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Veröffentlicht am 14.06.2022

Die Hummel in meinem Garten

Die Hummel in meinem Garten
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Handlung
Ein unvergleichlicher Sommer. Sowohl für einen Arzt, als auch für eine Hummel. Ein ganz besonderes Exemplar des Tieres zieht im Frühjahr in seinem Garten ein und zusammen erleben sie herrliche ...

Handlung
Ein unvergleichlicher Sommer. Sowohl für einen Arzt, als auch für eine Hummel. Ein ganz besonderes Exemplar des Tieres zieht im Frühjahr in seinem Garten ein und zusammen erleben sie herrliche Stunden. Stunden, mit vielen Drinks, einigen darauffolgenden Katern, sie tauschen sich über die Nachbarn und andere Tiere aus und philosophieren über Gott und die Welt. Sie trinken und schlemmen, sie genießen den Sommer und bilden ein ungleiches, aber sehr sympathisches Duo! Und vor allem die Hummel zeigt sich als überraschend scharfsinniger Beobachter der Menschenwelt...

Meinung
Ich habe das Buch mal im Laden in der Hand gehabt, kurz reingelesen und wurde direkt richtig gut unterhalten. Und danach ging mir die Erzählung einfach nicht mehr aus dem Kopf, ich habe es immer wieder gesehen und dadurch den Wunsch entwickelt, die Geschichte einmal komplett zu lesen. Aus diesem Grund war meine Freude riesig, das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Immer wieder wurden kleine Illustrationen eingefügt, die nicht nur wunderbar humorvoll gestaltet sind, sondern auch ein wenig ein Bild der gerade beschriebenen Situation vermitteln. Sie wurden nicht zu häufig eingefügt, sind auf den Punkt gut getroffen und geben der Geschichte einen schönen Rahmen.

Innerhalb eines Nachmittags habe ich die Erzählung ausgelesen und ich wurde einfach durchweg richtig gut unterhalten. Ich mag den Humor und die Darstellung der Hummel unheimlich gern, ich habe mir die Szenen durchweg bildhaft vorstellen können, ich mag die kleinen versteckten Botschaften und die Ereignisse haben in meinem Kopf eine sehr lebendige Rolle eingenommen. Irgendwie war es für mich richtig gut vorstellbar, dass da wirklich ein Mann und eine Hummel im Garten sitzen und einen Whiskey schlürfen, dabei über das Leben philosophieren. Es war einfach herrlich, in die Handlung einzutauchen und einfach mal der Phantasie freien Lauf zu lassen!

Es gibt eine geschickte Unterteilung des Buches in die Sommermonate. So starten die Ereignisse im April und erstrecken sich schließlich bis in den September und es lässt sich gut verfolgen, wie die Tage länger und wärmer werden und was das für die Hummel bedeutet. Die Unterteilung macht also definitiv viel Sinn und verleiht der Erzählung einen zeitlichen Rahmen.

Die Sprache befindet sich durchweg auf einem sehr angenehmen Niveau. Sie lässt sich flüssig lesen, zeichnet lebendige Bilder und verleiht der Erzählung noch zusätzlichen Charme. Mir hat es besonders gefallen, dass immer wieder auch ernstere Themen angesprochen und sich dadurch eine Tiefe entwickelt, mit der ich in dieser Art nicht gerechnet hätte.

Fazit
Ein richtig gutes Buch, das eine kurzweilige Lektüre bietet, einen wunderbaren Humor besitzt und komplett überzeugen kann. Ich wurde unterhalten, konnte mir zahlreiche Momente sehr lebendig vorstellen und finde, dass die kleinen Illustrationen noch das I-Tüpfelchen waren. Sehr lustig, sehr liebevoll geschrieben und sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Der Friesenhof - Auf neuen Wegen

Der Friesenhof
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Handlung
Ostfriesland 1948
Nach dem Tod des Vaters steht die Zukunft des Friesenhofs auf dem Spiel. Nun heißt es für die Bewohner des Hofes, noch fleißiger anzupacken und alles dafür zu tun, um den Ruf ...

Handlung
Ostfriesland 1948
Nach dem Tod des Vaters steht die Zukunft des Friesenhofs auf dem Spiel. Nun heißt es für die Bewohner des Hofes, noch fleißiger anzupacken und alles dafür zu tun, um den Ruf aufrecht zu erhalten. Wissen sie doch, wie schwierig es sein kann, ohne einen Hausherrn das Ansehen innerhalb des Ortes nicht zu verlieren. Und Neider, die nur zu gern selbst Besitzer des Hofs wären, gibt es allerhand...
Während Hanna sich tagtäglich auf dem Hof abrackert, fängt Gesa schließlich als Packerin im Teehandel an. Schnell ist sie von der Welt voller aufregender Düfte und Geschmäcker gefesselt und hat sich erfolgreich ihren Platz in der Firma erarbeitet. Auch der Juniorchef Keno ist vollkommen zufrieden mit ihrer Arbeitsleistung und bald erkennen die Beiden, dass sie sich mehr als nur sympathisch sind. Allerdings ist Keno verheiratet, der Verlobte von Gesa gilt als in Russland verschollen und es gibt missgünstige Stimmen in der Gegend, die Gesa und ihrer Familie das Glück und den Friesenhof nicht gönnen...

Meinung
Mir ist von Fenja Lüders bereits ihre Speicherstadtsaga bekannt, die ich richtig gern gelesen habe. Und ihr neuer Titel ist mir in der Vorschau zuerst wegen der hübschen blau-weißen Verzierung auf dem Cover aufgefallen, auch der Titel konnte überzeugen und die Inhaltsangabe hat schließlich den Wunsch geweckt, das Buch zu lesen. Dieses habe ich schließlich als Rezensionsexemplar vom Bastei Lübbe Verlag erhalten, wofür ich mich herzlich bedanken möchte!

Vorab hatte ich bereits mal einen ersten Blick in die Leseprobe geworfen und schon da ist mir die schöne Sprache aufgefallen. Und als ich schließlich mit dem Lesen der Geschichte begonnen habe, hat sich schnell herausgestellt, dass die tolle Schreibweise sich auch im Folgenden durchsetzt. Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und auch jene Stellen des Buches, die ich als Hörbuch gehört habe, ermöglichten es mir, das eben Gehörte gut zu verarbeiten. Ich habe die Geschichte durchgesuchtet und innerhalb weniger Tage beendet, was stets ein gutes Zeichen für einen tollen Roman ist!
Bei der Sprache haben mir besonders die zahlreichen bildhaften und lebendigen Umschreibungen gefallen. Vor allem die Settings konnte ich mir tadellos vorstellen und ich mag es, wie diese öfter bestimmte Stimmungen mit sich bringen, die teils auch durch das Auftreten bestimmter Personen verstärkt werden. Das wurde sehr geschickt eingesetzt um zu zeigen, was teilweise für eine Aura von einigen Charakteren verströmt wird und als Leser wartet man dann natürlich gespannt darauf, welche Aktionen sie planen und was sie womöglich für ein Chaos anrichten könnten.

Ich finde, dass die Handlung schön natürlich und lebendig daherkommt. Bei vielen Ereignissen konnte ich mir gut vorstellen, dass sie genauso hätten stattfinden können, die Figuren handelten authentisch und der Zeitgeist der späten 1940er Jahre wurde gut getroffen. Es wird anschaulich dargestellt, wie das alltägliche Leben von Bauern aussah, welche Sitten es gab und wie die Gesellschaft getickt hat, was als verpönt angesehen wurde und warum welche Personen geschnitten wurden. Unter anderem deswegen erhält man einen so realistischen Eindruck von der Geschichte, was ich super fand!

Mir hat die Erzählung so, wie sie ist, richtig gut gefallen. Ich habe daran wirklich nichts auszusetzen und kann für die Geschichte eine eindeutige Empfehlung aussprechen. Allerdings finde ich, dass die Inhaltsangabe nicht ganz passend ist, dort ist viel vom Tee die Rede und ich hatte daher mehr die Erwartungshaltung, dass dieses Thema ganz besonders im Fokus steht. Mit fortschreitender Handlung wird der Tee zwar mehr in den Fokus geschoben, die Geschichte zeigt sich aber als deutlich vielfältiger, als ich ursprünglich aufgrund der Inhaltsangabe erwartet hätte.

Fazit
Schnell hat sich für mich gezeigt, dass die Geschichte sich zu einem Highlight entwickeln könnte und letztendlich war es auch genauso. Ich bin gut und flüssig durch die Handlung gekommen, mir hat sowohl die Erzählung, als auch das ganze Drumherhum richtig gut gefallen und mit jeder Seite wurde ich mehr von den Ereignissen überzeugt. Die Sprache, die Handlungsorte, die Figuren, die Stimmungen: einfach alles ist gelungen und am Ende ist eine schöne, runde und unterhaltsame Geschichte entstanden. Ich bin begeistert und freue mich sehr auf die kommenden Bände der Saga!

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Veröffentlicht am 22.05.2022

Die Radioschwestern - Die Klänge einer neuen Zeit

Die Radioschwestern
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Handlung
Frankfurt 1927
Margot, Gesa und Inge haben sich durch ihre Arbeit beim Radio kennengelernt und schnell sind sie zu Freundinnen geworden. Nicht nur wegen ihrer gemeinsamen Leidenschaft, dem Rundfunk, ...

Handlung
Frankfurt 1927
Margot, Gesa und Inge haben sich durch ihre Arbeit beim Radio kennengelernt und schnell sind sie zu Freundinnen geworden. Nicht nur wegen ihrer gemeinsamen Leidenschaft, dem Rundfunk, sondern auch, weil die Damen dort noch stark in der Unterzahl sind und sie zusammenhalten müssen.
So träumt Gesa von einer Zukunft als Hörspielsprecherin und muss sich schnell in einem mehrteiligen Hörspiel behaupten und gleichzeitig mit einer wahren Diva zurechtkommen. Inge währenddessen arbeitet tagsüber als Sekretärin des Intendanten und steht abends auf den Bühnen der Stadt. Sie hofft auf eine Karriere als Sängerin und geht dafür teilweise ein bisschen zu weit. Und die Cellistin Margot muss sich als einzige Dame im Rundfunkorchester gegen ihre männlichen Kollegen behaupten und gleichzeitig gegen den Dirigenten wehren, der sich nicht damit abfinden kann, dass nun auch eine Dame im Orchester musiziert.
Um ihre Ziele zu erreichen müssen die drei Freundinnen gegen alte Konventionen ankämpfen, sie dürfen sich nicht unterkriegen lassen und fest an ihren Pläne glauben. Nur so können sie an ihrer Zukunft beim Rundfunk festhalten!

Meinung
Wie so häufig habe ich auch diesen Roman erstmals in der Verlagsvorschau gesehen und war direkt interessiert. Die Handlungszeit ist genau meins, über die Entwicklung des Rundfunks und die vielfältigen Arbeitsbereichte bei einem Radiosender habe ich bisher noch nicht wirklich viel gehört oder gelesen. Daher klang die Inhaltsangabe für mich unheimlich gut, ich hatte sofort das Gefühl, dass die Geschichte richtig gut werden könnte und ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, welches mir das Bloggerportal von PenguinRandomhouse freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Vielen herzlichen Dank dafür!

Mir hat es bei der Aufmachung des Buches gut gefallen, dass in den Innenseiten der Klappbroschur die drei Hauptprotagonistinnen kurz vorgestellt werden. Man kann sich auf diese Weise bereits einen ersten kleinen Eindruck verschaffen und mir ist es auch dadurch so leicht gefallen, mir die drei Damen lebendig vorzustellen. Eine jede wurde mit schönen Merkmalen ausgestattet, ihre Schicksale wirken lebendig und es ist interessant zu verfolgen, welche Ziele sie haben und was sie dafür zu tun bereit sind, um diese zu erreichen. Ich mochte es sehr, dass sie auch mal Fehler machen oder ihre Aussagen nicht immer passend sind, sie dadurch menschlicher und sympathischer wirken. Es gibt insgesamt eine schöne Variation an verschiedenen Charakteren, sie treten einzigartig auf und tragen durchweg sehr authentische Züge. Man erhält interessante Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle und kann dadurch letztendlich gut nachvollziehen, weshalb sie genauso denken und handeln.

Im Verlauf der Handlung nimmt der Erzähler verschiedene Perspektiven ein. Nicht nur Gesa, Margot und Inge kommen zu Wort, sondern auch der Intendant des Südwestdeutschen Rundfunks erhält den Raum, um ab und an ein paar Einblicke in seine Gedanken zu geben und um mehr über seine Pläne für die Zukunft zu verraten. Mir hat diese dadurch breitgefächerte Art der Erzählung wirklich gut gefallen, es entsteht durchweg eine schöne Abwechslung, es wird nie langweilig und die Geschichte erhält durch die einzelnen Schicksale mehr Tiefe. Ich mag es sehr, wie man die einzelnen Figuren aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten kann und sich dadurch ein wunderbar großes und ansprechendes Gesamtbild ergibt.

Auch die Sprache hat mir durchweg sehr gut gefallen. Von der ersten Seite an war es für mich absolut kein Problem, der Handlung zu folgen und mich auf diese Weise einzulassen. Ich bin superflott mit dem Lesen vorangekommen, war durchweg an dem Weitergang der Geschichte interessiert und finde, dass eine lebendige und ansprechende Sprache genutzt wurde. Zusammenhänge lassen sich gut erkennen, es werden durchweg lebendige Bilder gezeichnet und es liegt eine vollkommen runde Handlung vor. Offene Fragen wurden allesamt beantwortet, durchweg ist immer wieder ein Hauch von Spannung zu spüren und die Personen habe ich stets als sehr sympathisch und angenehm wahrgenommen. Am Ende der Geschichte war ich noch nicht wirklich dafür bereit, die Figuren gehenzulassen, umso größer war meine Freude, als ich gelesen habe, dass nächstes Jahr eine Fortsetzung erscheint!

Dem Buch liegt eine schöne Recherche zugrunde. Über die Entwicklung des Rundfunks gibt es allerhand Informationen, außerdem werden am Anfang neuer Kapitel immer kurze Radionachrichten eingefügt, die einen Blick darauf geben, was für Erfolge verschiedene, mir nicht immer bekannte Damen in verschiedenen Berufen und Tätigkeitsfeldern erreichen konnten. Das war nicht nur interessant, sondern auch gleichzeitig ein sehr hübsches und passendes Detail!

Fazit
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und das hat sich bis zum Ende des Buches fortgesetzt. Mich konnte jeder Aspekt des Romans überzeugen, die Sprache hat sich wunderbar lesen lassen, die Figuren sind lebendig und menschlich, die Orte bildreich gestaltet und die Handlung abwechslungsreich und interessant. Ich hatte vorab schon eine gewisse Erwartungshaltung an das Buch, bin aber selbst davon überrascht, wie meine Erwartungen mehr als erfüllt wurden und am Ende ein richtig gutes und schönes Werk vorliegt. Ein große Empfehlung meinerseits, ich freue mich auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Die Buchhändlerin

Die Buchhändlerin
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Handlung
Frankfurt, kurz nach dem 2. Weltkrieg
Für Christa geht endlich ein großer Traum in Erfüllung: Sie beginnt ein Germanistikstudium. Doch schnell zeigt sich, dass Frauen an Universitäten noch immer ...

Handlung
Frankfurt, kurz nach dem 2. Weltkrieg
Für Christa geht endlich ein großer Traum in Erfüllung: Sie beginnt ein Germanistikstudium. Doch schnell zeigt sich, dass Frauen an Universitäten noch immer nicht richtig akzeptiert werden und die Professoren keine Damen im Hörsaal akzeptieren. Christa bricht ihr Studium ab und hilft ihrem Onkel erst einmal in seiner Buchhandlung aus. Dabei merkt sie, dass sie ihre Passion gefunden hat und ihr abgebrochenes Studium rückt in den Hintergrund. Schließlich übernimmt Christa die gesamte Leitung der Buchhandlung und kann dabei auf die Hilfe eines besonderen Menschen zählen...

Meinung
Schon in der Verlagsvorschau ist mir der Roman ins Auge gefallen und ich fand, dass die Geschichte sehr ansprechend klang. Jeder Satz des Klappentextes hat mein Interesse gesteigert und ich wollte mir das Buch auf keinen Fall entgehen lassen. Als ich dann gesehen hatte, dass die Autorin bei Instagram ein Gewinnspiel dazu veranstaltet, musste ich mein Glück versuchen und durfte mich tatsächlich über ein Exemplar freuen. Aus diesem Grund auch nochmal an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Ines Thorn!

Eigentlich hatte ich vorgehabt, dass ich das Buch gern parallel lesen möchte, mein Ziel war es, jeden Tag um die fünfzig Seiten lesen. Schnell hat mir dieser Roman allerdings besser als meine Hauptlektüre gefallen und daher habe ich bevorzugt zu diesem Werk gegriffen. Durchweg hat es auf mich eine große Anziehung verübt und ich wollte es nicht beiseite legen. Mir hat einfach jeder Aspekt des Buches gefallen, es liegt eine durch und durch stimmige und gute Handlung vor, die Sprache lässt sich fein lesen, die Ereignisse sind natürlich und lebendig geschildert. Bei jedem Wort konnte ich mir vorstellen, dass die Ereignisse genauso hätten stattfinden können und ich finde, dass ein gutes Bild der Zeit vermittelt wird. Man lernt einiges darüber, was die einzelnen Charaktere beschäftigt und mit welchen Problemen und Sorgen sie zu kämpfen hatten. Durchweg wirkt die Geschichte authentisch und ich konnte mir gut vorstellen, dass sie genauso hätte stattfinden können. Es werden sehr lebendige Bilder gezeichnet, sowohl die Figuren, als auch die Handlungsorte hinterlassen einen interessanten Eindruck und sorgen dafür, dass die Erzählung den Leser von der ersten Seite an willkommen heißt.

Christa ist ein sehr interessanter Charakter. Sie besitzt ein sympathisches Auftreten, ist eine interessante Persönlichkeit, zu der ich von der ersten Seite an eine Bindung aufbauen konnte. Sie ist willensstark und vernünftig, zeigt viele Gefühle und Emotionen und tritt äußerst lebendig auf. Eine Hauptprotagonistin, die in ihrer gesamten Darstellung sehr gelungen ist, was sich auch positiv auf die anderen Figuren auswirkt. Den diese strahlen ebenfalls im Licht von Christa auf und wirken ebenso natürlich und authentisch, weshalb ich zusammenfassend sagen kann, dass ich mit den Personen vollends zufrieden bin!

Fazit
Eine supergute Geschichte, bei der ich mich sehr ärgere, sie nicht schon eher gelesen zu haben! Ich hatte unterhaltsame Stunden mit dem Buch und finde, dass die Handlung trotz der teils sehr mitreißenden und dramatischen Stimmung eine gewisse Leichtigkeit hat, die vor allem von Christa ausgeht. Sie ist eine interessante Figur, die eine tolle Ausstrahlung mit sich bringt und mir von der ersten Seite an sehr angenehm war. Zudem finde ich die Dynamiken zwischen den Protagonisten sehr spannend und nachdem die Geschichte mit solch einem krassen Cliffhanger geendet hat, möchte ich unbedingt die Fortsetzung lesen, ich freue mich darauf!

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Das Dallmayr - Der Traum vom schönen Leben

Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
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Handlung
München 1897
Sehr erfolgreich führen Anton und Therese Randlkofer ihren äußerst beliebten und bekannten Feinkostladen Dallmayr in der Dienerstraße. Sie halten stets die Augen offen nach neuen ...

Handlung
München 1897
Sehr erfolgreich führen Anton und Therese Randlkofer ihren äußerst beliebten und bekannten Feinkostladen Dallmayr in der Dienerstraße. Sie halten stets die Augen offen nach neuen Produkten, die sie in ihr Sortiment aufnehmen können und freuen sich, den Kunden all ihre Wünsche zu erfüllen. Zudem haben sie weitere Pläne für ihren Laden und schauen hoffnungsvoll in die Zukunft. Bis Anton unerwartet stirbt und Therese plötzlich allein dasteht. Und sich gegen einige Neider wehren muss. Unter anderem versucht ihr Schwager Max einen Fuß in das Unternehmen zu bekommen. Doch Therese gibt nicht auf und sie kann sich auf die Hilfe ihrer Familie, Angestellten und Freunde verlassen. Und muss dabei erkennen, dass der Tod ihres Mannes einige Geheimnisse mit sich bringt...

Meinung
Das Cover hat einen ganz schönen Charakter. Es ist auffallend und stimmig, voller kleiner, zum Inhalt passender Details und kommt außerdem elegant und ausgewählt daher. Eine tolle Mischung, die gut funktioniert.
Im Hintergrund des Bildes ist eine Häuserzeile zu sehen, die eindeutig das Dallmayr in München darstellt. Ich mag es, wie auf den Ort Bezug genommen wird, so kann man sich als Leser bereits vorab einen Eindruck von dem Gebäude machen und das Cover wirkt direkt noch authentischer. Im Vordergrund sieht man eine Dame, die sehr edel gekleidet ist, ich liebe ihr Outfit! Sie hat einen kleinen Korb in der Hand, wo einige Schachtel darin liegen. Auch damit wird auf das Dallmayr Bezug genommen, man kann sich gut vorstellen, dass sie dort gerade einkaufen war. Ein besonderer Hingucker ist noch der Titel, welcher in Rot und Gold abgedruckt ist. Eine schöne Mischung, die immer funktioniert und mir wirklich gut gefällt. So wird das Cover abgerundet, welches ich mag und das gut zu der Geschichte passt!

Auch dieser Roman ist mir schon in der Verlagsvorschau aufgefallen und ich war sofort verliebt. In das Cover und in die Geschichte, ich hatte einen unglaublich positiven ersten Eindruck. Und daher stand das Buch ganz weit oben auf meiner Wunschliste und ich habe mich unheimlich auf den Erscheinungstermin gefreut. Jede Information dazu habe ich inhaliert und meine Vorfreude ist stetig gewachsen. Daher bin ich sehr glücklich darüber, den Roman als Rezensionsexemplar erhalten zu haben, wofür ich mich ganz herzlich beim Bloggerportal von Penguin Randomhouse bedanken möchte!

Auf den ersten paar Seiten habe ich gemerkt, dass mir die Schreibweise im Folgenden sicherlich gefallen wird, trotzdem brauchte ich anfangs ein bisschen Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Es gibt sehr detaillierte Beschreibungen vieler Situationen und manchmal war ich am Anfang ein wenig überfordert davon, alles so wahrzunehmen, wie es die Autorin sehr wahrscheinlich gewollt hat. Daher war es für mich sehr wichtig, genau zu lesen und mit allen Sinnen dabei zu sein, um nichts zu verpassen. Schließlich hat sich das gebessert und wie ich mir schon gedacht hatte, konnte mich die Sprache irgendwann komplett überzeugen und ich habe es sehr genossen, was für lebendige Bilder man geliefert bekommt. Ich konnte mir direkt sowohl von den Figuren, als auch von den Settings ein Bild machen, die Situationen wirken authentisch und interessant und die Sprache hat ein schönes Niveau. Sie lässt sich zugleich leicht lesen und verstehen und man kann sich ein richtig gutes Bild über das Dallmayr und die Familie Randlkofer machen. Ich habe mich leicht auf die Geschichte einlassen können und mich jeden Tag auf den Moment gefreut, wenn ich das Buch wieder in die Hand nehmen konnte!

Die Geschichte hat es schnell geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Bereits nach wenigen Seiten war ich komplett in der Handlung drin und ich habe mich riesig auf die folgenden Seiten gefreut. Ich finde, dass ein sehr guter Beginn gegeben wird, man lernt die Ausgangssituation kennen, den Alltag der Figuren und das Dallmayr. Schnell wird gezeigt, dass der Fokus eindeutig auf der Familie Randlkofer und dem Geschäft liegt und ich bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen.
Nach vielleicht zweihundert Seiten musste ich dann allerdings für kurze Zeit meine anfänglich komplett positive Meinung ein wenig ändern. Plötzlich gab es die Situation, dass ein Erzählstrang sich weg vom Dallmayr bewegt und man eine Figur auf einer Reise begleitet. Das habe ich im ersten Moment ein wenig kritisch betrachtet, mir hat es eigentlich gefallen, dass der Feinkostladen der Dreh- und Angelpunkt ist und ich war mir nicht sicher, was ich nun von der neuen Lage halten soll.
Aber bereits nach kurzer Zeit war ich wieder vollkommen zufrieden. Die Autorin hat es geschafft, die Reise und die Kapitel in München gut aufeinander abzustimmen, noch immer stellt das Dallmayr den Mittelpunkt der Geschichte dar und die Erlebnisse auf der Reise werden nicht in die Länge gezogen. Man erfährt ein bisschen war über die Abenteuer, diese werden recht knackig geschildert und geben der ganzen Handlung noch eine weitere Richtung. Rückblickend finde ich es gut, dass auch ein paar Kapitel außerhalb von München spielen, sie bringen neuen Schwung und passen gut zu der Handlung.

Auf den ersten Seiten dachte ich mir noch, dass ein Personenverzeichnis eigentlich ganz praktisch gewesen wäre, ich dachte, dass auf so vielen Seiten sicherlich so einige Menschen auftreten, die man unbedingt im Gedächtnis behalten sollte. Und so hätte man schauen können, wer alles mitspielt und einen ersten Eindruck über die Fülle der Figuren erhalten. Doch irgendwann war der Gedanke komplett vergessen und nun, wo ich das Buch ausgelesen habe, muss ich feststellen, dass solch ein Verzeichnis nicht dringend nötig ist.
Ich brauchte anfangs ein paar Seiten, um die Protagonisten auf die Reihe zu bekommen und mir zu merken, wie die verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Verhältnisse aussehen. Als dies dann einmal geschehen war, hatte ich absolut keine Probleme mehr damit, die Figuren wiederzuerkennen oder ihnen ihre Hintergründe zuzuordnen. Dies liegt zum einen an der tollen Zeichnung jeder einzelnen Person, zum anderen daran, dass die Anzahl der Charaktere im Grunde recht überschaubar ist. Vor allem die Familie Randlkofer und die Angestellten des Dallmayr stehen im Vordergrund und dazu gibt es nur noch recht wenige weitere Protagonisten, die häufig auftreten und für den Fortgang der Geschichte von Bedeutung sind.
Jede einzelne Person hat einen interessanten Charakter erhalten und ich mag es, wie man häufig nicht genau abschätzen kann, welche Entscheidungen sie treffen und wie sie auf bestimmte Situationen reagieren werden. Zwar kann man sich ein gutes Bild von ihnen machen, dennoch behalten einige Protagonisten etwas geheimnisvolles und unvorhersehbares. Das war wirklich interessant, weil die Geschichte dadurch auch immer wieder mit Wendungen überraschen konnte.

Nicht nur aufgrund von einigen Entscheidungen der Personen, sondern auch durch andere unvorhersehbare Handlungen bleibt die Geschichte immer schön spannend. Es gibt Wendungen, die ziemlich plötzlich kommen und die ein interessantes Gegengewicht zu den immer wieder auftauchenden, ruhigeren Kapiteln bilden. Häufig erfährt man allerhand über den Alltag der Personen, was die Wünsche der Kunden sind und wie Therese Randlkofer versucht, ihrem Laden noch mehr Erfolg und Platz zu verschaffen. Und da ist es zwischendrin immer eine nette Abwechslung, wenn es ein spannenderes Kapitel gibt und dadurch neuer Schwung in die Geschichte kommt.

Im Grunde hat mir das Setting gut gefallen. Es ist abwechslungsreich, durchweg gut beschrieben und verströmt so einige Stimmungen. Diese fallen häufig unterschiedlich aus, je nachdem, welche Figuren sich gerade in den Raum befinden. Mein liebstes Setting war der Feinkostladen Dallmayr, ich mag die bildhaften Umschreibungen, die Stimmung und den edlen und ausgewählten Charakter, den der Laden besitzt. Es ist wie ein kleiner Blick in eine vollkommen andere Welt und ich kann es gut verstehen, dass die Leute sehr begeistert und auch fasziniert davon sind.
Etwas schade empfand ich es, dass die private Wohnung der Familie Randlkofer durchweg eine kühle Aura versprüht hat. Ich wurde mit den Räumlichkeiten einfach nicht warm, sie hatten für mich einen zu nüchternen Charakter und auch die Protagonisten haben es nicht geschafft, den Zimmern Wärme und Lebendigkeit zu geben. Das ist mein einziger, kleiner Kritikpunkt, bei dem ich hoffe, dass ich in der Fortsetzung einen anderen Eindruck davon erhalte!

Außerdem denke ich, dass es noch ein nettes Detail wäre, wenn noch mehr Zeitangaben im Buch vorhanden wären. Häufig kann man gut verfolgen, wie viel Zeit vergeht und was für ein Abstand zwischen den einzelnen Kapiteln herrscht, am Ende habe ich aber doch ziemlich den Durchblick verloren Einige Wochen oder Monate werden in einem Kapitel behandelt, vielleicht könnte dies ein wenig besser abgegrenzt werden. Ich könnte jetzt nicht genau festlegen, wie viel Zeit gesamt vergangen ist, was immer ein bisschen schade ist. Aber das ändert ja nichts an der Qualität des Romans, es wäre nur ein schönes Extra.

Fazit
All meine Vorfreude auf das Buch war definitiv gerechtfertigt. Ich hatte so viel Freude am Lesen, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Es war wirklich mein Highlight des Tages, mich mit dem Roman hinzusetzen, wieder in die Welt des Dallmayrs einzutauchen und weiterzulesen. Ein wirklich tolles und rundum stimmiges Buch, welches mich gut unterhalten hat, ein angenehmes Maß an Spannung besitzt und eine schöne Geschichte beherbergt. Ich bin sehr zufrieden, kann euch den Auftakt der Saga nur empfehlen und ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit den Figuren und mit dem Dallmayr!

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