Gut Falkenbach anno 1938
Die Wege der Söhne„…Und das schätze ich an dir. Du hast deinen Standpunkt und bleibst dir selbst stets treu. Das kann man nicht von vielen Menschen sagen...“
Diese Worte von Martin zeigen, wie sehr sich Wilhelmine verändert ...
„…Und das schätze ich an dir. Du hast deinen Standpunkt und bleibst dir selbst stets treu. Das kann man nicht von vielen Menschen sagen...“
Diese Worte von Martin zeigen, wie sehr sich Wilhelmine verändert hat. Sie weiß, was sie will und hat sich einen kritischen Blick auf die Geschehnisse des Jahres 1938 erarbeitet.
Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung ihrer Falkenbach – Saga geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen.
Ferdinand ist befördert wurden, hat aber den aktiven Dienst der Wehrmacht verlassen. Der Preis, den er dafür bezahlen muss, ist hoch. In der Porzellanfabrik seines Vaters soll zusätzlich eine Waffenproduktion installiert werden. Entgegen Ferdinands Erwartungen ist sein Vater Heinrich sofort davon angetan, dann die Fabrik steht kurz vor der Pleite.
Die Frauen der Familien jedoch sind dagegen.
„...“Was redest du denn da nur?“, fragte Käthe. „Die Menschen brauchen Teller, von denen sie essen, und Tassen, aus denen sie trinken. Und zwar dringender als irgendwelche Waffen, mit denen sie sich gegenseitig umbringen.“...“
Die verschiedenen Geheimnisse in der Familie bergen permanent Gefahren. Doch die Zeitverhältnisse sind wirklich schwierig. Wem kann man trauen? Jeder hat seine eigenen Vorstellungen und Ziele. Notfalls nimmt Carl – Friedrich von Falkenbach das Ruder in die Hand. Aber ehrlich ist er auch nicht. Er ist nur gut im Lavieren. Allerdings hat er die Schmerzen seiner Kriegsverletzung nicht im Griff. Sein Tablettenkonsum könnte zum Problem werden.
Und Leopold fährt wie immer seine Strategie gegen die Familie. Sein Vater ist nach wie vor vorsichtig. Er traut ihm nicht – und das mit Recht.
Es sind die Diskussionen, die für eine permanente innere Spannung sorgen. Besonders prekär wird es, als ein Hausmädchen zwangssterilisiert wird, weil deren Schwester behindert ist. Hier muss vor allem Ferdinand aufpassen, dass er nicht schon zu weit mit dem neuen Gedankengut infiltriert ist. Seine Mutter und seine Frau machen ihm das klar.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Allerdings ist der Cliffhanger heftig.