der Geschichte überzeugt, denn direkt in der ersten Situation konnte ich mich wiederfinden. Das Buch spielt komplett an einem Tag und wird dadurch nie langweilig. Ich war immer mitten im Geschehen und gespannt auf neue Enthüllungen. Der Autor kennt seine Zielgruppe gut, denn beinahe alle Referenzen sind aktuell und die Sprache wirkt natürlich. Wenn man möchte, kann man das Buch innerhalb von kurzer Zeit durchlesen und wird dabei gut unterhalten. Dabei spielen vor Allem der angenehme, lockere Schreibstil und die sympathischen Charaktere eine große Rolle, deren Eigenarten häufig zu lustigen Gesprächen und Schlagabtäuschen geführt und mich damit oft zum Lachen gebracht haben.

Sebastian ist sarkastisch und auf eine trockene Art humorvoll. Ich mochte ihn als Hauptcharakter sehr gerne, denn er ist sehr selbstreflektiert und reagiert immer authentisch.

Frida ist sehr intelligent und selbstbewusst. Ihre Kreativität sorgt oft für Überraschungen, sowohl für die beiden Jungs, als auch für den Leser.

Tolly hat mich beeindruckt und mit seiner offenen Art motiviert. Er ist ein richtig guter Freund und ich finde, jeder Mensch sollte einen Tolly in seinem Leben haben. Tollys Vater ist ein begeisterter Cineast, weshalb Filmklassiker wie „Casablanca“ und „The Big Lebowski“ erwähnt und in die Handlung eingebunden werden, was mit persönlich sehr gut gefallen hat.

Die Hintergrundgeschichten der Protagonisten sind schrecklich und bewegend zugleich, aber das Buch hinterlässt keinen bitteren Nachgeschmack. Denn trotz dieser traurigen Sequenzen ist das Ende hoffnungsvoll und spendet Mut. Die Geschichte hat mich sehr inspiriert und sogar meine Wahrnehmung etwas verändert. Ich würde es an Personen jeden Alters empfehlen.

Du hast dieses Buch also noch nicht gelesen?

Das kann ich so nicht hinnehmen:)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Liebe bringt dich um, aber sie rettet dich auch

Delirium
0

Liebe. Die gefährlichste aller Krankheiten. Sie endet auf jeden Fall tödlich, ob man sie hat oder nicht. Die einzige Rettung ist ein Eingriff, bei dem die Krankheit entfernt wird. Der Eingriff allein ermöglicht ...

Liebe. Die gefährlichste aller Krankheiten. Sie endet auf jeden Fall tödlich, ob man sie hat oder nicht. Die einzige Rettung ist ein Eingriff, bei dem die Krankheit entfernt wird. Der Eingriff allein ermöglicht ein sicheres, zufriedenes Leben.

So steht es geschrieben.

Die gesetzestreue Lena ist beinahe achtzehn und wartet sehnsüchtig auf ihren Eingriff. Danach wird es einfacher, das sagen zumindest alle Geheilten. Doch eines Tages lernt sie Alex kennen und kommt ins Zweifeln. Denn wie kann sich eine Krankheit so gut anfühlen?

"Delirium" ist der erste Teil einer dystopischen Trilogie von Lauren Oliver.

Ich mochte die Protagonisten sehr gerne. Lena ist ein intelligentes Mädchen, das dem eigenen Gewissen verpflichtet ist. Ein schwerer Schicksalsschlag in ihrer Vergangenheit beeinflusst ihr Handeln. Nachdem sie langsam aufwacht und hinter die Fassade ihrer Gesellschaft blickt, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Sie entwickelt sich Stück für Stück weiter und ihre Reaktionen sind stets authentisch und passend zur Situation. Wie jeder Mensch braucht sie Zeit, um sich über die Dinge klar zu werden und diese Zeit wird ihr gegeben, sowohl von der Autorin, als auch von ihren Mitmenschen. Dieser Aspekt wird in vielen Büchern außer Acht gelassen, deshalb hat er mich hier positiv überrascht.

Alex ist wirklich ein toller Freund für Lena. Obwohl er sie erst nach und nach in alles einweiht, ist er ehrlich zu ihr und überlässt ihr immer die Entscheidung, was und wieviel sie wissen möchte. Er ist sehr rücksichtsvoll und drängt Lena nicht.

Ich komme eigentlich sehr schnell hinter Plot Twists, doch in diesem Buch wurde ich oft überrascht. Die Wendungen kommen plötzlich und vor Allem das Ende war dramatisch und lässt mich erschüttert zurück.

Ich finde die Idee hinter dieser Trilogie sehr interessant. Dahinter steckt viel Potential und bis jetzt wurde es voll ausgeschöpft. Die Autorin hat sich stark mit dem Thema Liebe auseinandergesetzt und das merkt man auch in der Geschichte. Außerdem finde ich die Message hinter „Delirium“ sehr schön: Glück ist ohne Schmerz nichts wert, es kann nur beides oder nichts geben.

Ich mochte diesen ersten Teil der Trilogie und werde auf jeden Fall weiterlesen, weil ich unbedingt wissen muss, wie es mit den beiden weitergeht und wie dieser Cliffhanger aufgelöst wird…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Eine Warnung an die Menschheit

Girl in a Strange Land
0

Sophia lebt im Stillachtal, dem Tal der Erweckten. Dorthin ist ihre Gemeinde vor 34 Jahren Satans Mächten entflohen. Einzig die umliegenden Berge und ihr Glauben schützen die Bewohner davor, wie der Rest ...

Sophia lebt im Stillachtal, dem Tal der Erweckten. Dorthin ist ihre Gemeinde vor 34 Jahren Satans Mächten entflohen. Einzig die umliegenden Berge und ihr Glauben schützen die Bewohner davor, wie der Rest der Menschheit, zu Verlorenen zu werden. Das zumindest wird Sophia in der Schule beigebracht. Doch als sie den jungen Mirko kennenlernt, wird ihre bisherige Weltanschauung auf den Kopf und sie vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Denn eines Nachts flieht Mirko aus dem sicheren Tal in die verlorene Welt. Und Sophia beschließt, ihm zu folgen…

„Girl in a strange land“ ist der zweite Teil einer Trilogie von Karl Olsberg.

Das Dorf, in dem Sophia aufwächst, hat der Technologie abgeschworen und den Kontakt zur Außenwelt abgebrochen. Sie versorgen sich selbst und leben zwischen Feldern, Weiden und Ställen. In dieser Idylle hat die Kirche das Sagen und jeder, der ihr nicht gehorcht, wird bestraft oder verbannt. Die fromme Sophia merkt mit der Zeit, wie absurd die ganzen Vorschriften doch eigentlich sind und macht sich auf den Weg, die Wahrheit herauszufinden.

Obwohl ich ja schon ungefähr wissen konnte, was mich erwartet, war es zu Anfang schwierig, in die neue Welt hineinzufinden, da sie sich so stark vom ersten Setting unterscheidet. Doch nach einiger Zeit merkt man, dass sie die beiden Kulturen zwar nach außen hin das genaue Gegenteil voneinander sind, aber die Strukturen sich stark ähneln.

Auch dieses Buch hat wieder einen philosophischen Ansatz, diesmal geht es jedoch weniger um die Definition der Selbst, sondern um den Glauben an Gott und Religion. Wichtige Themen, die sehr aktuell sind.

Ich finde das Thema sehr gut umgesetzt und Sophias Gedankengänge nachvollziehbar. Sie bleibt zu jeder Zeit sich selbst treu und das macht sie zu einem sehr interessanten Charakter.

Während der erste Teil der Trilogie stark an Matrix und Inception erinnerte, ist der zweite Teil eine Mischung aus Erebos und Ready Player One, beides Bücher die ich sehr schätze.

Mir ist zum ersten Mal aufgefallen, das Karl Olsbergs Bücher, zumindest die beiden, die ich von ihm schon gelesen habe, von ihrer Erzählweise und Komposition wie ein Film aufgebaut sind. Man könnte die Handlung direkt aus dem Buch heraus abdrehen und hätte einen Kinofilm, dem es weder an Spannung noch an Tiefe fehlt.

Diese Geschichte und diese Welt haben noch viel mehr Potenzial, als der Autor ausgeschöpft hat. Doch beinahe stur lässt er den einfachen und vorhersehbaren Handlungsstrang links liegen und verfolgt seine ganz eigene Vorstellung. Olsberg lässt vieles ungesagt und bleibt ganz nah bei seiner Protagonistin. Auch das Happy End ist nicht ganz so happy, wie es vielleicht in einem anderen Buch gewesen wäre. Doch gerade das macht diese Geschichte so unvorhersehbar und authentisch.

Ich verstehe diese Trilogie als Warnung an die Menschen, es bloß nicht so weit kommen zu lassen. Diesen Teil finde ich zwar nicht ganz so eindrucksvoll wie den Ersten, es handelt sich aber trotzdem um ein tolles, lesenswertes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere