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Veröffentlicht am 18.11.2021

Must-Read für Jedermensch.

Untenrum frei
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Menschen dieser Welt, lest dieses Buch!
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Zwei Auszüge davon möchte ich euch mitgeben:
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1. Übersetzt man Simone de Beauvoirs berühmtes Zitat „Man wird nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht“ ...

Menschen dieser Welt, lest dieses Buch!
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Zwei Auszüge davon möchte ich euch mitgeben:
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1. Übersetzt man Simone de Beauvoirs berühmtes Zitat „Man wird nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht“ wörtlich heißt es „Man wird nicht als Frau geboren, sondern man WIRD zur Frau“. - Passiv vs. Aktiv. Niemand macht uns zu dem was wir sind, wir machen das selbst.
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2. Schon mal darüber nachgedacht, dass es eine „Karrierefrau“ gibt, aber keinen „Karrieremann“?
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Es geht nicht um extremen Feminismus, es geht nicht um einen Machtwechsel, es geht nicht darum, gleich zu sein. Es geht einfach nur darum, die gleichen Vorraussetzungen zu haben und sich nicht mit gegebenen Umständen abzufinden.
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Margarete Stokowski berichtet von ihren eigenen Erfahrungen. Sie betrachtet ihr eigenes Verhalten kritisch. Schaut sich an, was so um sie herum passiert und notiert ihre Gedanken.
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Und diese sind hart, aber ehrlich. Und von der Art „Hä, wieso hab ich noch nie drüber nachgedacht???“ Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten - es aber in unserer Gesellschaft nicht sind.
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Wenn man Veränderung will, muss man sich auf seine eigenen Beine stellen. Veraltete Familienstrukturen und Frauenbilder gehören meiner Meinung nach in die Tonne - und ich scheue mich auch nicht davor, mich diesbezüglich auch gegen nahe stehende Menschen zu stellen und Wirbel zu machen.
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Ich kann nur noch mal wiederholen: LEST DIESES BUCH. Und macht euch dafür stark, wie ihr leben wollt.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Kurzweilig & Informativ!

Die Natur auf der Flucht
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Ein überraschend kurzweiliges informatives Leseerlebnis hat mich hier erreicht, das ich viel zu lange aufgeschoben habe!
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Benjamin von Brackel, Umweltjournalist der Süddeutschen Zeitung, beschreibt in ...

Ein überraschend kurzweiliges informatives Leseerlebnis hat mich hier erreicht, das ich viel zu lange aufgeschoben habe!
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Benjamin von Brackel, Umweltjournalist der Süddeutschen Zeitung, beschreibt in seinem Buch das Wandern der Arten bedingt durch die Erwärmung der einzelnen Klimazonen, was (grob gesagt) durch den Klimawandel verursacht wird. Er bedient sich dabei wissenschaftlichen Artikeln, Statistiken und Studien und fasst diese gekonnt zusammen, so dass auch ein Normalsterblicher die Bedeutung dieser Forschungsergebnisse erfassen kann.
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Die Arten - Pflanzen, Insekten, Tiere an Land und im Wasser - brauchen bestimmte Lebensbedingungen. Verschieben sich diese, folgen die Arten ihnen… oder versuchen es zumindest - horizontal wie auch vertikal. Logisch eigentlich. Nur ich wäre definitiv niemals auf diesen Gedanken gekommen. Anhand vieler verschiedenster Beispiele von Flora und Fauna und rund um den Globus wird gezeigt, wie dramatisch die Lage um unsere Artenvielfalt wirklich ist. Und was man dagegen tun kann.

Mein Fazit: ERSCHRECKEND, was um uns herum passiert, ohne dass wir es mitbekommen. Ich zumindest nicht. Keine der abwandernden, neu ankommenden oder aussterbenden Arten ist oder war auch nur jemals in meinem Blickfeld. Gut, als Laie ist das natürlich auch nicht einfach. Aber da merkt man mal, wie eingeschränkt das Bewusstsein für unsere Natur ist.
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Große große Leseempfehlung für jeden, der sich mit dem menschenverursachten Klimawandel und dessen Folgen auseinander setzen will.
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In mir löst dieses Thema sehr große Angst aus. Ich will jedoch trotzdem darüber Bescheid wissen, ich will wissen was um mich herum passiert, was ich besser machen kann. Was ich meinen Kindern irgendwann einmal beibringen muss, damit sie es noch besser machen können.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Wenn das Buch viel zu kurz ist..

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Das letzte Mal, als es um dieses Buch ging, hab ich - zu meiner Schmach - seinen Titel falsch geschrieben. Das passiert mir niemals wieder. Vielen Dank für dieses Seelenfutter!
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Sophie kennt ihre Mutter ...

Das letzte Mal, als es um dieses Buch ging, hab ich - zu meiner Schmach - seinen Titel falsch geschrieben. Das passiert mir niemals wieder. Vielen Dank für dieses Seelenfutter!
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Sophie kennt ihre Mutter nicht und lebt schon immer mit ihrem Vater alleine. Dann lernt dieser Lena kennen: Auf einmal ist da eine neue Frau. Und ein Umzug steht ins Haus - ans andere Ende von Deutschland. Mit 17 ist das nicht unbedingt das Nonplusultra, Veränderungen gegen den eigenen Willen stinken. Doch wenn man genauer hinsieht, ist nicht alles so schlimm wie es scheint.
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Ich, als mittlerweile glückliches Trennungskind mit wundervoller riesiger Patchworkfamilie, kann jeden einzelnen Gedanken von Sophie so nachvollziehen, ja richtig mitleben. Die Zornestränen, die Eifersucht, das Gefühl nicht verstanden zu werden. Sich nicht eingestehen wollen, dass man seine Meinung geändert hat und die Dinge doch mögen könnte.. der Stolz der da eine Rolle spielt. Fast erwachsen zu sein und trotzdem nicht selbst bestimmen zu können.
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Anne Freytag hat das ziemlich auf den Punkt gebracht. Mir sind an vielen Stellen die Tränen gekommen, weil ich mich so an meine eigenen Gefühle erinnert habe. Sogar jetzt beim Schreiben brennt es schon wieder in den Augen - ja, ich bin relativ nah am Wasser gebaut haha.
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Sophie ist smart, macht ihr Ding und hält sich doch für seltsam. Ihre Selbstwahrnehmung ist ein großes Thema. Dazu muss sich in einer neuen Umgebung zurecht finden: neue Menschen, neue Schule, neue Gewohnheiten - vor allem neue Freundschaften. Alex, Nik, Clemens.. auch ihre neuen Brüder Valentin und Leon - jeder einzelne ein liebevoll ausgearbeiteter Charakter. Sophie dabei zuzusehen, wie sie über sich hinauswächst, ist ein Traum.
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Großes Kino!! Einziges Manko: Das Buch war mir wirklich viel zu kurz!!

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Ein unglaublicher Einblick in die Schrecken des 2. Weltkriegs

Die Unschuld der Opfer
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Marilyn Yalom, Literaturwissenschaftlerin, Geschlechtsforscherin und feministische Sachbuchautorin, wurde 1932 in Chicago geboren und ist jüdischer Abstammung. In diesem Buch erzählt sie von ihren Erinnerungen ...

Marilyn Yalom, Literaturwissenschaftlerin, Geschlechtsforscherin und feministische Sachbuchautorin, wurde 1932 in Chicago geboren und ist jüdischer Abstammung. In diesem Buch erzählt sie von ihren Erinnerungen als jüdisches Kind während der Schrecken des zweiten Weltkriegs. Nicht nur sie, sondern auch sechs weitere Zeitzeugen erzählen ihre eigene Geschichte.
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Ich möchte einen Ausschnitt aus Marylin Yaloms Statement zu diesem Buch wiedergeben, da dies am besten beschreibt, warum es unbedingt von jedermann gelesen werden sollte:
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»Wir sind die letzten Zeitzeugen, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebt haben, und bald werden wir nicht mehr da sein. Dieses Buch möchte ich als ein Zeugnis und eine Mahnung hinterlassen in der Hoffnung, dass diese Lebenswege uns die Sinnlosigkeit des Krieges vor Augen führen. Gerade jetzt, in Zeiten des wiedererstarkenden Nationalismus und eskalierender Konflikte weltweit mögen uns diese Schicksale dazu bringen, uns zu fragen, ob auch unsere Kinder und Enkelkinder zu Opfern machthungriger Erwachsener werden.« - Marilyn Yalom
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Ich finde, das beschreibt am treffendsten, worum es bei diesem Buch geht. Die Geschichten der einzelnen Personen sind bewegend, traurig, erschütternd. Aber auch voller Hoffnung, voller Stärke und voller Mut. Beim Gedanken an einen Krieg vergisst man gerne das Grauen, das über einen Einzelnen kommt. Man sieht nur die Gesamtheit, astronomische Zahlen an Todesopfern, Waisen, Vermissten, den vollkommenen Schrecken und kann sich darunter nur wenig vorstellen. Marilyn Yaloms Buch bringt einzelne Schicksale auf die Bühne, wie es sie wohl zu tausenden gegeben hat. Diese Geschichten dürfen nicht in Vergessenheit geraten.
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Große Leseempfehlung. Kein Buch, das man danach einfach so zur Seite legt.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Hochspannung, trotz wenig Action

Die Tote in der Bibliothek
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Die Tote in der Bibliothek - Agatha Christie.

In der Bibliothek der Bantrys wird am Morgen die Leiche einer jungen Tänzerin gefunden. Niemand weiß mehr über die junge Dame im Abendkleid und so holt ...


Die Tote in der Bibliothek - Agatha Christie.

In der Bibliothek der Bantrys wird am Morgen die Leiche einer jungen Tänzerin gefunden. Niemand weiß mehr über die junge Dame im Abendkleid und so holt sich Mrs. Bantry Hilfe von ihrer alten Freundin Jane Marple.. Die beiden Frauen quartieren sich im Majestic Hotel in Danemouth ein, gehen auf Spurensuche und kommen einer dramatischen Familienintrige auf die Schliche..

Ach ich liebe Agatha Christie für ihre tollen Krimis. Ich bin generell nicht sooo der Krimifan, blutige und gruslige Grausamkeiten sind einfach nicht mein Ding. Aber sie schafft es, einen höchstspannenden Krimi zu schreiben, ohne mit Banalitäten wie Horror und übertrieben dargestellter Gewalt auszukommen. Hut ab!

Miss Marple, der menschliche Lügendetektor, zeigt sich wieder von ihrer besten Seite. Mit ihrem natürlichen Misstrauen gegenüber Menschen und dem nötigen (weiblichen) Einfühlungsvermögen verknüpft sie alle Details zu einem Ganzen. Gut – auch ein männlicher Ermittler, der Augen und Ohren aufmacht kann das.. Die männlichen Ermittler werden hier jedoch alle besonders sachlich und empathielos dargestellt. Aber dennoch, Miss Marple hat ganz ihren eigenen Charme und ein beneidenswertes Gespür für Situationen und ist so das Tüpfelchen auf dem i.

Hmm ja die Geschichte ist verzwickt und verzwackt: Was ich von Agatha Christie Krimis schon kenne: Viele viele Namen und Figuren. Was diesmal neu war: Die Geschichte wurde aus vielen Perspektiven erzählt und nicht nur mehr aus der Sicht einer Person. Fand ich persönlich ansprechender, zwischendurch war ich aber schon kurz davor mir Notizen zu machen.

Ein herrlicher Sommerkrimi, mit Schmäh und Schmackes, so mag ich das…

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