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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2022

Schöner Krimi für Kinder

Die Scaldi-Bande jagt die Inseldiebe
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„...Jetzt entspannt euch mal, die Ferien beginnen doch gerade erst. Ihr macht ja einen Höllenlärm...“

Natürlich freuen sich die Brüder Tom, Pit und Kalle auf die freien Tage. Da darf es ruhig etwas lauter ...

„...Jetzt entspannt euch mal, die Ferien beginnen doch gerade erst. Ihr macht ja einen Höllenlärm...“

Natürlich freuen sich die Brüder Tom, Pit und Kalle auf die freien Tage. Da darf es ruhig etwas lauter werden. Viel Zeit bleibt ihnen aber nicht, denn am nächsten Tag geht es auf die Insel Borkum. Dort wartet schon ihr Cousin Finn.
Der Autor hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte ist altersgerecht und lässt sich gut lesen.
Gut gefällt mir, dass zu Beginn die Hauptpersonen kurz vorgestellt werden.
Auf der Fähre fallen den Jungen drei Männer auf, die betrunken sind und sie anpöbeln. Denen begegnen sie auf er Insel wieder. Dann kommt es zu mehreren Einbrüchen. Die jungen Detektive haben einen Verdacht.
Die Geschichte wechselt zwischen normalen Urlaubserlebnissen und der Beschreibung der Ermittlungen. Im Gegensatz zu manch anderen ähnlichen Erzählungen wenden sich die drei frühzeitig an die Polizei. Doch die ist anfangs keine große Hilfe.

„...Na ja, wir haben uns gemeldet. Mehr können wir nicht tun. Lasst uns zum Strand fahren...“

Einen besonderen Part im Buch hat Duke, ein Hund der Rasse Ridgeback. Er ist immer zur Stelle, wenn Not am Mann ist. Die vier Detektive gerade nicht nur einmal in schwierige Situationen. Trotzdem muss ich ihnen bescheinigen, dass sie sehr zielgerichtet vorgehen.
Schöne Schwarz-Weiß-Zeichnungen veranschaulichen das Geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Ein etwas anderer Krimi

Die Oxford-Morde
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„...In dieser Hinsicht ist die Musik so abstrakt wie die Mathematik. Sie kennt keine moralischen Kategorien...“

Ein junger Australier ist als Gastdoktorand nach Oxford gekommen. ER unterhält sich mit ...

„...In dieser Hinsicht ist die Musik so abstrakt wie die Mathematik. Sie kennt keine moralischen Kategorien...“

Ein junger Australier ist als Gastdoktorand nach Oxford gekommen. ER unterhält sich mit der Enkelin seiner Vermieterin. Die spielt Cello im Orchester, hat aber keine Freude daran.
Zwei Wochen später findet er seine Vermieterin tot in ihrer Wohnung.
Der Autor hat einen etwas anderen Krimi geschrieben. Allerdings sollte man ein Faible für Mathematik, Logik und Philosophie haben, wenn man das Buch wirklich genießen will. Spannujng empfindet jeder anders. Und wissenschaftliche Grundsatzdiskussionen sind nicht jedermanns Sache.
Seldom, Professor für Mathematik, erhielt einen Zettel mit der Uhrzeit des Mordes und einem Symbol. Seldom beschäftigt sich insbesondere mit logischen Reihen. Die Erkenntnisse darüber hat er auf die Kriminalistik übertragen und darüber ein Buch geschrieben.

„...Nehmen wir ein Verbrechen mit nur zwei möglichen Verdächtigen. Jeder von beidne kennt die ganz entscheidende Wahrheit: ich war es oder ich war es nicht. Doch die Justiz hat keinen direkten Zugang zu dieser Wahrheit….“

Seldom geht davon aus, dass es weitere Fälle geben wird, denn mit einem Symbol lässt sich keine Reihe entwickeln. Und er sollte Recht behalten.
Immer wieder diskutieren der Ich-Erzähler, also der junge Argentinier, und Seldom wesentliche Probleme der Mathematik und Logik und streifen dabei auch andere Wissenschaften.

„---Jedes philosophische System, das von ersten Ursachen ausgeht, hat notwendigerweise eine begrenzte Reichweite...“

Hierfür wird der Gödel´sche Unvollständigkeitssatz herangezogen.
Interessant fand ich das unterschiedliche Herangehen der Mathematiker und der Kriminalisten an die Aufklärung des Falles.
Wie raffiniert allerdings das Geschehen geplant war, erschloss sich mir erst auf den letzten Seiten.
Am Ende gibt es einen kurzen Lebenslauf der im Buch genannten Mathematiker.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war herausfordernd, auch wenn ich mir an der einen oder anderen Stelle eine Straffung gewünscht hätte, besonders bei den Krankenhausszenen, denn das fand ich eher makaber. .

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Eerinnerung an die erste Liebe

Rückkehr nach Regensburg
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„...Die Fotos hielten unsere glücklichen Tage fest. Noch vor einem Monat wäre es für mich undenkbar gewesen, mich jemals von diesen Gegenständen zu trennen...“

Dieses Zitat aus dem ersten Kapitel gibt ...

„...Die Fotos hielten unsere glücklichen Tage fest. Noch vor einem Monat wäre es für mich undenkbar gewesen, mich jemals von diesen Gegenständen zu trennen...“

Dieses Zitat aus dem ersten Kapitel gibt das Ende einer unglücklichen Liebe wider. Was es genau damit auf sich hatte, erfahre ich später.
Dann wechselt die Geschichte in die Gegenwart. Mittlerweile sind fast 50 Jahre vergangen. Richard, der Witwer ist, besucht mit einem Freund Christian seine Heimatstadt Regensburg. Stetig kommen alte Erinnerungen hoch.
Der Autor erzählt in dieser Novelle die Geschichte aus zwei Perspektiven. Eher sachlich und distanziert wirken Richards Erinnerungen an die Vergangenheit. Und doch scheint jede Szene und jedes Wort noch präsent.
In der Gegenwart lerne ich mit Christian wesentliche Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen und erfahre ein wenig über deren Geschichte.
Dann steht Richard plötzlich seiner Jugendfreundin Dana gegenüber. Sie bedient im Bischofshof.

„...Der Abend, der beiden das Herz brach, steht wieder lebendig vor ihm. Wie ist das möglich? Nach so vielen Jahren?...“

Bis zu dem Moment weiß ich als Leser nicht, was an jenem Abend wirklich geschehen ist. Das lässt das Kopfkino rotieren. Als das Ereignis aufgeklärt wird, wirkt es deshalb fast banal. Die Gefühle bestimmten das Geschehen. Miteinander geredet hat man, wie so oft, viel zu wenig.
Richard, eher schüchtern und zurückhaltend, ist für Dana da, wenn sie ihn braucht. Schnell allerdings fährt sie zweigleisig. Als Richard zum Studium nach Frankfurt wechselt, baut er sich ein eigenes Leben auf. Das Kapitel Dana scheint beendet.
Nun bittet Dana Richard um ein Gespräch. Haben die beiden eine zweite Chance?
Der Schriftstil passt sich Thematik an. Er bringt die Distanz zur Vergangenheit herüber., aber auch die Begeisterung von Richard für seine Heimatstadt. Die kurzen Sätze der Erinnerung deuten schon an, dass man damals nicht viele Worte gemacht hat.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Abenteuer mit Brabbelbot

#Datendetektive. Band 1. Roboter in Gefahr
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„...Theo nickte zur Klassentor. Laurin guckte hin und erstarrte: In der Tür stand ein Roboter...“

Noch ahnen die beiden nicht, dass der Roboter zusammen mit Lina die neuen Mitschüler in ihrer Klasse sind. ...

„...Theo nickte zur Klassentor. Laurin guckte hin und erstarrte: In der Tür stand ein Roboter...“

Noch ahnen die beiden nicht, dass der Roboter zusammen mit Lina die neuen Mitschüler in ihrer Klasse sind. Und Brabbelbot, der Roboter, wird für schön viel Aufregung sorgen.
Der Autor hat eine amüsantes und informatives Kinderbuch geschrieben.
Der Schriftstil ist kindgerecht. Klar wirken manche Szenen etwas überspitzt, aber das darf bei einem Kinderbuch durchaus sein. So empfinde ich den Schulleiter als fehl an seinem Platz.
Neben der eigentlichen Handlung gibt es Vickis Media. Mit weißer Schrift auf dujnkelblauen Untergrund erklärt Vicki, ebenfalls eine Mitschülerin von Theo, die digitale Welt. Das liest sich zum Beispiel so:

„...Brabbelbot ist ein humanoider Roboter. Humanoid heißt menschenähnlich. Humanoide Roboter sehen aber nur ein bisschen wie Menschen aus...“

Die Protagonisten werden auf der inneren Umschlagseite kurz vorgestellt und an entsprechender Stelle im Text des Buches weiter charakterisiert.
Während sich die meisten Schüler über den Roboter freuen, wollen ihn die drei Gs, also Gigi und seine zwei Kumpane am liebsten für sich haben. Allerdings gibt es auch Eltern, die mit dem Roboter als Schüler nicht einverstanden sind. Das führt logischerweise nicht nur zu Spannungen.
Und dann hat die Schule noch mit einem geheimnisvollen Hacker zu kämpfen, genannt Blackhack. Keiner weiß genau, wer dahinter steckt, aber Beschuldigungen bleiben natürlich nicht aus.
Wie wird Brabbelbot auf die Attacken von Blackhack reagieren?
Sehr schöne farbige Illustrationen veranschaulichen die Handlung. Es sind vor allem die Protagonisten, die mit ihren Eigenheiten ins Bild gesetzt werden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Gerade der gelungene Spagat zwischen Spannung und Information macht den Wert des Buches aus. Natürlich verhalten sich die Kinder nicht immer richtig. Welche Kinder tun das schon! Hier ergeben sich aber Ansätze zu einem gemeinsamen Gespräch.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Gelungene Fortsetzung

Das Savoy - Schicksal einer Familie
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„...Sie war Besitzerin dieses Hotels, sie war Arbeitgeberin und anerkannt in ihrer Zunft, ein Vorbild für Frauen, bewundert von Männern, und war schrecklich allein...“

Diese Worte charakterisieren Violet, ...

„...Sie war Besitzerin dieses Hotels, sie war Arbeitgeberin und anerkannt in ihrer Zunft, ein Vorbild für Frauen, bewundert von Männern, und war schrecklich allein...“

Diese Worte charakterisieren Violet, die nach der Erkrankung ihres Großvaters das Hotel Savoy leitet. Wir schreiben das Jahr 1936. Die politischen Verhältnisse machen auch vor dem Hotel nicht halt.
Der zweite Teil der Saga schließt zeitnah an den ersten an. Die Geschichte ist spannend. Gekonnt werden aktuelle Geschehnisse integriert.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Während Violet nach außen das Hotel repräsentiert, laufen im Hintergrund Geschehnisse, von denen sie nicht das Mindeste ahnt. Schon im ersten Teil deutet sich an, dass dabei unter anderen ihre Schwägerin Judy die Fäden zieht. Geschickt werden alte Bedienstete aus ihrer Position gedrängt und neue Kräfte eingestellt. Das betrifft unter anderem den Chefbutler, Mr. Sykes.

„...Wenn es irgendjemand verdient hat, bis ans Ende seiner Tage im Haus zu leben, dann sind Sie das, mein alter Freund...“

Noch hat Violet die Chance, die Entscheidung ihrer Schwägerin rückgängig zu machen. Dann aber überschlagen sich die Ereignisse. Violet wird von einem Gast des Hauses zur Olympiade nach Berlin eingeladen. Dort begreift Violet, dass sie sich in letzter Zeit völlig vom Hotel vereinnahmen ließ und keinen Blick für die aktuellen Ereignisse mehr hatte. Das Geschehen lässt sie aufwachen. Als die Franzosen mit deutschen Gruß einmarschieren kommen ihr die folgenden Gedanken:

„...Die Franzosen, denen er in diesem Jahr das Rheinland weggenommen hatte, machten ihm das schönste Geschenk durch diese Unterwerfungsgeste...“

Violet will nichts als weg aus Berlin. Das aber passt anderen gar nicht in Konzept.
In diesem Teil werden an vielen Stellen politische Fragen behandelt. So logiert im Hotel der Wiener Kaufmann Emil Lilienthal. Er ist Jude. Seine Meinung lautet so:

„...Meine Landsleute sind die Schlimmsten von allen. Sie lechzen nach einem Mann wie dem kleinen Gefreiten aus Braunau. Sie können es kaum erwarten, dass er bei uns einmarschiert und Österreich auf Vordermann bringt...“

In Berlin trifft Violet einen alten Bekannten wieder. Mit ihm an ihrer Seite merkt sie, was im Hotel schief läuft. Es gilt, Entscheidungen zu fällen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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