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Veröffentlicht am 21.02.2022

Der Cold Case der vermissten Rucksacktouristin

Animus
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"Animus" ist der zweite Band der Köln-Krimi-Reihe von Astrid Schwikardi. Kriminalhauptkommissar Mark Birkholz wird zu einer Frauenleiche am Fühlinger See gerufen. Diese weist bereits starke Verwesungsspuren ...

"Animus" ist der zweite Band der Köln-Krimi-Reihe von Astrid Schwikardi. Kriminalhauptkommissar Mark Birkholz wird zu einer Frauenleiche am Fühlinger See gerufen. Diese weist bereits starke Verwesungsspuren auf, als sie aufgefunden wird. Kurze Zeit später verschwindet auch noch der Chef von Mark Birkholz. Alles scheint mit einem alten Vermisstenfall zu tun zu haben, dessen Ermittlungsakte die einzige Spur ist. Was steckt hinter dem ganzen und wie hängt alles zusammen? Es scheint, dass der Vorgesetzte von Birkholz ein persönliches Interesse an dem Fall hat. Es beginnt eine fieberhafte Suche nach dem Chef, die bis über die Grenze in die Niederlande führt. In mehreren Erzählsträngen erzählt die Autorin diesen Krimi, dabei sind die Kapitel jeweils kurz gehalten. Als Leser findet man sich aber schnell zurecht und erfährt nebenbei auch einiges über die Person Mark Birkholz. Er selbst kämpft immer noch mit dem Verlust seiner Schwester, die er ebenfalls durch eine Gewalttat verlor. Es plagen ihn Schuldgefühle und der Täter ist immer noch nicht gefunden. Die Beschreibung der Charaktere ist gelungen und es ist auch eine überschaubare Anzahl davon. Im Grunde ist dadurch der Täterkreis eingeschränkt, aber die Autorin lässt immer wieder diese geschickt agieren, so dass der wahre Täter lange Zeit verborgen bleibt. Dies trägt zur Spannung bei, die über das gesamte Buch gut gehalten wird. Obwohl Fäden teils etwas früher zusammenlaufen verliert der Krimi nie an Fahrt. Teils wartet er sogar mit temporeichen Thrillerelementen auf. "Animus" ist für mich ein gelungener Köln-Krimi und macht Lust auf mehr.

Veröffentlicht am 09.02.2022

Der Rachefeldzug des Schlangenträgers

Das Zeichen
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"Das Zeichen" ist der dritte Band aus der Arne-Stiller-Reihe von Elias Haller. Als der Dresdner Kriminaloberkommissar Arne Stiller zu einem neuen Tatort gerufen wird, ahnt er noch nicht welch schrecklicher ...

"Das Zeichen" ist der dritte Band aus der Arne-Stiller-Reihe von Elias Haller. Als der Dresdner Kriminaloberkommissar Arne Stiller zu einem neuen Tatort gerufen wird, ahnt er noch nicht welch schrecklicher Anblick des Mordopfers ihm bevorsteht. Der Täter hat es anscheinend zu Tode geprügelt und ihm dann die Gesichtshaut mit einem Skalpell abgetrennt. An die Zimmerwand ist ein griechischer Buchstabe und eine Zahl mit Blut geschrieben. Was will der Täter mit dieser Symbolik mitteilen? Arne Stiller ist als Kryptoanalytiker mit all seiner Erfahrung gefragt. Als kurze Zeit später weitere Opfer auf gleiche Weise getötet aufgefunden werden, ist klar dass es sich um denselben Täter handeln muss. Arne Stiller muss all sein Können aufbringen um die Zusammenhänge herauszufinden. Elias Haller setzt seinen schrulligen Oberkommissar in diesem dritten Band erneut in Szene und unter Druck. Nicht nur dass er es mit einem gefährlichen Serientäter zu tun bekommt, er hat auch sonst im Kollegenkreis zu kämpfen. Nathan Schuster wurde ihm als Vorgesetzter vor die Nase gesetzt. Zuletzt ein Kollege, der sich nicht durch besonderen Fleiß hervortat und seine Mitarbeiterin Inge Allhammer kämpft immer noch mit der Verarbeitung der Erlebnisse aus dem vorangegangen Fall. So ist Arne Stiller ziemlich auf sich gestellt, aber ein großer Teamplayer ist er sowieso nicht. Trotz seiner Eigenwilligkeit oder vielleicht gerade deswegen ist er mir als Leser sympathisch. Als Mensch nicht perfekt, aber das Herz am richtigen Fleck. Manches mal schroff, aber immer bestimmt ermittelt er in diesem Fall. Die Tathergänge sind teils brutal geschildert, die psychopathischen Züge des Täters klar erkennbar. Ein Thriller, der zum einen temporeich erzählt ist und zum anderen einen sehr guten Spannungsbogen hat. Von Anfang bis Ende ist man als Leser gefesselt und sehr gut unterhalten. Der Fall ist komplex aufgebaut und bleibt bis zum Ende undurchsichtig. Man denkt man kennt den Täter und doch ist alles anders. "Das Zeichen" ist ein sehr guter Thriller und auch dieser dritte Fall von Arne Stiller überzeugt mich auf voller Länge. Auf einen weiteren Band der Reihe darf man sich schon jetzt freuen.

Veröffentlicht am 09.01.2022

Missing Order - Wer Geld hat, kann sich alles kaufen

Amissa. Die Vermissten
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"Die Vermissten" ist der zweite Band der Amissa-Trilogie von Frank Kodiak (einen Pseudonym des Autors Andreas Winkelmann). Alles beginnt mit einer harmlosen Pizza-Lieferung, doch der junge Pizzabote soll ...

"Die Vermissten" ist der zweite Band der Amissa-Trilogie von Frank Kodiak (einen Pseudonym des Autors Andreas Winkelmann). Alles beginnt mit einer harmlosen Pizza-Lieferung, doch der junge Pizzabote soll davon nicht zurückkehren. Gleichzeitig trifft der Privatermittler Jan Kantzius eine junge Frau an einer Seebrücke an der Ostsee um mehr über die Geheimnisse der Organisation "Amissa" zu erfahren. Eine Organisation, die sich auf die Suche von Vermissten spezialisiert hat und für die Jan Kantzius und seine Frau Rica tätig sind. Denn "Amissa" scheint etwas zu verbergen und die beiden wollen Gewissheit. Doch die Informantin wird während des geheimen Treffens erschossen und Jan kann nur knapp selbst entkommen. Und bevor er zu seiner Frau Rica zurückkehren kann, wird diese entführt. Schon in den ersten Kapiteln wird der Leser mit all diesen Geschehnissen konfrontiert und in die spannungsgeladene Story hineingesogen. Ebenso temporeich wie schon Band Eins der Trilogie setzt der Autor die Story fort. Auch diesmal überschreitet das Ermittlerpaar die Grenzen der Legalität, zartbesaitete Leser seien an dieser Stelle gewarnt. Über "Amissa" erfährt der Leser in diesem zweiten Band wenig Neues, aber das schadet dem Plot in keiner Weise. Aufbauend in zwei Zeitebenen wird der Leser mit Überraschungen konfrontiert und actionreich in Richtung Finale geleitet, dass in einem Cliffhanger mündet. Frank Kodiak hat für mich in diesem zweiten Band der Trilogie nochmal eine Schippe draufgelegt und das Buch ist ein spannender Pageturner. Was das Geheimnis von "Amissa" ist und wie sich letztendlich alles auflösen wird, man darf sehr neugierig auf den abschließenden Band sein.

Veröffentlicht am 05.01.2022

Das Ende des englischen Erbfolgekrieges im 12. Jahrhundert

Hiobs Brüder
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"Hiobs Brüder" ist der zweite Band der Helmsby-Reihe von Rebecca Gablé. Dieser Roman schließt an "Das zweite Königreich" an und spielt zu einer Zeit als England sich im Bürgerkrieg befand. Nachdem der ...

"Hiobs Brüder" ist der zweite Band der Helmsby-Reihe von Rebecca Gablé. Dieser Roman schließt an "Das zweite Königreich" an und spielt zu einer Zeit als England sich im Bürgerkrieg befand. Nachdem der einzig legitime Sohn von König Heinrich I. bei der Überfahrt des sogenannten "Weißen Schiff" von der Normandie nach England ertrank kam es zu einem Erbfolgekrieg zwischen Stephan von Blois, dem Enkels von William dem Eroberer und der Kaiserin Maud, der Tochter Heinrich I. Stephan wurde König von England, aber Maud kämpfte weiterhin um ihren Anspruch auf die Krone. Ihr Sohn Henry von Plantagenet war es letztlich, der die Wende brachte. Er kam 1153 nach England mit dem Ziel das Land zu erobern. Letztendlich wurde er 1154 als Heinrich II. in Westminster gekrönt und das Haus Plantagenet sollte für die nächsten 250 Jahre den englischen Thron inne haben. Zusätzlich verwebt Rebecca Gablé in diesem Roman die Geschichte von geistig und körperlich behinderten Menschen, sowie Menschen mit psychischen Störungen - Hiobs Brüder. Und genau diese nehmen dann Schlüsselrollen im Roman ein bei den Geschehnissen rund um Helmsby in East Anglia. Nicht direkt typisch für die Autorin nehmen in diesem Roman weniger die Adligen die Hauptrolle ein, vielmehr sind es diese Protagonisten, die letztendlich in dieser Geschichte zu wertvollen Gefährten Henrys werden. Hier vermengt sich natürlich zu einem großen Teil Historie mit Fiktion, aber das Ergebnis ist eine runde und stimmige Story. Obwohl manches ein wenig überspitzt und dadurch etwas unglaubwürdig wirkt, gestaltet sich dieser Roman trotz seiner gut 900 Seiten als lesenswerte und spannende Lektüre. Die Autorin lässt einen erneut in das englische Mittelalter abgleiten und fesselt einen bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 26.12.2021

Was ist der gefährlichste Platz in einem Flugzeug?

Flugangst 7A
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"Flugangst 7A" ist ein Psychothriller von Sebastian Fitzek. Es ist der Nachtflug von Buenos Aires nach Berlin. Gut 13 Stunden Flug stehen dem Psychiater Mats Krüger bevor, um zu seiner hochschwangeren ...

"Flugangst 7A" ist ein Psychothriller von Sebastian Fitzek. Es ist der Nachtflug von Buenos Aires nach Berlin. Gut 13 Stunden Flug stehen dem Psychiater Mats Krüger bevor, um zu seiner hochschwangeren Tochter zu kommen. Kein leichtes Unterfangen, denn er leidet unter Flugangst. Doch er muss sich seinen Ängsten stellen und will als Vater einiges wieder gut machen. Doch seine Tochter Nele wird zeitgleich in Berlin entführt und die Entführer konfrontieren ihn mit einer schrecklichen Aufgabe. Um das Leben seiner Tochter und ihres ungeborenen Kindes zu retten, soll er eine ehemalige Patientin von ihm dazu bringen seinen Flug zum Absturz zu bringen. Und diese ist als Purserin mit an Board. Nach langer Zeit habe ich mal wieder einen Thriller von Sebastian Fitzek gelesen und ich muss sagen er konnte mich mit diesem Plot wieder auf seine Seite ziehen. Spätestens nach Germanwings-Flug 9525 wurde die Öffentlichkeit auf die Thematik von psychischen Störungen bei Flugpersonal aufmerksam und es folgte so manche Konsequenz bei den Fluglinien daraus. Angelehnt an dieses schreckliche Ereignis baut Sebastian Fitzek ein Konstrukt eines fiktiven Thrillers auf. Dabei wechseln kapitelweise die Perspektiven und Handlungsorte. Nach und nach kommt immer mehr Licht ins Dunkel, aber man fragt sich wie dies wohl alles miteinander zusammenhängt. Der Autor lässt hier immer wieder Fragezeichen offen und die Lösung des Ganzen ist verzwickter als man denkt. Besonders gefällt mir dabei dass während der ganzen Story immer eine latent greifbare Spannung vorhanden war, die einen von Seite zu Seite einfach nur weiter im Bann hielt. Als kleinen Kritikpunkt sehe ich höchstens dass gegen Ende nochmal ein wenig zu viele Wendungen kamen, das hätte es für mich in der Fülle gar nicht gebraucht. Letztendlich war es aber für mich nach längerer Fitzek-Pause ein sehr gelungener Psychothriller aus seiner Feder, der mich gut unterhalten hat und ich denke ich werde auch mal das ein oder andere spannende Buch von ihm wieder zur Hand nehmen.