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Veröffentlicht am 17.11.2021

Die eigene Vergangenheit wird man nicht los

Die Schwimmerin
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Inhalt

Elisabeth ist im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter in einem Dorf in Süddeutschland evakuiert, sie lebt sich als Teenager hier ein, findet Freunde in der kleinen Gemeinde. Nach Kriegsende geht ...

Inhalt

Elisabeth ist im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter in einem Dorf in Süddeutschland evakuiert, sie lebt sich als Teenager hier ein, findet Freunde in der kleinen Gemeinde. Nach Kriegsende geht ihre Mutter sofort, Elisabeth einige Zeit später zurück in die Heimatstadt Düsseldorf. Im zweiten Erzählstrang finden wir uns Anfang der 60iger Jahre wieder, Elisabeth, die sich jetzt Betty nennt, ist glücklich verheiratet, besucht häufig das Schwimmbad, nachdem sie in ihrer Jugend während der Evakuierung das Schwimmen zu einem Hobby gemacht hat. Bei ihrer täglichen Passion im örtlichen Freibad trifft sie auf eine junge Frau, die sie zu kennen scheint. Was verbindet Betty mit ihr, warum versucht sie sie zu erpressen? Nach und nach werden beide Handlungsstränge zusammen geführt, Betty muss sich ihrer Vergangenheit stellen, um in der Gegenwart ihren Weg zu gehen und glücklich zu werden.

Meine Meinung:

Gina Mayer hat hier einen großen Wurf gelandet! Nicht nur, dass sie mit ihrem flüssigen angenehmen Schreibstil das Buch zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis werden lässt. Durch ein wahnsinnig brisantes Thema, das eine große Rolle in Bettys Vergangenheit spielt, packt die Autorin ein heißes Eisen an, das hier in Romanform gekonnt angesprochen wird. Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle nicht schreiben, um nichts vorweg zu nehmen. Die Charaktere sind sehr authentisch gezeichnet, man kann sich in die Protagonistin hinein versetzen, besser geht`s nicht!

Fazit:

Ganz großes Kino! Wer ein tiefgründigeres Thema verpackt in einen spannenden Roman auf zwei Zeitebenen lesen möchte, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen!



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Veröffentlicht am 17.11.2021

Portait einer herausragenden Frau

Die Frau von Montparnasse
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Caroline Bernard präsentiert uns hier einen Einblick in das Leben der großartigen Frau, Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir. Dies ist angelegt als eine Art Biographie, allerdings in Romanform, ...

Caroline Bernard präsentiert uns hier einen Einblick in das Leben der großartigen Frau, Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir. Dies ist angelegt als eine Art Biographie, allerdings in Romanform, vieles kann genau so gewesen sein, muss aber nicht.

In einer Zeit, in der die Frau in der Gesellschaft oft einzig als Anhängsel des Mannes wahrgenommen wurde, interessanterweise kennen auch viele von uns de Beauvoir nur als Lebensgefährtin an der Seite Sartres, hatte sich die Protagonistin schon in ihrer Kindheit und Jugend gegen gängige Rollenbilder in ihrem Elternhaus zur Wehr gesetzt. Obwohl sie nie wirklich mit ihrem Vater klar kam, durfte sie studieren, weil sie unbeirrt ihren Weg gegangen ist, sich von Anfang an ihrer großen Leidenschaft, dem Lesen widmete. Nichts hätte sie davon abbringen können! Während des Studiums trifft Simone de Beauvoir auf Jean-Paul Sartre, er wird zum Wegbegleiter, Freund, ihrer großen Liebe, und doch verliert die Autorin niemals aus den Augen, wie wichtig es der emanzipierten Frau Simone de Beauvoir war, ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Dies führt allerdings auch manchmal zu einer gewissen Zerrissenheit Beauvoirs, auch dies wird von Caroline Bernard großartig dargestellt!

Schon in meiner Jugend, als ich selbst in der Findungsphase meines Lebens steckte, habe ich mehrere Werke von Simone de Beauvoir gelesen, u.a. "Memoiren einer Tochter aus gutem Hause" und "Das andere Geschlecht". Nun kam ich hier nach mehreren Jahrzehnten wieder mit dieser herausragenden Schriftstellerin und Philosophin in Berührung, und siehe da, sie hat in ihrer Faszination auf mich nichts eingebüßt! Selbstverständlich sehe ich heute, wo ich selbst Ehefrau und Mutter bin, das ganze aus einem anderen Blickwinkel. Und doch ziehe ich nach wie vor den Hut vor dieser Frau, die sich vor 100 Jahren so sehr für ihre Geschlechtsgenossinnen einsetzte und einen Grundstein für die (wirkliche) Emanzipation legte.

Caroline Bernard hat hier mit ihrem flüssigen angenehmen Schreibstil eine tolle Romanbiographie vorgelegt. Man kann sich die authentisch geschilderten Charaktere, sowohl Simone de Beauvoir selbst, Sartre, aber auch viele andere Weggefährten, bildlich vorstellen. Ich habe mich großartig unterhalten gefühlt, habe vieles, was ich bereits wusste, aufgefrischt, Neues hinzugelernt und wünsche diesem Buch ganz ganz viele Leser! Von mir (mindestens) 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Spannender Krimi im historischen Berlin

Kommissar Gennat und die Tote im Reisekorb
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Regina Stürickow nimmt uns mit ins Berlin des Jahres 1916. Die Schere zwischen arm und reich geht weit auf, die einen lassen es sich trotz des Ersten Weltkrieges weiterhin gut gehen, die anderen leben ...

Regina Stürickow nimmt uns mit ins Berlin des Jahres 1916. Die Schere zwischen arm und reich geht weit auf, die einen lassen es sich trotz des Ersten Weltkrieges weiterhin gut gehen, die anderen leben von der Hand in den Mund. Wir schauen mit der Autorin in die Hinterhöfe der Arbeiterviertel, großartiges Lokalkolorit, von der ersten Seite an war ich mittendrin in der Geschichte, die Charaktere sind so authentisch geschildert, dass man meint, alle direkt vor sich zu sehen, sie schon länger zu kennen. Die Krimihandlung gibt einen realen Fall wieder, Kommissar Gennat hat es als historische Figur tatsächlich so gegeben. Die Idee von Regina Stürickow einen jungen Journalisten, der ein Praktikum bei der Kriminalpolizei absolviert, ermitteln zu lassen, hat mir großartig gefallen! Eine schlimm zugerichtete Frauenleiche wird in Stettin gefunden, sie wurde in Berlin mit dem Reisebus verschickt. Der Reporter Max Kaminski und Gennat geben ein sympathisches Team mit Ecken und Kanten ab, sie haben mein Herz im Sturm erobert. Der Schreibstil der Autorin war ungemein flüssig und angenehm, gleichzeitig spannend, einfach genau meins! Bitte möglichst bald mehr davon! Volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Was vom Leben bleibt

Vom Aufstehen
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Eins vorweg, ich schreibe dies nicht oft, dieses Buch werde ich noch so manches Mal zur Hand nehmen, und immer wieder darin lesen!

Ein Leben in einzelnen Geschichten, diese Idee hatte mich neugierig gemacht, ...

Eins vorweg, ich schreibe dies nicht oft, dieses Buch werde ich noch so manches Mal zur Hand nehmen, und immer wieder darin lesen!

Ein Leben in einzelnen Geschichten, diese Idee hatte mich neugierig gemacht, und doch hatte ich vorher nicht gedacht, dass mich das Leben von Helga Schubert, ihre Biographie in vielen kleinen Episoden so sehr bewegen würde. Ich habe viele Passagen mehrmals gelesen, es sind leise Ereignisse, so persönlich, und dadurch entwickeln sie solche Schlagkraft, die man immer wieder auf sich wirken lassen muss.

Helga Schubert hat zwei Diktaturen erlebt in diesem unseren Deutschland, sie war ein Flüchtlingskind, nirgends und doch eigentlich überall zu Hause, wo sie sich oder ihre Familie niedergelassen hat. Die eigene Mutter sagt ihr einmal, "ach hätte ich dich doch auf der Flucht vergiftet".....wie muss sich das anfühlen, so etwas zu hören? Gerührt hat mich die mehr als enge innige Beziehung zu Urenkelin Millie, die ihr eigentlich fast der wichtigste Mensch ist. Wir lesen über den Krieg, die Flucht, über Alltagsgeschichten in der DDR, kleine Freuden im wiedervereinigten Deutschland. Oftmals klitzekleine Banalitäten, zusammengefügt (für mich) zu etwas ganz Großem. Die poetische Sprache der Autorin hat mich berührt, man fliegt nur so über die Zeilen, und blättert dann doch zurück, weil man das Bedürfnis hat, einiges nochmal zu genießen, zu überdenken.

Ganz ganz großes Kino, fünf Sterne sind eigentlich zu wenig, eine absolute Leseempfehlung!!!

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Einfach ist anders, aber trotzdem gut gelungen

Das Leben ist einfach, wenn du verstehst, warum es so schwierig ist
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Ich mag solche Art von Ratgebern, aus denen ich selbst ein kleines Stück Lebenshilfe mitnehmen kann, und das ist mir auch gelungen. Für alle, die schon einmal am Verzweifeln an einem (Alltags)Problem oder ...

Ich mag solche Art von Ratgebern, aus denen ich selbst ein kleines Stück Lebenshilfe mitnehmen kann, und das ist mir auch gelungen. Für alle, die schon einmal am Verzweifeln an einem (Alltags)Problem oder einer beginnenden Angst zu verzweifeln schienen, mit Sicherheit ein lohnenswertes Buch, wenn auch kein Allheilmittel. Es ersetzt keinesfalls eine notwendige Therapie, soviel maße ich mir mit meinem laienhaften psychologischen Wissen an zu behaupten. Und doch haben mir die vielen erklärten Details rund um das Entstehen einer Angst, die vor allem oder fast ausschließlich in unseren Köpfen basiert, geholfen. Die Ursachen vieler Ängste liegen in unserer frühsten Kindheit, wenn wir als Säugling die Erfahrung machen, dass wir ohne Hilfe von außen quasi sterben würden, und dies werden wir unser gesamtes Leben eigentlich nicht mehr los. Allein dies zu wissen bzw. sich wiederholt bewusst zu machen, für mich war dies tatsächlich neu, war für mich schon so manches Mal hilfreich seit ich mich mit diesem Buch auseinander gesetzt habe. Nicht alle Übungen ließen sich 100% umsetzen, und doch gebe ich eine Leseempfehlung mit ganz kleinen eventuellen Einschränkungen!

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