Eine sehr schöne und untypische Weihnachtsgeschichte
24 gute TatenMEINE MEINUNG
In Vorbereitungen auf Weihnachten lese ich super gerne winterlich-weihnachtliche Romane, weswegen ich gleich bei "24 gute Taten" hängen geblieben bin. Das Cover passt perfekt zur Stimmung ...
MEINE MEINUNG
In Vorbereitungen auf Weihnachten lese ich super gerne winterlich-weihnachtliche Romane, weswegen ich gleich bei "24 gute Taten" hängen geblieben bin. Das Cover passt perfekt zur Stimmung und der Klappentext klang wirklich vielversprechend.
Es ist Dezember in Schweden, alle fiebern auf Weihnachten hin und freuen sich auf die Feiertage. Nur Emma nicht, denn ihr Ehemann ist ausgerechnet an Heiligabend vor 2 Jahren gestorben und sie ist über seinen Tod noch lange nicht hinweg. So verbringt sie ihre Zeit in ihrem Deko-Shop und lebt nur von Tag zu Tag. Bis ihre Schwester genug davon hat und sich immer mehr in Emmas Leben und Laden einmischt. Aber Emma will gar nichts an ihrem traurigen Leben ändern, bis sie einen älteren Herren im Schneesturm nach Hause begleitet. Sie merkt, wie schön es ist, anderen zu helfen und hat von nun an die Mission, an den 24 Tagen bis Heiligabend jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen. Endlich sieht sie wieder einen Sinn in ihrem Leben und sie findet nicht nur den Weg zu sich selbst zurück, sondern auch noch neue Freunde.
Emma ist eine interessante Protagonistin, die auf jeden Fall einen riesigen Wandel durchmacht. Durch den Tod ihres Mannes ist ihr Leben irgendwie stehen geblieben. Sie geht zwar noch arbeiten, aber kümmert sich nicht viel drum, macht keine Unternehmungen und spricht nur mit wenigen Menschen. Sie "lebt" selbst gar nicht mehr richtig und möchte aus ihrem tiefen Loch auch gar nicht mehr herauskommen, egal wie viele Menschen ihr dabei helfen möchten. Doch sie hat eine wunderschöne Entwicklung, die nur stückchenweise kommt, aber sie findet immer mehr ins richtige Leben zurück und lernt auf dem Weg dorthin ganz besondere Menschen kennen. Ich fand ihren Charakter wirklich sehr schön, anfangs war ihre Trauer ein wenig bedrückend, aber so ist das nun mal. Es gibt keine Zeitvorgabe für's Trauern und ich finde, die Autorin hat das hier ganz schön umgesetzt. Erst, als Emma sich selbst dafür bereit fühlt, geht es mit ihrem Leben voran, was eine sehr schöne Message ist.
Und auch die Nebencharaktere haben mir sehr gefallen. Neben Emmas Schwester, Magda, lernt Emma auf ihrem Weg zu sich selbst einige interessante Menschen kennen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Da wäre eine Schüler-Praktikantin in ihrem Leben, ein älterer Herr, den sie nach Hause begleitet, ihre Nachbarin, mit der sie schon seit Jahren in einem Haus lebt, aber jetzt erst kennenlernt und noch weitere, die mich sehr begeistert haben. Es ist eine bunte Mischung an Charakteren, die wie gesagt sehr unterschiedlich sind, aber wunderbar zusammenpassen. Sie haben die Geschichte so lebendig und bunt gemacht, was ich sehr geliebt habe.
Der Schreibstil der Autorin ist ehrlich gesagt etwas gewöhnungsbedürftig. Ich musste mich ein wenig mit ihm anfreunden und kann auch nach dem Ende nicht genau definieren, was mich daran so gestört hat. Ich hatte viel das Gefühl, er ist ein bisschen zu distanziert für diese emotionale Geschichte. Sehr sachlich und erzählend und nicht so emotional ergreifend.
Dafür war die Handlung an sich emotional ergreifend.
Wie gesagt war diese durch Emmas Trauer zunächst sehr bedrückend und schwer. Die Trauer schwebt wie eine dunkle Wolke über der Protagonistin und auch die Atmosphäre wird sehr düster und schwer. Doch mit der Zeit kommt die Sonne immer mehr durch und die Handlung lockert sich gemeinsam mit ihrer Protagonistin immer mehr auf. Sie führt Menschen und ihre Geschichten zusammen und allesamt haben sie sehr berührende Hintergrundgeschichten, was ich wirklich sehr mochte. Ich habe das Buch einfach total gerne gelesen, obwohl es eigentlich gar nichts ist, was ich sonst lesen würde, aber ich habe es sehr genossen.
Einzig die Liebesgeschichte kam etwas zu kurz und ich muss zugeben, dass ich es ohne sogar noch besser gefunden hätte. Die anderen Geschichten stehen sowieso mehr im Vordergrund und hätten auch schon absolut ausgereicht.
FAZIT
Eine sehr schöne und untypische Weihnachtsgeschichte. Es geht um Trauer, ums Loslassen und Neuanfangen, Familie und Freundschaft und um das, was im Leben wirklich wichtig ist. Es ist keine typische, leichte Weihnachtsgeschichte, aber eine sehr berührende, die mir sehr gefallen hat.