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Veröffentlicht am 12.03.2022

Dunkle Vergangenheit

Risky Love: Wunden der Vergangenheit
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„Risky Love: Wunden der Vergangenheit“ von Leah Docks spielt vor etwa zwanzig Jahren in Afrika, als die Auswirkungen der Apartheid noch überall spürbar waren.
Logan Hammington ist ein angesehener Elitesoldat ...

„Risky Love: Wunden der Vergangenheit“ von Leah Docks spielt vor etwa zwanzig Jahren in Afrika, als die Auswirkungen der Apartheid noch überall spürbar waren.
Logan Hammington ist ein angesehener Elitesoldat und inzwischen Ausbilder bei einer Spezialeinheit für Personenschutz. Er möchte nur die besten in seinem Team und da hat seiner Meinung nach eine Frau nichts zu suchen. Mit allen Mitteln versucht er, Cassy Candle aus seiner Einheit zu ekeln, aber die toughe Kämpferin musste sich in dieser Männerdomäne schon immer viel gefallen lassen und hat einen harten Willen. Unfreiwillig ist Logan schwer beeindruckt von ihren Leistungen und ihren Durchhaltevermögen. Nun muss er nur noch seine unprofessionellen Gefühle für Cassy unter Kontrolle bekommen.

Zuerst war ich sehr überrascht vom Setting und der Zeit, in der die Handlung spielt, denn dies wurde aus dem Klappentext überhaupt nicht deutlich. Daher hatte ich von Anfang an wahrscheinlich andere Erwartungen.
Ich muss zugeben, dass ich bei diesem Buch hin- und hergerissen bin, da für mich die ernsthafte Thematik und die eingebaute Romanze nicht unbedingt zusammenpassen. Die Beziehung zwischen Cassy und Logan wirkt für mich persönlich ein wenig konstruiert und aufgesetzt und der Funke ist nicht wirklich übergesprungen.
Irritierend sind die Perspektivwechsel mittendrin, die mich manchmal verwirrt haben. Die Erzählperspektive wahrt immer eine gewisse Distanz zu den Charakteren und bleibt irgendwie neutral, so dass die Emotionen letztendlich nicht richtig bei mir angekommen sind und mich tatsächlich erreicht haben. Das betrifft hauptsächlich die Romanze, denn die bewegende Rahmenhandlung hat mich durchaus tief berührt. Die Beziehung und die gemeinsamen Szenen der beiden Hauptfiguren erscheinen zu gewollt und aufgesetzt. Bis auf Logan bleiben alle Charaktere ziemlich blass und selbst bei ihm konnte ich einige Dinge nicht nachvollziehen.
Authentisch und glaubhaft wirken hingegen die geschilderten gesellschaftlichen Umstände zu dieser Zeit, die absolut unter die Haut gehen. Dieser Teil ist das Beste am Buch.

Mein Fazit:
Eine Bewertung fällt mir schwer, aber für das gelungene und berührende Setting würde ich insgesamt 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Dunkle Gefahr

Der Gräber
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„Der Gräber“ von Fredrik Persson Winter ist ein mittelmäßig spannender Thriller, der mit den Ängsten der Menschen spielt.
Jedes Jahr am 6. November schlägt der geheimnisvolle Killer zu. Er gräbt sich ...

„Der Gräber“ von Fredrik Persson Winter ist ein mittelmäßig spannender Thriller, der mit den Ängsten der Menschen spielt.
Jedes Jahr am 6. November schlägt der geheimnisvolle Killer zu. Er gräbt sich durch die Erde in den Keller der Opfer, verschleppt sie und hinterlässt lediglich eine blutige Spur. Die Polizei ist dabei völlig machtlos. Als die Lektorin Annika Granlund vor der Tür ihres Verlages ein Manuskript findet, ist sie fasziniert und abgestoßen zugleich. Es handelt sich um eine Art Autobiografie des mysteriösen Gräbers, in der seine Taten detailliert beschrieben sind. Annika veröffentlicht das Buch und ahnt nicht, welche Gefahren sie damit heraufbeschwört, denn das Manuskript ist keine Fiktion.

Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, denn allein die Vorgehensweise des Serienkillers verursacht spontan eine Gänsehaut. Das Grauen kommt aus dem Keller und spricht damit bereits kindliche Urängste an. Leider konnten die vielversprechende Beschreibung und der packende Einstieg ihr Versprechen nicht über die Länge des gesamten Buches tragen.
Die Kapitel sind erfreulich kurz und verleiten dazu, immer weiterzulesen. Das ist auch gut so, denn dadurch fallen die Längen weniger auf. Das Beste an diesem Thriller sind der Anfang und der Schluss, denn dazwischen passiert leider wenig. Zumindest habe ich persönlich dies so empfunden. Die Perspektiven wechseln zwischen den verschiedenen Charakteren, wobei der Fokus hauptsächlich auf der Lektorin Annika und der ermittelnden Kommissarin Cecilia liegt. Vielleicht liegt mein Problem auch darin, dass ich beide Figuren nicht sonderlich mochte und mich ihre persönlichen Probleme nicht wirklich berührt haben. Später kommt auch noch der Täter selbst hinzu, aber auch seine Sichtweise erhöhte den Spannungsfaktor nicht signifikant.
Das Highlight ist der Showdown am Ende, bei dem die Handlung endlich einmal Fahrt aufnimmt. Das tröstet etwas über die Zeit, in der man sich durch einige Seiten einfach nur durchgequält hat.

Mein Fazit:
Die spannende Grundidee hätte viel Potenzial gehabt, welches in diesem Thriller leider nicht komplett ausgeschöpft wurde.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Nett für zwischendurch

Scarlet Cheeks: Unschuldige Verlockung
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„Scarlet Cheeks: Unschuldige Verlockung“ von Alexis Kay erzählt vom Neustart der behütet aufgewachsenen Irina, die endlich ihr Leben selbst bestimmen will.
Irina wurde bisher von ihrem Vater von allen ...

„Scarlet Cheeks: Unschuldige Verlockung“ von Alexis Kay erzählt vom Neustart der behütet aufgewachsenen Irina, die endlich ihr Leben selbst bestimmen will.
Irina wurde bisher von ihrem Vater von allen Männern abgeschirmt und fast schon streng bewacht. Als sie nun zu ihrer Cousine in eine eigene Wohnung zieht, kann sie endlich aufatmen. Ungeahnte Freiheiten stehen ihr bevor und sie darf genießen, was ihr bisher vorenthalten wurde. Ein eingeklemmter Absatz lässt Irina bei ihrer Ankunft in die Arme von Alain Foster fallen, der als reicher Hotelerbe ein Leben als Frauenheld und eingefleischter Junggeselle führt. Er hasst Verpflichtungen und gönnt sich nur One-Night-Stands mit Touristinnen. Wieso geht ihm dann diese Jungfrau in Nöten nicht aus dem Kopf?

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und leider konnte sie mich nicht so richtig mitreißen.
Das Setting finde ich wunderschön und man hatte die verschneite Umgebung beim Lesen direkt vor Augen. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, auch wenn ich zu Anfang immer wieder über einige sperrige Formulierungen gestolpert bin.
Irina ist in vielen Dingen völlig unschuldig und naiv, als sie zu ihrer Cousine in den malerischen Schweizer Touristenort zieht. Gleich am ersten Tag stolpert sie Alain in die Arme, der ab diesem Zeitpunkt ihre Gedanken beherrscht. So richtig bin ich mit Irina nicht warm geworden und ich konnte ihre Gedankengänge und Emotionen häufig nicht nachvollziehen.
Alain fällt in eine völlig andere Kategorie als Irina und ist ihr an Erfahrung und Abgeklärtheit weit voraus. Trotzdem wirft er seine Prinzipien über Bord und lässt sich auf die gegenseitige Anziehung ein, die alles andere als unverbindlich ist.
Die Beziehung der beiden nimmt schnell Fahrt auf und wird trotz ihrer charakterlichen Unterschiede ziemlich intensiv. Irgendwie ist bei mir der Funke aber überhaupt nicht übergesprungen, was jedoch rein subjektiv ist. Da es sich um einen Zweiteiler handelt, endet das Buch mit vielen offenen Fragen, die wohl in der Fortsetzung beantwortet werden.

Mein Fazit:
Das Buch war nicht ganz so meins, ist aber trotzdem nett für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Therapie für Übersinnliche

Das geheime Sanatorium
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„Das geheime Sanatorium“ von Rainer Wüst und Nadine Muriel ist eine Sammlung von 13 miteinander verknüpften Episoden, die von 10 verschiedenen Autoren beigesteuert wurden.
Wir befinden uns in einer Welt, ...

„Das geheime Sanatorium“ von Rainer Wüst und Nadine Muriel ist eine Sammlung von 13 miteinander verknüpften Episoden, die von 10 verschiedenen Autoren beigesteuert wurden.
Wir befinden uns in einer Welt, in der Übersinnliches völlig normal ist. In der alles umspannenden Rahmenhandlung vergnügen sich drei junge Hexen bei einem Serienmarathon über ihre absolute Lieblingsserie „Das geheime Sanatorium“. Versteckt in den Karpaten und in den unterirdischen Gewölben der Kurklinik werden hier die psychischen Probleme der verschiedensten Fantasy-Wesen behandelt. Ob es um die Wunsch-Fee mit Burnout, den gelangweilten Werwolf oder die Alptraumgestalt, die nur schöne Sachen zeigen kann, geht. Hier wird jeder Kreatur zu neuen Erkenntnissen verholfen.

Die Beschreibung hat mich sofort fasziniert und ich war sehr neugierig auf das Buch. Auch das wunderschöne Cover hat mich gleich angesprochen und passt hervorragend zur Thematik.
Jede Geschichte ist anders und doch hängen alle zusammen. Im Mittelpunkt steht meist eine übersinnliche Gestalt, die im Sanatorium die letzte Anlaufstelle sieht, um ihre inneren Probleme zu überwinden. Dabei geht die Handlung in völlig unterschiedliche Richtungen und oft wird man mit dem Ausgang der Episode überrascht. Die Charaktere tauchen aber auch episodenübergreifend auf, so dass man trotz der vielen Autoren nicht das Gefühl hat, dass die Gesamtstory nicht zusammenhängt oder abgehackt wirkt.
Manche Kapitel haben mir richtig gut gefallen, während andere mich nicht so wirklich mitreißen konnten. Die Grundidee finde ich absolut gut, aber für mich nahm die Spannung spätestens ab der dritten Story rapide ab. Am Ende schlägt die Geschichte noch einmal einen Bogen, was auch durchaus gelungen ist. Trotzdem war für mich persönlich dort längst die Luft raus und echte Begeisterungsstürme kamen nicht mehr auf.

Mein Fazit:
Wie gesagt, ist die Grundidee super, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht so richtig packen. Für mich reicht es diesmal nur für drei Sterne!

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Leben nach dem Tod

Sternenrot
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„Sternenrot“ von Annie Kay erzählt eine neue Variante, wie das Leben nach dem Tod aussehen könnte.
Die 84-jährige Evalina kann es gar nicht fassen, als sie ein attraktiver junger Mann von ihrem Bett im ...

„Sternenrot“ von Annie Kay erzählt eine neue Variante, wie das Leben nach dem Tod aussehen könnte.
Die 84-jährige Evalina kann es gar nicht fassen, als sie ein attraktiver junger Mann von ihrem Bett im Krankenhaus abholt. Doch es handelt sich dabei nicht um einen neuen Arzt, wie sie zunächst vermutet, sondern um ihren Vorfahren Adamos, der sie in ihr neues Leben nach dem Tod begleitet. Mit einem verjüngten Körper muss sie als ehemalige Lehrerin erneut die Schulbank drücken, um alle Regeln, die ihr neues Dasein mit sich bringt, zu kennen. Doch sie nimmt nicht alles ungefragt hin und kommt so einer Verschwörung auf die Spur, die das ganze System gefährdet.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Evalina erzählt, bei der ich persönlich anfangs meine Schwierigkeiten hatte ihr altes und ihr junges Ich irgendwie auf einen Nenner zu bringen. Stellenweise funktionierte das gut, aber manchmal eben nicht. Die meiste Zeit erinnerte mich ihr Verhalten und auch das der anderen Figuren an die emotionale Reife von Vierzehnjährigen. Das Liebes-Hin-und-Her war mir persönlich zu kindisch und sprunghaft. Aber vielleicht war das auch beabsichtigt und liegt am Reset, den die Figuren nach ihrem Übergang erhalten.
Die Grundidee über das Leben nach dem Tod ist ganz interessant und mal was anderes, auch wenn sich für mich einige Logiklöcher auftaten. Im Schlusskapitel beantwortet Nicolas fast alle offen Fragen, obwohl die Geschichte an sich nicht abgeschlossen ist.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und zwischendurch kommt auch an einigen Stellen Spannung auf. Insgesamt konnte es mich aber nicht wirklich mitreißen.

Mein Fazit:
Eine interessante Idee, die von der Autorin trotz allem ganz unterhaltsam umgesetzt wurde. Bei mir ist der Funke aber nicht so richtig übergesprungen und ich vergebe daher gute 3 von 5 Sternen.

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