Langatmig und konstruiert
Corpus DelictiMia Holl lebt in nicht allzu ferner Zukunft ein geregeltes und unscheinbares Leben. Ihr Alltag ist von strengen Hygiene- und Gesundheitsvorkehrungen geprägt, denn der Schutz vor Krankheit hat oberste ...
Mia Holl lebt in nicht allzu ferner Zukunft ein geregeltes und unscheinbares Leben. Ihr Alltag ist von strengen Hygiene- und Gesundheitsvorkehrungen geprägt, denn der Schutz vor Krankheit hat oberste Priorität im Staat. Als ihr Bruder Moritz stirbt, gerät Mia mit dem Gesetz in Konflikt und ein scheinbar harmloser Rechtsstreit beginnt zu eskalieren…
Das Buch fordert zum Mitdenken auf, denn um der Geschichte zu folgen ist Konzentration gefragt.
Besonders haben mir die klugen und interessanten Dialoge gefallen. Manche Wortwechsel musste ich aber auch zweimal lesen, um sie richtig zu verstehen.
Mia hat mir als Figur recht gut gefallen, stellt sie doch mit ihrer nüchternen Art und ihrer naturwissenschaftlichen Denkweise eine eher untypische Protagonistin dar. Teilweise fand ich sie aber auch ein wenig naiv.
Die Story zieht sich meiner Meinung nach ganz schön in die Länge, spitzt sich gegen Ende des Buches aber nochmal zu. Leider gerät die Geschichte für mich dabei ein wenig aus den Fugen und die Handlungen wirken stark konstruiert. Dennoch hat mir der Schluss gut gefallen, denn er regt nochmal ordentlich zum Nachdenken an.
Für Dystopie-Fans ein lesenswertes Buch, dass jedoch innerhalb des Genres nicht ganz vorne mitspielt.
Von mir bekommt das Buch 2 Sterne.