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Veröffentlicht am 26.01.2022

Eerinnerung an die erste Liebe

Rückkehr nach Regensburg
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„...Die Fotos hielten unsere glücklichen Tage fest. Noch vor einem Monat wäre es für mich undenkbar gewesen, mich jemals von diesen Gegenständen zu trennen...“

Dieses Zitat aus dem ersten Kapitel gibt ...

„...Die Fotos hielten unsere glücklichen Tage fest. Noch vor einem Monat wäre es für mich undenkbar gewesen, mich jemals von diesen Gegenständen zu trennen...“

Dieses Zitat aus dem ersten Kapitel gibt das Ende einer unglücklichen Liebe wider. Was es genau damit auf sich hatte, erfahre ich später.
Dann wechselt die Geschichte in die Gegenwart. Mittlerweile sind fast 50 Jahre vergangen. Richard, der Witwer ist, besucht mit einem Freund Christian seine Heimatstadt Regensburg. Stetig kommen alte Erinnerungen hoch.
Der Autor erzählt in dieser Novelle die Geschichte aus zwei Perspektiven. Eher sachlich und distanziert wirken Richards Erinnerungen an die Vergangenheit. Und doch scheint jede Szene und jedes Wort noch präsent.
In der Gegenwart lerne ich mit Christian wesentliche Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen und erfahre ein wenig über deren Geschichte.
Dann steht Richard plötzlich seiner Jugendfreundin Dana gegenüber. Sie bedient im Bischofshof.

„...Der Abend, der beiden das Herz brach, steht wieder lebendig vor ihm. Wie ist das möglich? Nach so vielen Jahren?...“

Bis zu dem Moment weiß ich als Leser nicht, was an jenem Abend wirklich geschehen ist. Das lässt das Kopfkino rotieren. Als das Ereignis aufgeklärt wird, wirkt es deshalb fast banal. Die Gefühle bestimmten das Geschehen. Miteinander geredet hat man, wie so oft, viel zu wenig.
Richard, eher schüchtern und zurückhaltend, ist für Dana da, wenn sie ihn braucht. Schnell allerdings fährt sie zweigleisig. Als Richard zum Studium nach Frankfurt wechselt, baut er sich ein eigenes Leben auf. Das Kapitel Dana scheint beendet.
Nun bittet Dana Richard um ein Gespräch. Haben die beiden eine zweite Chance?
Der Schriftstil passt sich Thematik an. Er bringt die Distanz zur Vergangenheit herüber., aber auch die Begeisterung von Richard für seine Heimatstadt. Die kurzen Sätze der Erinnerung deuten schon an, dass man damals nicht viele Worte gemacht hat.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Abenteuer mit Brabbelbot

#Datendetektive. Band 1. Roboter in Gefahr
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„...Theo nickte zur Klassentor. Laurin guckte hin und erstarrte: In der Tür stand ein Roboter...“

Noch ahnen die beiden nicht, dass der Roboter zusammen mit Lina die neuen Mitschüler in ihrer Klasse sind. ...

„...Theo nickte zur Klassentor. Laurin guckte hin und erstarrte: In der Tür stand ein Roboter...“

Noch ahnen die beiden nicht, dass der Roboter zusammen mit Lina die neuen Mitschüler in ihrer Klasse sind. Und Brabbelbot, der Roboter, wird für schön viel Aufregung sorgen.
Der Autor hat eine amüsantes und informatives Kinderbuch geschrieben.
Der Schriftstil ist kindgerecht. Klar wirken manche Szenen etwas überspitzt, aber das darf bei einem Kinderbuch durchaus sein. So empfinde ich den Schulleiter als fehl an seinem Platz.
Neben der eigentlichen Handlung gibt es Vickis Media. Mit weißer Schrift auf dujnkelblauen Untergrund erklärt Vicki, ebenfalls eine Mitschülerin von Theo, die digitale Welt. Das liest sich zum Beispiel so:

„...Brabbelbot ist ein humanoider Roboter. Humanoid heißt menschenähnlich. Humanoide Roboter sehen aber nur ein bisschen wie Menschen aus...“

Die Protagonisten werden auf der inneren Umschlagseite kurz vorgestellt und an entsprechender Stelle im Text des Buches weiter charakterisiert.
Während sich die meisten Schüler über den Roboter freuen, wollen ihn die drei Gs, also Gigi und seine zwei Kumpane am liebsten für sich haben. Allerdings gibt es auch Eltern, die mit dem Roboter als Schüler nicht einverstanden sind. Das führt logischerweise nicht nur zu Spannungen.
Und dann hat die Schule noch mit einem geheimnisvollen Hacker zu kämpfen, genannt Blackhack. Keiner weiß genau, wer dahinter steckt, aber Beschuldigungen bleiben natürlich nicht aus.
Wie wird Brabbelbot auf die Attacken von Blackhack reagieren?
Sehr schöne farbige Illustrationen veranschaulichen die Handlung. Es sind vor allem die Protagonisten, die mit ihren Eigenheiten ins Bild gesetzt werden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Gerade der gelungene Spagat zwischen Spannung und Information macht den Wert des Buches aus. Natürlich verhalten sich die Kinder nicht immer richtig. Welche Kinder tun das schon! Hier ergeben sich aber Ansätze zu einem gemeinsamen Gespräch.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Gelungene Fortsetzung

Das Savoy - Schicksal einer Familie
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„...Sie war Besitzerin dieses Hotels, sie war Arbeitgeberin und anerkannt in ihrer Zunft, ein Vorbild für Frauen, bewundert von Männern, und war schrecklich allein...“

Diese Worte charakterisieren Violet, ...

„...Sie war Besitzerin dieses Hotels, sie war Arbeitgeberin und anerkannt in ihrer Zunft, ein Vorbild für Frauen, bewundert von Männern, und war schrecklich allein...“

Diese Worte charakterisieren Violet, die nach der Erkrankung ihres Großvaters das Hotel Savoy leitet. Wir schreiben das Jahr 1936. Die politischen Verhältnisse machen auch vor dem Hotel nicht halt.
Der zweite Teil der Saga schließt zeitnah an den ersten an. Die Geschichte ist spannend. Gekonnt werden aktuelle Geschehnisse integriert.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Während Violet nach außen das Hotel repräsentiert, laufen im Hintergrund Geschehnisse, von denen sie nicht das Mindeste ahnt. Schon im ersten Teil deutet sich an, dass dabei unter anderen ihre Schwägerin Judy die Fäden zieht. Geschickt werden alte Bedienstete aus ihrer Position gedrängt und neue Kräfte eingestellt. Das betrifft unter anderem den Chefbutler, Mr. Sykes.

„...Wenn es irgendjemand verdient hat, bis ans Ende seiner Tage im Haus zu leben, dann sind Sie das, mein alter Freund...“

Noch hat Violet die Chance, die Entscheidung ihrer Schwägerin rückgängig zu machen. Dann aber überschlagen sich die Ereignisse. Violet wird von einem Gast des Hauses zur Olympiade nach Berlin eingeladen. Dort begreift Violet, dass sie sich in letzter Zeit völlig vom Hotel vereinnahmen ließ und keinen Blick für die aktuellen Ereignisse mehr hatte. Das Geschehen lässt sie aufwachen. Als die Franzosen mit deutschen Gruß einmarschieren kommen ihr die folgenden Gedanken:

„...Die Franzosen, denen er in diesem Jahr das Rheinland weggenommen hatte, machten ihm das schönste Geschenk durch diese Unterwerfungsgeste...“

Violet will nichts als weg aus Berlin. Das aber passt anderen gar nicht in Konzept.
In diesem Teil werden an vielen Stellen politische Fragen behandelt. So logiert im Hotel der Wiener Kaufmann Emil Lilienthal. Er ist Jude. Seine Meinung lautet so:

„...Meine Landsleute sind die Schlimmsten von allen. Sie lechzen nach einem Mann wie dem kleinen Gefreiten aus Braunau. Sie können es kaum erwarten, dass er bei uns einmarschiert und Österreich auf Vordermann bringt...“

In Berlin trifft Violet einen alten Bekannten wieder. Mit ihm an ihrer Seite merkt sie, was im Hotel schief läuft. Es gilt, Entscheidungen zu fällen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Blicke in den Alltag

Lichtblick. Texte für mittelgute Tage
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„...Ich setze mich an den Küchentisch. Corona setzt sich dazu. Ich habe es nicht eingeladen...“

Mit diesen Sätzen beginnt einer der kurzen Texte in dem Büchlein. Das Zitat ist ein Beispiel dafür, dass ...

„...Ich setze mich an den Küchentisch. Corona setzt sich dazu. Ich habe es nicht eingeladen...“

Mit diesen Sätzen beginnt einer der kurzen Texte in dem Büchlein. Das Zitat ist ein Beispiel dafür, dass die Autorin an vielen Stellen das Leben mit Humor nimmt.
Das Buch ist sehr vielfältig. Prosa steht neben Poesie, Alltagsbeschreibungen neben einem kurzen Gebet. Die Autorin verarbeitet auf ihre Art die Erfahrungen der heutigen Zeit.
Der Schriftstil ist zum Teil ungewöhnlich. Aufzählungen und Vergleiche dominieren häufig. Unter der Überschrift „Was mich berührt“ liest sich das so:

„...Buchfinken, die beim Trinken mit dem Schwanz wackeln. Spieluhrenmelodien. Der Tag, als Diana starb (warum bloß?) Der Geruch eines Schaffells. Und von Marmorkuchen...“

Ab und an werden neue Begriffe kreiert wie Haltewunschtaste und Milchkannenort. Ein Teil der Texte folgt dem Alphabet, will heißen, nach einem Text mit der Überschrift „Brosamen“ kommt „Chupze“.

Manche der Zeilen lassen mich nachdenklich zurück, weil ich selbst ähnliche Erfahrungen gemacht habe.
Besonders gefallen haben mir die Gespräche der Erzählerin mit dem Engel. Sie lesen sich sehr amüsant.
Die farbliche Gestaltung ist sehr gelungen. Neben halbseitigen Bildern und farbigen Unterlegungen der Schrift gibt es zarte Zeichnungen. Auch Schriftgröße und Schriftart variieren vor allem bei den Überschriften häufig.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es lohnt sich, es immer mal wieder zur Hand zu nehmen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Flora und das Geheimnis der Großmutter

Flora Botterblom - Die Wunderpeperoni
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„...Die ganze Familie war immer zusammen. Das war ein Vorteil, weil man war selten alleine, aber auch ein Nachteil, weil ...ja, weil man eben nie alleine war, auch wenn man mal alleine sein wollte...“

Tiefgreifende ...

„...Die ganze Familie war immer zusammen. Das war ein Vorteil, weil man war selten alleine, aber auch ein Nachteil, weil ...ja, weil man eben nie alleine war, auch wenn man mal alleine sein wollte...“

Tiefgreifende Gedanken, die sich Flora da macht. Na ja, ihre Eltern haben eine Gärtnerei. Ihre beiden älteren Zwillingsgeschwister arbeiten dort fleißig mit. Nur Flora hat mit Gärtnern gar nichts am Hut.
Am meisten freut sich Flora auf den kommenden Tag. Dann wird sie endlich 11 Jahre und damit in ihren Augen erwachsen. Dass dies nicht nur Vorteile hat, bekommt sie schnell gesagt.

„...Ihre Mutter meinte, man durfte mit elf auch sein Zimmer alleine aufräumen und seinen Teller nach dem Essen in die Spülmaschine räumen...“

Eine besondere Überraschung aber hat ihr Großvater Hyazinthus für sie zum Geburtstag. Er erzählt ihr, dass ihre Großmutter Olivia früher Wunderpflanzen gehabt hat. Nur ein kleines Säckchen mit Peperonisamen ist übrig geblieben. Flora soll ihn im alten Gewächshaus aussäen. Dann wird sie erfahren, wer damals den Samen gestohlen hat und wo er sich befindet. Damit beginnt für Flora ein spannendes Abenteuer, bei dem sie einen unerwarteten tierischen Begleiter erhält. Der weiß, was er will und stellt auch mal Forderungen..
Die Geschichte ist amüsant, fantasievoll und abwechslungsreich geschrieben. Sie birgt für Flora einige Überraschungen. Natürlich geht nicht alles auf Anhieb glatt.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Überschrift und stilisierten Pflanzen und Blättern.
Am Ende gibt es ein kleines Gartenlexikon, in dem wichtige Begriffe erklärt werden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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