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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2021

Vereint Trauer mit Nachvorneschauen

Marianengraben
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Inhalt:
„Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, ...

Inhalt:
„Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise.“


Schreibstil/Art:
Ich habe mit Paula mitgelitten und mit gelacht. Ebenso viel aber auch in manchen Momenten verzweifelt und trotzdem nach vorne geschaut. Ich habe sie (und Helmut) als Mensch in mein Herz geschlossen und fand es unglaublich schön zu beobachten wie sie um sich selbst gekämpft hat und dabei vorangeschritten ist. Das Geschriebene wirkte sehr intim und persönlich, weil sich Paula direkt an ihren Bruder Tim wendete.

Die Sprache ist bei solchen Themen extrem wichtig. Hier stimmte meiner Meinung alles – ob es das Feingefühl, die Ausdrucksweise, die Beschreibungen oder die Sensibilität anderen gegenüber, gewesen ist.


Fazit:
„Wäre Sehnsucht eine olympische Disziplin, ich hätte uns längst Gold geholt.“

Die perfekte Mischung aus bewegenden Gefühlen und der Situationskomik ist einfach rundum gelungen. Der Ernst der Geschichte wird ständig mit einem trockenen Humor unterzeichnet, genau das hat mir außerordentlich gut gefallen. Zwei ganz unterschiedliche Charaktere die auf einander treffen und durch schlimme Schicksalsschläge verbunden sind.

Hier findet man wahre Worte, Weisheiten und vor allem Trost. Eine Bereicherung fürs Herz und die Seele. Ganz großes Kompliment an die Autorin, so zu schreiben ist eine Gabe!

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Mehrfach an meinem Verstand gezweifelt

Das Therapiezimmer
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Inhalt:

„Der Psychotherapeut Sam und seine Frau Annie ziehen aus New York in die verschlafene Kleinstadt, in der Sam aufgewachsen ist. Dort arbeitet Sam fast rund um die Uhr in seiner Praxis im Souterrain ...

Inhalt:

„Der Psychotherapeut Sam und seine Frau Annie ziehen aus New York in die verschlafene Kleinstadt, in der Sam aufgewachsen ist. Dort arbeitet Sam fast rund um die Uhr in seiner Praxis im Souterrain mit seinen (fast nur weiblichen) Klientinnen, während Annie zu viel Zeit allein verbringt. Sam ahnt nicht, dass durch einen Lüftungsschacht all seine Therapiesitzungen im Obergeschoss zu hören sind: die Frau des Apothekers, die sich scheiden lassen möchte. Die Malerin mit dem enttäuschenden Liebesleben. All diese Geschichten mit anzuhören, ist unwiderstehlich. Doch dann taucht die betörende junge Französin in dem grünen Mini Cooper auf. Und Sam geht eines Tages zur Arbeit, um nicht wieder zurückzukehren …"





Schreibstil/Art:

Was für ein Verwirrspiel! Die Autorin setzt darauf den Leser aus verschiedenen Perspektiven völlig zu verunsichern und ständig falsche Fährten zu legen. 
Unterteilt ist das Buch in 3 Teile. Die Einführung ist nötig um ein Gefühl für die Atmosphäre und die Charaktere zu bekommen. Ab dem zweiten Teil geht quasi die Post ab, denn die gut eingebetteten Twists sorgen für den nötigen Nervenkitzel.

Die verblüffende Ähnlichkeit zu einem Roman von Stephen King ist clever kombiniert. Das Spielchen mit den Parallelen ist gekonnt in Szene gesetzt.





Fazit:

Ein intelligenter Psychothriller mit unerwarteten und ungeahnten Wendungen.



Ich mochte die plötzlichen Veränderungen, denn häufig dachte ich zu wissen bzw. zu ahnen wie die Profile ausgearbeitet sind und wie sie ticken. Aber falsch gedacht! Mehrfach habe ich an meinem Verstand gezweifelt und mich im Glauben einer verdrehten Handlung verirrt.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Zeitgemäß und mit Spaß Diktate schreiben

150 interaktive 5-Minuten Diktate - 3. und 4. Klasse Deutsch: Rechtschreibung verbessern mit abwechslungsreichen Diktaten (inkl. Audiodateien zum Vorlesen lassen)
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Inhalt:

„Dieses Buch bietet dir 150 abwechslungsreiche Diktate, die deinem Kind bei der Verbesserung seiner Rechtschreibung enorm helfen können. Angefangen mit der richtigen Diktiergeschwindigkeit und ...

Inhalt:

„Dieses Buch bietet dir 150 abwechslungsreiche Diktate, die deinem Kind bei der Verbesserung seiner Rechtschreibung enorm helfen können. Angefangen mit der richtigen Diktiergeschwindigkeit und Betonung, werden über 20 unterschiedliche Rechtschreibthemen näher beleuchtet. Von Wörtern mit „das“ bzw. „dass“ über „ai“ bzw. „ei“ bis hin zu „s“ bzw. „ß“.

Zu jedem Diktat gibt es eine eingesprochene Audio-Version um den Text vorlesen lassen zu können. Zusätzlich kann durch alternative Methoden, wie z.B. Laufdiktaten oder Abschreibdiktaten, die im Buch näher erläutert werden.“





Fazit:

Meine Mutter (ursprünglich aus Russland) wollte ihr Deutsch auffrischen und ihre Rechtschreibung verbessern. Dieses Buch hat sie völlig zurecht begeistert und ist also wohlgemerkt nicht nur was für Kinder.


Das kurze Vorwort weist darauf hin auf was man achten und sich konzentrieren sollte. So wird beispielsweise dazu geraten, sich erst einmal den Text durchzulesen und dann über den QR-Code das jeweilige Diktat abspielen zu lassen. Die Diktiergeschwindigkeit hierbei ist angenehm und die Anwendung easy in der Handhabung. 



Kurze simple Erklärungen wären bei gleichklingenden oder komplizierten Schreibweisen vielleicht noch ganz sinnig gewesen. Die Rechtschreibhürden sollten mit diesem hilfreichen Lehrbuch also zu meistern und für Rechtschreibtölpel motivierend genug sein. Ran an die Rechtschreibbaustellen!

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Eine Hauptdarstellerin mit vielen Gesichtern

The Girls I've Been
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Inhalt:
„Rebecca, Samantha, Haley, Katie, Ashley – Nora musste schon viele Mädchen sein. Denn sie ist die Tochter einer Trickbetrügerin, die mit ihrer Hilfe kriminelle Saubermänner ausnimmt. Mit zwölf ...

Inhalt:
„Rebecca, Samantha, Haley, Katie, Ashley – Nora musste schon viele Mädchen sein. Denn sie ist die Tochter einer Trickbetrügerin, die mit ihrer Hilfe kriminelle Saubermänner ausnimmt. Mit zwölf gelingt Nora die Flucht aus diesem Leben. Doch fünf »normale« Jahre später holt die Vergangenheit sie ein, als sie mit ihren besten Freunden Wes (ihr Ex) und Iris (ihre neue Liebe) in einen Banküberfall gerät. Die brutalen Gangster erwarten keinen Widerstand. Nichts hat sie auf Nora vorbereitet – oder auf die Tricks, die sie und ihre Alter Egos auf Lager haben. Ein raffiniertes Katz-und-Maus-Spiel beginnt.“


Schreibstil/Art:
Nora – eine talentierte und universelle Hauptakteurin, die mich in diesem aufregenden Coming-of-Age-Roman völlig und zurecht für sich gewinnen konnte. Die Reise durch die vielen Persönlichkeiten ist wirklich interessant und facettenreich gestaltet. Das Spektrum, welches die Autorin hier bietet, fand ich unheimlich unterhaltsam.

Die Flucht selbst wirkte dank den betitelten Rückblenden sehr überschaubar und verständlich. Die Beziehung zu ihrer Mutter war nicht mal ansatzweise normal – die Schlussfolgerung, dass Nora Probleme hat sich selbst zu finden, ist mehr als nachvollziehbar. Ihre persönliche Entwicklung und sexuelle Findung hat mich in jedem Fall überzeugen können.


Fazit:
Ein Banküberfall, den mit Sicherheit niemand so amüsant und ausgeklügelt erwartet hat. Die Schachzüge sind gut durchdacht und jeder weitere Schritt clever umgesetzt.

Ich hab dieses Jugendbuch gerne gelesen und mit Nora (und ihren Liebsten) einen angenehmen Trip erlebt. Eine coole Idee mit einer tollen Umsetzung. Dass dieses Buch verfilmt wird, wundert mich also gar nicht.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

U.a. über Rassentrennung und gestohlene Chancen

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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Inhalt:
„Stell Dir vor, du könntest die Welt verändern ... Welche Entscheidung triffst Du?

Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht. Er hält sich selbst für einen guten Kerl, ...

Inhalt:
Stell Dir vor, du könntest die Welt verändern ... Welche Entscheidung triffst Du?

Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht. Er hält sich selbst für einen guten Kerl, aber nicht gerade für den Mittelpunkt des Universums. Bis er eines Freitags in eine andere Dimension katapultiert wird, in der er genau das ist – der Mittelpunkt des Universums! Damit verfügt ausgerechnet Ash nun über die Macht, die Welt zu verändern. Doch irgendetwas geht schief, und Ash führt - aus Versehen - die Rassentrennung wieder ein.

Natürlich will er das wieder geradebiegen, aber: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen. Es beginnt ein Wettrennen durch die Dimensionen auf der Suche nach einer gerechten Welt für alle. Ash springt in immer neue Identitäten, hüpft von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, bis er endlich verstanden hat, was er tun muss, um die perfekte Gesellschaft zu erschaffen.“


Schreibstil/Art:
Ash - ein lebensfroher und verlässlicher 17 jähriger Ich-Erzähler. Er hat nicht nur interessante Ansichten, sondern auch genaue und detaillierte Informationen/Beschreibungen. Es ist alles einfach nachzuvollziehen und verständlich. Das Gefangensein in einem anderen Universum pusht nebst der Spannung auch Ash selbst.

Beim Auffinden seines Heimweges zurück in die Realität, lernt er sowohl sich als auch seine Familie und Freunde immer wieder neu kennen. Die ungewohnten und neuen Blickwinkel aus einer anderen Dimension, krempeln die Wahrnehmung um und verändern die Sicht der Dinge.


Fazit:
„Ich war ich selbst – bloß war ich so viele verschiedene Varianten von mir, dass ich keine Ahnung hatte, wer ich wirklich war.“

Das Buch ist facettenreich, es ist laut und in den richtigen Momenten leise. Es ist besonders und lesenswert. Die ganzen Handlungswechsel und Sprünge oder besser gesagt Zusammenstöße in ein anderes Paralleluniversum, katapultieren nicht nur Ash in eine ungerechte Welt voller Probleme. 
So werden Themen wie die nie abgeschaffte Rassentrennung, soziale Ungleichheit oder auch Homophobie relevant und gut eingebunden.

Das unfassbar gut durchdachte Konzept, dass auch für Leser:innen wie mich, die sich im Genre „Fantasy & Science Fiction“ noch neu orientieren müssen, total begreiflich dargestellt.

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